Eine erfrischende Geschichte bei der man Lust auf Urlaub bekommt
Das kleine Hotel in der Provence
Marion Stieglitz neues Sommerbuch hat mich mal wieder Raum und Zeit vergessen lassen und ich bin vom ersten Moment an in die Geschichte eingetaucht.
Lilli hat, sehr zum ...
Das kleine Hotel in der Provence
Marion Stieglitz neues Sommerbuch hat mich mal wieder Raum und Zeit vergessen lassen und ich bin vom ersten Moment an in die Geschichte eingetaucht.
Lilli hat, sehr zum Leidwesen ihrer Eltern, in Freiburg alles aufgegeben und ist zu ihrem Freund nach Rostock gezogen. Dort hat sie sich langsam etwas aufgebaut und sich so langsam eingelebt. An ihrem ersten Jahrestag möchte sie ihren Liebsten überraschen, aber auch er hat eine Überraschung für sie, allerdings keine gute – er verkündet ihr das Aus ihrer Beziehung. Gnädigerweise darf sie noch ein paar Tage in der Wohnung bleiben. Lilli ist geschockt und als sie von einem Hotel in der Provence liest das zu verkaufen ist macht sie spontan Nägel mit Köpfen. Das Hotel hat seinen Charme, aber ist auch total heruntergekommen und Lilli hat einiges zu tun bevor sie ihr Hotel für Single-Frauen eröffnen kann. Unterstützt wird sie von ihrer Cousine Valeska die dort wohnt und dem attraktiven Antiquitätenhändler Oliver mit dem sie ihre Cousine am liebsten verkuppeln würde.
Lilli hat mein Herz im Sturm erobert und ich konnte mich gut in sie rein versetzen. Obwohl sie, nachdem sie von Jan verlassen wurde, recht spontan und unüberlegt handelt, merkt man das sie sich, mit dem Hotel, einen langgehegten Traum erfüllt. Als sie in an ihrem Hotel ankommt erkennt sie das sie mehr tun muss wie gedacht, aber sie hat einen Plan und erweckt die alte Villa wieder zum Leben. Natürlich läuft nicht alles reibungslos ab und es gibt einige Stolpersteine und Hürden zu bewältigen.
Valeska und Lilli sind ein gutes Team, man spürt die tiefe Verbundenheit der beiden Cousinen und Valeska holt Lilli immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, sorgt dafür das sie auch das Wesentliche nicht aus den Augen verliert. Sie ist es auch die ihr den Antiquitätenhändler Oliver vorstellt und versucht sie mit diesem zu verkuppeln. Wird ihr das gelingen?
Die Geschichte hat mich vom ersten Moment an in den Bann gezogen. Lilli und Valeska sind ein gutes Team, man spürt aber immer wieder das sich Lilli von Valeska, die es eigentlich nur gut meint, bevormundet wird. Diese meint es nicht böse und in vielen Dingen hat sie recht, aber Lilli stört es doch gewaltig. Es rumpelt dann auch mal richtig böse, aber letztendlich finden die beiden einen Weg um das kleine Hotel wieder zum Leben zu erwecken. Die ersten Gäste ziehen ein und Lilli ist rundum glücklich. Ihr erster Gast, Marianne, ist die Tante von Oliver – eine Dame mit dem Herzen auf dem rechten Fleck. Mit Vorliebe gibt sie Weisheiten von sich die immer so ein bisschen Wahrheit beinhalten und auch Lilli zum Nachdenken bewegen. Das Hotel ist fertig, nun fehlen nur noch die Gäste und es muss auch Werbung gemacht werden. Auch da hat Valeska eine prima Idee und als Summer mit Gefolge einzieht, wird nicht nur das Hotel auf den Kopf gestellt, sondern auch Lillis Leben gerät aus den Fugen.
Eine Geschichte die mit viel Herz geschrieben wurde. Man hat Bilder vor Augen und kann sich das herunterkommene Hotel bildlich vorstellen, erkennt aber auch den Charme den es umgibt. Nach der Renovierung möchte man am liebsten in die schnuckelige Villa einziehen. Alle Charaktere sind sympathisch, haben Ecken und Kanten und kommen authentisch rüber. Es gibt Höhen und Tiefen, viel zum Schmunzeln und Lachen, aber die Geschichte berührt einem auch oftmals. Es gibt auch viele Überraschungen und Wendungen mit denen man im Vorfeld nicht gerechnet hat und der ein oder andere Charakter sieht man am Ende mit anderen Augen. Gerade Summer überraschte mich positiv und ihre Geschichte hat mich auch mitgenommen, mir an einer Stelle auch Tränen in die Augen getrieben. Ganz süß fand ich auch Valeskas kleine Tochter die mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, wie sagt man „Kindermund tut Wahrheit kund“.
„Das kleine Hotel in der Provence“ ist eine Geschichte die einen Raum und Zeit vergessen lässt und der Schreibstil führt dazu das man immer „nur noch ein Kapitel“ lesen möchte. Besonders gelungen fand ich auch den Epilog und zum krönenden Abschluss gibt es dann noch einige von Mariannes Weisheiten, für jede Lebenslage. Das hat mir richtig gut gefallen.
Für mich war das neue Buch von Marion Stieglitz ein Wohlfühlbuch das mich auch zum Nachdenken angeregt hat. Ich freue mich schon heute auf den Sommerroman von 2020.
Ich vergebe verdiente fünf Sterne und empfehle das Buch uneingeschränkt weiter.