Lesenswertes Jugendbuch
„...Keine Panik, wenn Plan A nicht klappt. Das Alphabet hat noch 25 andere Buchstaben...“
Lotte ich 14 Jahre und gerade mit ihren Eltern aus der Provinz nach Berlin gezogen. Das ist aber ihr kleineres ...
„...Keine Panik, wenn Plan A nicht klappt. Das Alphabet hat noch 25 andere Buchstaben...“
Lotte ich 14 Jahre und gerade mit ihren Eltern aus der Provinz nach Berlin gezogen. Das ist aber ihr kleineres Problem. Einerseits zieht Lotte Pleiten, Pech und Pannen geradezu an, andererseits gehören ihre Eltern und ihre Cousins und Cousinen der Klub der Hochbegabten an. Lottes IQ kann dabei nicht mithalten, und sie findet das nicht schlimm.
Soeben hat sie die neue Wohnung verlassen, um sich etwas zu Essen im gegenüberliegenden Kiosk zu besorgen. Im Pyjama, über den sie schnell den Mantel des Vaters geworfen hat, und leider ohne Wohnungsschlüssel steht sie im Treppenhaus.
Die Autorin hat ein humorvolles Jugendbuch geschrieben. Die Geschichte wird von Lotte selbst erzählt. Das Eingangszitat stammt übrigens von Tante Grete. Die bezeichnet sich als das selbsternannte bunte Schaf der Familie.
Im Kiosk lernt Lotte Yunus, Den Besitzer, und Mira; seine Freundin, kennen. Dann fällt ihr ein Junge auf, der immer genau zehn grüne Gummigurken kauft.
Den Schriftstil würde ich als erfrischend bezeichnen, wie das folgende Zitat belegt:
„...Tanzen? Damit kenne ich mich noch weniger aus. Ist das nicht diese Sache, bei der man sich gemeinsam bewegen muss? […] Klingt nicht gerade so, als müsste ich das in diesem Leben noch unbedingt ausprobieren...“
.
Lotte ist mitten in der Pubertät. Das führt zu Konflikten mit den Eltern, die sie unbedingt in ihre Richtung zwängen wollen. Lotte aber ist das erste Mal in ihren Leben verliebt. Außerdem erlebt sie bei Yunus und Mira, dass diese sie so akzeptieren, wie sie ist.
Gut gefallen mir Lottes Telefongespräche mit Daniel. Ihr Kinderfreund ist ihr Berater und Tröster.
Eine Besonderheit hat das Buch. Lotte mag Diagramme. Also ist die Geschichte gespickt mit farbigen Kreisdiagrammen. Zu ernst sollte man sie nicht nehmen, sondern sie mit einem Augenzwinkern betrachten.
Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass auch ernste Themen angesprochen werden.
Das Buch hat mich ausgezeichnet unterhalten.