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Veröffentlicht am 30.04.2019

Sanfter Psychothriller mit gewöhnungsbedürftigem Ende…

Einer wird sterben
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Durch eine Leserunde auf Lovelybooks bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Zwar habe ich kein Leseexemplar gewonnen, wollte aber unbedingt dabei sein, denn der Klappentext hat mich echt neugierig ...

Durch eine Leserunde auf Lovelybooks bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Zwar habe ich kein Leseexemplar gewonnen, wollte aber unbedingt dabei sein, denn der Klappentext hat mich echt neugierig gemacht. Bisher habe ich noch nie einen Psychothriller gelesen, aber jetzt war es wohl soweit.

Auch das Cover hat mich angesprochen. Ein paar gelb/rote (verwelkte) Blütenblätter liegen auf einer hellgrauen Fläche, vermutlich Papier, denn es sieht aus, als ob etwas darauf getropft ist und sich eben wie auf Papier ausgebreitet hat. Zwischen den Blütenblättern liegt noch eine tote Fliege, sowohl auf der Vorderseite des Buches, als auch auf der Rückseite. Das Cover ist insgesamt recht hell gestaltet und hebt sich dadurch von den Covern anderer Psychothriller ab. Ehrlicherweise muss ich aber gestehen, dass ich nach der Lektüre dieses Buches keine Verbindung zwischen der Geschichte und dem Cover herstellen konnte. Trotzdem gefällt mir die Gestaltung des Covers gut und passt aus meiner Sicht auch in dieses Genre. Sehr gelungen!

Also machte sich das Buch nun auf den Weg zu mir und nach nur zwei Tagen hielt ich es mit einer gewissen Aufregung in den Händen. Mal sehen, ob Psychothriller was für mich sind…

Der Buch „Einer wird sterben“ von Wiebke Lorenz erschien am 21.01.2019 im Fischerverlag und spielt in Deutschland in einer Wohngegend in „gehobener Lage“:

Stella entdeckt vor ihrem Haus einen schwarzen Mercedes mit einem Paar, das über Stunden reglos auf etwas zu warten scheint. Je länger das Auto dort parkt, desto bedrohlicher wirkt es auf Stella und desto ängstlicher wird sie. Auf den Tag genau ist es nämlich 6 Jahre her, dass sie und ihr Mann Paul einen schweren Unfall hatten, bei dem jemand ums Leben kam. Seither vertuschen sie, wer der Schuldige ist. Doch schnell müssen sie feststellen, dass außer ihnen noch jemand ihr Geheimnis kennt. Vor Stella liegt eine nervenaufreibende Zeit, die geprägt ist von ihrem inneren Konflikt, aus Verbundenheit zu schweigen oder das eigene Gewissen zu entlasten, um sich endlich frei zu fühlen.

Gut 5 Stunden habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich etwas enttäuscht zurücklässt.

Die Protagonistin Stella scheint ziemlich selbstbewusst zu sein, doch mit der Zeit stellt sich heraus, dass sie schon auch Minderwertigkeitskomplexe wegen ihres entstellten Gesichts hat und dass sie durch ihr Geheimnis zu Hysterie und Panik neigt. In vielen Situationen konnte ich mich in Stellas Situation hineindenken und fand ihr Verhalten auch logisch. (SPOILER ANGANG: Wenn ich allein zu Hause wäre, mein Telefon nachts ein paar Mal klingelt und nie jemand mit mir spricht, sondern nur das Atmen am anderen Ende zu hören ist, dann kann ich schon verstehen, dass Stella sich verkriecht und wirklich Angst hat. SPOILER ENDE) Aber es gab eben auch einige Situationen, in denen das Verhalten der Protagonistin aus meiner Sicht nicht schlüssig war. (SPOILER ANFANG: Wenn ich allein zu Hause bin und es gehen schon komische Dinge vor sich, dann bringe ich nicht nachts im Dunkeln den Müll heraus. SPOILER ENDE) Auch schien mir ihr Verhalten zum Teil wirklich drüber. Wie sie mit ihrer Haushälterin umgegangen ist, empfand ich als völlig unpassend und auch nicht nachvollziehbar. Auch ihr Verhalten den Nachbarn gegenüber war aus meiner Sicht nicht immer stimmig.

Insgesamt gesehen muss ich sagen, ich hätte mir für Stella, aber auch für alle anderen Figuren mehr Tiefe gewünscht, damit sie dreidimensionaler und damit authentischer werden. Mir waren sie zum Teil auch ein wenig klischeehaft dargestellt.

Die Handlung des Buches hat mir ausgesprochen gut gefallen… bis ich die Auflösung bzw. das Ende las. Bis dahin wurde ein wirklich gelungener Spannungsbogen aufgebaut, auch wenn ein Teil davon schon vorher in einem (ziemlich langen) Subplot aufgelöst wurde. Aber darum geht es ja unter anderem auch, d.h. falsche Fährten legen. Trotzdem war ich in der Handlung gefangen und konnte durch die Cliffhanger auch kaum aufhören zu lesen. Ich habe mit Stella mitgefiebert und auch gerätselt, aber mit diesem Ende habe ich dann echt nicht gerechnet. Aus meiner Sicht gab es dafür im Verlauf zu wenig bis gar keine Hinweise, so dass es mich genau an dieser Stelle enttäuscht hat. Man hätte nicht wirklich darauf kommen können. Und auch wenn überraschende Plot-Twists grundsätzlich toll sind, war dieser ein wenig zu überraschend und wirkte auch sehr konstruiert, wie ich finde. Die Motive der einzelnen Personen, die Handlungen und auch die Gedanken waren für mich nicht in jedem Fall nachvollziehbar und so hat mich das Ende wirklich enttäuscht. Aber das ist eben Geschmacksache.

Ganz besonders gelungen fand ich den Prolog. Der hat mich sofort gefesselt - berührend und verstörend zugleich. Wirklich grandios.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 34 längere Kapitel, die in der 3. Person Singular in der personalen Erzählform geschrieben sind. Ich lese sehr gern, wenn eine Geschichte aus mehreren Perspektiven erzählt wird, aber dadurch dass man alles nur aus Stellas Blickwinkel sieht, baut sich hier eine zusätzliche Spannung auf, was mir sehr gut gefallen hat.

Bisher habe ich noch kein Buch von Wiebke Lorenz gelesen, so dass ich sehr gespannt auf ihren Schreibstil war und der hat mir gut gefallen. Die Geschichte ist flüssig und spannend geschrieben. Zum Teil hätte ich mir aber mehr emotionale Darstellungen gewünscht. Manchmal wirkte es leider nur erzählt und nicht visualisiert. „Show don’t tell“ - hat mir ein wenig gefehlt.

Besonders gelungen fand ich trotzdem den Spannungsaufbau, auch wenn ich mir diesen in einem Psychothriller anders vorgestellt hätte.

Mein Fazit nach 345 Seiten im Taschenbuch:

„Einer wird sterben“ ist ein sanfter Psychothriller, der zeigt, was Schuldgefühle und Angst mit einem machen können, insbesondere wenn diese aus Straftaten resultieren, die verheimlicht werden sollen, um eine Strafe zu umgehen. Für das mentale Wohlbefinden wäre es wohl besser, zu seinen Fehlern zu stehen.

Wer einen sanften Psychothriller sucht oder auch Einsteiger in dieses Genre ist, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein. Man sollte sich aber auf ein sehr überraschendes Ende einstellen, das nicht jeden Geschmack trifft.

Von mir erhält dieses Buch trotzdem eine Kaufempfehlung (3,5/5 Sternen), weil es mich bis auf das Ende gut unterhalten hat und auch spannend war- 1,5 Sternchen ziehe ich für meine Kritikpunkte ab, also das ziemlich konstruierte Ende, die fehlende Tiefe der Personen bzw. die zum Teil nicht nachvollziehbaren Handlungen der Figuren und für mich persönlich zu wenig „Show don’t tell“.

Insgesamt ist es aber ein gelungener Roman, den ich weiterempfehlen kann und der mir das Genre deutlich näher gebracht hat.

Vielen Dank an Wiebke Lorenz für diese Geschichte.

Veröffentlicht am 14.08.2024

Schöne Geschichte und wundervolles Setting...

Lauter als das Meeresrauschen
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Das Cover hat mir auf den ersten Blick gefallen und es passt ganz hervorragend zu dieser Geschichte.

Emmi fährt in ihren Semesterferien nach Neuseeland zu einer Freundin ihrer Mutter. Zum einen möchte ...

Das Cover hat mir auf den ersten Blick gefallen und es passt ganz hervorragend zu dieser Geschichte.

Emmi fährt in ihren Semesterferien nach Neuseeland zu einer Freundin ihrer Mutter. Zum einen möchte sie als Meeresbiologiestudentin dort Erfahrungen in deren Whalewatching-Unternehmen sammeln. Zum anderen erhofft sie sich ihren Unfall besser verarbeiten zu können und auf andere Gedanken zu kommen. Doch dann durchkreuzt Valentin ihre Pläne, der Sohn der Familie, zu dem sie sich von Anfang an hingezogen fühlt. Auch er merkt das Knistern, doch hält er Emmi häufig mit seinem distanzierten Verhalten auf Abstand. Werden die beiden sich näher kommen?

Emmi ist eine junge intelligente Frau. Sie studiert und ist sich ihres Berufswunsches sehr sicher. Darauf arbeitet sie sehr diszipliniert hin. Doch ist ihr Leben nicht so unbeschwert, denn sie hatte einen Unfall, den sie nicht verarbeiten kann. Immer wieder überschatten Erinnerungen ihr Leben und nehmen viel Raum ein. Man merkt aber wie sehr Emmi darum kämpft, positiv und aktiv voranzukommen, doch ist es natürlich nicht so einfach. Emmi versucht sich mit schönen Dingen abzulenken und trotzdem holen sie dann bestimmte Momente immer wieder ein. Auch mit Valentin gibt es Höhen und Tiefen. Emmi merkt man schnell eine gewisse Verliebtheit an, doch muss ich ehrlicherweise sagen, dass nicht nur Valentin sich distanziert verhält. Auch sie lässt ihn immer mal wieder näher an sich heran und stößt ihn dann wieder von sich. Insgesamt war Emmi mir persönlich auch in ihrem Denken und Handeln zu sprunghaft. Es hat sich immer ein wenig angefühlt, als wäre ihr gerade eine Gedanke eingeschossen und dann ist sie losgestürmt und hat das gemacht, bis zur nächsten Idee. Und mitunter haben diese Reaktionen aus meiner Sicht nicht in die dargestellten Situationen gepasst. Zum Teil fand ich sie bockig und sie hat eingeschnappt gewirkt, eher unpassend für ihr Alter. Und es tut mir total leid, aber ich fand Emmi nicht sehr sympathisch.

Valentin hat mir ein wenig besser gefallen. Er ist ein selbstbewusster, junger Mann und weiß, was er will. Man merkt, dass er sich zu Emmi hingezogen fühlt, aber dass ihn immer wieder etwas ausbremst und das konnte ich im Nachgang so auch gut nachvollziehen. Überhaupt fand ich ihn klarer in dem, was er macht und was er denkt. Valentin hat auch mit seiner Vergangenheit zu kämpfen. Durch Emmi wird er damit konfrontiert und er wächst an seinen Herausforderungen. Valentin fand ich sympathisch und in seiner Art gut dargestellt.

Es ist ein recht überschaubares Figuren-Ensemble und jede Figur hatte auch seinen berechtigten Platz. Leider fand ich die Figuren aber fast alle etwas eindimensional und in Teilen auch etwas überzeichnet. Ich mag, wenn Figuren etwas Positives ausstrahlen und nenne sie dann „Sonnenschein“. Ich glaube auch Ida sollte so sein, jedoch war sie mir persönlich immer irgendwie drüber. Bei allen Figuren hatte ich immer das Gefühl, dass sie von plötzlichen Ideen und Einfällen heimgesucht wurden und sich dann immer direkt reingestürzt bzw. raufgestürzt haben und das fand ich zum Teil echt anstrengend.

Gleiches gilt für die Handlung. Die Idee der Geschichte fand ich total toll und auch die Gesamtentwicklung der Geschichte hat mir gefallen. Es hat sich aber leider nicht rund und stimmig angefühlt. Vielmehr hat es einige Male auf mich gewirkt, als hätte man sich in der jeweiligen Situation erst überlegt, wie es weitergehen soll. Dadurch fand ich das Lesen teilweise anstrengend. Außerdem habe ich einige Längen empfunden, weil es sich manchmal wie ein Bericht gelesen hat, ohne wirkliche Konflikte oder dass die Handlung vorangetrieben wurde. Dafür fand ich aber die gewählten Themen super interessant, vor allem das Thema Mental Health und auch wirklich toll bearbeitet. Und das Ende war auch ganz nach meinem Geschmack und hat mich zufrieden zurückgelassen.

Der Schreibstil war insgesamt okay, doch auch da wiederhole ich mich. Es hat sich insgesamt nicht richtig rund und harmonisch gelesen. Durch die plötzlichen Gedanken- und Handlungssprünge war ich immer wieder raus, weil ich gedacht habe und was soll das jetzt? Auch einige Beschreibungen der Figuren fand ich nicht immer gelungen. Die Dialoge waren insgesamt auch okay, haben sich zum Teil aber auch etwas gestelzt gelesen. Dafür haben mir aber die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen wirklich super gefallen und ich konnte mir alles gut vorstellen. Auf jeden Fall habe ich Fernweh bekommen. Die Darstellung der emotionalen Ebene ist für mich auch noch ausbaufähig. Grundsätzlich konnte ich die Figuren nachvollziehen, doch ist es mir nicht gelungen, mich irgendwie in sie hineinzudenken und mit ihnen mitzufühlen.

Von mir erhält das Buch eine Kaufempfehlung (3/5 Sterne), wenn man Neuseeland liebt und eine Liebesgeschichte rund um das Thema Mental Health lesen möchte. Die Idee der Geschichte ist toll und auch das Thema und die atmosphärischen Beschreibungen. Jedoch konnte ich mit den Figuren überhaupt nicht warm werden. Für mich hat ihnen Tiefe gefehlt. Die Handlung war mir insgesamt zu flach, mit zu sprunghaften Wendungen und auch Gedanken und Reaktionen der Figuren. Und auch der Schreibstil konnte mich nicht völlig überzeugen. Es hat sich nicht richtig rund angefühlt und war vom Ausdruck her manchmal etwas gestelzt. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack und mein persönliches Empfinden.

Vielen Dank an Nina Voss und den magellan- Verlag für diese Geschichte.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.06.2022

Unterhaltsame royale Liebesgeschichte…

Secret Royal
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Brooke ist die Assistentin des Earl of Englefield. Ihre Aufgabe ist es, den Thronerben Nick Vane, einen amerikanischen Rebell, davon zu überzeugen, seinen Platz einzunehmen, weil der Earl erkrankt ist. ...

Brooke ist die Assistentin des Earl of Englefield. Ihre Aufgabe ist es, den Thronerben Nick Vane, einen amerikanischen Rebell, davon zu überzeugen, seinen Platz einzunehmen, weil der Earl erkrankt ist. Darauf hat Nick aber gar keine Lust, denn die Ehe zwischen seiner Mutter und seinem Vater wurde damals annulliert und er wurde nie anerkannt. Doch Brooke schafft es ihn zu überzeugen und damit beginnt ein amüsantes Abenteuer.

Brooke war mir erstmal gleich sympathisch. Sie hat es nicht leicht mit dem Earl. Und auch wenn sie seine Art nicht mag, kann sie einige seiner Entscheidungen verstehen. Brooke weiß was sie will und lässt sich davon auch nicht so schnell abbringen. Sie wirkt fast ein bisschen starrsinnig. Nur wenn es ums eigene Glück geht, ist sie eher zurückhaltend. Doch von Nick fühlt sie sich magisch angezogen. Trotzdem weiß sie, sie muss ihre Finger von ihm lassen, doch das gelingt ihnen beiden nicht. Leider ist es so, wenn diese „expliziten Szenen“ kommen, dass ich Brooke dann nicht wiedererkannt habe. Eine völlig andere Frau. Das fand ich ein wenig schade. Diese Szenen kamen dadurch etwas überspitzt rüber und das hat bei mir dazu geführt, dass ich Brooke nicht sehr authentisch fand.

Nick fand ich auch gleich toll. Er kommt super sympathisch rüber, auch wenn er anfänglich schon eher der Macho-Typ ist. Er ist ehrlich und sagt jedem seine Meinung. Auch er weiß, was er will und tut alles, um das dann auch zu bekommen. Recht schnell stellt er fest, dass er Brooke mag und gerade im ersten Lesedrittel knistert es auch gewaltig zwischen den beiden.

Beide Figuren fand ich sehr sympathisch, aber leider muss ich sagen, dass sie zum Teil auch naiv wirkten und leider keine Tiefe hatten.

Die anderen Nebenfiguren waren zumeist auch sympathisch. Ganz besonders mochte ich Daisy. Über die würde ich gern noch mehr erfahren.

Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleinen Konflikten entwickelt. Leider haben sich viele dieser Konflikte, viel zu schnell, wie aus dem Nichts, dann selbst geklärt. Das wirkte insgesamt etwas konstruiert. Leider gab es auch Handlungsstränge, die nicht aufgelöst wurden, so z.B. was in Williams Testament stand. Das fand ich schade. Das grundsätzliche Thema ist für meinen Geschmack gut bearbeitet worden. Und das Ende hat mir dann auch gut gefallen.

Der Schreibstil fand ich auch gut. Alles liest sich locker und flüssig. Der Ausdruck passt insgesamt gut ins Genre. Die Dialoge sind recht unterhaltsam. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben mir sehr gut gefallen, so dass ich mir alles super vorstellen konnte. Die Darstellung der emotionalen Ebene hätte für meinen Geschmack auch etwas mehr Tiefe vertragen können und die „expliziten Szenen“ fand ich persönlich recht einfach und nicht wirklich schön beschrieben. Dafür haben mich manche Szenen und Dialoge zum Lachen gebracht.

Von mir erhält dieses Buch eine Kaufempfehlung (3/5 Sterne), wenn jemand auf der Suche nach einer einfachen und unterhaltsamen Lektüre für zwischendurch ist. Die Figuren sind recht sympathisch, die Handlung unterhaltsam und es liest sich angenehm weg. Ein halbes Sternchen ziehe ich jedoch ab, weil den Figuren für meinen Geschmack Tiefe fehlt, ein weiteres Sternchen ziehe ich dafür ab, dass ich Brooke nicht authentisch fand. Es ist ein wenig, als hätte sie zwei Persönlichkeiten. Noch ein halbes Sternchen ziehe ich ab, weil sich die Konflikte viel zu einfach und viel zu schnell aufgelöst haben und ein letztes halbes Sternchen ziehe ich ab für die nicht aufgelösten Handlungsstränge. Das fand ich wirklich schade. Außerdem möchte ich noch loswerden, dass ich nach dem Klappentext mit einer gänzlich anderen Geschichte gerechnet hätte. Ab dem zweiten Lesedrittel konzentriert sich die Geschichte schon recht stark auf die körperlichen Bedürfnisse der Figuren. Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten und wie schon erwähnt, es hat mich auch einige Male schmunzeln lassen.

Vielen Dank an Avery Flynn, Richard Betzenbichler und den LYX - Verlag für dieses Buch.

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  • Handlung
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  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 12.02.2020

New Adult Roman mit viel Gewalt…

Crew (Wolf Crew 1)
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Der New Adult Roman „Crew“ von Tijan ist am 03. Juni 2019 im Forever - Verlag erschienen und spielt in Roussou.

Bren ist das einzige Mädchen in der Wolf Crew, der besten, wildesten und gefährlichsten ...

Der New Adult Roman „Crew“ von Tijan ist am 03. Juni 2019 im Forever - Verlag erschienen und spielt in Roussou.

Bren ist das einzige Mädchen in der Wolf Crew, der besten, wildesten und gefährlichsten Crew, die es gibt. Für die Mitglieder gibt es eine Regel: Man darf sich innerhalb der Crew nicht verlieben, doch ihr Herz geht seinen eigenen Weg. Vor Bren liegt eine aufregende Zeit, die geprägt ist von Gewalt und Schmerzen, aber auch schönen Momenten und ihrem inneren Konflikt, ob sie lieber nicht auf ihr Herz hören sollte, um ihre Crew nicht zu gefährden.

Gut 3 Abende brauchte ich für dieses Buch, dass mich doch ein wenig enttäuscht und auch aufgewühlt zurücklässt.

Das Cover gefällt mir sehr und hat mich auch sofort angesprochen. Für meinen Geschmack passt es auch prima zur Geschichte.

Der Klappentext war es aber am Ende der mich wirklich gepackt hat. Er führt die Hauptfiguren und den Hauptkonflikt ein und schafft eine erste Lesestimmung.

Bren ist ein Mädchen, das in der Abschlussklasse der Highschool ist. Ihre Mutter ist verstorben, ihr Vater ist im Knast und sie lebt bei ihrem Bruder, dem Gründer des Crew Systems. Und für Bren bedeutet Crew alles, naja fast alles. Cross arbeitet sich bei ihr an die erste Stelle. Doch ma erlebt Bren nicht als „normales“ Mädchen. Sie ist gewalttätig und brutal. Anfänglich konnte ich damit schwer umgehen, doch nach und nach erfährt man etwas zu Brens Geschichte. Und ich will ihre Taten nicht entschuldigen, aber zumindest kann man dann verstehen, was wohl in ihr vorgeht. Leider ist mir nicht so richtig klar geworden, was genau Brens Ziel ist. Die Crew ist ihr heilig und sie lechzt förmlich nach Zeit mit Cross, auch wenn sie es sich am Anfang noch nicht eingestehen mag. Aber was noch? Trotzdem ist Bren aktiv, nimmt alle Hürden und steht ihre Frau, so gut es ihre Crew eben zulässt. Bren macht eine Entwicklung durch. Mir persönlich reicht das noch nicht aus, aber es gibt ja auch noch 2 Bände. Für mich persönlich ist es außerdem einfach auch schwer vorstellbar, wie sie in der körperlichen Auseinandersetzung jungen Männern überlegen ist, aber das ist nur meine persönliche Ansicht.

Allen anderen Figuren fehlte es meines Erachtens auch an einer eigenen Motivation, außer dass gerade die männlichen Figuren immerzu Partys machen und Mädels flachlegen wollen. Leider ist mir alles etwas oberflächlich und ich bin erschrocken, welches Frauenbild hier gezeichnet wird. Wirklich schade.

Die Handlung konnte mich auch nicht gänzlich überzeugen. Mir fehlt ein ansteigender Spannungsaufbau und ich habe viel als Wiederholung erlebt, die ewigen Auseinandersetzungen der Crews oder die Treffen mit Cross etc. Hier hätte ich mir deutlich mehr Abwechslung, verschiedene Konflikte und mehr überraschende Wendungen gewünscht. Insgesamt war alles ziemlich vorhersehbar. Kurz vor dem Ende dachte ich dann, jetzt tritt tatsächlich eine Änderung ein, doch dann geht es wieder in die völlig falsche Richtung. Na klar, man soll ja schließlich den nächsten Teil lesen. Für meinen Geschmack ist die Liebe hier deutlich zu kurz gekommen.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 54 längere Kapitel + Epilog, die in der ICH-Form im Präteritum aus Brens Sicht geschrieben sind. Mir persönlich hat das gut gefallen, weil man Brens Denken und Handeln so gut nachvollziehen konnte.

Der Schreibstil hat mir insgesamt gut gefallen. Es liest sich im Großen und Ganzen locker weg, aber es gibt aus meiner Sicht ein paar „ungünstige Übersetzungen“, die meinen Lesefluss dann haben stocken lassen. Die Dialoge sind sehr authentisch und passend zur Geschichte und zum Genre. Auch die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen fand ich sehr gelungen, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Die Beschreibung der Gefühlsebene hat mir persönlich jedoch gar nicht ausgereicht. Nach dem ersten Satz im Klappentext war ich echt gespannt, aber vielleicht hat man damit auch schon eine falsche Erwartungshaltung geschürt. Und die Gewaltszenen sind mir persönlich viel zu detailliert dargestellt.

Mein Fazit nach 449 Seiten:

„Crew“ ist ein New Adult Roman, der zeigt, wie fatal es sein kann, wenn traumatische Erlebnisse in der Kindheit/Jugend nicht verarbeitet werden.

Wer einen New Adult Roman mit brutalen Gewaltszenen sucht, der in den USA spielt und die Themen „traumatische Erlebnisse in der Kindheit“ und „Gruppenzugehörigkeit“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine eingeschränkte Kaufempfehlung (3/5 Sternen), weil ich es persönlich nicht unbedingt als New Adult Roman einschätzen würde. Man sollte sich vor dem Kauf darüber klar sein, dass es viel Gewalt gibt und das Vorgehen mitunter sehr brutal ist. Mich hat es zum Teil wirklich aufgewühlt. Trotzdem sind Bren und Cross sehr süß zusammen. Ein halbes Sternchen ziehe ich aber ab, weil es den Figuren aus meiner Sicht an Tiefe fehlt, ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich für das gezeichnete Frauenbild ab, noch ein halbes Sternchen für den nicht ausreichenden Spannungsaufbau und ein weiteres halbes Sternchen dafür, dass nicht das gesamte Potenzial der Gefühlsebene genutzt wurde. Das ist aber alles nur mein persönlicher Geschmack.

Trotzdem ist es ein Roman, den man durchaus lesen kann und den ich unter Beachtung der gegebenen Hinweise weiterempfehlen kann. Ich werde auf jeden Fall auch noch den zweiten Teil lesen und bin gespannt auf die Entwicklung der Figuren.

Vielen Dank an Tijan für diese Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
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Veröffentlicht am 12.06.2019

Traurige Familiengeschichte - leider mit einigen Schwächen…

Das Schicksal bestimmt unser Sein
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Der Liebes- bzw. Familienroman „Das Schicksal bestimmt unser Sein“ von Jaqueline Mercedes ist am 14. April 2019 im Selfpublishing über neobooks erschienen und spielt in England und Australien.

Seit dem ...

Der Liebes- bzw. Familienroman „Das Schicksal bestimmt unser Sein“ von Jaqueline Mercedes ist am 14. April 2019 im Selfpublishing über neobooks erschienen und spielt in England und Australien.

Seit dem Selbstmord ihres Zwillingsbruders Bo ist Penelope nicht mehr die, die sie mal war. Um sich von ihrem Schmerz über den Verlust abzulenken, hat sie jede Nacht einen anderen Mann. Bloß niemanden zu dicht an sich rankommen lassen - das ist ihr neues Lebensmotto und gilt für jeden, auch für ihre Familie. Wer es trotzdem versucht, stößt auf eine Mauer aus Eis, die Penelope um ihr Herz errichtet hat. Doch plötzlich taucht das Tagebuch von Bo auf und stellt Penelopes Leben völlig auf den Kopf. Sie kann nicht anders, sie muss nach Australien, um sich ihrem Bruder noch einmal nahe fühlen zu können und hofft herauszufinden, was mit ihm dort wirklich geschehen ist. Am Flughafen trifft sie zufällig auf Noah, Bo’s damaligen Chef, der ebenfalls gegen seine Dämonen aus der Vergangenheit kämpft, zu dem sich Penelope hingezogen fühlt. Vor ihr liegt eine aufwühlende Zeit, die geprägt ist von ihrem inneren Konflikt, ob sie ihr Herz jemals wieder jemandem öffnen können wird oder ob es für immer hinter der Mauer aus Eis bleiben sollte, um keine weiteren Verletzungen davon zu tragen.

Das Cover gefällt mir wirklich gut und spricht mich auch an. Ich hätte mir aber etwas mehr Nähe zum Buch gewünscht. So richtig kann ich keinen Zusammenhang zwischen dem Cover und der Geschichte feststellen. Erst hatte ich gedacht, es steht für Bo’s Tagebuch, aber das war ja schwarz.

Der Klappentext gefällt mir gut. Er führt prima in die Geschichte ein, macht neugierig und verrät dabei nicht zu viel. Auch den Titel mag ich sehr und finde ihn wirklich passend.

Ein paar Abende habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich am Ende leider doch etwas enttäuscht zurücklässt.

Ganz besonders wurde dieser Eindruck von der Protagonistin geprägt. Penelope soll eine junge, selbstbewusste Frau sein, die sehr unter dem Tod ihres Zwillingsbruders leidet, weil sie eine ganz besondere Verbindung hatten. Zumindest glaube ich, das erkannt zu haben. Allein diese Situation bietet sehr viel Potenzial, doch leider lässt die Protagonistin in mir einen ganz anderen Eindruck entstehen. Für mich wirkt sie an vielen Stellen oberflächlich und auch sehr egoistisch. Es geht fast immer nur darum, was sie will, wie es ihr geht und was andere für sie machen können. In ihrer Art empfinde ich sie an einigen Stellen allwissend (belehrend) und schnippisch. Sie ist mir insgesamt auch ein einfach zu perfekt: intelligent, schön, heiß (alle Männer stehen auf sie), hat viel Geld, ist erfolgreich etc. Leider kann ich ihr überhaupt nichts abgewinnen und finde sie auch nicht sympathisch. Diese negativen Dinge ließen mich nicht mal Mitleid mit ihr und ihrer Situation haben. Für meinen persönlichen Geschmack macht Penelope keine wirkliche Entwicklung durch. Ihr Need ist mir schon klar, aber es ist deutlich zu wenig herausgearbeitet worden. Insgesamt hat sie zwar ein Ziel vor Augen, aber keine wirklichen Hürden, die sie dahin überwinden muss. Vielmehr erledigen es fast immer andere für sie bzw. die eigenen Aktivitäten erfordern zu wenig Anstrengung. SPOILER ANFANG: Penelope beschließt nach Australien zu fliegen. Weil sie so viel Geld hat, bucht sie sich eben so ein Ticket und es ist auch sofort ein Platz frei. Als sie dort ankommt, erfährt man, dass sie selbst außerhalb ihrer Heimatstadt kein Auto fahren mag und sofort lernt sie Noah kennen, der nicht nur zufällig der Chef von Bo war, sondern ihr auch gleich eine Fahrgemeinschaft anbietet. Sie bekommt Hunger und Noah schleicht sich mit ihr in eine Hotelküche und kocht dort etwas für sie. Auf dem Weg in den Nationalpark geht das Auto kaputt und prompt kommt ein weiteres Auto in dieser Einöde vorbei und nimmt sie mit. Zufällig ist es auch noch Brian, der viel über Bo’s Geschichte weiß. usw. SPOILER ENDE

Penelope ist leider nicht dreidimensional und auch nicht immer logisch nachvollziehbar und authentisch in ihrem Denken und Handeln.

Ihre Schwester Luisa ist mir da deutlich sympathischer. Auch sie ist eine junge, selbstbewusste Frau und weiß, was sie vom Leben will. Sie scheint genau das Gegenteil von Penelope zu sein. Sie ist hilfsbereit und sehr um andere bemüht, freundlich und strahlt viel Wärme aus. Leider fehlt es aber auch ihr an Tiefe.

Für die anderen Nebenfiguren sieht es leider ähnlich aus. Sie sind alle ziemlich flach und nicht immer nachvollziehbar in ihrem Denken und Handeln, einfach nicht klar genug. Außerdem frage ich mich bei manchen Figuren, was sie überhaupt für eine Funktion in der Geschichte hatten, so z.B: Melanie, die eigentlich nur Luisas Freundin ist, verunfallt und dann im Krankenhaus liegt oder z.B. Carl und Jim, die mit Bo in Gefangenschaft waren und anschließend weiter im Nationalpark arbeiten.

Zu den Figuren konnte ich leider keine Bindung aufbauen. Sehr schade, dass die Figurenentwicklung aus meiner Sicht zu kurz gekommen ist.

Die Handlung finde ich da um einiges besser gelungen. Es wird eine sehr schöne Spannungskurve mit einem guten Hauptkonflikt aufgebaut. Natürlich möchte ich als Leserin wissen, was Bo nun genau passiert ist, wenn niemand wirklich daran glaubt, dass er Selbstmord begangen hat. Es gibt ein paar kleine Twists. Leider ist mir nicht in jedem Fall klar geworden, warum es nun diesen Twist gab. SPOILER ANFANG Warum musste plötzlich herauskommen, dass Penelope einen One-Night-Stand mit Sam, dem Mann ihrer Schwester hatte? Wenn das die Handlung irgendwie vorantreiben sollte, ist mir das nicht klar herausgearbeitet worden. Zwar fliegt Luisa danach nach Australien, aber dafür ist mir ihr Motiv wiederum zu schwach, d.h. sie lässt ihre kleine Tochter mit ihrem Mann zu Hause (auf den sie wütend ist), um ihre Schwester nach dem Grund für die Fremdgeh-Aktion zu fragen? SPOILER ENDE Überhaupt wirkten mir manche Szenen bzw. Vorkommnisse zu konstruiert. Trotzdem gefällt mir die Handlung insgesamt gut. Die Liebesgeschichte zwischen Penelope und Noah hätte ruhig mehr Platz einnehmen können, aber das ist nur mein persönlicher Geschmack.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 34 Kapitel + Prolog + Epilog mit unterschiedlichen Längen, die in der 3. Person Singular in der personalen Erzählform aus der Sicht verschiedener Figuren im Präteritum geschrieben sind. Eigentlich mag ich das sehr, weil man sich dadurch gut in die Figuren hineinversetzen kann, aber das ist hier aus meiner Sicht nicht so gut gelungen. Natürlich ist die Perspektive dafür nicht allein ausschlaggebend, aber es gab doch sehr viele Dinge, die mich in meinem Lesefluss gestört haben.

Leider empfand ich viele Passagen als sehr monoton und eher in einer Berichtsform, als in einer spannenden, konfliktreichen Story geschrieben. (und dann…, und dann…, und dann…) Der Schreibstil ist nicht sehr flüssig. Oft liest sich die Geschichte eher etwas holprig, starr und manche Formulierungen wirken fast unbeholfen. Den Dialogen fehlt es deutlich an Lebendigkeit und Frische. Zum Teil wirken sie echt hölzern. Die emotionale Ebene, die wie ich finde, für diesen Roman unheimlich wichtig gewesen wäre, ist für meinen Geschmack viel zu kurz gekommen. Mit „Show don’t tell“ hätte die Autorin hier deutlich bessere Ergebnisse erzielen können. Insgesamt wird der Text dadurch sehr schwerfällig und so musste ich mich durch manche Passagen wirklich durchkämpfen. Die atmosphärischen Beschreibungen und die Beschreibungen der Settings sind für mich auch noch nicht ausreichend. Es sind zwar welche vorhanden, aber für mich hätte es einfach bildreicher sein müssen. Insgesamt empfinde ich die Stimmung des Romans als sehr bedrückend.

Besonders auffällig sind die doch recht vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler, die meinen Lesefluss sehr gestört haben. Zum Teil werden Wörter benutzt, die gar nicht an diese Stelle passen. Es gibt kleine Logikfehler und leider auch nicht nachvollziehbare Wechsel in der Zeitform, d.h. Präteritum und Präsens. Schade!

Mein Fazit nach 227 Seiten:

„Das Schicksal bestimmt unser Sein“ zeigt, wie schwierig es für eine Familie sein kann, den Tod eines Angehörigen zu verarbeiten, wenn man nicht miteinander darüber spricht und alles nur verdrängt.

Wer eine traurige Familiengeschichte mit einem Hauch Romanze sucht, der das Thema „Trauerbewältigung“ verarbeitet, dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch noch keine Kaufempfehlung (2,5/5 Sternen), weil es für mich aktuell noch zu viele Schwächen hat. Allen Figuren fehlt es an Tiefe und sie sind nicht klar und logisch entwickelt. Vor allem an der Protagonistin ist unbedingt zu arbeiten, damit sie dreidimensional wird und der Leser/die Leserin eine Bindung zu ihr aufbauen kann. Auch die Handlung könnte noch optimiert werden, so dass sich alle Szenen nachvollziehbar ergeben und nicht zufällig eintreten. Aber besonders der Schreibstil hat noch Defizite und ist sehr ausbaufähig. Dadurch fehlte es der Geschichte zum Teil an Frische und Lebendigkeit, die der Leser/die Leserin sich an dieser Stelle für die eigene Unterhaltung wünscht. Und es sind einfach zu viele Fehler, die es unbedingt zu korrigieren gilt. Mir ist bewusst, dass sich nicht jeder ein Lektorat und ein Korrektorat leisten kann, aber leider merkt man es der Geschichte ganz deutlich an. Dadurch wurde das Potenzial nicht vollends ausgeschöpft. Wirklich schade. Einen Stern ziehe ich also ab für die fehlende Figurenentwicklung, ein weiteres Sternchen für den noch nicht ausgereiften Schreibstil und ein halbes Sternchen für die vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler.

Insgesamt ist es eine sehr schöne Buchidee, die für mich auch Potenzial hat. Mir persönlich ist es aber nicht ausgereift genug.

Mit meiner Rezension möchte ich die Autorin nicht beleidigen und vor allem nicht entmutigen. Ich hoffe, sie versteht es als konstruktive Kritik, die sie für ihre weiteren Arbeiten nutzen kann.

Trotzdem vielen Dank an Jaqueline Mercedes für diese Geschichte.