Der Postbote von Girifalco
„Wir leben in der Überzeugung, die Welt und das Leben unter Kontrolle zu haben, doch eine kleine Abweichung reicht aus, damit die Illusion zutage tritt.“ (s.12)
Diese Geschichte führt uns in das Jahr 1969 ...
„Wir leben in der Überzeugung, die Welt und das Leben unter Kontrolle zu haben, doch eine kleine Abweichung reicht aus, damit die Illusion zutage tritt.“ (s.12)
Diese Geschichte führt uns in das Jahr 1969 in den kleinen süditalienischen und verschlafenen Ort Girifalco. Es ist nicht viel los in diesem kleinen Mikrokosmos und das einzige Aufregende – wenn man es in diesem Zusammenhang überhaupt so nennen darf – sind die anstehenden Kommunalwahlen.
In Girifalco liebt ein Postbote sein zurückgezogenes Leben, denn seine Jugendfreundin und frühere Verlobte lebt in der Schweiz. Er hat einen Hang zum Philosophieren und zu Liebesbriefen und er liest die Briefe, die er zustellen soll. Manchmal greift er dann auch als heimlicher Briefeschreiber in das Geschehen ein, denn es gibt immer Gründe, die es erfordern, dass er zum Wohl der Dorfbewohner lenkend einschreitet. Doch dann fällt ihm ein Brief in de Finger, die in ihm Erinnerungen wachrufen – Erinnerungen an ein Verbrechen, das lange zurückliegt, und an Liebesgeschichten, die tragisch waren. Damit gerät das Dorfleben aus dem Gleichgewicht und sein eigenes Leben ebenfalls, denn die eine tragische Liebesgeschichte war seine eigene.
Dieses Buch unterteilt sich in 36 Kapitel, die eine Kurzfassung des Kapitelinhaltes sind. Der Schreibstil ist poetisch und sehr ausführlich, auch gibt es viele Wiederholungen. Es ist nicht leicht zu lesen und konnte mich auch nicht richtig packen.
Es gibt im Buch ein ausführliches Verzeichnis der agierenden Personen.
Der Autor vergleicht das Leben der Menschen in diesem Dorf mit den Bewegungen von Himmelskörpern, die sich stets auf der gleichen Umlaufbahn befinden. Wir lernen die Charaktere kennen, zu denen ich aber auch keine Beziehung aufbauen konnte. Sie leben ihr gewohnheitsmäßiges Leben, bis durch ein Eingreifen alles in Turbulenzen gerät und nichts mehr ist wie es war.
Eine ungewöhnliche, märchenhafte Geschichte, die mich aber nicht berührt hat.