Cover-Bild Roter Herbst in Chortitza
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Brunnen Verlag GmbH
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 15.08.2018
  • ISBN: 9783765587146
Tim Tichatzki

Roter Herbst in Chortitza

Nach einer wahren Geschichte
Makke Schneider (Sprecher)

Im Sturm der russischen Revolution
1919. Ein Bürgerkrieg fegt mit aller Gewalt über das zerfallende Zarenreich. Gefangen zwischen den Fronten, finden die beiden Freunde Willi und Maxim ein von Soldaten zurückgelassenes Maschinengewehr. Für Maxim ein Geschenk des Himmels, für Willi die größte Herausforderung seines Glaubens, denn als Sohn mennonitischer Siedler hat er gelernt, jede Form von Gewalt abzulehnen. Eine Zerreißprobe für die Freundschaft der beiden Jungs.
Während Willis Familie in der aufkommenden Sowjetdiktatur ums nackte Überleben und um ihren Glauben kämpft, schlägt sich Maxim ausgerechnet auf die Seite des Regimes. Beide wissen nicht, ob sich ihre Wege je noch einmal kreuzen werden.
Tim Tichatzki blickt in eines der dunkelsten Kapitel europäischer Geschichte, und erzählt zugleich ein Stück eigener Familiengeschichte. Ungemein packend und herzergreifend

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2019

Eine Familiengeschichte in der UDSSR

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Inhalt:



1919 in der Sowjetunion: Ein Bürgerkrieg tobt über das Land. Die Freunde Maxim und Willi wachsen gemeinsam in Ostwick auf, ein Ort, in dem hauptsächlich deutschstämmig Mennoniten leben. Willi ...

Inhalt:



1919 in der Sowjetunion: Ein Bürgerkrieg tobt über das Land. Die Freunde Maxim und Willi wachsen gemeinsam in Ostwick auf, ein Ort, in dem hauptsächlich deutschstämmig Mennoniten leben. Willi lehnt aufgrund seines Glaubens jede Gewalt ab, Maxim schlägt sich auf die Seite des Sowjetregimes, das der Bevölkerung mit Gewalt das Leben schwer macht. Wir begleiten die beiden Freunde durch die Zeit des sowjetischen Terrors, des 2. Weltkriegs und in die Nachkriegszeit.



Meine Meinung:



Dieses Buch zeigt anhand der Figur Willis die Unmenschlichkeit des Sowjetsystems. Eigentlich bedeutet der Zeitraum von 1919 bis 1946 für Willi und seine Familie eine einzige Zeit der Verfolgung und der Unmenschlichkeit. Dieses Buch ist im eigentlichen Sinne nicht schön, aber sehr eindrücklich und sollte gelesen werden, um anhand des Schicksals von Willis Familie verstehen zu können, was es bedeutet hat, als Minderheit unter diesem Regime zu leben.



Mich haben die Personen sehr beeindruckt, die es geschafft haben, trotz der fruchtbaren Zustände zu überleben und immer wieder Kraft zu finden, weiterzumachen. Erschreckend ist aber auch, wozu die Vertreter des Regimes fähig waren. Es gab immer wieder Stellen in diesem Buch, in denen ich dachte jetzt kann es nicht mehr schlimmer kommen, aber es ging noch schlimmer. Immer wieder erlebt die Familie neue Rückschläge.



Die Geschichte ist sehr eindrücklich geschrieben, was auch daran liegt, dass sie auf einer wahren Geschichte beruht. Die Ereignisse werden von einem Nachfahren Willis beschrieben.



Dieses Buch ist eine klare Hör- oder auch Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 18.06.2019

Welch ein großartiges Buch

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In seiner „Botschaft an die Leser (Hörer) schreibt Tim Tichatzki, dass er mit der Veröffentlichung von Roter Herbst in Chortitza einen Konflikt verbreiten möchte. Und zwar den zwischen dem stillen Erdulden ...

In seiner „Botschaft an die Leser (Hörer) schreibt Tim Tichatzki, dass er mit der Veröffentlichung von Roter Herbst in Chortitza einen Konflikt verbreiten möchte. Und zwar den zwischen dem stillen Erdulden von Ungerechtigkeit und Misshandlung, also dem der konsequenten Verweigerung jeglicher Gewalt. Auf der anderen Seite dann sieht er jene, die in einer Gewaltspirale gefangen sind und sich durch ihre Idole zu unnötigen Taten veranlasst sehen.

Hauptfiguren des Buches Roter Herbst in Chortitza sind Deutsche, die auf Einladung der Zarin Katharina nach Russland kamen. Es sind zahlreiche Mennoniten die in der Ukraine in Ruhe und Frieden ihres Glaubens leben wollten. Zwei Jungen gehören zur Gemeinschaft im Ort Osterwick. Die Geschichte beginnt damit, dass diese beiden, Willi und Maxim, ein Maschinengewehr. Hier zeigt sich schon, wie verschieden die Charaktere der beiden sind. Der eine möchte am liebsten sofort schießen, der andere will mit dem Gewehr nichts zu tun haben und es sofort im Fluss versenken. Maxim gehört nicht zur Glaubensgemeinschaft. Er und sein Vater fanden hier Zuflucht vor Männern, die ihre Familie überfielen und töteten.

Nach dem Ersten Weltkrieg kommt das Zarenreich nicht zur Ruhe. Anhänger des abgesetzten Herrschers kämpfen gegen Andersdenkende und die Soldaten sind brutal. Die gläubigen Mennoniten leiden besonders, da sie immer wieder mutwillig schikaniert werden. Stalin kommt an die Macht und der Zweite Weltkrieg bringt erneut Leid und Tod. Das Leben von Willi und Maxim entwickelt sich ganz unterschiedlich.

Das Hörbuch wird von Makke Schneider gelesen. Für mich präsentiert er das Buch perfekt. Seine Stimme passt sich den Emotionen der Handelnden an und ich fühlte mich sehr oft, als sei bei ihnen. Es lässt mich nachdenklich zurück. Zum einen, weil ich niemals verstehen werde, was Menschen ihren Artgenossen antun. Zum anderen weil ich mir fast sicher bin, dass ich nicht so geduldig wäre, wie viele der hier beschriebenen Gläubigen. Sowohl Buch als auch Hörbuch Roter Herbst in Chortitza verdienen viel mehr Beachtung und sollten häufiger gelesen werden. Besonders jetzt, in einer Zeit, wo Gewalt und Mord leider wieder Akzeptanz erhalten.

Veröffentlicht am 12.06.2019

Sehr berührendes aber auch bedrückendes Hörbuch - Das muss man aushalten können

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In diesem sehr emotionalen und berührenden Hörbuch verarbeitet der Autor u.a. Berichte und Geschichten aus seiner Schwiegerfamilie. Man kann und will es sich nicht vorstellen, welchen Strapazen und Nöten ...

In diesem sehr emotionalen und berührenden Hörbuch verarbeitet der Autor u.a. Berichte und Geschichten aus seiner Schwiegerfamilie. Man kann und will es sich nicht vorstellen, welchen Strapazen und Nöten diese Menschen ausgesetzt waren.

Willi und Maxim sind die Hauptfiguren in dieser Geschichte und wir begleiten die beiden durch die Zeit nach dem ersten Weltkrieg, durch den Bürgerkrieg, dem Aufstieg des Stalin Regimes und den zweiten Weltkrieg. Maxim sucht seine Bestätigung durch Arbeit für das Regime und Willi, der durch seine mennonitische Erziehung Gewalt strikt ablehnt, versucht sich und seine Familie heil durch die Wirren dieser Zeit zu bekommen.

Die Frage nach dem Umgang mit Gewalt und die Besinnung auf den christlichen Glauben nehmen viel Raum in der Geschichte ein und haben mich oft nachdenklich gemacht. Das hat mir sehr gut gefallen.

Am Anfang habe ich mir schwer getan in die Handlung zu kommen und habe die CD bestimmt 4-5 x neu begonnen. Nach dem ersten Teil wurde es für mich dann leichter, weil ich die Orte und Personen dann zuordnen konnte. Wer sich schwer konzentrieren kann, sollte vielleicht lieber zum Buch greifen. Das stelle ich mir einfacher vor.

Dieses Hörbuch braucht Zeit und den passenden Rahmen und seine volle Wirkung entfalten zu können. Für kurze Strecken im Auto oder neben der Hausarbeit ist es aus meiner Sicht weniger geeignet.

Es gibt von meiner Seite nur einen Krititkpunkt und zwar die sehr langen Tracks. Ich mag bei Hörbüchern gerne kurze Hörabschnitte um nach Pausen wieder schneller einsteigen zu können.


Veröffentlicht am 09.06.2019

Welch eine Geschichte!

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Kurz reingelesen in die Geschichte und voller Neugier, ahnte ich nicht was dann alles kam und mich mitgerissen hat in eine Welt, die ich niemals erleben möchte, deren Personen mich aber unheimlich berührt ...

Kurz reingelesen in die Geschichte und voller Neugier, ahnte ich nicht was dann alles kam und mich mitgerissen hat in eine Welt, die ich niemals erleben möchte, deren Personen mich aber unheimlich berührt haben.

Geschichte: 1919 Ukraine. Die russische Zarin hatte viele deutsche Siedler eingeladen auf dem Gebiet der Ukraine zu siedeln und Getreide und Lebensmittel anzubauen. Dafür haben die Siedler Ihre Ruhe und können ihren Glaubensrichtungen folgen. So auch viele Mennoniten, die völlig Gewaltfrei sind und zu Gott in Ihrer Kirche beten und niemand etwas antun. Bei Familie Bergen haben auch 2 Ukrainer Unterschlupf gefunden , Vater und Sohn , die von den Rotarmisten verfolgt wurden und aus dem Machtbereich der Bolschewiken abhauen möchten. Doch die Revolution kommt langsam aber sicher immer näher und im Bügerkrieg der roten Armee gegen die weiße Armee , machen sich auch immer mehr Gesetzlose Banden auf den Weg und denken, dass sie sich ein Teil des Landes schnappen können und bedrohen viele Orte. In diesem Hintergrund, leben Willi Bergen und Maxim Orloff relativ sicher Ihre Kindheit aus. Eines Tages kommen Gesetzlose in den Ort und die Albtraum , der nie enden soll beginnt....

Es wird die Geschichte von Willi und Maxim erzählt, die auf völlig unterschiedliche Weise, das Grauen, welches über Ihr Dorf kam, nicht nur verarbeiten, sondern die Machtübernahme der sowjetischen Diktatur unter Stalin komplett verschieden erleben und überleben. Willi als Mennonit kämpft ums nackte Leben, während Maxim sich dem Russischem Regime widmet und beide Ihre Überraschungen erleben.

Das Hörbuch und der Sprecher sind Weltklasse und man kann nur mit unglaublichem Staunen und entsetzen dem ganzen folgen. Der Sprecher Makke Schneider bringt es wirklich dazu, dass der Hörer zu 100% in der Geschichte gefangen bleibt. Der Schreibstil von Tim Tachitzki ist unheimlich flüssig und erzeugt eine Gänsehaut, die selten von Freude erzählt und die brutale und grausame Art der sowjetischen Union unter Stalin zeigt.

Da ich mich zu wenig in Geschichte und dieser Zeit auskannte, war es für mich so wahnsinnig lehrreich und schaffte mir eine ausgezeichnete Übersicht über die Geschehnisse und Zeit in der die Menschen überleben mussten.

Auch nach Tagen, an denen ich jetzt Abstand gewonnen habe, lässt mich dieses Hörbuch und diese Geschichte nicht zur Ruhe kommen, so sehr hat mich dieses Geschichte beeindruckt. 5 Sterne und eine Empfehlung an jeden , der sich mit Geschichte und zwar einer sehr schmerzhaften auseinandersetzen kann. Für mich eine der Geschichten 2019!!!

Veröffentlicht am 02.06.2019

Nach einer wahren Geschichte

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Tim Tichatzki erzählt die Geschichte seiner Frau bzw. ihrer deutsch-russischen Familie, die der mennonitischen Glaubensgemeinschaft angehören. Beginnend 1919 in Russland mit dem Zerfall des Zarenreichs ...

Tim Tichatzki erzählt die Geschichte seiner Frau bzw. ihrer deutsch-russischen Familie, die der mennonitischen Glaubensgemeinschaft angehören. Beginnend 1919 in Russland mit dem Zerfall des Zarenreichs und der anschließenden Verfolgung durch die Sowjetdiktatur, den Zweiten Weltkrieg und die Deportation nach Sibirien bis sie endlich in den 70er Jahren nach Deutschland ziehen konnten. Dabei greift Tichatzki zum einen auf die autobiografischen Erzählungen seiner Schwiegerfamilie zurück zum anderen auf geschichtliche Fakten und Fiktion. Beim Hören dachte ich, dass das Leid doch endlich ein Ende haben muss, nicht nur für die Menschen aus der mennonitischen Gemeinschaft, auch für die Juden, Ukrainer und Russen, dabei wird es immer schlimmer. Trotz der harten Kost fliegen die Minuten nur so dahin.

Ein sehr hörenswertes Buch, das auf eine sehr berührende Art und Weise ein Stück unbekannte Geschichte näher bringt.