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Veröffentlicht am 12.06.2019

Die Spur der Toten

Witchmark. World Fantasy Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres 2019
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Der Debütroman „Witchmark – Die Spur der Toten“ von der Autorin C.L. Polk lässt sich in das Genre Fantasy einordnen und ist der Auftakt einer mehrteiligen Reihe.

Klappentext:
Miles Singer ist Arzt und ...

Der Debütroman „Witchmark – Die Spur der Toten“ von der Autorin C.L. Polk lässt sich in das Genre Fantasy einordnen und ist der Auftakt einer mehrteiligen Reihe.

Klappentext:
Miles Singer ist Arzt und er ist auf der Flucht vor seiner Vergangenheit. Eines Tages wird er zu einem Notfall gerufen. Als Miles den Sterbenden untersucht, stellt er mit Erschrecken fest, dass dieser die Aura einer Hexe hat. Aber noch schlimmer, der Vergiftete hat erkannt, dass auch Miles das Hexenmal trägt. Die Geschicke Aelands werden von den adligen Sturmsängern bestimmt. Ihre legitimierte Magie hat dem Land unvorstellbaren Fortschritt gebracht, es aber auch in einen fürchterlichen Krieg gestürzt. Die Soldaten kommen völlig verändert aus dem Krieg zurück. Miles Singer ist Arzt. Um den zurückkehrenden Soldaten zu helfen, kann er seine magischen Fähigkeiten nur heimlich einsetzen. Kämen sie ans Licht, würde er in einem Asylum eingesperrt. Als Miles zu einem Sterbenden gerufen wird, der wohl vergiftet wurde, bleibt ihm keine Wahl: Zusammen mit einem schönen Amaranthine, der zwischen der Welt und dem Totenreich wechseln kann, versucht er den Mordfall aufzuklären. Hinter all dem verbirgt sich aber ein Geheimnis, dessen Abgründigkeit kaum abzusehen ist: Wohin sind die Seelen der Gefallenen verschwunden?

Auf dieses Buch wurde ich hauptsächlich auf Grund des Covers. Es konnte mein Interesse wecken und mir stellte sich die Frage, welche Geschichte wohl hinter diesem grünen Fahrrad- Cover stecken konnte. Und auch der Klappentext klang vielversprechend, sodass ich dieses Werk nur zu gerne lesen wollte, um mir ein eigenes Urteil zu bilden.
Der Schreibstil der Autorin ist bildhaft und hat sich flüssig lesen lassen. Jedoch empfand ich den Einstieg in das Fantasybuch etwas schwierig. Man wird mitten in die Geschichte hineingeworfen, kurze Erläuterungen zu den Personen oder auch der Welt sucht man vergebens. Dies ist an sich kein Problem für mich, bei diversen Fantasy- Büchern wird man quasi in die Geschichte hinein katapultiert. Dennoch empfand ich die ersten Seiten als holprig. Ich hatte Schwierigkeiten, den Protagonisten so richtig einzuordnen, ich hatte kein wirkliches Bild von dem Charakter vor Augen. Auch muss man sich die wesentlichen Informationen selber zusammensuchen. Mühselig muss man sehr aufmerksam lesen, alles könnte wichtig sein, diverse Details könnten für den weiteren Verlauf der Handlung relevant sein und so versuchte ich, mir alle Details zu merken und wusste dabei nicht recht, worauf ich achten musste. Die empfand ich als recht mühselig und hat mir den Einstieg in das Buch nicht einfach gemacht. Die ersten Seiten empfand ich als recht steif.
Nachdem ich mich durch die ersten Seiten hindurch gekämpft hatte, bin ich langsam aber stetig besser mit der Geschichte und auch mit den Charakteren zurechtgekommen. Langsam fand ich mich in dieser Welt zurecht und lernte dabei eine interessante Welt mit einem guten Magiekonzept kennen. Die Grundideen dieser fiktiven Welt haben mir gut gefallen, sie konnten mich überzeugen und besonders die Details empfand ich als faszinierend. Dennoch hätte ich mir an gewissen Stellen mehr Hintergrundinformationen gewünscht- Besonders am Ende dieses Buches hat mir etwas gefehlt. Man lernt nur oberflächlich etwas über die Geschichte. Es gab einen Krieg zwischen den beiden erwähnten Ländern, Andeutungen werden gemacht, warum dieser geführt wurde und auch, welche Konsequenzen dies für die Soldaten hat. Hier haben mir ausführlichere Ausführungen gefehlt. Diese hätten es plastischer wirken lassen. So wirkte es auf mich wie ein unausgereiftes Konzept. Auch in Bezug auf das Magiekonzept fehlten mir ein paar ausführliche Erklärungen. Diverse Andeutungen wurden gemacht und auch Fachbegriffe wurden eingeführt. Aber wirkliche Erklärungen und Ausführungen habe ich vergebens gesucht. Dies wirkte auf mich etwas unreif, als ob das Konzept noch nicht vollständig ausgearbeitet sei.
„Witchmark“ ist eine Mischung aus Fantasy und Kriminalroman. Diese Mischung hat mir gut gefallen. Der Kriminalaspekt hat dazu geführt, dass das Buch recht temporeich gestaltet ist. Auch schlägt dieses Werk im Verlauf der Handlung einen Weg ein, mit dem ich zu Beginn nie gerechnet hätte. Die Zusammenhänge haben mir hierbei gut gefallen und konnten mich davon überzeugen, dass diese durchdacht war, ein roter Faden war erkennbar. Immer tiefer kommt man in einen Strudel, welcher Geheimnisse und Machtintrige aufdecken, die für mich vollkommen unerwartet waren.
Gut gefallen hat mir hierbei auch das Ermittlerteam Miles und Tristan. Die beiden sind sehr unterschiedlich – sowohl von ihrem Äußeren, ihrem Charakter, ihrer Erziehung als auch in ihren Ansichten. Zwei Gegensätze, die wirklich gut zusammenarbeiten. Sie geben ein gutes Team, wie eine gut geölte Maschine, wo ein Zahnrad in das andere greift. Besonders gut haben mir die ruhigen Momente zwischen den beiden gefallen - ihre Gespräche und der Austausch ihrer Gedankengänge. Man erfährt immer mehr über die Hintergründe der beiden, welche Hürden sie meistern mussten, welches Paket sie mit sich tragen. Ihre Geschichten haben mir gefallen und haben das Buch vorangebracht.
Gekrönt wird das Buch durch einen actionreichen Showdown, indem diverse Erklärungen eingebaut werden und nochmal der Spannungslevel nach oben getrieben wird. Das Interesse an der Fortführung der Geschichte wird geweckt, sodass man als Leser nur zu gerne wissen möchte, wie es mit dieser Welt und seinen Bewohnern weitergeht.

Insgesamt konnte mich die Autorin C.L. Polk mit ihrem Debütroman „Witchmark – Die Spur der Toten“ nicht vollständig überzeugen. Die Mischung aus Fantasy und Krimi hat mir gefallen und auch das Ermittlerteam fand ich gelungen. Nach einem holprigen Einstieg bin ich langsam in diese Welt abgetaucht, wobei ich mir ein paar zusätzliche Details gewünscht hätte. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Blackwood

Blackwood – Briefe an mich
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Bisher habe ich noch nichts von der Autorin Britta Sabbag gelesen. Ihr Werk „Blackwood – Briefe an mich“ habe ich als Hörbuch, erschienen bei „Der Audio Verlag“ gehört, wo es als ungekürzte Lesung erschienen ...

Bisher habe ich noch nichts von der Autorin Britta Sabbag gelesen. Ihr Werk „Blackwood – Briefe an mich“ habe ich als Hörbuch, erschienen bei „Der Audio Verlag“ gehört, wo es als ungekürzte Lesung erschienen ist.

Klappentext:
Nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter muss die 15-jährige Gesine zu ihrer Tante nach Irland ziehen. In dem kleinen Dörfchen Blackwood, wo jeder alles über jeden weiß, hat sie niemanden, mit dem sie über ihren Kummer sprechen kann. Auch nicht über Arian Mary, den unverschämt gut aussehenden Sohn der örtlichen Butterdynastie, für den sie bald tiefe Gefühle hegt. Noch dazu machen sie die Dorfbewohner mit Geschichten über allerlei übernatürliche Wesen verrückt. Alles Unsinn, denkt sich Gesine. Bis sie in einem geheimnisvollen, alten Schreibtisch einen Brief von ihrem zukünftigen Ich findet, der ihre Welt vollkommen durcheinanderbringt...

Die Gestaltung des Hörbuches empfand ich als ansprechend, hier wurde viel Liebe ins Detail gesteckt und es passte zum Inhalt des Hörbuches. Auch die Sprecher haben mir zugesagt. Zunächst musste ich mich erst einmal an die Stimme von Milena Karas gewöhnen, aber nach einer kurzen Eingewöhnungsphase haben sich diese Startschwierigkeiten gelegt, auch fand ich, dass die Stimme gut zur Protagonistin Gesine gepasst hat. Gut gefallen haben mir auch die männlichen Sprecher. Sie konnten mich an ihren Part fesseln, gerne habe ich ihnen gespannt zugehört und dem Verlauf der Geschichte verfolgt. Auch die Musikeinlagen, welche nicht zu häufig eingespielt wurden, fand ich passend und diese haben das Gesamtpaket des Hörbuches abgerundet.
Gut gefallen hat mir auch die Idee mit dem Radiosender. Blackwood ist wahrlich nur ein kleines Dorf in Irland, wo jeder jeden kennt. Dies ist die Art des Dorfes, den Buschfunk am Leben zu erhalten und ihre Informationen über das Dorfleben und dessen Bewohner zu beziehen. Im Radiosender wird alles diskutiert, was nicht immer von Vorteil ist, aber de Art und auch die Umsetzung des Radiosenders haben mir gefallen. Sie haben meiner Meinung nach das Buch aufgelockert und nochmal wichtige Geschehnisse zusammengefasst. Teilweise kam ich mir selber wie ein Bewohner von Blackwood vor, der seinen Tratsch aus dem Radio bezieht.
Die weibliche Protagonistin ist Gesine. Nach dem tragischen Unfalltod ihrer Mutter kommt sie zu ihrer Tante. Sie muss von Wien in ein kleines Dorf in Irland ziehen. Dort muss sie sich an dessen Gewohnheiten und Traditionen gewöhnen. Vieles ist für sie nicht nachvollziehbar oder verständlich. Dabei nimmt sie oftmals diverse Fettnäpfchen mit und lässt selten eine Gelegenheit aus, um der Situation eine gewisse Tragik zu vermitteln. Zusammen mit Gesine lernt man Blackwood, dessen Bewohner und ihre Eigenarten besser kennen und verstehen. Recht häufig hätte ich sie zu gerne geschüttelt, da sie so ein typisches Teenagerverhalten an den Tag legt. Sie schaukelt die Situation unnötig auf, macht sich selber richtig fertig und am Ende wird es doch ganz anders. Kleinigkeiten werden zu einen wichtigen und bedeutungsvollem Ereignis, welches nicht einfach zu erreichen ist. Auch manchmal hat sie sich für mich zu sehr wie ein typischer Teenager verhalten, da hätte ich sie gerne mal geschüttelt. Ich muss leider gestehen, dass ich mich Gesine nicht immer warm geworden bin, manchmal war mir ihr Verhalten zu unreif und unbedacht. Spannend wird es eigentlich in meinen Augen erst, als sie einen Brief von ihrem zukünftigen Ich bekommt. Allgemein fand ich den Aspekt mit dem magischen Schreibtisch sehr ansprechend, hier hätte ich mir gewünscht, dass dies mehr ausgebaut wird. Diese Briefe sind zwar ein wesentlicher Aspekt des Buches, jedoch hatte ich mir einfach mehr davon erhofft.
Der männliche Gegenpart ist Arian. Er wirkte auf mich recht blass – wichtiges Merkmal von ihm: seine Familie ist reich und er will mit der Familientradition brechen. Hier hätte ich mir mehr charakterliche Entwicklung gewünscht.
Allgemein fehlt mir persönlich hier ein bisschen das mystische Etwas. Ich hoffte, dadurch dass das Buch in Irland spielt, wird dies stärker in die Geschichte eingebunden. Aber der Glauben und die Traditionen der Iren spielen hier nur eine untergeordnete Rolle. Dies fand ich etwas schade. Der Schwerpunkt des Buches lag eher auf dem Liebesdrama, welches mich jedoch leider nicht packen konnte.
Positiv möchte ich noch den Erzählstil erwähnen. Dieser war locker, man konnte der Geschichte gut folgen. Auch gab es einige humorvolle Stellen, sodass ich während des Hörens öfters mal Lachen musste.

„Blackwood – Briefe an mich“ von Britta Sabbag ist ein nettes Buch für zwischendurch. Das Hörbuch ist wunderbar umgesetzt und zu gerne habe ich der Geschichte gelauscht. Leider bin ich mit den Protagonisten nicht richtig warm geworden und auch der Schwerpunkt war etwas anders gelegt, als ich gehofft hatte. Dennoch habe ich den Verlauf der Geschichte gerne mitverfolgt. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 05.03.2019

Wolfswille

Wolfswille
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Das Buch „Wolfswille“ war mein erstes Werk aus der Feder von Melanie Vogltanz. „Wolfswille“ gehört zur „Schwarzes Blut“- Reihe. Leider wusste ich dies nicht vor dem Lesen, jedoch hat es sich ohne Vorkenntnisse ...

Das Buch „Wolfswille“ war mein erstes Werk aus der Feder von Melanie Vogltanz. „Wolfswille“ gehört zur „Schwarzes Blut“- Reihe. Leider wusste ich dies nicht vor dem Lesen, jedoch hat es sich ohne Vorkenntnisse ohne Probleme lesen lassen, ich hatte keine Schwierigkeiten der Handlung zu folgen.

Klappentext:
London 1888: Alfio ist ein Hemykin, ein unsterblicher Wolfsmensch. Sein Leben ist gezeichnet von der Angst vor dem Kontrollverlust – der Angst, wieder zu zerstören, was er liebt. Nach Jahrzehnten des Exils verschlägt es ihn nach London, wo er sich als Kopfgeldjäger verdingt und das Tier in sich mit Opium betäubt. Doch im Herzen Englands lauert eine Bedrohung, die selbst den übermächtigen Wolfsmann in Bedrängnis bringt. Grausame Morde erschüttern Whitechapel. Die Opfer: Prostituierte, in deren Adern ebenso wie in Alfios das schwarze Blut der Unsterblichkeit fließt.Gegen seinen Willen wird Alfio in einen Sumpf der Gewalt und Intrigen gezogen. In der Hoffnung, den Mörder unschädlich machen zu können, setzt er den letzten Rest seiner Menschlichkeit aufs Spiel.

Dieses Werk ist eine Mischung aus Fantasy und Krimi in einem historischen Setting. Dieser Genremix hat mir gut gefallen. Auch die fantastischen Elemente, wie zum Beispiel die Wesen Wolfsmensch oder auch Vampir, konnten mich überzeugen. Der Kriminalaspekt hat mir ebenfalls gut gefallen. In diesem Buch wird eine Verfolgungsjagd thematisiert. Ein Serienmörder a la Jack the Ripper macht London unsicher und wird vom Protagonisten Alfio gejagt
Der Schreibstil von Melanie Vogltanz ist sehr angenehm, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Auch gefällt mir ihre Darstellung des historischen Londons dieser Zeit. Man kann sich diese trostlose Atmosphäre und den Gestank von damals sehr gut vorstellen. Zusammen mit den Charakteren wandelt man in der damaligen Zeit und hat das Gefühl, dass man in diese zurückversetzt wurde. „Wolfswille“ ist vielseitig gestaltet. Einige Wendungen, welche die Geschichte nimmt, hätte ich so nicht erwartet und konnten mich auf jeden Fall überraschen. Diverse Szenarien hätte ich am Anfang vermutet und konnten mich vom Stil der Autorin, wie sie eine Geschichte aufbaut, überzeugen. Die Wendungen haben auf jeden Fall auch zur Handlung gepasst und waren in keinster Weise aus der Luft gegriffen. Sie waren plausibel und haben sich gekonnt in den Verlauf der Story eingebettet. Durch die unerwarteten Handlungsverläufe konnte der Spannungsbogen permanent aufrechterhalten werden. Jedoch gab es meiner Meinung ein paar Szenen, die man hätte kurzen können. Sie haben zu viel Raum eingenommen und das Buch etwas gestreckt, dabei jedoch meinen Lesefluss gestört. Die Spannung wurde unterbrochen, manchmal hätte ich mir ein paar Kürzungen gewünscht – manche Ausführungen haben nicht zur Handlung beigetragen und ich habe sie als störend empfunden.
Der Protagonist Alfio ist ein Wolfsmensch. Er hadert mit seiner Wolfsseite. Sein innerer Zwiespalt wird gut dargestellt. Dies habe ich als ansprechend empfunden. Seine permanente Angst vor dem Kontrollverlust und den Folgen, wenn er in die Wolfsform wechselt, sind gut dargestellt. Dadurch lebt Alfio recht isoliert. Er versucht, keine sozialen Kontakte zu pflegen, lässt keinen nah an sich heran, weil er mögliche Konsequenzen scheut. Auch hat Alfio eine harte Schale, aber einen weichen Kern. Seine Darstellung hat mir gut gefallen, ein sympathischer Protagonist, dessen Geschichte man gerne verfolgt. Gut gefallen haben mir auch die Andeutungen aus seiner Vergangenheit. Diverse Aspekte werden angesprochen, welche bestimmt noch weitergeführt werden. Diese machen neugierig und Lust auf mehr.
Leider konnte mich der Einstieg nicht überzeugen. Ich habe den Tagebucheintrag als holprig empfunden. Die eigentliche Handlung hat mir wesentlich besser gefallen. Der Prolog hat sich meiner Meinung nach etwas gezogen. Sobald ich diesen Prolog ausgelesen hatte, hat mir das Buch besser gefallen. Der Schreibstil und auch die Handlung konnten mich eher überzeugen. Durch den Prolog musste ich mich leider ein bisschen durchbeißen.

Insgesamt hat mir „Wolfswille“ von Melanie Vogltanz gut gefallen. Das Buch hat meiner Meinung nach ein paar Schwächen, über die ich aber getrost hinweglesen konnte. Die Geschichte von Alfio in dem längst vergangenen London habe ich mit Spannung verfolgt. Da ich jedoch finde, dass noch Luft nach oben ist, möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 09.01.2019

Emily Bones

Emily Bones
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Gesa Schwartz hat mit „Emily Bones – Die Stadt der Geister“ eine schaurig- schöne Geistergeschichte geschrieben, welche ab 10 Jahren empfohlen wird.

Klappentext:
Emily glaubt zu träumen, als sie sich ...

Gesa Schwartz hat mit „Emily Bones – Die Stadt der Geister“ eine schaurig- schöne Geistergeschichte geschrieben, welche ab 10 Jahren empfohlen wird.

Klappentext:
Emily glaubt zu träumen, als sie sich eines Nachts in einem Grab wiederfindet. Aber es ist kein Traum. Entsetzt stellt sie fest, dass sie gestorben ist und nun als Geist auf dem Friedhof Père Lachaise herumspuken muss. Aber sie denkt gar nicht daran, sich damit abzufinden. Denn sie ist keines natürlichen Todes gestorben, und fortan hat Emily nur noch ein Ziel: Sie will ihren Mörder finden und sich das Leben zurückholen, das er ihr gestohlen hat. Doch das ist selbst für einen Geist viel gefährlicher, als Emily es je für möglich gehalten hätte...

Von der Autorin Gesa Schwartz kannte ich bereits andere Fantasy- Bücher für Erwachsene und war daher sehr auf ihr Kinderbuch gespannt. Der Schreibstil von ihr ist ja doch recht speziell und daher war ich sehr auf die Umsetzung gespannt.
Zuerst ist mir die liebevolle Gestaltung positiv aufgefallen. Sie hat mich sofort überzeugen können und hat meine Neugier auf den Inhalt des Buches noch gesteigert. Der Schreibstil von Schwartz ist angenehm, phantasievoll und poetisch. Jedoch war ich positiv überrascht, dass der typische Erzählstil von der Autorin hier nicht so zum tragen kommt. Geschickt werden Bilder gemalt, in der poetischen Weise von Schwartz, bloß nicht so intensiv, wie ich es bisher von ihren bisherigen Büchern gewohnt war. Dies hat mir gut gefallen, es hat besser zu einem Kinder- /Jugendbuch gepasst. Schwartz zeichnet in „Emily Bones“ gekonnt ein ansprechendes Setting, man lernt Paris und seine schaurig- schöne Seite besser kennen. Das Setting wird gekonnt in die Handlung eingebunden und verstärkt die Atmosphäre. Auch dieses gekonnte Miteinander hat mich wieder vom Stil der Autorin überzeugen können.
Gut gefallen haben mir auch die Charaktere. Diese sind gut ausgearbeitet, vielseitig und wirklich liebevoll gestaltet. Sie passen einfach zur Handlung und auch zur Atmosphäre und transportieren die Geschichte wunderbar. Allein die ganzen Wesen auf dem Friedhof fand ich wunderbar. Wie sie Emily aufnehmen und in ihren Kreis einführen, als sie als Geist auf diesem Friedhof erwacht. Klar, gibt es Anfangsschwierigkeiten – aber man muss ja auch erst mal überwinden, dass man als Geist wiedergeboren wurde. Protagonistin in das Mädchen Emily. Recht schnell erfährt man, wie sie gestorben ist und warum sie als Geist jetzt ihr Unwesen treibt. Sie hat ihr Herz am richtigen Fleck. Besonders ihre enge Bindung zu ihrer Schwester hat mir gut gefallen. Auch ist Emily mutig und kämpferisch, sie lässt sich nicht so schnell von ihrem Vorhaben abbringen und kämpft für ihre Sache. Ihre liebevolle und dennoch gewitzte Art konnten mich überzeugen. Emily ist ein Mädchen, welches Mut spendet und war mir sofort sympathisch, auch wenn sie manchmal flucht wie ein junger Kesselflicker. Dies hat die Situation gekonnt aufgelockert und ich mochte ihre Art einfach. Aber auch die anderen Charaktere waren liebevoll ausgearbeitet und haben die Geschichte bereichert.
Trotz all dieser positiven Aufzählungen hatte ich leider so meine Schwierigkeiten mit dem Buch. Irgendwie konnte es mich nicht immer in seinen Bann ziehen – teilweise gab es langatmige Passagen, welche die Spannung des Buches deutlich gedämpft haben. Der Spannungsbogen konnte meiner Meinung nach nicht immer aufrechterhalten werden, ein paar Kürzungen hätten dem Buch gutgetan. Auch das eigentlich spannende Finale konnte mich nicht vollständig in seinen Bann ziehen. Es war gut umgesetzt, die Lösung hat mir gefallen, dennoch musste ich mich zwingen, die letzten Seiten nicht nur zu überfliegen. Die Geschichte und dessen Umsetzung konnten mich leider nicht vollständig überzeugen.

Mit „Emily Bones- Die Stadt der Geister“ hat Gesa Schwartz ein schaurig- schönes Jugendbuch auf den Markt gebracht, welches mich leider nicht komplett überzeugen konnte. Ein wundervolles Setting mit einer ansprechenden Atmosphäre und liebevollen Charakteren, dennoch konnte mich die Geschichte nicht hundertprozentig fesseln. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 09.01.2019

Spiel der Krone

The Crown's Game
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„The Crown’s Game“ aus der Feder von Evelyn Skye ist der Auftakt einer fantastischen Reihe, welche im alten Russland spielt - der erste Band ist an das frühe 19. Jahrhundert angelehnt.

Klappentext:
Die ...

„The Crown’s Game“ aus der Feder von Evelyn Skye ist der Auftakt einer fantastischen Reihe, welche im alten Russland spielt - der erste Band ist an das frühe 19. Jahrhundert angelehnt.

Klappentext:
Die talentierte Vika kann den Schnee beschwören und Asche in Gold verwandeln. Der Einzelgänger Nikolai kann durch Wände sehen und Brücken aus dünner Luft zaubern. Sie sind Magier – die beiden einzigen in Russland. Und erbitterte Gegner, denn nur einer von ihnen kann der neue Magier des Zaren werden. Der Verlierer muss sterben. Und so treten Vika und Nikolai im 'Spiel der Krone' gegeneinander an, in dessen Verlauf sie sich gefährlich nahe kommen. Kann ihre Liebe den Verlauf des Spiels verändern und den Tod verhindern?

Sowohl Cover als auch Klappentext und eine Leseprobe haben mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Es hat sich gut anlesen lassen und hat einen spannenden Kampf im Spiel der Krone versprochen. Jedoch wurden meine Erwartungen nur zum Teil erfüllt.
Zuerst möchte ich den angenehmen Schreibstil von Skye loben. Ich habe dank ihrer Beschreibungen gut in das Buch herein gefunden und besonders das Setting und die damit verbundene Atmosphäre haben mir sehr gefallen. Ich bin quasi im alten Russland spazieren gewesen, habe dieses Land ein bisschen besser kennen gelernt und habe es einfach genossen, eine Geschichte in diesem Setting zu lesen. Die Landschaftsbeschreibungen, welche gekonnt in die Handlung eingebunden wurden, habe ich genossen und hatte so ein Bild von der damaligen Zeit vor meinem Auge. Auch die Grundidee konnte mich begeistern. Zwei starke Magier gibt es in Russland, jedoch darf es nur einen geben, damit dieser vollständig auf die Magie zugreifen darf. Daher wird das Spiel der Krone ausgerufen. Die beiden Magier müssen ihr Können unter Beweis stellen und den Zar von ihrem Talent und ihrer Kraft überzeugen. Für einen von beiden geht dieses Spiel tödlich aus. Ich hatte mir in diesem Rahmen ein spannendes und dramatisches Spiel vorgestellt, indem die beiden Kontrahenten verbissen gegeneinander kämpfen und versuchen, den anderen zu übertrumpfen. Schließlich ist es ein Spiel um Leben und Tod. Sie müssen dem Zar beweisen, dass sie das Reich besser verteidigen können. Jedoch empfand ich die Umsetzung als mangelhaft. Es hat an Spannung und Dramatik gefehlt. Thema vom Spiel der Krone war der anstehende Geburtstag vom Zarensohn Pascha. Die Stadt wurde dekoriert oder Sachen zur Belustigung erfunden. Unterschwellig wurde versucht, dem anderen zu schaden, aber ohne es wirklich zu wollen. Aus dieser Grundidee hätte man viel mehr machen können und das Potential wurde einfach nicht genutzt, was wirklich schade ist. So wird daraus eher ein langweiliges Spiel, welches der Verschönerung der Stadt dient. Dramatik habe ich hier vergebens gesucht. Aus dem Spiel der Krone hätte man so viel machen können. Der allgemeine Aufbau und dessen Ablauf wurden mangelhaft umgesetzt und auch die Aufgaben innerhalb dessen hätte man besser darstellen können.
Erzählt wird das Buch aus mehreren Perspektiven. Hierbei erfährt man abwechselnd die Geschichte aus der Sicht der beiden Magier Vika und Nikolai, welche gegensätzlicher nicht sein könnten. Vika ist ein wildes Mädchen, sie ist mit ihrem Vater auf einer kleinen Insel relativ isoliert aufgewachsen. Sie beweist im Verlauf des Buches öfters ihren Mut und Tatendrang, kann aber auch recht naiv reagieren. Nikolai ist dagegen ein zivilisierter junger Mann, welcher direkt in St. Petersburg in edlen Kreisen aufgewachsen ist. Er ist eher still und bedacht, im Verlauf des Buches ist er mir ans Herz gewachsen. Zwischen den beiden Protagonisten entwickelt sich natürlich immer mehr eine Bindung. Sie interessieren sich für den anderen Magier und eine Zuneigung ist absehbar. Mich hat die Beziehung zwischen den beiden nicht überzeugen können. Sie wirkte auf mich recht konstruiert. Diverse Nebencharaktere werden in die Handlung mit eingebaut, wobei hier besonders Pasche, der Sohn vom Zar, hervorsticht. Auch seine Person wurde interessant gestaltet und konnte mich begeistern. Von einem anderen Nebencharakter, welcher sogar einen einzelnen Erzählstrang bekam, hatte ich mir mehr erhofft. Diese Person war irgendwie nur Mittel zum Zweck. Mehr verrate ich hier nicht, dies würde zu sehr spoilern.

Evelyn Skye hatte mit „The Crown’s Game“ eine tolle Grundidee, welche leider nur mangelhaft umgesetzt wurde. Meiner Meinung nach wurde hier viel Potential verschenkt, mehr Spannung und Dramatik hätte dem Buch gut getan. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben.