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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2019

Bezaubernd

Samantha Spinner (1). Mit Schirm, Charme und Karacho
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Onkel Paul ist seit Tagen verschwunden. Samantha macht sich mit ihren Geschwistern Buffy und Nipper auf die Suche nach ihm. Tage später finden sie einen Brief von Paul, in dem er den Geschwistern einiges ...

Onkel Paul ist seit Tagen verschwunden. Samantha macht sich mit ihren Geschwistern Buffy und Nipper auf die Suche nach ihm. Tage später finden sie einen Brief von Paul, in dem er den Geschwistern einiges vermacht. Buffy erhält einen Scheck über 2,4 Milliarden Dollar. Nipper erhält die New York Yankees, samt Stadion. Nur Samantha ist sauer. Sie erhält einen rostigen, roten Regenschirm mit einem Schild "Hüte dich vor dem Regen".

Wer von den Geschwistern nun den Jackpot erhalten hat und vor allem warum, lest es selbst.

Es ist schon lange her, dass ich ein Kinderbuch gelesen habe. Nach der Leseprobe habe ich mir für dieses Buch entschieden und war begeistert. Mit viel Phantasie und Humor hat der Autor hier ein wunderbares Leseerlebnis für Kinder geschrieben. Und es gibt sogar noch mehr zu entdecken in diesem Buch. Die einzelnen Kapitel enthalten auch noch wichtige, wissenswerte Details zu realen Handlungsschauplätzen, bei denen den Kindern auf diese Weise gleich auch noch zeitgenössisches Wissen mit vermittelt wird. Ein besonderes Highlight am Ende, es gibt sogar noch mehrere Rätsel zu lösen. Hier muss man ganz schön knobeln um auf die Lösung zu kommen.

Fazit - dieses Buch war auch für mich als Erwachsene ein besonderes und spannendes Leseerlebnis. Es ist kurzweilig und amüsant geschrieben. Auch ich habe einige wissenswerte Details erfahren, die ich so noch nicht wusste. Gefreut habe ich mich über die Ankündigung, dass es ein weiteres Buch über Samantha Spinner geben wird. Ich bin jetzt schon gespannt. Von mir gibt es für alle Kinder und lesebegeisterte Erwachsene, die sich auf für Kinderbücher interessieren, eine Empfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Veröffentlicht am 24.06.2019

Aufschlussreich und lesenswert

Die Spionin der Charité
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Lange hat sie geschwiegen, doch beim 30. Jahrestag des Attentats auf Adolf Hitler, am 20. Juli 1974 platzt Lily Kolbe der Kragen. Regelmäßig werden an die Helden dieses Tages erinnert. Jedoch an ihren ...

Lange hat sie geschwiegen, doch beim 30. Jahrestag des Attentats auf Adolf Hitler, am 20. Juli 1974 platzt Lily Kolbe der Kragen. Regelmäßig werden an die Helden dieses Tages erinnert. Jedoch an ihren Mann Fritz Kolbe und auch ihren Chef Ferdinand Sauerbruch, die zusammen mit vielen anderen Ärzten der Charité im Untergrund gegen die Nazis gekämpft hatten, erinnert sich niemand. Die acht Mitglieder des "Donnerstagsklubs" hatten sich allerdings auch nach dem Krieg geschworen, alles geheim zu halten. So beschließt Lily sich an den Journalisten Eddie Bauer von der New York Times zu wenden und die Geschichten zu offenbaren. Nach einigen Tagen kommen ihr jedoch Zweifel ob sie das richtige tut, denn sie findet in ihrem Telefonhörer eine Wanze versteckt. Auch hat sie den Verdacht, dass jemand nach ihren alten Unterlagen gesucht hat. Kann Lily dem Journalisten wirklich trauen, oder steckt noch mehr dahinter?

Dieses Buch war wieder eines der spannenden Geschichtsbücher aus vergangenen Zeiten. Nicht nur das wir als Leser erfahren, wie Professor Sauerbruch in der Charité agierte und operierte, erfahren wir auch wie es kam, dass er sich aktiv in den Widerstand einbrachte. Das ganze Erlebte wird sehr anschaulich von Lily als unmittelbarer Beteiligter erzählt. Es ist absolut lesenswert und auch noch ungemein spannend. Die Vermischung von persönlich Erlebtem mit Fakten bringen dem Leser die Zeitgeschichte sehr nah und sind ungemein fesselnd.

Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und fünf verdiente Lesesterne.

Veröffentlicht am 18.06.2019

Berührend

Hannah und ihre Brüder
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Als Ben Solomon während einer Wohltätigkeitsveranstaltung in Chicago den hochangesehenen jüdischen Bürger Elliot Rosenkranz mit einer Waffe bedroht, ist die Stadt entsetzt. Der Vorwurf von Solomon lautet, ...

Als Ben Solomon während einer Wohltätigkeitsveranstaltung in Chicago den hochangesehenen jüdischen Bürger Elliot Rosenkranz mit einer Waffe bedroht, ist die Stadt entsetzt. Der Vorwurf von Solomon lautet, dass Rosenkranz der SS-Offizier Otto Piontek ist und ihn bestohlen hat. Auf Bitte einer alten Freundin von Solomon übernehmen Liam Taggart, der Privatdetektiv und Catherine Lockhart die Rechtsanwältin die Verteidigung von Ben. Rosenkranz beschwört, dass es sich um eine Verwechslung handeln muss. Ben Solomon wiederum ist sich absolut sicher, dass es sich bei Rosenkranz um Otto Piontek handelt. Gemeinsam begeben sie sich auf Spurensuche.

Dieses Buch beeindruckt durch die Erzählungen von Bens Kindheit und Jugend mit seiner jüdischen Familie in Polen. Besonders sympathisch sind seine Eltern, die selbstlos den kleinen Otto in die Familie aufnehmen, nachdem sein Vater arbeitslos geworden ist. Nur wenige Jahre später ist alles anders. Ottos Eltern sind zurückgekommen und haben ihrem deutschen Sohn einen guten Posten in der Wehrmacht besorgt. Anfänglich versucht Otto die Familie auch noch zu schützen, er bewahrt auch ihr Geld und ihre Wertgegenstände auf. Aber er verändert sich unter dem Einfluss, auf Hilfe können die Solomons kaum noch hoffen.

Catherine Lockhart, die einfühlsame Anwältin, die den Fall anfänglich nur zum Gefallen übernimmt, gerät zunehmend in den Bann von Bens Erzählungen, so wie ich im Übrigen auch. Das ist es auch, was das Buch so interessant und lesenswert macht. Catherines Wandel von der erfolgsorientierten Anwältin zu einer Anwältin für Menschenrechte und Gerechtigkeit ist spannend und nachvollziehbar. Das machte sie auch so sympathisch.

Ronald H. Balson hat in seinem Roman geschickt die Vergangenheit und die Gegenwart miteinander verbunden und in einer sehr spannenden, einfühlsamen und tiefergreifenden Story verpackt. Die Protagonisten, die wir durch die angenehme Erzählweise nach und nach besser kennenlernen, wachsen einem schnell ans Herz und machen den Roman dadurch viel lebendiger. Der Autor schreibt schonungslos über das Schicksal der Juden und deren grausame Vernichtung. Seine Ausführungen über den Kampf um das tägliche Überleben sind heutzutage kaum noch vorstellbar. Die Aufarbeitung der Geschichte von Ben ließen mich betroffen von der Tragik seines persönlichen Schicksals zurück.

Ich bin von diesem Buch tief beeindruckt und empfehle es unbedingt weiter.

Veröffentlicht am 13.06.2019

Wunderbar erzählt

Das Gemälde der Tänzerin
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Als Helena ihren Job verliert, weiß sie nicht mehr weiter. Sie muss doch sich und ihre Zwillinge Jolina und Jonas irgendwie ernähren. Ein wenig Hoffnung besteht jedoch. Im Schweizer Hotel Kronenberg werden ...

Als Helena ihren Job verliert, weiß sie nicht mehr weiter. Sie muss doch sich und ihre Zwillinge Jolina und Jonas irgendwie ernähren. Ein wenig Hoffnung besteht jedoch. Im Schweizer Hotel Kronenberg werden gerade Zimmermädchen gesucht. Obwohl sie sich geschworen hatte, niemals wieder etwas mit der Familie Kronenberg zu tun zu haben, nimmt sie in ihrer Notsituation den Job an.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten und der Sorge von den Kronenbergs erkannt zu werden, gewöhnt sie sich an den Job und erfährt sogar Anerkennung von den Vorgesetzten. So bekommt sie auch viel mit, von dem was um sie herum geschieht. Gespräche mit Jessica Dixon-Löwenfeld, die auf der Suche nach einem im 2. Weltkrieg gestohlenen und seitdem verschollenen Bild "Das Gemälde der Tänzerin" ihres Großvaters ist, erwecken ihr Interesse. Auch andere Familienmitglieder der Kronenbergs suchen nach diesem Gemälde. So kommen Noah Kronenberg und Helena sich näher und begeben sich gemeinsam auf Spurensuche.

Die Suche nach dem verschollenen Bild ist aber nur ein Teil dieses wunderbaren Romans. Es geht auch um Familiengeheimnisse. Und da ist nicht nur das Geheimnis um Helena und ihre Kinder, sondern auch die Geschichte der Kronenbergs und der Familie Löwenfeld.

Christine Jaeggi ist es ganz wunderbar gelungen, die Geschichten der Familien zu verknüpfen und anschaulich zu erzählen. Dieses durchweg fesselnde und angenehm fordernde Lesevergnügen, bei dem es mir sehr gefallen hat, dass die Auflösung der Geheimnisse erst nach und nach erfolgte, war ein echtes Leseerlebnis für mich. Mit den Protagonisten mitzufiebern und mitzuhoffen, klappt bei diesem Buch besonders gut. Die Auflösung der Familiengeheimnisse am Schluss ist wirklich packend geschrieben und ließ in mir ein gutes Gefühl zurück.

Das war mein erstes Buch von Christine Jaeggi, aber ich bin mir sicher, auch in nächster Zeit alle anderen Bücher von ihr zu lesen. Mir hat einfach ihre Art und Weise der Erzählung zu gut gefallen. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

Veröffentlicht am 13.06.2019

Fast wie ein Albtraum!

Blauortsand
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Wie lebt es sich auf einer Hallig? Wo befinden die sich eigentlich? Kann man dort überhaupt leben? All das kann man erfahren, wenn man sich auf den Nordseethriller von Leonie Haubrich einlässt.

Sie erzählt ...

Wie lebt es sich auf einer Hallig? Wo befinden die sich eigentlich? Kann man dort überhaupt leben? All das kann man erfahren, wenn man sich auf den Nordseethriller von Leonie Haubrich einlässt.

Sie erzählt die Geschichte von Marissa. Marissa ist im besten Alter, lebt ihr Leben in Italien und kommt gut zurecht. Ihr gutes Lebensgefühl bekommt einen Riss, als sie einen Brief ihres Vaters erhält, der ihr mitteilt, dass er aufgrund einer Krebserkrankung nur noch kurze Zeit zu leben hat. Vor dreißig Jahren verließ Marissa die Hallig Hulhan nach einem für sie traumatischen Initiationsritual. Seitdem hat sie ihren Vater nicht mehr wieder gesehen.

Der Empfang auf der Hallig ist merkwürdig. Alle sind distanziert. Dann trifft sie auf ein 12jähriges Mädchen, das große Ähnlichkeit mit ihr hat und erfährt, dass es sich um Mia, ihre Halbschwester, handelt. Als diese kurze Zeit später verschwindet, befürchtet Marissa das Schlimmste und will Mia einfach nur retten. Sie ahnt nicht, dass sie sich dabei selbst in Gefahr bringt.

Leonie Haubrich gelingt es auch in diesem Thriller erneut mit den Ängsten der Leser zu spielen. Ihre anschaulichen Beschreibungen und die Art und Weise, wie sie uns an den Sorgen von Marissa teilhaben lässt; es ist geradezu verstörend. Ihr gelingt es die Naturgewalten in Worte zu fassen und dadurch dem Leser sehr zu veranschaulichen. Die Gedanken und Ängste von Marissa, die in mit einer Intensität beschrieben werden, waren für mich durchaus nachvollziehbar und daher auch sehr beängstigend.

Ich habe das Buch geradezu aufgesogen und bin jetzt am Ende sogar froh, dass ich es "überstanden" habe. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.