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Veröffentlicht am 12.08.2019

Berührende Geschichte über Neuanfänge, Vorurteile, Vergebung und Liebe

Broken Dreams
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In „Broken Dreams“ erzählt Anne-Marie Jungwirth die Geschichte des frisch entlassenen Häftlings Tyriq. Nachdem er fünf Jahre abgesessen hat, ist er fest entschlossen, sein ehemaliges Leben als Gangmitglied ...

In „Broken Dreams“ erzählt Anne-Marie Jungwirth die Geschichte des frisch entlassenen Häftlings Tyriq. Nachdem er fünf Jahre abgesessen hat, ist er fest entschlossen, sein ehemaliges Leben als Gangmitglied aufzugeben und von nun an ein guter Mensch zu sein. Dieser Entschluss wird nicht nur von seinem Umfeld erschwert, sondern auch auf die Probe gestellt, als er den Geldbeutel von Avery mit 300$ findet. Die Innenarchitektin scheint zunächst das komplette Gegenteil von ihm zu sein, lädt ihn jedoch als Dankeschön für seine Ehrlichkeit auf einen Drink ein. Doch dabei bleibt es nicht...

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Avery und Tyriq erzählt, wodurch man nicht nur Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt erhält, sondern auch in ihr Leben. Das Buch verflechtet praktisch drei Erzählstränge miteinander. Einmal Tyriqs Probleme als entlassener Häftling, dann Avery’s Kämpfe als selbstständige Innenarchitektin und natürlich die Liebesgeschichte zwischen den beiden, die die anderen Teile immer wieder zusammenführt. Wie bei einem Zopf sind diese Geschichte miteinander verwoben und gehen wunderbar Hand in Hand, sodass ich immer gespannt war, wie es nun weitergeht.
Das Ganze wird auf einfühlsame und für mich authentische Weise geschildert. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und hat mich von Anfang an gepackt und dank der eindrücklichen Vergleiche in die Geschichte gezogen.

Und dann sind da noch Tyriq und Avery, die mir beide richtig ans Herz gewachsen sind. Vor allem Tyriq war so süß und ich hätte ihn gerne mehr als einmal geknuddelt. Ich mochte seine Entschlossenheit, einen richtigen Neuanfang zu wagen.

„Alles, was ich hatte, war ein Haufen Scheiße. Ich war am Ende des Tunnels, stand aber immer noch in der Dunkelheit. Vorübergehend. Ich wollte das Licht. Ich wollte es wirklich. Mehr als alles andere …“

Dass er mal ein Gangmitglied war, kann man sich bei einer so zarten Seele eher schwer vorstellen, aber sein Weg dorthin war ja auch ungewöhnlich, aber dennoch schlüssig. Ich habe richtig mit ihm mitgelitten.

Mit Avery musste ich erst warm werden, was aber hauptsächlich an meinen eigenen Vorurteilen lag, da ich sie gleich in die Schublade „kaltherzige Geschäftsfrau“ gesteckt habe. Doch das ist Avery überhaupt nicht. Sie kämpft für ihren Traum, auch wenn sie diesbezüglich desillusioniert wurde, sie gibt nicht so schnell klein bei und vor allem ist sie so offen und schert sich nicht um die Meinung der meisten anderen Menschen, was ich wunderbar fand.

Neben der Thematisierung von Vorurteilen und den Problemen der Wiedereingliederung in die Gesellschaft hat mir auch besonders gut gefallen, wie die Autorin die Gefühle der beiden geschildert hat. Hier habe ich seit langem mal wieder die Liebe zwischen den Protas gespürt, das Bauchkribbeln und die Schmetterlinge, was ich wundervoll fand. Aber auch die Ängste und Verzweiflung, kurz man darf auf einer Gefühlsachterbahn fahren, die einen packt und lange nicht mehr loslässt.

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen, es ist eine Geschichte mit Tiefgang und liebenswerten Charakteren und wichtigen Themen.

„Niemand sollte gegen seine innere Stimme handeln und Opfer bringen, die tatsächlich welche waren. Denn irgendwann im Leben würde immer der Punkt kommen, an dem man genau diese sonst bereute.“

Vielen Dank an NetGalley und den LYX Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat

Veröffentlicht am 19.07.2019

Bewegende Geschichte um den Kampf mit inneren Dämonen und um die Liebe

Bittersweet Always (Gray Springs University 2)
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Im zweiten Band der „Gray Springs“ Reihe erzählt Anna Fields die Geschichte von Toby und Pippa. Sie besuchen beide das gleiche College und lernen sich über ihre Freunde kennen und sofort fliegen die Funken ...

Im zweiten Band der „Gray Springs“ Reihe erzählt Anna Fields die Geschichte von Toby und Pippa. Sie besuchen beide das gleiche College und lernen sich über ihre Freunde kennen und sofort fliegen die Funken zwischen ihnen. Doch irgendetwas hält Pippa, die noch damit zu kämpfen hat, dass der depressive Vater die Familie verlassen hat, zurück, irgendetwas ist anders an Toby. Als sie schließlich von seinen Dämonen erfährt, ist es zu spät. Sie hat sich bereits verliebt, aber reicht Liebe, um die schlimmsten Dämonen, die in unseren Köpfen, zu vertreiben?

Das Buch wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Pippa und Toby erzählt, sodass man einen guten Einblick in das Gefühlsleben der beiden erhält und da ist mächtig was los. Den Schreibstil der Autorin mag ich sehr gerne. Er lässt sich flüssig lesen und sie geizt nicht mit Adjektiven, wodurch ich mir alles noch besser vorstellen kann. Zudem sind ihre Beschreibungen so packend, dass ich das Leid, aber auch die Freude richtig spüren konnte.

Das Thema Depressionen wird hier sehr sensibel angegangen, aber schonungslos ehrlich geschildert. Besonders gut hat mir dabei gefallen, dass gezeigt wurde, dass es manchmal einen Anstoß von außen braucht, aber niemand den Kampf für einen führen, sondern einen lediglich dabei unterstützen kann. Die Geschichte ist kein gerades Rennen zum Ziel, sondern nimmt zahlreiche Kurven und Höhen und Tiefen mit, wie im echten Leben.

Und die Geschichte macht Hoffnung, denn sie zeigt, dass es Menschen gibt, die an den Dämonen vorbeischauen und einen für den sehen können, der man ist. Toby kämpft nicht allein, denn er hat tolle Freunde, die zu ihm halten, auch wenn er das nicht sieht und sie so manches Mal vor den Kopf stößt. Dieser Zusammenhalt hat mir wirklich gut gefallen.

„Liebe war nicht herrlich und wunderbar. Sondern unschön, unfair und manchmal eine Last.
Manchmal. Weil das Gute das Schlechte überwog, und ich kannte sein Herz. Und er kannte meines auf einer Ebene, die über alles Rationale hinausging.
Es ging nicht darum, sich damit abzufinden oder es zu ertragen. Es ging darum, jemanden zu lieben und zu wissen, dass er ein guter Mensch war, auch wenn das Schlimmste in ihm zum Vorschein kam.“

Mich hat die Geschichte der beiden bereits im ersten Teil interessiert und sie hat meine Erwartungen sogar noch übertroffen. Die Autorin ist wirklich unglaublich gut darin, das Innenleben ihrer Protagonisten auszubreiten und einen mit auf eine emotionale Reise zu nehmen.

Einzig der Einstieg in das Buch ist mir schwergefallen, weil das erste Drittel die Geschehnisse aus Band eins wiedergibt, den ich schon kannte, und so ständig damit beschäftigt war, Vergleiche und Verknüpfungen zu ziehen. Hier hätte sich die Autorin, meiner Meinung nach, klar entscheiden sollen, ob die Bücher unabhängig voneinander gelesen werden können sollen oder in einer zusammenhängenden Reihenfolge. So ist es leider weder Fisch noch Fleisch und ich fürchte, dass es beim dritten Band ähnlich sein wird, da René und Callum und ihre Probleme auch immer wieder in diese Geschichte integriert wurden. Aber das ist mein einziger Kritikpunkt und hat mich im Hinblick auf das große Ganze nicht allzu sehr gestört.

Kurz es ist ein emotionales Buch, welches das Thema mentaler Krankheiten sensibel aufgreift vor dem Hintergrund einer tief gehenden Liebe und der üblichen Zukunftsängste, denen sich junge Erwachsene in diesem Alter stellen müssen. Ich habe es geradezu verschlungen, viele Stellen markiert und es hat lange nachgehallt.

„Aber so lange, wie die guten Tage die schlechten überwiegen und die schlechten nicht mehr annähernd so schlimm sind wie früher, habe ich gewonnen.“

Vielen Dank an NetGalley und den Forever Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Spannende, temporeiche Fantasy mit Magie, Intrigen und Liebe

Flammenflug
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In Flammenflug, dem ersten Teil einer Trilogie, erzählt Melissa Caruso die Geschichte von Amalia Cornaro. Diese ist die Erbin ihrer Mutter und zählt zum Adel Reveras, einem Land, in dem Magier, auch Falken ...

In Flammenflug, dem ersten Teil einer Trilogie, erzählt Melissa Caruso die Geschichte von Amalia Cornaro. Diese ist die Erbin ihrer Mutter und zählt zum Adel Reveras, einem Land, in dem Magier, auch Falken genannt, mithilfe eines Geschühs an ihren Falkner gebunden werden. Dieser ist fortan der Einzige, der ihre Magie wieder freisetzen kann. Diese Maßnahme soll sowohl dem Schutz des Reiches dienen, als auch dem der Magier, die gemeinsam mit den anderen Falken in „Stallungen“ wohnen und unterrichtet werden. Amalia hat als Adlige nichts mit den Falken zu tun, bis sie eines Tages zufällig einer bislang unentdeckten Feuermagierin begegnet, die sich verteidigen musste und dabei die Kontrolle über ihre Mächte verloren hat. Um Revera vor dem Flammentod zu retten, streift Amalia Zaira ein Geschüh über und ab da sind die beiden Mädchen untrennbar miteinander verbunden - zum Leidwesen aller. Doch Revera droht Gefahr und irgendwie müssen sich die beiden zusammenraufen.

Die Geschichte wird komplett aus der Ich-Perspektive Amalias erzählt, was ich schon mal grandios finde. Denn sie ist eigentlich keine der typischen Fantasyheldinnen. Sie ist weder magisch begabt, noch kann sie kämpfen. Im Prinzip wurde ihr Leben bisher von ihrer Mutter und den Verpflichtungen als Erbin bestimmt. Hat sie doch mal Zeit für sich, steckt sie die Nase in Bücher. Dadurch erhält man mal eine ganz andere Perspektive, was mir unheimlich gut gefallen hat.
Auch die anderen Charaktere sind alle recht vielschichtig und entsprechen nicht so ganz den typischen Klischees. So ist da beispielsweise Leutnant Marcello, der zum Oberst über die Falken aufsteigen möchte, aber eine recht zartbesaitete Seele ist, die nicht gerne alles kurz und klein haut, sondern lieber nach gewaltlosen Wegen sucht. Dadurch kommt er auch öfters mit Amalia ins Gespräch und so ist in dem Buch auch für eine zarte, zugleich verbotene Liebe gesorgt.
Zaira wird als die Rebellin aus der Unterschicht dargestellt, die wütend auf die Welt ist, aber eine verletzliche Seite hat.
Und so gibt es noch einige weitere Personen mit verschiedenen Charaktereigenschaften und Eigenheiten, die gut ausgearbeitet wurden. Die Handlungsweisen und Motive waren alle absolut nachvollziehbar und authentisch und ich hatte wirklich kein einziges Mal das Gefühl, auf Ungereimtheiten zu stoßen, was bei der Fülle an Intrigen erstaunlich und fantastisch ist!

Der Schreibstil war anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, da er teilweise sehr geschwollen ist, weil die Geschichte wohl in einer Zeit ähnlich dem Ende des 16. Jahrhunderts spielt. Die Sprache passt daher auch super zum Setting und nach dem ich mich reingelesen hatte, fand ich diese leicht gewähltere Sprache mal eine tolle Abwechslung. Zudem verwendet die Autorin viele bildhafte Vergleiche, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte, während ich gleichzeitig ihre Kreativität bewundert habe.

„Ich legte ihm einen Finger auf die Lippen und löste mich mit dem ganzen Widerstreben der Sonne, die sich nur langsam aus dem Meer erhebt, aus seinen Armen.“

„[ich kam] mir vor wie ein Krebs, den eine Seemöwe einige Male aus großer Höhe auf einen Felsen hatte fallen lassen, um seine Schale aufzubrechen“

Da man direkt in die Geschichte und Welt von Ravera geworfen wird, war ich am Anfang leicht orientierungslos und brauchte eine Weile, bis ich richtig in der Geschichte drin war, vor allem weil mich die Falkensache anfangs irritiert hat, weil ich ständig den Vogel vor Augen hatte. Aber als ich dann in der Geschichte drin war, gab es kein Halten mehr und ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Es gibt keine Längen oder Pausen, sondern Ereignis folgt auf Ereignis, nur unterbrochen von kurzen Beschreibungen des Landes, sodass keine Langeweile aufkommt und das obwohl es viel um Politik und Diplomatie geht. Der Weltenaufbau findet parallel zur Entwicklung der Geschichte statt, sodass es abwechslungsreich bleibt. Zudem kann man immer mit rätseln, wer wohl der „Böse“ ist, da man nur Amalias Perspektive hat und mit ihr durch die Straßen rennt oder Bälle besucht.

Amalia macht im Verlauf des Buches eine ziemliche Entwicklung durch, was ich super fand und auch dass sie sich Fehler eingestehen und zugeben kann, genauso wie andere Charaktere. Es gibt kein richtiges Schwarz-Weiß, sondern viele Grautöne dazwischen.

Wie man merkt, hat mich das Buch völlig begeistert und ist bis jetzt eines meiner Buchhighlights dieses Jahr. Es hat alles, was ich mir in einem Buch wünsche: Spannung, sympathische Figuren mit Ecken und Kanten, Magie, eine faszinierende Welt und auch einen Hauch Liebe. Ich bin ganz hin und weg und freue mich schon auf den zweiten Band, auf den man leider noch ziemlich lange warten muss.

Vielen Dank an NetGalley und Bastei Lübbe für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hatte.

Veröffentlicht am 16.06.2019

der gefallene Prophet und die Verfluchte

Hades' Hangmen - Rider
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Im mittlerweile vierten Band der Hades Hangmen von Tillie Cole wird die Geschichte von Rider bzw. Cain erzählt. Der ehemalige Prophet und Hangmen sitzt nun im Gefängnis, wird täglich verprügelt und hadert ...

Im mittlerweile vierten Band der Hades Hangmen von Tillie Cole wird die Geschichte von Rider bzw. Cain erzählt. Der ehemalige Prophet und Hangmen sitzt nun im Gefängnis, wird täglich verprügelt und hadert mit sich, seinen Taten und seinem Glauben. Er ist schon fast gebrochen, als plötzlich eine neue Gefangene neben ihm einquartiert wird, die ihm neue Hoffnung schenkt und aus seiner Taubheit reißt. Doch Riders Zwilling plant Böses und wieder einmal wird Rider vor die Entscheidung gestellt, wem seine Loyalität gilt, was richtig und falsch ist.

Wie auch schon die Vorgängerbände wird dieses Buch aus der Ich-Perspektive der beiden Protagonisten geschildert und auch Styx hat ein paar Kapitel bekommen, sodass man ebenfalls die Perspektive der Hangmen bekommt und mehr über deren Leben erfährt, was mir sehr gut gefallen hat. Der Schreibstil lässt sich wie gewohnt flüssig lesen und Tillie Cole gelingt es einmal mehr, die Qualen ihrer Protagonisten so plastisch zu schildern, dass es mir das Herz zusammengezogen hat und gegen Ende sogar die ein oder andere Träne geflossen ist.

Dieser Band verfolgt einen ganz anderen Ansatz als die vorherigen Bände und der Fokus liegt hier mehr auf Rider und seiner Zerrissenheit sowie den Vorgängen in der Sekte. Harmony übernimmt hier eher den Part der Starken, was ich toll fand, da es eine nette Abwechslung zu den vorherigen „Frau muss gerettet werden“ Geschichten darstellt. Und mir war ihre kämpferische Art sehr sympathisch.

Zudem wartet die Autorin in diesem Band mit so einigen Überraschungen auf, die ich nicht habe kommen sehen bzw immer erst wenige Seiten vorher. Daher konnte ich das Buch auch kaum aus der Hand legen und habe es regelrecht verschlungen.

Wirklich gut fand ich auch, dass in diesem Band einmal die „hässliche“ Seite der Hangmen gezeigt wird. Sie sind nun mal ein MC und keine Kuscheltruppe und die Autorin zeigt das wunderbar. Natürlich war ich dennoch sauer auf die Hangmen, aber das zeigt ja nur, dass es der Autorin gelungen ist, mich ganz in ihre Geschichte zu ziehen und für die Protagonisten brennen zu lassen.

Das Einzige, worüber ich mich manchmal gewundert und dann der eigenen Realität von Büchern zugeordnet habe, war, dass Rider häufig richtig schlimm verprügelt wurde und mehr tot als lebendig war, aber kurz darauf wieder munter durch die Gegend „gehüpft“ ist. Er muss sehr gutes Heilfleisch haben.

Dieser Band hat mich wieder völlig begeistert und mitgerissen und ich bin schon ganz gespannt auf den nächsten, zumal ich auch gerne wissen möchte, wie es mit Rider und den anderen Hangmen und ihren Frauen weitergeht, denn so einige Fragen sind noch offen geblieben.

Vielen Dank an NetGalley und den LYX Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.

Veröffentlicht am 13.06.2019

Wieder eine tolle Mischung aus Grusel, Krimi und Liebe

Golden Dynasty - Brennender als Sehnsucht
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Im zweiten Band der Golden Dynasty Reihe erzählt Jennifer L. Armentrout die Geschichte des mittleren De Vincent Bruder Gabriel, auch Gabe genannt. Dieser hat viel um die Ohren, da ihn Ereignisse aus der ...

Im zweiten Band der Golden Dynasty Reihe erzählt Jennifer L. Armentrout die Geschichte des mittleren De Vincent Bruder Gabriel, auch Gabe genannt. Dieser hat viel um die Ohren, da ihn Ereignisse aus der Vergangenheit einholen, seine zukünftige Schwägerin ihm ständig hinterher rennt und zu allem Überfluss taucht nun auch noch Nikki auf, die Tochter ihrer Hausangestellten. Zuletzt hat er sie vor vier Jahren gesehen. Ihre Wege haben sich nicht im guten getrennt und dennoch fliegen immer noch Funken zwischen ihnen. Doch das darf nicht sein, denn er ist zehn Jahre älter als Nic, hat neue Verpflichtungen und dann ist da ja auch noch der Fluch der De Vincents...

Die Geschichte wird aus der dritten Perspektive erzählt, wobei abwechselnd auf Gabriel und Nikki eingegangen wird, sodass man einen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt beider Protagonisten erhält. Die Autorin beschreibt diese wirklich schön und mithilfe kreativer Vergleiche, sodass ich ganz in die Welt eintauchen und die Verhaltensweisen nachvollziehen konnte. Generell gefällt mir der Schreibstil der Autorin sehr gut dank der Kreativität und er lässt sich auch flüssig lesen.

Ähnlich wie im zweiten Teil wird die Liebesgeschichte wieder mit merkwürdigen Vorfällen verknüpft, die einen rätseln lassen, wer wohl dahintersteckt. Dieses Mal hatte ich jedoch recht schnell einen Verdacht, wer dahintersteckt, was aber nicht schlimm war, weil ich wissen wollte, ob ich recht habe. Daher konnte ich das Buch auch kaum aus der Hand legen.
Dieses Mal waren die erotischen Szenen auch besser gesetzt und irgendwie war der gesamte Verlauf harmonischer gestaltet, weil die Übergänge fließend waren und der Spannungsbogen kontinuierlich aufgebaut wurde.

Gabe und Nikki waren mir beide sehr sympathisch, auch wenn sich Gabe manchmal wirklich gemein benommen hat. Da man jedoch immer gemerkt hat, wie sehr ihm seine Taten und Worte im Nachhinein leidtaten, konnte ich dennoch mit ihm mitfühlen und mitfiebern. Nikkis Art hat mir wirklich gut gefallen. Sie ist vernünftig, aber erlaubt sich auch zu träumen und wehrt sich, wenn nötig.

In diesem Buch werden lose Fäden aus dem ersten Band aufgenommen und weiter geknüpft. Dennoch glaube ich, dass man das Buch auch lesen kann, wenn man den ersten Band nicht kennt, da alle relevanten Informationen wiedergegeben werden. Manchmal kam es mir sogar so vor, als wäre es besser den ersten Teil nicht zu kennen, weil aus Gabe’s Vergangenheit ein solches Geheimnis gemacht wird, das man jedoch schon aus Band eins kennt.
Auch in diesem Band bleiben noch lose Fäden übrig, die in den dritten Band einführen, auf den ich schon gespannt bin, da Nikki’s Freundin Rosie, die mir dank ihrer forschen Art jetzt schon positiv aufgefallen ist, darin die Protagonistin ist.
Die Liebesgeschichte wird allerdings zu einem Abschluss gebracht, sodass man nicht in der Luft hängen bleibt. Allerdings hätte ich mir einen Epilog oder einen Blick in die etwas entferntere Zukunft gewünscht, um zu wissen, wie sich die beiden mit allem arrangieren. Nun hoffe ich mal, dass man vielleicht im letzten Band etwas dazu erfährt.

Ein wenig gestört hat mich die Schilderung der Krebserkrankung von Nikki’s Mutter, da es mir manchmal so vorkam, als hätte sie nur einen Schnupfen. Die Leute erkundigten sich immer wieder mal nach ihr, aber mehr wurde auf diese ernste Krankheit nicht eingegangen. Das sollte wohl nicht Thema des Buches sein, was ich verstehe. Aber in diesem Fall hätte es beispielsweise auch ein gebrochenes Bein oder Ähnliches getan, um sie außer Gefecht zu setzen.

Alles zusammengenommen hat mir das Buch jedoch sehr gut gefallen, sogar einen Tick besser als der erste Band, weshalb ich aufgerundete fünf Sterne vergebe. Wer gerne Liebesgeschichten mit einem Touch Erotik, Krimi und Mysteriösem liest, ist hier genau richtig.