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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2019

Witzig, romantisch und einfach gut

Herz sucht Callboy
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„Herz sucht Callboy“ von Anna Fischer ist ein witziger und sehr unterhaltsamer Liebesroman, der genau die richtige Lektüre für den Sommer ist.
Paula hat mit der Liebe abgeschlossen. Nachdem sie bei ihrer ...

„Herz sucht Callboy“ von Anna Fischer ist ein witziger und sehr unterhaltsamer Liebesroman, der genau die richtige Lektüre für den Sommer ist.
Paula hat mit der Liebe abgeschlossen. Nachdem sie bei ihrer vermeintlichen Traumhochzeit von ihrem vermeintlichen Traummann direkt vor dem Altar stehen gelassen wurde, bricht sie ihre Zelte in Berlin ab und zieht kurzerhand nach New York. Als Scheidungsanwältin legt sie innerhalb der nächsten sieben Jahre einen rasanten Aufstieg hin und steht kurz vor einer Partnerschaft in einer renommierten Anwaltskanzlei. Leider legt ihr konservativer Chef großen Wert darauf, dass nur verheiratete Anwärter auch Partner werden dürfen. Doch wie kommt Paula nun in kurzer Zeit zu einem vorzeigbaren Ehemann? Der Callboy Scott scheint da die perfekte Lösung zu sein. Die Täuschung funktioniert überraschenderweise zu Anfang auch recht gut – bis alles aus dem Ruder läuft und eine Lawine in Gang setzt, die Paula nicht mehr aufhalten kann.
Paula ist ein liebenswerter Charakter und hat sich trotz ihres Hochzeitstraumas nicht unterkriegen lassen. Sie ist stark, ehrgeizig und versucht als Anwältin, betrogenen Frauen zu ihrem Recht zu verhelfen. Der chaotische Lebenskünstler Scott ist der perfekte Gegenpart für sie. Er gibt ihr die Leichtigkeit zurück, die ihr im Laufe der Zeit abhanden gekommen ist. Der wahnwitzige Plan lässt eine skurrile Szene auf die nächste folgen, so dass es neben der weiträumig geschwungenen Romantikkeule auch jede Menge zu lachen gibt. Die Charaktere sind in ihren Eigenarten immer liebevoll beschrieben, auch in den lächerlichsten Situationen.
Anna Fischer ist diese sommerleichte Liebeskomödie sehr gut gelungen. Das Buch macht beim Lesen großen Spaß und ich kann es nur wärmstens weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 18.06.2019

Knallharter Thriller

River of Violence
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Die junge Harley McKenna wächst in einem Umfeld der Gewalt auf. Ihre Mutter wurde getötet, als Harley gerade einmal acht Jahre alt war. Seitdem wird sie von ihrem Vater Duke, dem brutalen Drogenbaron und ...

Die junge Harley McKenna wächst in einem Umfeld der Gewalt auf. Ihre Mutter wurde getötet, als Harley gerade einmal acht Jahre alt war. Seitdem wird sie von ihrem Vater Duke, dem brutalen Drogenbaron und Familienoberhaupt des Clans der McKenna, zu seiner Nachfolgerin ausgebildet. Schon als Kind lernt sie die knallharten Regeln des Überlebens und des Tötens. Als der Mörder ihre Mutter, Carl Springfield, den fragilen Waffenstillstand zwischen den verfeindeten Familien bricht, ist es für Harley Zeit, sich zu entscheiden. Will sie den tödlichen Weg ihres Vaters weiterführen und in der Spirale der Gewalt untergehen, oder ist vielleicht doch eine andere Zukunft für sie möglich?
„River of Violence“ ist sowohl in der Sprache als auch im Erzählstil knallhart und unerbittlich. Die Story wird komplett aus der Perspektive von Harley erzählt. Dadurch fühlt man intensiv mit der Figur mit und kann ihre Entscheidungen nachvollziehen. Die Handlung spielt in der Gegenwart und wird immer wieder von Rückblenden in Harleys Vergangenheit unterbrochen. Durch diese Rückblicke auf prägnante Ereignisse in ihrem Leben wird langsam aufgedeckt, warum Harley nun an diesem bestimmten Wendepunkt steht.
Man kann sich dem intensiven Erzählstil fast nicht entziehen. Es ist erschreckend, was Harley bisher durchmachen musste und wie es sie verändert hat. Ihr Charakter ist sicher kontrovers, aber hochspannend angelegt. Die Spannung ist das ganze Buch greifbar und schraubt sich bis zum Finale immer weiter hoch. Der fesselnde Schreibstil lässt den Leser kaum zum Luftholen kommen.
Mir hat der Thriller von Tess Sharpe sehr gut gefallen. Der brutale Inhalt wird vielleicht nicht für jeden Leser geeignet sein, aber für mich persönlich absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Toller Auftaktband

Hurentochter - Die Distel von Glasgow
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„Hurentochter – Die Distel von Glasgow“ ist der Auftakt einer Trilogie von Tabea Koenig, die im viktorianischen Schottland angesiedelt ist.
Hauptfigur im ersten Band ist die junge Emily. Als Tochter einer ...

„Hurentochter – Die Distel von Glasgow“ ist der Auftakt einer Trilogie von Tabea Koenig, die im viktorianischen Schottland angesiedelt ist.
Hauptfigur im ersten Band ist die junge Emily. Als Tochter einer Hure versucht sie alles, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein ehrbares Leben zu führen. Trotz ihres von der Gesellschaft verachteten Umfelds, wächst Emily dank ihrer Mutter Ines im Bordell relativ behütet auf. Ihre Welt bricht zusammen, als ihre Mutter ermordet wird und das Geheimnis ihrer Abstammung mit ins Grab nimmt. Mithilfe ihres Liebsten Liam und ihrer Freundin Christine sucht sie nach dem Schuldigen und schwebt dadurch selbst weiter in Gefahr.
Ich bin ein großer Fan historischer Liebesromane und daher ist mir dieses Buch sofort ins Auge gefallen. Tabea Koenig versetzt den Leser erfolgreich zurück ins Jahr 1876. Die detailreichen und anschaulichen Beschreibungen lassen die zwielichtigen Glasgower Gassen lebendig werden.
Emily war mir gleich sympathisch. Zielstrebig sucht sie nach einem achtbaren Leben und lässt sich auch von Rückschlägen nicht unterkriegen. Ihr unerschütterlicher Glaube an eine bessere Zukunft ist herzerwärmend.
Die Autorin legt natürlich den Fokus auf Emily, aber auch die Nebencharaktere sind äußerst interessant und vielversprechend gestaltet.
Emilys Suche nach dem Mörder ihrer Mutter und nach ihrer Herkunft bleibt bis zum Ende der Geschichte spannend, so dass ich das Buch gar nicht zur Seite legen wollte.
Hochinteressant waren für mich die in die Handlung eingebetteten Ausführungen zur schottischen Historie. Das gab es einiges, was mir bisher so nicht bekannt war. Das Buch ist eine lesenswerte Abwechslung zu den üblichen Schottlandromanen, die sich inhaltlich meist nur den Highlandern widmen. Für ihre historische Recherche kann man die Autorin nur loben.
Auch wenn es sich um eine Trilogie handelt, ist der erste Teil in sich logisch abgeschlossen. Das ändert natürlich nichts daran, dass ich mich gern von den nächsten beiden Bänden wieder in die Vergangenheit entführen lassen möchte.
Von mir gibt es für diesen gelungenen Auftakt volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 14.06.2019

Abenteuerliche Schatzsuche

Das Apfelkuchen-Geheimnis
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Zippa ist genervt. Seitdem ihre beiden kleinen Brüder auf der Welt sind, haben Mama und Papa überhaupt keine Zeit mehr für sie. Jetzt sollen die kleinen Sabberlinge auch noch ihr Zimmer bekommen! Ausgerechnet ...

Zippa ist genervt. Seitdem ihre beiden kleinen Brüder auf der Welt sind, haben Mama und Papa überhaupt keine Zeit mehr für sie. Jetzt sollen die kleinen Sabberlinge auch noch ihr Zimmer bekommen! Ausgerechnet da erbt ihre Familie völlig unerwartet eine alte Villa, die einst Urgroßmutter Milas Halbschwester Anna gehörte. In ihrem letzten Brief an Zippa erzählt Mila außerdem von einem Schatz, der in der Villa versteckt ist. Doch Zippa ist nicht die einzige, die auf der Suche nach dem Geheimversteck ist.
Juliane Breinl erzählt in „Das Apfelkuchen-Geheimnis“ aus der Perspektive der elfjährigen Zippa. Dadurch können sich die Kinder sehr gut in die Hauptfigur hineinversetzen. Wohl jedes Kind mit kleineren Geschwistern war wohl schon einmal genervt von ihnen oder eifersüchtig auf die Aufmerksamkeit, die die Kleineren von den Eltern erhalten. Gleichzeitig liebt Zippa die süßen Zwillinge über alles.
Zippas abenteuerliche Suche nach dem Schatz wird von der Autorin richtig spannend erzählt. Die kleinen Leser werden zum Mitfiebern eingeladen. Ganz nebenbei gibt es eine wundervolle Lektion in Sachen Freundschaft, die kindgerecht und realitätsnah in die Handlung eingebettet ist.
Das Rezept für den Apfeltaler am Ende des Buches ist der krönende Abschluss.
Die zauberhafte Geschichte um Zippa, ihre Freunde und Familie finde ich ganz wunderbar gelungen und empfehle sie gern weiter. Ich würde mich freuen, wenn es bald weitere Abenteuer von Zippa gäbe.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Actionreich und hochspannend

Ich bin die Rache
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„Ich bin die Rache“ ist der sechste Band der Shepherd Reihe von Ethan Cross. Regierungsagentin Maggie ist auf eigene Faust auf der Suche nach ihrem verschwundenen Bruder. Dieser wurde als Kind vom geheimnisvollen ...

„Ich bin die Rache“ ist der sechste Band der Shepherd Reihe von Ethan Cross. Regierungsagentin Maggie ist auf eigene Faust auf der Suche nach ihrem verschwundenen Bruder. Dieser wurde als Kind vom geheimnisvollen „Taker“ entführt. Nun ist sie ihm bei ihren Ermittlungen gefährlich nah gekommen und gerät selbst in seine Fänge. Ihr Freund Marcus Williams und sein Bruder, der Serienkiller Francis Ackerman junior, zetteln auf der Suche nach ihr einen blutigen Krieg an, der jede Menge Opfer fordert.
Ich bin ein großer Fan der Reihe und staune jedes Mal wieder, wie enorm sich die Charaktere im Laufe der Bücher entwickelt haben. Für mich ist immer noch Francis Ackerman junior die spannendste und interessanteste Figur der Reihe. Ethan Cross zeigt, dass auch ein brutaler Serienmörder zum Sympathieträger taugt. In dieser Hinsicht kann man ihn durchaus mit Hannibal Lector vergleichen.
Dieser sechste Teil hält sein rasantes Tempo bis zum Schluss durch. Die beiden Brüder sind eine Zwei-Mann-Armee, die sich durch nichts und niemanden aufhalten lässt. Der Autor legt den Fokus auf die krachende Action, die einen wirklich kaum zum Luftholen kommen lässt.
Ohne Vorkenntnisse wird es wohl schwierig sein, der Handlung zu folgen. Man sollte also auch die Vorgängerbände gelesen haben. Im Vergleich ist dies vielleicht nicht der stärkste Teil der Reihe, aber das tut der Spannung keinen Abbruch.
Mich konnte dieser hochspannende Thriller bis zum Finale fesseln. Für Fans der Reihe ist er auf jeden Fall zu empfehlen. Ich hoffe nur, dass dies nicht wirklich der letzte Band war, denn es gibt noch jede Menge Potential für weitere Fortsetzungen.