Irreführender Titel
Generation BeziehungsunfähigDer Titel "Generation Beziehungsunfähig. Die Lösungen" verspricht viel - und kann diese Versprechungen leider nicht halten. Zwar bietet der Autor Michael Nast eine kurzweilige, interessante und zu großen ...
Der Titel "Generation Beziehungsunfähig. Die Lösungen" verspricht viel - und kann diese Versprechungen leider nicht halten. Zwar bietet der Autor Michael Nast eine kurzweilige, interessante und zu großen Teilen auch zutreffende Analyse dessen, was in der sogenannten "Generation Beziehungsunfähig" falsch läuft, doch die konkreten Lösungen bleiben dabei auf der Strecke. Vielmehr findet ein Vergleich von Ist- und Soll-Zustand statt, ohne dass konkrete Hinweise oder Tipps gegeben werden, wie man vom "Ist" zum "Soll" kommt.
Meiner Ansicht nach ist der Titel des Buchs einfach vollkommen falsch gewählt, denn der Inhalt ist durchaus interessant und deckt sich mit vielen Beobachtungen, die man bereits "irgendwie so im Gefühl hat" und die Michael Nast hier sehr schön auf den Punkt bringt. Für mich war es das erste Buch des Autors, insofern kann ich leider nicht beurteilen, inwiefern vorige Bücher des Autors bereits dieselben oder ähnliche Erkenntnisse für den Leser bereithalten.
Was ich allerdings sagen kann, ist, dass Nast einen sehr unterhaltsamen und kurzweiligen Schreibstil hat, der mich das Buch in wenigen Tagen hat auslesen lassen. Trotzdem ließ es mich - durch die fehlenden Lösungen - eher mit einem mutlosen Gefühl zurück, was schade ist, da ich überzeugt davon bin, dass es diese Lösungen gibt.
Wenn man also ohne die Erwartung echter Lösungen an das Buch herangeht, ist es eine gut getroffene und unterhaltsame Gesellschaftskritik, über die es sich nachzudenken lohnt.