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Veröffentlicht am 16.12.2019

Zu schön, um wahr zu sein

Der größte Spaß, den wir je hatten
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Marilyn und David Sorenson präsentieren sich nach außen hin als Traumpaar, seit sie sich in den 1970er-Jahren ineinander verliebt haben. Aus ihrer Ehe sind vier Töchter entstanden. Wendy Eisenberg wurde ...

Marilyn und David Sorenson präsentieren sich nach außen hin als Traumpaar, seit sie sich in den 1970er-Jahren ineinander verliebt haben. Aus ihrer Ehe sind vier Töchter entstanden. Wendy Eisenberg wurde schon früh zur Witwe und tröstet sich über den Tod ihres Mannes mit Alkohol und jungen Kerlen hinweg. Violet Sorenson-Lowell ist von der Prozessanwältin zur Vollzeitmutter geworden. Liza ist mit 32 Jahren eine der jüngsten Professorinnen des Landes und erwartet ein Kind, von dem sie nicht weiß, ob sie es will. Grace, das Nesthäkchen, lebt eine Lüge, die niemand kennt. Die vier ungleichen Schwestern eint die Angst, niemals so glücklich zu werden wie die eigenen Eltern. Und dann platzt plötzlich der 15-jährige Jonah Bendt in ihr aller Leben, das Kind, das Violet vor 15 Jahren heimlich zur Adoption freigegeben hat...

„Der größte Spaß, den wir je hatten“ ist der Debütroman von Claire Lombardo.

Meine Meinung:
Der Roman beginnt mit einem Prolog, auf den vier Teile folgen, die nach den Jahreszeiten benannt und wiederum in einzelne Kapitel untergliedert sind. Zum Schluss folgt eine Art Epilog. Erzählt wird aus der Sicht unterschiedlicher Figuren. Die Perspektive wechselt immer wieder zwischen den Schwestern, den Eltern und Jonah. Dabei wird nicht chronologisch erzählt. Neben dem aktuellen Geschehen gibt es Rückblenden, sodass die Handlung mehrere Jahrzehnte umfasst. Jahreszahlen erleichtern dabei die Orientierung.

Der Schreibstil ist sehr detailliert und ausschweifend, aber auch flüssig. Die Geschichte kommt nur sehr langsam in Fahrt und plätschert auch im weiteren Verlauf in eher gemächlichem Tempo daher, was mir den Einstieg erschwert hat.

Auffallend ist, dass der Roman über viele Protagonisten verfügt. Die Figuren sind psychologisch gut ausgearbeitet und reizvoll gestaltet. Aber vor allem zu Beginn macht die Vielzahl an Charakteren – in Kombination mit den häufigen Perspektivwechseln – den Roman verwirrend. Wer sympathische, liebenswürdige Personen erwartet, wird enttäuscht. Obwohl sich die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten nachverfolgen lässt, fällt mir eine Identifikation schwer.

Inhaltlich geht es um die unterschiedlichen Facetten der Liebe – nicht nur in romantischer Hinsicht, sondern vor allem auch innerhalb einer Familie, was ich als ein interessantes Thema empfinde. Die Autorin bezeichnet ihren Roman als die Chronik einer Ehe. Dargestellt werden auch die Entwicklung einer Familie und die individuellen Lebenswege ihrer Mitglieder. Das macht die Handlung ziemlich komplex. Sie ist gespickt mit allerlei Geheimnissen und persönlichen Dramen, die mir an der einen oder anderen Stelle zu übertrieben und unrealistisch vorkamen. Zwar bedient sich der mit mehr als 700 Seiten recht umfassende Roman immer wieder Cliffhangern. Dennoch ist die Geschichte bisweilen langatmig und enthält einige Wiederholungen, sodass ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass in diesem Fall weniger sicherlich mehr gewesen wäre.

Das Cover, das sich am amerikanischen Original orientiert, greift das Symbol des Ginkgo-Baumes mit seinen Blättern auf, der im Roman eine nicht unwichtige Rolle spielt. Obwohl das Motiv thematisch stimmig ist, spricht mich die optische Gestaltung leider gar nicht an. Ähnlich verhält es sich mit dem deutschen Titel, der sehr wörtlich aus dem Englischen („The most fun we ever had“) übersetzt wurde, aber meiner Ansicht nach nicht besonders gut zum Inhalt passt.

Mein Fazit:
Mit „Der größte Spaß, den wir je hatten“ hat Claire Lombardo eine Familien-Saga geschrieben, die dem Leser einen langen Atem abverlangt. Trotz der interessanten Grundthematik konnte mich der Roman nicht durchweg gut unterhalten, weshalb ich ihn nur eingeschränkt empfehlen kann.

Veröffentlicht am 24.07.2019

Ein Ort voller Sünder

Die Kinder des Borgo Vecchio
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In dem kleinen Viertel Borgo Vecchio an der Küste, irgendwo in Italien, wachsen Cristofaro, Celeste und Domenico, der von allen nur Mimmo genannt wird, auf. Die drei Kinder stehen an der Schwelle zum Erwachsenwerden, ...

In dem kleinen Viertel Borgo Vecchio an der Küste, irgendwo in Italien, wachsen Cristofaro, Celeste und Domenico, der von allen nur Mimmo genannt wird, auf. Die drei Kinder stehen an der Schwelle zum Erwachsenwerden, haben ihren kindlichen Blick jedoch schon länger verloren. Giovanni, Mimmos Vater, ist der Metzger des Viertels. Er betrügt seine Kunden mit einer manipulierten Waage. Cristofaros Vater, ein notorischer Säufer, ist sogar noch schlimmer: Er verprügelt seinen Sohn jeden Abend heftig. Und auch Celestes Mutter, die Prostituierte, ist für ihre Tochter kein gutes Vorbild. Während sich Carmela um ihre Freier kümmert, muss die Schülerin bei Wind und Wetter auf dem Balkon ausharren. Doch die drei Freunde setzen ihre Hoffnungen in Totò, den Berufsganoven mit der Pistole…

„Die Kinder des Borgo Vecchio“ ist ein Roman von Giosuè Calaciura.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus sieben Kapiteln unterschiedlicher Länge. Erzählt wird aus einer allwissenden Perspektive. Immer wieder gibt es Rückblenden, die nicht sofort als solche zu erkennen sind. Genaue Orts- und Zeitangaben fehlen, was die Einordnung des Romans erschwert. Insgesamt funktioniert der Aufbau jedoch gut.

Besonders beeindruckt am Roman hat mich das sprachliche Ausdrucksvermögen des Autors. Die nur rund 150 Seiten sind gespickt mit ungewöhnlichen Sprachbildern, mit allerlei Metaphern und Symbolen, die für eine dichte, fast schon greifbare Atmosphäre sorgen. Poetisch und intensiv mutet der Schreibstil an. Mit wenigen Worten und auf nahezu brillante Weise gelingt es Calaciura, sehr vieles zu transportieren. Dies ist eine der Stärken des Romans. Allerdings erfordert er ein aufmerksames und sorgfältiges Lesen.

Mit Mimmo, Cristofaro und Celeste stehen drei junge, interessante Charaktere im Vordergrund. Schon nach wenigen Seiten habe ich mit den sympathischen Protagonisten mitgelitten, die noch Träume und Hoffnungen haben, obwohl sie in einer grausamen Umgebung leben müssen. Weniger überzeugt haben mich die Nebenfiguren, die teils klischeehaft, teils stark überzeichnet wirken.

Apropos Übertreibungen: Auch inhaltlich habe ich mich mit der Geschichte schwergetan. Viele der Schilderungen gleiten ins Pathetische, Karikaturenhafte, übermäßig Dramatische und immer wieder auch ins Surreale ab. Trotz der dargestellten Ungerechtig- und Grausamkeiten konnte mich der Roman daher leider nur wenig berühren. An einigen Stellen habe ich die Geschichte stattdessen als skurril und sogar (ungewollt?) komisch empfunden.

Gut gefallen hat mir, dass hier und da Gesellschaftskritik durchscheint. Unklar bleibt jedoch auch nach den letzten Seiten die (moralische) Botschaft des Ganzen. Ebenso wenig hat sich mir der Sinn der unnötig zahlreichen Bibelbezüge und religiösen Passagen erschlossen.

Nicht richtig zuordnen kann ich auch das Cover der gebundenen Ausgabe, da ich nicht verstehe, wen die drei Jungen darstellen sollen. Rein optisch gefällt es mir allerdings. Der deutsche Titel ist eine erweiterte Version des italienischen Originals („Borgo Vecchio“).

Mein Fazit:
„Die Kinder des Borgo Vecchio“ von Giosuè Calaciura ist ein wort- und bildgewaltiger Roman, dessen sprachliche Versiertheit besonders ist. Leider lässt mich die Geschichte, die dem Leser einiges abverlangt, in Bezug auf den Inhalt jedoch ein wenig ratlos zurück, sodass ich das Buch nur bedingt empfehlen kann.

Veröffentlicht am 15.06.2019

Eine Stadt, zwei Lebenswege

Schwindende Schatten
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In Lissabon landet James Earl Ray, der Attentäter von Martin Luther King, im Frühsommer 1968 auf der Flucht vor der Polizei. Unzählige Male hat er seine Identität gewechselt, nun jedoch scheint sein Spiel ...

In Lissabon landet James Earl Ray, der Attentäter von Martin Luther King, im Frühsommer 1968 auf der Flucht vor der Polizei. Unzählige Male hat er seine Identität gewechselt, nun jedoch scheint sein Spiel sich dem Ende zu nähern. In der portugiesischen Stadt verweilt auch der Autor Antonio Muñoz Molina eine Weile. Er schreibt dort im Jahr 1987 den Roman, der für ihn den literarischen Durchbruch bedeuten wird. Dreißig Jahre später kehrt er zurück nach Lissabon und wandelt auf den Spuren von James Earl Ray.

„Schwindende Schatten“ von Antonio Muñoz Molina ist ein Roman mit (auto- )biografischen Zügen.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 26 Kapiteln, die wiederum aus mehreren Abschnitten bestehen. Es gibt zwei Erzählstränge: Einerseits wird aus der Sicht des Attentäters Ende der 1960er-Jahre erzählt, andererseits in der Ich-Perspektive aus der Sicht des Schriftstellers in der jüngeren Vergangenheit. Die beiden Stränge wechseln sich von Kapitel zu Kapitel ab. Diese Struktur ist reizvoll und wirkt gut durchdacht.

Dass der Autor hervorragend mit Sprache umgehen kann, ist dem Roman mehrfach anzumerken. Gelungene Bilder und kluge Sätze, die immer wieder eingestreut sind, belegen das schriftstellerische Können. Der Autor schafft es, eine intensive Atmosphäre und Szenerie zu erzeugen. Gleichzeitig ist der Schreibstil, der von vielen Details geprägt ist, aber ziemlich ermüdend. Lange, verschachtelte Sätze mit vielen Aneinanderreihungen machen das Lesen zu einer Herausforderung und sind eine der Hauptgründe, weshalb es mir zunehmend schwerfiel, die Geschichte weiterzuverfolgen.

Auch inhaltlich hatte ich mit dem Roman Schwierigkeiten. Dabei stehen mit James Earl Grey und dem Schriftsteller zwei interessante Persönlichkeiten im Vordergrund, die recht wenig gemeinsam haben außer dem Ort Lissabon, an dem sie zu unterschiedlichen Zeitpunkten verweilen. Am meisten fesseln konnten mich die Kapitel, die sich mit der Flucht des Attentäters beschäftigen. Interessant fand ich es auch, mehr über das künstlerische Schaffen und den Arbeitsprozess eines Schriftstellers sowie die autobiografische Komponente von Antonio Muñoz Molina zu erfahren. Insofern hat mich die Grundidee des Romans sehr neugierig gemacht. Beide Charaktere werden authentisch dargestellt und bieten viel Potenzial, das in diesem Fall leider jedoch nicht ausgeschöpft wurde.

Schon allein aufgrund der Zahl von rund 500 Seiten wird dem Leser schnell deutlich, dass der Roman etwas Durchhaltevermögen erfordert. Dies wäre auch kein Problem, wenn sich der Inhalt einfacher erschließen würde. Für mich blieb allerdings bis zum Schluss unklar, was die Verbindung beider Erzählstränge bewirken sollte, da sie nicht ausreichend miteinander verknüpft wurden. Immer wieder verliert die Geschichte den roten Faden aus dem Blick, beschäftigt sich mit Nebensächlichkeiten und lässt einige interessante Fragen offen. Vieles bleibt somit unkonkret und oberflächlich. Bis zum Ende konnte ich daher keinen Zugang zum Gelesenen finden. Stattdessen machten sich bei mir zunehmend Langeweile und die Frage breit, was der Autor mit seinem Werk überhaupt bezwecken will. Auch das Nachwort gibt leider keinen Aufschluss über Letzteres. Das ist auch deshalb schade, weil durchaus spürbar ist, wie viel Recherche und sonstiger Aufwand in dem Roman steckt.

Das zurückhaltende, etwas geheimnisvolle Cover passt gut zum Inhalt. Mir gefällt auch, dass sich der deutsche Titel am spanischen Original („Como la sombra que se va“) orientiert.

Mein Fazit:
Meinen hohen Erwartungen wurde „Schwindende Schatten“ von Antonio Muñoz Molina leider insgesamt nicht gerecht. Selbst geübten Lesern anspruchsvoller Literatur verlangt der Roman aufgrund seiner Langatmigkeit einiges ab. Wer jedoch Durchhaltevermögen beweist, wird hier und da mit einigen beeindruckenden Sätzen und Passagen überrascht.

Veröffentlicht am 20.02.2019

Wenn das Schicksal mehrfach zuschlägt

Die Ärztin: Stürme des Lebens (MP3-CD)
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München im 19. Jahrhundert: Die 27-jährige Ärztin Ricarda Petersen ist schwanger, als sie Brauereierbe Georg Kögler heiratet. Wegen ihm verlässt sie Berlin und zieht nach Bayern. Sie führt nach der Geburt ...

München im 19. Jahrhundert: Die 27-jährige Ärztin Ricarda Petersen ist schwanger, als sie Brauereierbe Georg Kögler heiratet. Wegen ihm verlässt sie Berlin und zieht nach Bayern. Sie führt nach der Geburt von Tochter Katharina Henriette, genannt Henny, ein beschauliches Leben. Mit ihrer eigenen Praxis scheint sich ihr größter Traum zu erfüllen, allerdings wird Rica als Ärztin nicht ernstgenommen. Nach einem Schicksalsschlag trifft sie ihre große Liebe, Siegfried Thomasius, wieder und geht mit ihm in die deutschen Kolonien. Doch das Leben hält noch einige Prüfungen bereit und ein Geheimnis aus Ricardas Vergangenheit bedroht alles, was ihr lieb und teuer ist…

„Die Ärztin – Stürme des Lebens“ ist der zweite Band der Historiensaga um Ricarda Thomasius, geschrieben vom Autorenduo Helene Sommerfeld.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 30 Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Die Handlung umfasst den Zeitraum 1890 bis 1914. Die Schauplätze wechseln ebenfalls. Erzählt wird vorwiegend aus der Sicht von Ricarda. Dieser Aufbau funktioniert ganz gut.

Der Schreibstil ist flüssig und anschaulich. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Zwar baut der zweite Band direkt auf dem ersten auf. Der Roman lässt sich jedoch auch ohne Vorkenntnisse lesen.

Die Protagonistin Ricarda ist eine starke Persönlichkeit. Grundsätzlich mag ich es sehr gerne, wenn mutige Frauen im Vordergrund stehen. Mit Ricarda werde ich allerdings nicht so recht warm. Obwohl sie einige Schicksalsschläge zu verkraften hat, tue ich mir schwer damit, Mitgefühl für sie zu entwickeln. Ihre Gedankengänge und ihr Verhalten sind mir in vielen Situationen fremd und nicht nachvollziehbar. Positiv zu erwähnen ist aber, dass sie ebenso wie die anderen Charaktere vielschichtig dargestellt wird.

Die Handlung ist abwechslungsreich und dramatisch, aber nicht besonders realitätsnah. Mehrfach kommt es zu unglaubwürdigen Zufällen, sehr dramatische Situationen häufen sich. Dies ist mir in dieser Fülle einfach zu viel. Auch der Schluss des Romans kann mich nicht mit dem Buch versöhnen, denn es endet mit einem unnötig übertriebenen Cliffhanger. Das ist bedauerlich, denn das Grundthema der Romanreihe, die ersten Ärztinnen, ist sehr interessant. So erfährt der Leser auf unterhaltsame Weise etwas über die frühe Medizin. Zudem bietet die Geschichte durchaus immer wieder Ansätze, die zum Nachdenken anregen.

Das hübsche Cover passt gut zur Geschichte. Auch der Titel ist passend gewählt.

Ich habe die Geschichte als ungekürzte Lesung gehört. Als Sprecherin macht dabei Beate Rysopp einen guten Job.

Mein Fazit:
„Die Ärztin – Stürme des Lebens“ von Helene Sommerfeld ist ein unterhaltsamer Roman mit einigen Schwächen. Den Rest der Reihe werde ich wohl eher nicht verfolgen.

Veröffentlicht am 20.08.2018

Zwölf Monate, zwölf Männer

Calendar Girl - Verführt (Calendar Girl Quartal 1)
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Mia Saunders, Ende 20, hat ein riesiges Problem: Sie schuldet ihrem Ex Blaine, einem Kredithai, viel Geld. Wenn sie ihm nicht eine Million Dollar zahlt, ist das Leben ihres Vaters in Gefahr. Er liegt derzeit ...

Mia Saunders, Ende 20, hat ein riesiges Problem: Sie schuldet ihrem Ex Blaine, einem Kredithai, viel Geld. Wenn sie ihm nicht eine Million Dollar zahlt, ist das Leben ihres Vaters in Gefahr. Er liegt derzeit im Krankenhaus, weil er seine Spielschulden nicht begleichen konnte. Um die Summe aufzutreiben, fängt Mia bei der Agentur ihrer Tante Millie Milan an und lässt sich als Escort-Begleitung buchen. Ihre Gesellschaft kostet 100.000 Dollar pro Monat. Damit sollte sich das Geld innerhalb eines Jahres verdienen lassen. Zwölf Monate und zwölf verschiedene Männer erwarten sie. Sex ist ausdrücklich nicht Teil des Deals. Mia will sich nicht verlieben. Doch als sie ihrem ersten Kunden, dem Hollywood-Autor Wes Channing, gegenübersteht, knistert es zwischen den beiden gewaltig. Dabei ist Wes doch gerade erst Mr. Januar...

„Calendar Girl – Verführt“ von Audrey Carlan ist der Auftakt einer Reihe mit vier Bänden.

Meine Meinung:
Der Roman umfasst die ersten drei Monate Januar, Februar und März. Neben der Einteilung in die einzelnen Monate gibt es jeweils noch verschiedene Kapitel. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive aus der Sicht von Mia.

Der Schreibstil ist locker, simpel und flüssig, war mir allerdings manchmal ein wenig zu übertrieben flapsig und vulgär. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht.

Mia ist eine starke und mutige Protagonistin, deren Verhalten ich zwar nicht immer ganz nachvollziehen konnte, die mir aber nicht unsympathisch war. Ich mag ihre freche Art. Die drei Männer, die in den ersten Monaten im Mittelpunkt stehen, werden etwas überzeichnet (gutaussehend, reich, charmant usw.) Zwar wirken sie damit ziemlich unrealistisch, aber das hat mich nicht besonders gestört.

Die Grundidee des Romans finde ich kreativ und reizvoll. Obwohl der Schwerpunkt auf erotischen Aspekten liegt, kam der Inhalt der Geschichte nicht zu kurz. Die Handlung ist dennoch größtenteils abwechslungsreich und unterhaltsam. Leider ist das Geschehen nicht immer besonders realitätsnah. Das war allerdings auch nicht anders zu erwarten.

Das Cover gefällt mir richtig gut und ist besser gelungen als so viele andere in diesem Genre. Auch der deutsche Titel, der sich nah am amerikanischen Original orientiert, passt gut.

Mein Fazit:
„Calendar Girl – Verführt“ von Audrey Carlan ist ein unterhaltsamer Roman. Er hat zwar mehreren Schwächen. Trotzdem bin ich auf die Fortsetzung neugierig.