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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2019

Zuerst traumhafte Provence, aber dann.....

Versuchung à la Provence
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Es geht darum, dass eine seltsame Vereinigung seltsame alte Gerichte auf den Tisch bringt. Den Tierschützern gefällt das nicht. Einige Finger werden an die Köche verschickt und viele wollen aussteigen ...

Es geht darum, dass eine seltsame Vereinigung seltsame alte Gerichte auf den Tisch bringt. Den Tierschützern gefällt das nicht. Einige Finger werden an die Köche verschickt und viele wollen aussteigen und das wo es an Nachwuchs fehlt.

Das Cover ist wunderschön, auch der Rückentext ist perfekt und daher habe ich mich doch noch entschlossen, als ich die Gelegenheit hatte, das Buch zu ertauschen, es zu nehmen. Bis auf die kleine Komödie kann ich auch alles unterschreiben. Ich würde dem Gesamtwerk eine 1 geben.

Sehr schnell hatte ich mich in die Geschichte eingelesen. Der Autor hat alles sehr gut beschrieben und im Kopfkino tauchte die Provence auf. Auch die Protagonisten konnte ich mir gut vorstellen und die meisten mochte ich auch.

Allerdings hat der Autor dann ganz genau beschrieben, wie die Gourmet-Brüderschaft die Tiere zubereitet hat, vor allem auch welche. Hätte er noch Katzen und Hunde beschrieben, wäre mir alles oben wieder rausgekommen. So fand ich es widerlich und das Buch entglitt mir total, vor allem wurde es für mich zäh und langweilig.

Ddie begonnene Liebesromanze von Pascal Chevrier und Audrey war am Anfang sehr schön, dann ist sie irgendwie ins ungewisse abgedriftet. Und zum Schluss freut man sich schon auf das nächste Buch, nur um zu erfahren, wie es weiter geht. Auch seine Tochter Lilie mit ihrem Freund Claude widerfährt Böses. Und sicher hat Claude Recht, irgendwas bleibt immer hängen.

Irgendwie hatte ich mir mehr Cosy-Crime vorgestellt und weniger knallharten Krimi, zumal ich ja Tod a la Provence (Teil 1) noch nicht kenne, aber sicher lesen werde.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Der Lokalkolorit gefiel mir sehr gut, die Provence konnte ich mir sehr gut vorstellen. Auch der Schreibstil des Autors Andreas Heineke ist wunderbar ausgefeilt und alles ist sehr gut beschrieben. Leider in der Mitte zu gut, und zu gut vorstellbar, wodurch es für mich zäh und widerlich wurde. Die Protagonisten wurden sehr gut gezeichnet, waren für mich gut fassbar und einige mochte ich auch. Alles in allem werde ich weitere Bücher des Autors lesen, muss aber leider einen Stern für die Mitte abziehen. Mit 4 Sternen kann ich die „Versuchung a la Provence“ empfehlen.

Veröffentlicht am 11.08.2017

Sandige Zeiten

Der Sandmaler
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Henning Mankel Der Sandmaler
Zolnay 2017 (1974)

Fee erzählt vom Buchinhalt

Stefan und Elisabeth, die irgendwann mal eine kurze Affäre hatten, treffen sich auf dem Weg nach Afrika. Beide haben eine Afrika-Reise ...

Henning Mankel Der Sandmaler
Zolnay 2017 (1974)

Fee erzählt vom Buchinhalt

Stefan und Elisabeth, die irgendwann mal eine kurze Affäre hatten, treffen sich auf dem Weg nach Afrika. Beide haben eine Afrika-Reise gebucht, Stefan bewohnt einen Bungalow und Elisabeth ein Zimmer in einem anderen Hotel. Im Urlaub treffen sie sich häufiger und lernen auch Sven und ein weißgekleidetes Ehepaar kennen.


Fee meint zum Buch

Ich wollte das Buch unbedingt haben, nachdem ich vor kurzem auf "Mord im Herbst" gestoßen bin, das ich auch noch nicht kannte. Ich liebe ja die Wallander Serie total und nie wieder hat mich eine schwedische Krimiserie so in den Bann gezogen, dass ich alle Bücher gelesen hätte. Das erfreuliche von Mord im Herbst und der Sandmaler ist, dass beide Bücher unter 200 Seiten haben.

Das Cover fand ich erst mal faszinierend, nach Auslesen des Buches fand ich es sehr passend und schön. Es passt irgendwie zu Mankell.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig, schön zu lesen und sehr bildhaft. Man kann sich alles gut vorstellen. Irgendwie passt dieses Buch wunderschön in unsere jetzige Zeit. Die damalige Kritik des Autors, in Form der Figur Sven, ein Lehrer aus Schweden, trifft voll den Kern der heutigen Zeit. Das Buch ist so gut geschrieben, dass man denkt, man wäre da gewesen. Man wäre in der Gluthitze am Strand gelegen, man hat die Leprakranken gesehen und man hat Ndou und seine Schwester Yene kennen gelernt. Schön wäre ein Folgeband gewesen, wenn Ndou und der Kellner nach Schweden gekommen wären. DAS hätte mir noch gefehlt.

Die Charaktere sind wunderbar beschrieben:

Der oberflächliche Stefan, der zu viel Geld hat und kein Mitgefühl mit den armen Afrikanern.
Die gefühlvolle Elisabeth, die viel zu viel in diesem Urlaub begreift und ein tiefes Mitgefühl mit der Armut der Afrikaner und der Lebensweise hegt.
Ndou, der Junge, der nicht in die Schule geht, weil er als Gesellschafter, der die Stadt zeigt, seiner Familie hilft.
Yene, die mit männlichen Urlaubern flirtet und ins Bett geht, um ihrer Familie zu helfen.
Sven, der Lehrer, der vieles erklärt und der durch seinen epileptischen Anfall erst mal Mitleid erregt.

Das Buch war eigentlich viel zu schnell ausgelesen. Aber noch mehr Kritik hätte ich wohl nicht ertragen. Einige Seiten mochte ich nicht, klar dass Stefan mit einer schwarzen Frau ins Bett geht, aber warum muss sich Elisabeth selbst befriedigen? Oder was geht uns ihr Sextrieb an? Möchte Mankell uns zeigen, wie toll Elisabeths Charakter ist, weil sie weder mit Stefan, noch mit Sven, noch mit einem Schwarzen ins Bett geht?

In welchem Land in Afrika waren die „drei“ eigentlich? Also sicher nicht in Ägypten, wo Wallander ja auch schon war und ich auch. Sie waren eigentlich nur in irgendeiner Stadt, die wohl fast überall in Afrika sein könnte. Aber es war sicher nicht Kairo.

Die Geschichten mit dem Sandmaler und als Elisabeth die Familie von Ndou und Yene kennen lernt, fand ich am schönsten. Sie zeigen so richtig das wahre Afrika und ich finde, es sind die besten Szenen in dem Buch. Ich habe mich nur gefragt, warum hatte sie da ihre Kamera nicht dabei. Schön fand ich dann, als Stefan sich ein Bild heraussuchen durfte, dass er ein Bild von Ndou wählte. Es hat nicht zu Stefan gepasst, und es hat dann auch nichts mehr rausgerissen. Man mag Stefan einfach nicht.


Fees Fazit

Wie dem auch sei, ein sehr informatives Buch, das den Kern der heutigen Zeit voll trifft. Es ist kein banaler Afrikaroman, sondern einfach eine toll geschriebene Geschichte, wie es wirklich ist. Umgesetzt von drei Schweden mit verschiedenen Charakteren. Mankell ist einfach einer der besten Schriftsteller, die ich je gelesen habe.

Veröffentlicht am 16.07.2024

Unterhaltsamer Urlaubsroman

Mittsommercamp zum Verlieben
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Michaela Metzner Mittsommercamp zum Verlieben Flamingotales 2024

Die schwäbische Sekretärin wird von ihrem Lebensgefährten nach 14 Jahren verlassen. Sie bekommt den Van und das baufällige Sommerhäuschen ...


Michaela Metzner Mittsommercamp zum Verlieben Flamingotales 2024

Die schwäbische Sekretärin wird von ihrem Lebensgefährten nach 14 Jahren verlassen. Sie bekommt den Van und das baufällige Sommerhäuschen in Schweden. Kurzerhand reist sie dahin. Schnell wird ihr klar, dass sie Geld für das Häuschen braucht, das hat sehr viel „Baurückstände“. Sie heuert bei einem Sommercamp an, wo sie wenig als Sekretärin und viiiiiiiiiel mit Teenis zu tun hat, die kein einfaches Elternhaus haben. Und da ist noch ihr Chef der Wickinger.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, so hatte ich das Buch in der üblichen Zeit durch. Schwäbischen Flair gibt’s hier wenig, nur immer so angedeutet: Die Deutschen und ja die Schwaben, Klischees halt. Die Geschichte selber ist manchmal spannend, manchmal plätschert sie dahin. Mancher Blick auf die Schweden finde ich etwas verklärt. Ich mein, die Autorin wohnt ja auch nicht mehr dort. Aber die Idee, die Geschichte dort anzusiedeln ist eine gute Idee. Auch das Cover ist wunderschön und liebevoll gestaltet, wie das passende Lesezeichen.

Insgesamt gesehen, eine schöne Sommer-Urlaubs-Geschichte, die man gut lesen kann.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.07.2024

Tolle Highlights

Die Leiche im Paradies / Tod auf der Rennbahn / Mord im Grand-Hotel - Drei Romane in einem Band
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Rita Hampp Die Leiche im Paradies Emons 2006

Spannend, tolle Charaktere und genug Lokalkolorit

Lea Weidenbach, Journalistin, hat ein Problem, denn sie geht lieber mit ihrer Vermieterin zum Tierarzt, ...

Rita Hampp Die Leiche im Paradies Emons 2006

Spannend, tolle Charaktere und genug Lokalkolorit

Lea Weidenbach, Journalistin, hat ein Problem, denn sie geht lieber mit ihrer Vermieterin zum Tierarzt, weil ihre Katze angefahren wurde, statt zu einer Informantin. Wer kann auch ahnen, dass diese umgebracht wird. Die Katze überlebt allerdings.

Mir gefiel Band 1 besser als Band 2. Denn es gab – meiner Empfindung nach – mehr Lokalkolorit als im 2. Band. Zudem habe ich einige Sachen erklärt bekommen, was in Band 2 fehlte. Es war sehr spannend. Die Charaktere gefallen mir auch sehr gut, was die Journalistin, die Vermieterin, die Katze und den Kriminalhauptkommissar anbelangt. Auch finde ich die Gerichte der Vermieterin total lecker. Ein paar Rezepte im Buch und es wäre fast perfekt. Dieses Mal lag ich etwas daneben. Ich war mir nur in einem sicher, dass eine Person involviert war. Zum Highlight, das fand ich toll gelöst. Aber das in Band 2 ist viel spannender.

Dafür habe ich ein weiteres Buch in meinem Regal gefunden, das ich demnächst lese. Und vielleicht hab ich noch eins. Mal sehen.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Ein sehr spannender Regionalkrimi aus Baden. Sehr empfehlenswert.


Christian Sonnefeld wird umgebracht. Und das, auch noch, nachdem Rother Wind verloren hat. Warum auch immer. Für seine Frau Anna ein schwerer Schlag. Alle waren sich einig darüber, dass er gewinnen würde. Journalistin Lea hat natürlich verloren, als sie auf ihn setzt. Dafür startet sie ihre eigenen Ermittlungen.

Also mir gefällt Band 2 der badischen Krimiserie. Auch wenn ich dieses Mal sofort wusste, wer der Mörder ist. Es war mir völlig klar, ich bin auch nicht davon abgewichen, auch wenn immer wieder andere Spuren gelegt wurden. Es gab auch noch mehr rätselhaftes und so war das trotzdem spannend. Was mir fehlte, war der Lokalkolorit, den Marlene Bach in ihrer Heidelbergserie so gut umgesetzt hat. Ich hatte hier den Eindruck, dass nur hier nur wieder über Orte, der badische Flair rübergebracht wurde. Mehr ist bei mir nicht hängen geblieben.

Dafür war das Ende ein sehr spannendes Highlight und dauerte mehrere Seiten lang. Die Charaktere fand ich gut beschrieben.

Natürlich werde ich noch einen weiteren Band lesen, da ich noch einen habe. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Den Krimi fand ich sehr spannend und unterhaltsam, vor allem dass er in einem megafulminanten Highlight endete.

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Veröffentlicht am 29.06.2024

Spannend und auch langweilig und der Schluss enttäuschend

Der Tote in der Grube
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Helene Wiedergrün Apollonia Katzenmaier und der Tote in der Grube Silberburg-Verlag 2006

Altes und Neues

Die Dorfhebamme erzählt ihrer Nichte, von einem Vorfall mit zwei Toten. Sie kommt nicht zum Ende, ...

Helene Wiedergrün Apollonia Katzenmaier und der Tote in der Grube Silberburg-Verlag 2006

Altes und Neues

Die Dorfhebamme erzählt ihrer Nichte, von einem Vorfall mit zwei Toten. Sie kommt nicht zum Ende, weil es über mehrere Tage/Wochen geht. Somit erfährt der Mörder davon und sie landet im Krankenhaus. Apollonia, die Journalistin, recherchiert nun selber. Zwischendurch hat sie mit einem alten Bekannten eine Affäre.

Ich hab noch das alte Buch vom Silberburgverlag gelesen. In Silber mit schwarzem Schattenspiel und rotem Titel und in Weiß Autorin, Oberschwaben Krimi und Silberburg-Verlag. Irgendwie gefiel mir das total und ich vermisse es.

Der Schreibstil gefällt mir eigentlich sehr. Aber durch die Schrift mit dem was passiert ist und mit dem aktuellen Geschehen, hätte meiner Meinung nach anders herum sein sollen, weil das so irgendwie seltsam anmutet. Die Geschichte selber ist manchmal doch etwas langatmig. Trotzdem ist sie spannend und authentisch. Man kann sich so richtig vorstellen, wie das so auf dem Land zu geht. Jeder kennt jeden und tratscht über jeden. Es ist eine alte Familiengeschichte, bei der man sich vorstellen kann, dass sie genau so war und dass der Mord bzw. die Morde als Selbstmord(e) durchging(en). Die Hebamme hat so lang geschwiegen, bis sie das ihrer Nichte erzählt hat, sie konnte wohl so nicht weiter leben. Man bekommt viel vom Dorfleben mit. Ab und an darf jemand ein Wörtle schwäbisch reden, von daher es könnt in jeden beliebigen Dorf sein. Dank den schwäbischen Ortsnamen, weiß man, dass es auf der Alb, im Allgäu und im Bodenseebereich ist, also in Südwest-Baden-Württemberg und evtl. in einem Teil von Bayern (Allgäu).

Das Ende gefiel mir nicht. Da ich aber schon andere Bände der Serie kenne, weiß ich mehr. Jedenfalls so weit ich mich erinnern kann. Aber erst mal ist es schade. Eigentlich ist es auch ein Stück historischer Roman. Die Mischung gefällt mir ziemlich gut. Blöde nur, dass es immer wieder langweilig ist und die Schrift fand ich irritierend.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Ein sehr unterhaltsames Buch. Mit einem historischen Krimianteil, sehr interessant, teilweise spannend und mit einem eher traurigen Ende. 4 Feensternchen.

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