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Veröffentlicht am 25.10.2016

Zu viele Klischees, zu wenig echte Gefühle

Schattentraum: Hinter der Finsternis
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Rezension zu Schattentraum 1 von Mona Kasten

Titel: Schattentraum: Hinter der Finsternis
Autor: Mona Kasten
Verlag: Selbstverlag
Genre: Romantasy
Preis: 10,99 €
Erscheinungsdatum: 15.10.2014
Isbn: 978-1502841513

Dies ...

Rezension zu Schattentraum 1 von Mona Kasten

Titel: Schattentraum: Hinter der Finsternis
Autor: Mona Kasten
Verlag: Selbstverlag
Genre: Romantasy
Preis: 10,99 €
Erscheinungsdatum: 15.10.2014
Isbn: 978-1502841513

Dies ist der erste Band einer Reihe. Alle Titel in der Übersicht:

Band 1: Schattentraum: Hinter der Finsternis - Erschienen am 15.10.2104
Band 2: Schattentraum: Mitten im Zwielicht - Erschienen am 12.06.2015
Band 3: Schattentraum: Vor dem Lichtglanz - Erschienen am 09.03.2016

Inhalt:

Nach dem Tod ihrer Mutter wünscht sich Emma nichts sehnlicher, als der Finsternis zu entfliehen, die sie seitdem heimsucht. Womit sie dabei nicht rechnet, ist Gabriel, der plötzlich in ihr Leben tritt. Mit seinem arroganten Charme nimmt er ihre Gedanken völlig für sich ein. Doch die Dunkelheit lässt Emma nicht los. Alpträume, in denen ihr Schattenwesen erscheinen, machen ihr das Leben schwer. Und auch Gabriel ist nicht der, der er vorgibt zu sein – jede seiner Berührungen könnte sie in den Abgrund ziehen. Bald weiß Emma nicht mehr: Was ist Traum und was Wirklichkeit?

Meinung:

Gerade hypt Mona Kastens „Begin Again“ ja sehr. Da es sich mal wieder um einen NA Roman handelt, habe ich bislang die Finger davon gelassen, da ich nach Büchern wie z.B. „Plötzlich Banshee“ keine bösen Überraschungen mehr haben wollte. Da eine liebe Instagram-Freundin gerade ihr Bücherregal am aussortieren, und „Schattentraum: Hinter der Finsternis“ dabei war, nahm ich dies zum Anlass, mir die Erstlingswerke der Autorin genauer anzuschauen.

Wenn sich Bücher so gut verkaufen, muss es ja einen Grund dafür geben. Leider kann ich mich bei diesem Auftakt der Romantasy-Reihe der Autorin den vielen positiven Rezensionen auf Blogs, Amazon und Co. nicht anschließen.

An Grundidee, Schreibstil und Atmosphäre lag dies zumindest nicht. Mona Kasten hat einen angenehmen Erzählstil und ich konnte mich schnell in Emmas Welt hineinversetzen. Emmas Gefühlswelt wird durch die Ich-Erzählung stimmig rüber gebracht doch waren es ihre Entscheidungen und Verhaltensweisen, die mich nicht mit ihr anfreunden ließen. Die Inszenierung, Emma durch ihre nächtlichen Träume in die Schattenwelt driften zu lassen waren mir die liebsten Stellen im Buch. Es hätte also eigentlich ein schönes fantastisches Werk mit romantischen Einflüssen werden können.

Meine Kritikpunkte sind zum einen die starken Ähnlichkeiten zu anderen Büchern des Genres. Ich hatte häufig das Gefühl, genau so etwas schon einmal gelesen zu haben. Der Auftakt erinnert sehr an „Twilight“, der weitere Verlauf an „Plötzlich Fee“. Dazu kommen viele weitere Klischees aus dem Genre romantisch-fantastischer Liebesroman. Der Umzug ist eine neue Stadt mit neuer Schule, die Rivalin, der Schulball, der gutaussehende Badboy, die Dreiecksgeschichte. Alles Dinge, ich ich schon (zu) oft gelesen habe. Des Weiteren ist bei den meisten Nebencharakteren schon früh erkennbar, welche Rolle sie später spielen werden. Hier blieb leider kein Platz für überraschenden Wendungen.

Am allermeisten hat mich - mal wieder - gestört, dass auch in diesem Roman die „Heldin“ als starke und durchsetzungsstarke Person beschrieben wird, jedoch nicht so handelt. Auch hier wird ihr der wunderschöne, jedoch rätselhafte Junge an die Seite gestellt, der sie aus jeder misslichen Lage befreien muss. Auch wenn die „magische Anziehungskraft“ die von Gabriel auf Emma ausgeübt wird, durch seine wahres Ich erklärt wird, ist es mir bis zum Schluss nicht nachvollziehbar, warum von Liebe gesprochen wird. Man kennt sich kaum, weiß nichts voneinander, hat auch nicht wirklich viel miteinander gesprochen. Das reicht mir einfach nicht für die „große Liebe“. Das ständige Hin und Her konnte es leider auch nicht mehr retten, da auch diese Handlungen bis zum Schluss für mich unzureichend begründet blieben. Auch dies ist leider wieder ein Buch, dass in meinen Augen auch super ohne den Loveinterest funktioniert hätte. Emmas Verhalten ihm gegenüber war an manchen Stellen wirklich zum Haare raufen:

„Jedem anderen Mädchen hätte ich aufgeholfen und es danach die Begegnung vergessen lassen“, fuhr Gabriel gedämpft fort. „Ich habe dich absichtlich liegen lassen, Emma. Aber nur, weil ich dich kennenlernen wollte. Weil ich mir gewünscht habe, dass du mich im Gedächtnis behältst.“

Ich spricht an, dass er sie bei der ersten Begegnung im Café ihrer Großmutter angerempelt hat, so dass sie hingefallen ist und sich der Inhalt ihres Eiskaffees auf sie ergossen hat. Ich hätte den Typen auch im Gedächtnis behalten, aber nicht, als meine wahre Liebe…

Wer der Antagonist der Geschichte sein würde, war mir leider schon sehr früh klar. Doch war er für mich noch mit die interessanteste Person der ganzen Geschichte. Und doch gibt es auch hier für mich ein aber: Warum versteift sich ein „König der Finsternis“ auf ein siebzehnjähriges, unscheinbares Mädchen und ihre Freunde? Der Beweggrund „mir war langweilig“ ist mir da leider nicht ausreichend genug.

Fazit:

Der erste Band von Schattentraum bekommt von mir drei Sterne, weil dies das erste Werk der Autorin ist und ich sehr viel Luft nach oben sehe. Die spannendste Momente waren für mich Emmas Träume, die sehr anschaulich und auch gruselig beschrieben wurden. Ein bisschen mehr Düsternis statt Teenie-Romantik und ich hätte das Buch wirklich sehr gerne gemocht. So habe ich jedoch leider keinen Anreiz, die Serie weiter zu verfolgen.

Veröffentlicht am 18.10.2016

Ein nicht ganz so perfektes Jahr

Dein perfektes Jahr
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Rezension zu Dein perfektes Jahr von Charlotte Lucas



Titel: Dein perfektes Jahr

Autor: Charlotte Lucas

Verlag: Bastei Lübbe

Genre: Liebesroman

Preis: 16,00 €

Erscheinungsdatum: 09.09.2016

Isbn: ...

Rezension zu Dein perfektes Jahr von Charlotte Lucas



Titel: Dein perfektes Jahr

Autor: Charlotte Lucas

Verlag: Bastei Lübbe

Genre: Liebesroman

Preis: 16,00 €

Erscheinungsdatum: 09.09.2016

Isbn: 978-3431039610



Das Rezensionsexemplar wurde mir freundlicherweise durch das Portal „Blogg dein Buch“ zur Verfügung gestellt.



Inhalt:



Was ist der Sinn deines Lebens? Falls Jonathan Grief jemals die Antwort auf diese Frage wusste, hat er sie schon lange vergessen. Was ist der Sinn deines Lebens? Für Hannah Marx ist die Sache klar. Das Gute sehen. Die Zeit voll auskosten. Das Hier und Jetzt genießen. Und vielleicht auch so spontane Dinge tun, wie barfuß über eine Blumenwiese zu laufen. Doch manchmal stellt das Schicksal alles infrage, woran du glaubst



Meinung:



Es ist mir diesmal nicht sehr leicht gefallen, eine Rezension zu verfassen. Zum einen, weil mich das Buch mit gemischten Gefühlen zurück gelassen hat. Der weitere Punkt ist, auf die Geschichte einzugehen, ohne mit der goßen Spoiler-Keule schwingen zu müssen. Aufgrund der großen Werbetrommel, die für „Dein perfektes Jahr“ gerührt wurde und der vielen positiven Bewertungen, bin mit sehr hohen Erwartungen an die Lektüre heran gegangen.



Die Geschichte dreht sich, wie bereits der Klappentext verrät, um die junge Erzieherin Hannah und den pedantischen Verleger Jonathan. Mit der Einführung der Charaktere hat sich die Autorin Zeit gelassen, so dass ich ein gutes Gefühl für die beiden bekommen konnte. Lucas hat zwei Hauptcharaktere geschaffen, die auf ihre jeweilige schrullige Art liebenswert erscheinen und in die man sich gut hineinversetzen kann. Jedes Kapitel wird hierbei über einen der beiden aus der 3. Person wiedergegeben. Hannah hat sich gerade erst mit ihrer besten Freundin Lisa den Traum von einer eigenen Kindertagesstätte erfüllt und führt eine ausgefüllte Beziehung mit ihrem Freund Simon. Jonathan hingegen hängt in seinem Trott fest. Vor Jahren von seiner Frau verlassen, im Verlag des Vaters eher eine repräsentative Rolle einnehmend, hat er nicht viel, mit dem er seinen Alltag füllen kann. So schreibt er gerne E-Mails an die Lokalpresse, um diese auf ihre Fehler in ihren Artikeln hinzuweisen. Zwei Menschen, wie sich nicht unterschiedlicher sein können. Die Geschichte der beiden verläuft zunächst in zwei verschiedenen Zeitachsen. Jonathans beginnt an Neujahr, Hannahs einige Wochen zuvor. Und so ist bis zu einem bestimmten Wendepunkt in Hannahs Leben zunächst nicht klar, was die beiden verbindet oder ob sich jemals ihre Wege kreuzen werden.



Bis zu diesem Punkt konnte mich der Roman mitnehmen und von sich überzeugen. Wobei ich besonders den eigensinnigen Jonathan ins Herz schließen konnte. Jedoch kam mir dieses Lesevergnügen ab dem, für Hannah alles verändernden, Schicksalsschlag ein wenig abhanden, da die Geschichte von hier an sehr vorhersehbar wurde. Dies zeichnete sich durch viele kleine Begegnungen und Begebenheiten aus, deren Ausgang mir sofort klar erschien (und dann auch bewahrheitet wurde). Auch konnte mich die Trauer, die Hannah befallen hat, leider überhaupt nicht mitnehmen. Ich kann auch leider nicht erklären, warum dies so war. Es mag vielleicht der Aufbau gewesen sein, wie bis zu diesem Punkt gehandelt wurde. Das Verhalten von Hannah und der betreffenden Person war für mich leider überhaupt nicht nachvollziehbar. Und auch die Liebesgeschichte, die sich daraufhin entwickelte lies mich leider relativ kalt. Am liebsten hätte ich weiter über die lustigen Situationen, die sich aufgrund einer sonderbaren Begegnung von Jonathan an Neujahr ergeben haben und sein Leben auf den Kopf gestellt haben, gelesen. Und die ist eigentlich nicht der Sinn hinter einer Liebesgeschichte, oder? Auch die Zusammenführung der beiden Erzählungen wirkte für mich zu konstruiert, nimmt sie doch einen relativ kurzen Teil des Gesamten ein. Aber dies ist, wie ich immer gerne wiederhole, mein persönliches Empfinden. Der Roman hat viele Fans gefunden und dies wird auch seine Berechtigung haben. Für mich war es eine nette Lektüre, die mich aber emotional nicht mitreissen konnte. Mich würde an dieser Stelle gerne eure Meinung interessieren. Wie hat euch das Buch gefallen?



Gut zu wissen:



Hinter dem Pseudonym Charlotte Lucas verbirgt sich niemand geringeres als die Autorin Wiebke Lorenz, die unter eigenem Namen Romane wie „Allerliebste Schwester“ oder „Bald ruhest du auch“ veröffentlich hat. Zusammen mit ihrer Schwester Frauke Scheunemann hat sie unter dem Namen „Anne Hertz“ bereits viele weitere Bücher herausgebracht.



Fazit:



Eine Bewertung in Sterne zu geben ist generell nicht mein Fall. Ich denke, dass der persönlich geschriebene Text für sich allein stehen kann. Da ich die Rezension jedoch bei „Blogg dein Buch“ einreichen muss, dürfen leider die obligatorischen Sterne nicht fehlen. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass ich die Charakterzeichnung sehr mochte und besonders die Entwicklung, die Jonathan in diesem Jahr durchlaufen hat. Er war für mich das Highlight des Romans und eine Geschichte die allein ihm gewidmet gewesen wäre, hätte mich wahrscheinlich mehr überzeugen können. Die Grundidee war sehr gut gewählt und bis zu einem gewissen Zeitpunkt toll umgesetzt. Der Schreibstil hat lockerreicht durch die Geschichte geführt. Allerdings konnte mich der weitere Werdegang des Romans nicht mitnehmen. Weder die Trauer, noch der - relativ spät auftauchende - romantische Teil konnten nicht überzeugen. Daher bekommt „Dein perfektes Jahr“ von mir auch leider nur 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.10.2016

Tage zwischen Ebbe und Flut

Tage zwischen Ebbe und Flut
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Rezension zu Tage zwischen Ebbe und Flut von Carin Müller

Titel: Tage zwischen Ebbe und Flut
Autor: Carin Müller
Verlag: Droemer Knaur
Genre: Gegenwartsliteratur/Unterhaltungsroman
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Tage zwischen Ebbe und Flut von Carin Müller

Titel: Tage zwischen Ebbe und Flut
Autor: Carin Müller
Verlag: Droemer Knaur
Genre: Gegenwartsliteratur/Unterhaltungsroman
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: 01.09.2016
Isbn: 978-3426519738

Mir wurde das Buch im Zuge einer Leserunde auf Lovelybooks freundlicherweise durch die Community zur Verfügung gestellt.

Inhalt:

Felix ist 70 Jahre alt. Er spricht aus, was niemand zu sagen wagt, und tut, was sonst niemand tun würde. Seine Erinnerungen sind wie Wellen in seinem Kopf, wogend, nicht festzuhalten. Denn Felix hat Alzheimer. Um ihm einen Herzenswunsch zu erfüllen, machen seine Ehefrau Ellen, seine Tochter Judith und seine Enkelin Fabienne mit ihm eine Kreuzfahrt. Doch während Felix die Reise als wunderbares Abenteuer erlebt, wird für die drei Frauen die Seereise zu einer Seelenreise durch schwere Gewässer, aber mit Kurs auf sonnige Gefilde.

Charaktere und Charakterentwicklung:

Die Charaktere wirken überspitzt klischeehaft, was mit Sicherheit genau so gewollt war. Der Roman lässt kaum Raum, die Entwicklung der Figuren wirklich nachzuempfinden. So sehr ich versucht habe, einen Bezug zu ihnen aufzubauen, konnte mir dies lediglich bei dem dementen Felix und seiner Tochter Judith gelingen. Bei Felix ist es allein schon aufgrund seiner Charakterzeichnung nicht möglich, ihn nicht sympathisch zu finden. Jedoch waren seine Episoden für meinen Geschmack leider zu rar gesät. Sein unfreiwilliger Ausflug auf ein anderes Schiff haben viele Punkte wieder gutmachen können. Judith ist mir als einzige richtig nahe gegangen, weil sie zum einen Einen die Hauptcharakterin ist. Die meisten Seiten nehmen ihr Empfinden und ihre Gedanken ein, so dass man sich gut auf sie einlassen konnte. Hinzu kommt, dass unsere familiären Verhältnisse sehr ähnlich sind und ich viele ihrer Gefühlsempfindungen nachvollziehen konnte. Zwei weitere wichtige Figuren sind Felix’ Frau Ellen, sowie deren Enkeltochter Fabienne (Fabienne ist nicht die Tochter, sondern die Nichte von Judith). Ellens Charakter wurde bewusst widersprüchlich gestaltet, um den schwierigen Umgang mit einem an Alzheimer Erkrankten darstellen zu können. Die Pflege und das Zusammenleben haben sie gezeichnet, jedoch merkt man aufgrund der Spannungen, die zwischen ihr und ihrer Tochter Judith bestehen, dass es Ungereimtheiten bereits schon in der Vergangenheit gab. Wer die Serie Gilmore Girls geschaut hat, wird in den beiden Charakteren Emily und Lorelai mit Sicherheit wiederkennen. Mir ging es zumindest so. Besonders bei ihr ging mir die Charakterentwicklung zu schnell voran. Bei Fabienne hatte ich große Schwierigkeiten, mir eine (was stets betont wurde) fast Achtzehnjährige vorzustellen, da ihr Verhalten doch sehr klischeehaft auf Teenager angesetzt war. Für mich war sie leider die überflüssigste Person in der Geschichte und dass auch sie einen Wandel durchlebt wirkte dahingehend noch aufgesetzter. Die übrigen Charaktere um die Familie Kaufmann wirken so, als ob sie einzig für deren theraoptische Zwecke dorthin platziert wurden. Leser der Autorin werden diese jedoch aus ihren früheren Werken wieder erkennen und sich über ein Wiedersehen erfreuen.

Wer mich kennt wird, kennt auch mein Motto „I like big books and I cannot lie“. Ich mag es einfach, wenn Geschichten Zeit finden, sich zu entfalten um ihren wahren Kern zu offenbaren. Dennoch konnten mich auch „dünne Bändchen“ schon häufig positiv überraschen, aber auf diesen 275 Seiten hatten die vielen Charaktere kaum Zeit, ihre Entwicklung glaubhaft schildern zu können.

Schreibstil:

Der Schreibstil ist einfach gehalten, wodurch man das Buch konstant in einem durchlesen kann. Er hat etwas durchgehend positives, selbst wenn ein Streitgespräch stattfindet. Ich fühlte mich dadurch oft von den Figuren distanziert. Die Emotionen, die bei einer Auseinandersetzung den Leser direkt treffen sollten, konnten sich dadurch nicht bei mir einstellen. Jedoch ist der Stil des Buchs für ein sog. Wohlfühl-Urlaubsbuch genau passend und macht auch sicher den Reiz der Lektüre aus. Die Beschreibung der auf der Kreuzfahrt besuchten Orte wurde detailliert und anschaulich geschildert und ich hätte mir auch von diesen noch weitere gewünscht.

Zitat:

„Manchmal sind die Wellen sanft und regelmäßig, und dann gibt es wieder wilde Stürme und das Wasser türmt sich meterhoch auf.“ - Seite 36

Fazit:

„Tage zwischen Ebbe und Flut“ ein ein Unterhaltungsroman, der sich auf ein in der Gesellschaft tabuisiertes Thema, namentlich Alzheimer, eingelassen und dies dahingehend gut umgesetzt hat. Aufgrund der rasanten Erzählabfolge konnten nicht alle Charaktere bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen, aber die - zumindest in meinen Augen - beiden wichtigsten Personen, wurden gut in Szene gesetzt. Ich habe mich gut in den dementen Vater hineinversetzen können und die wenigen tiefergehenden Augenblicke, in denen man seine eigene Betrübtheit über die Krankheit spürt, haben mir wirklich hervorragend gefallen. Der ein oder andere wird es vielleicht für gewagt halten, das Thema Alzheimer in einem Unterhaltungsroman einzubauen, jedoch ist dies von Autorin gekonnt umgesetzt worden. Für mich persönlich war es der zu schnelle Ablauf der Geschichte selbst, der nicht hundertprozentig überzeugen konnte. Bei vielen Erlebnissen auf der Reise wäre ich gerne dabei gewesen, statt sie in zwei, drei kurzen Sätzen nacherzählt zu bekommen. Aber das Augenmerk sollte höchstwahrscheinlich auf die Personen selbst gelegt werden.

Wer den Charme der Traumschifffilme liebt, wird sicher ganz viel Freude an diesem Roman haben. Er hat mir einige nette Lesestunden bereitet und dem Sommer noch einmal aufleben lassen. Zusammengefasst gab es für mich jedoch zu wenig von allem, um dem großen Ganzen die volle Punktzahl geben zu können.

3,5 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 05.10.2016

Der Duft des Regens

Der Duft des Regens
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Inhalt:

In den weiten Wäldern Kanadas wachsen die Schwestern Maggie und Jenny glücklich und behütet auf. Sie lieben die Ausflüge zu den Seen, sammeln Pilze und Beeren, abends spielen sie mit den Eltern ...

Inhalt:

In den weiten Wäldern Kanadas wachsen die Schwestern Maggie und Jenny glücklich und behütet auf. Sie lieben die Ausflüge zu den Seen, sammeln Pilze und Beeren, abends spielen sie mit den Eltern Karten. Doch die Welt der beiden Mädchen gerät vollkommen aus den Fugen, als der Vater bei einem Unfall ums Leben kommt. Und wenig später gibt die Mutter die Schwestern auch noch bei einer fremden Familie in der Stadt in Obhut – vorübergehend, sagt sie. Tage werden zu Wochen, Wochen zu Monaten, Monate zu Jahren. Die Mutter kehrt nicht zurück.
Auf sich gestellt, lernen Maggie und Jenny schnell, dass sie sich gegenseitig halten müssen, um den Boden nicht unter den Füßen zu verlieren. Sie entwickeln einen ungeahnten Überlebenswillen – stets begleitet von der Sehnsucht nach ihrer Mutter. Einige Jahre später macht sich Maggie schließlich auf, sie zu suchen. Sie kehrt zurück in die mächtigen Wälder, an die Orte ihrer Kindheit.

Meinung:

Die beiden Schwestern Maggie und Jenny wachsen umsorgt und behütet in den Wäldern Kandas auf. Die Situation verändert sich zunächst, als der Vater der beiden stirbt. Zusammen mit ihrer Mutter Irene versuchen sie diese Lebenslage zu meistern, bis diese die beiden eines Tages zu einer fremden Familie bringt. Irene verspricht den beiden, ihnen zu schreiben und bald zu ihnen zurück zu kehren. Doch der Kontakt bricht ab und aus Wochen werden Monate, werden Jahre, in denen die Schwestern kein Lebenszeichen ihrer Mutter erhalten.

Den Roman habe ich aufgrund einer Teilnahme an einer Leserunde erhalten. Was mir am besten gefallen hat, war die Art, wie die Umgebung beschrieben wird. Man hat sofort das Gefühl, durch die kanadischen Wälder und Indianerreservarte zu streifen. Auch die Beziehung zwischen Maggie - aus dessen Sicht der Roman geschrieben ist - und ihrem Vater ist sehr gefühlvoll beschrieben. Hier hört es aber leider auch schon mit den Emotionen auf. Irenes Charakter ist einer der am stärksten beschriebensten. Desweiteren zeigen Nebencharaktere wie Ted oder Leslie mehr Gefühl als die Hautpersonen, was leider sehr schade ist. Maggie und Jenny leben einfach ihr leben weiter. Häufig habe ich mich gefragt, wann sie sich denn endlich auf die Suche nach Ihrer Mutter begeben bzw. warum sie eigentlich nie gemeinsam über dieses Thema gesprochen haben. Hierfür gibt es den ersten Abzug in der Bewertung. Vielleicht hätte es ganz anders ausgesehen, würde der Roman über 200 Seiten mehr - und somit mehr Zeit für den Charakterausbau - verfügen.

Das Ende des Romans lässt mich mit sehr vielen Fragen zurück. Es wird zwar aufgelöst, was mit Irene geschieht aber ihre genauen Beweggründe, warum sie ihre Töchter zurückgelassen hat, werden mir immer offen bleiben. Auch hätte ein derart tragisches Ende viel mehr Reaktionen bei Maggie hervorrufen müssen. Ich finde es gut, dass der Roman trotz den ganzen Schicksalsschlägen kein einziges Mal kitschig wurde aber mir fehlten hier leider ein wenig die Emotionen. Das Buch hat einen sehr melancholischen Handlungsstrang, dies hätte mehr ausgearbeitet werden können. Das bereits erwähnte - und in meinen Augen leider schwache - Ende führt zu einem weiteren Abzug. So kann ich diesem Roman leider nur drei von fünf Sternen geben.

Veröffentlicht am 05.10.2016

House of Night Band 1

House of Night - Gezeichnet
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Inhalt:

Als auf der Stirn der 16-jährigen Zoey eine saphirblaue Mondsichel aufscheint, ist ihr sofort klar, dass sie Gezeichnet worden ist und im House of Night zum Vampyr ausgebildet werden soll. Doch ...

Inhalt:

Als auf der Stirn der 16-jährigen Zoey eine saphirblaue Mondsichel aufscheint, ist ihr sofort klar, dass sie Gezeichnet worden ist und im House of Night zum Vampyr ausgebildet werden soll. Doch sie ist keine normale Jungvampyrin: Die Göttin Nyx hat sie mit besonderen Kräften versehen. Und Zoey ist nicht die Einzige im Internat mit solchen Fähigkeiten. Als sie herausfindet, dass die Anführerin der Töchter der Dunkelheit, einer Elitegruppe der Schule, ihre Gaben missbraucht, muss sie ihren ganzen Mut aufbringen, um sich ihrer Bestimmung zu stellen - Gezeichnet ist der furiose Auftakt zu Zoeys Entdeckungsreise zwischen den Welten, zwischen Licht und Dunkel und letztendlich zu sich selbst.

Meinung:
Ich habe das Buch mit gemischten Gefuehlen beendet.

Die Grundstory gefaellt mir sehr gut. Die Geschichte rund um das Vampyingernat, die Göttin Nyx und die Feindschaft zu Aphrodite haben sehr viel potenzial und waren in der Form bislang nicht an mich herangetreten. Dadurch macht sich das ganze fuer mich interessant und generell wuerde ich gerne wissen wie es in den naechsten Teilen weiter geht.

Jedoch habe ich einige Kritikpunkte:

Die Sprache: Natürlich, es ist ein Jugendbuch. Allerdings ist mir bislang keines mit einer solch derben Sprache untergekommen. Ausdrücke wie "Fickfotze" haben in solchen Büchern meiner Meinung nach nichts zu suchen!

Die Oberflächlichkeit: Alle Jungvampyre (bis auf eine Ausnahme) und besonders die "erwachsenen" Vampyre sind so dermaßen gutaussehend, dass es fast schon weh tut.. Ich bin dies von anderen Vampiergeschichten gewohnr und blende dies aus diesem Grunde üblicherweise aus. Da es sich hierbei, wie bereits erwähnt aber um eine Jugendbuchreihe handelt sehe ich dies als kritisch an. Den Kids werden dadurch - wie auch durch Sendungen wie z.B. Next Topdingens - Maßstabe gesetzt, die sie sehr unter Druck setzen könnten. Natürlich lässt sich durch sowas nicht jeder beeinflussen aber genug "schwache" Seelen gibt leider schon da draußen :/

Das Schubladendenken: Gothics würden sich nicht waschen, Leute die die alten Star Wars Filme mögen seien uncool (Nerds), Leute die sich nicht über den Mary Jane Geruch stören sind Potheads. Solchen Schubladendenken hasse ich und fuehrt auch dazu, Kids in die falsche Richtung zu lenken. Die sich ach so toll einsetzende Zoey hat sich dadurch einige Minuspunkte bei mir angesammelt. Wären diese drei Punkte nicht: das Buch hätte von mir 5 Sterne erhalten. So kann ich leider nur 3,5 vergeben, aber: ich gebe dem ganzen noch eine Chance, denn die Story hat Potenzial. Ich hoffe auf eine Reifung der Charaktere mit wachsendem Alter. Hier vergebe ich also 3,5 Sterne.