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Veröffentlicht am 29.06.2019

Musen, Raben und eine Menge Spannung

Ausgerechnet Muse
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„Von der Muse geküsst“, ein Sprichwort, welches bei der 17-jährigen Apollonia blanke Wut hervorrufen dürfte. Kein Wunder, denn Apollonia ist eine Muse und damit nicht gerade glücklich. Sie möchte sich ...

„Von der Muse geküsst“, ein Sprichwort, welches bei der 17-jährigen Apollonia blanke Wut hervorrufen dürfte. Kein Wunder, denn Apollonia ist eine Muse und damit nicht gerade glücklich. Sie möchte sich an keinen Künstler heften, um ihn die nötige Inspiration oder den Schubs in die richtige Richtung zu geben, sondern möchte ihre Freiheit. Das dies ganz im Gegensatz zu ihrer Mutter steht, versucht das junge Mädchen auszublenden, denn sie hat einen Traum und diesen Traum, will sie wahr werden lassen.



Wie auch immer ich mir eine Muse vorgestellt hatte, wie Apollonia, sah sie jedenfalls nicht aus. Das ist keine Kritik an ihr selbst, sondern an dem Mythos, das Musen nun einmal wunderschöne Wesen seien. Als ich jedoch mit dem Buch begann, verflog dieser Gedanke sehr schnell, da ich Apollonias Ansätze an die Welt der Musen sehr gut verstehen konnte. Ihr waren Künstler, Dichter oder Schreiber einfach zu sehr darauf vernarrt, mit ihrer Kunst Geld zu verdienen, als das etwas schufen, um die Welt einfach nur zu beeindrucken. Clever Ansätze, die sich gerade bei ihrer Mutter zeigten, da diese ihre Schützlinge meist zu Erfolg verhalf, am Höhepunkt der Karriere aber fallen gelassen wurde. Egal, wie man es sah, das ein Leben einer Muse schien nicht gerade einfach zu sein. Besonders nicht, wenn man als Begleiter einen Raben hatte, der einen ständig „bemuste“ und dann auch noch Gemälde erwecken kann.



Lyngx und diese besondere Fähigkeit warfen ein wichtiger Bestandteil des Buches, von denen einer, nicht richtig genutzt wurde. Der Aspekt das Apollonia die Figuren von Gemälden beleben konnte, war für mich ein wichtiger Grund das Buch lesen zu wollen. Um so enttäuschter war ich, als ich merken musste, dass diese Stellen sehr wenig genutzt wurden. Schade, war besonders, das nur Apollonia die Bewegungen der Gemälde wahrnehmen konnte und Außenstehende weiterhin nur auf ein Gemälde sahen. Hier hätte ich mir mehr Neugier gewünscht, immerhin wird diese Gabe im Buch als sehr selten beschrieben.



Allerdings schaffte es die Autorin diese mystische Welt, spielend in das heutige Berlin zu integrieren oder kurz gesagt, Antike traf auf Neuzeit und das machte sichtlich Spaß. Nicht nur das die Charaktere allesamt interessant waren, Frau Wolff zeigte auch, dass sie sich mit den griechischen Mythologien gut auseinandergesetzt hatte. Natürlich ließ sie ihrer eigenen Kreativität auch freien Lauf, was sich aber sehr gut mit den Fakten vermischte. Dies, der flüssige Schreibstil und unterhaltsamen Konversationen sorgten dafür, das ich immer mehr erfahren wollte und somit auch schnell im Buch vorankam. Ein besonderes Highlight war für mich noch die Einbringung von männlichen Musen, welche nur selten sind, zumindest laut der geschichtlichen Fakten.


Leider zeigten die letzten Seiten, das die Abenteuer von Apollonia nur für einen einmaligen Ausflug gedacht waren, da es mit Erklärungen zu allen Fragen endete. Das fand ich sehr schade, da ich gerne mehr aus der Welt der Musen gelesen hätte. Denn auch wenn am Ende alles sehr friedlich wirkte, wer weiß, wie lange dieser Zustand halten würde.



Mein Fazit



Angelockt von der Aufmachung des Buches, bin ich um glücklicher das mich die Geschichte auch innerlich packen konnte. Die Mischung aus griechischer Mythologie und der heutigen Zeit, wurden mit gut durchdachten Abenteuern gespickt, die nicht nur spannend, sondern auch äußerst unterhaltsam waren. Emotional wurde mir auch so einiges geboten, denn so einige Entscheidungen im Buch überraschten mich sichtlich. Auch wenn es vielleicht nicht eintreten wird, aber bitte mehr davon.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Eine Detektiv mit Ehrgeiz und Mut

Agatha Oddly (Band 1) - Das Verbrechen wartet nicht
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Name: Agatha Oddlow, Alter: 13 Jahre, Berufswunsch: Detektivin, Aktuell: Schülerin



Wenn Agatha etwas ist, dann die außergewöhnlichste 13-jährige, die ich je erlesen durfte. Doch nicht nur sie, nein, ...

Name: Agatha Oddlow, Alter: 13 Jahre, Berufswunsch: Detektivin, Aktuell: Schülerin



Wenn Agatha etwas ist, dann die außergewöhnlichste 13-jährige, die ich je erlesen durfte. Doch nicht nur sie, nein, eigentlich die ganze Welt war besonders, da sowohl Umgebung als auch die in ihr lebenden Charaktere einfach toll ins Gesamtbild passten. Geschmückt wurde dies mit einem mehr oder minder unschönen Spitznamen für Agatha, die ja eigentlich Oddlow heißt, aber hin und wieder Oddly gerufen wurde, was soviel wie sonderbar bedeutet.






Auch wenn sonderbar nicht gerade eine schöne Umschreibung ist, so passte sie zu ihrem Alter und dem gerade zu fanatischen Wunsch Detektiv zu sein bzw. zu werden. Dass sie dabei die Nerven ihres besten Freundes Liam Lau und die ihres Vaters auf eine harte Probe stellte, sickerte nur hin und wieder durch, weswegen sie sehr egoistisch daher kam. Auch im Umgang mit anderen Schülern, Lehrern oder Bewohnern der Stadt hat sie so ihre Probleme, da an erster Stelle stets ihr eigener Wille im Vordergrund stand. Macht sie das sympathisch? Leider, nein. Trotzdem ist sie für mich eine kleine Heldin, denn sie bewies in ihrem ersten Fall, dass Beharrlichkeit und Sturheit auch mal zu etwas gut sein können.



An diesen Fall wurde ich sehr bruchstückhaft herangeführt, was die Neugier nur erhöhte und der Spannung auch nur guttat. Was ich nämlich zu lesen bekam, war ein Ausmaß schlimmsten Terrors, welcher perfekt zu den aktuellen Wetterverhältnissen passen dürfte. Denn statt Wasser kam aus den Rohren der Stadt nur noch Schleim. Dazu noch mysteriöse Zeichen und Unfälle und ein Fall für Agatha war geboren. Dass dieser sehr gefährlich war und eine riskante Szenen enthielt, ließ mich etwas erschaudern, da dies aus meiner Sicht, doch ein wenig zu viel Action für diese Altersklasse war. Als Erwachsene war es allerdings Krimi pur.




Ja, Agathas sehr ausgeprägter Charakter machte mir zu schaffen, aber ich genoss das Buch trotzdem da der Schreibstil nicht nur frech und spritzig war, sondern auch trotz seiner Leichtigkeit eine Menge Spannung bot. Aber auch der Ideenreichtum der Autorin ist nicht zu verachten, da sie tolle Kniffe für Agatha mit einband und ein sehr realistisch anmutendes Szenario erstellte. Die Gestaltung der deutschen Ausgabe war übrigens von außen und von Innen ein Highlight, da man nicht an Illustrationen gespart hatte.



Auch wenn ich und Agatha keine Freundinnen werden, so war ich über ihren Mut, ihre Einsatzbereitschaft und ihre originellen Einfälle mehr als beeindruckt und freue mich bereits jetzt auf den Nachfolger.



Mein Fazit



Selbstbewusst und mit dem Wissen einer Agentin, schaffte es Agatha mich zu schocken, zu überraschen und zu packen. Dabei half ihr eine fantastische Story, die einen Fall bot, denn ich mir im Traum nicht hätte vorstellen können. WOW, WOW und nochmals WOW, denn ich hatte einiges erwartet, aber das nicht. Hut ab.

Veröffentlicht am 21.06.2019

Was Menschen ausmacht

Die Menschenfabrik
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Auch wenn ich weder den Autor noch seine Geschichten kannte, faszinierte mich der Klappentext so sehr, dass ich mich in diese Erzählung stürzen musste. Daran hinderte mich auch nicht die Geschichte selbst, ...

Auch wenn ich weder den Autor noch seine Geschichten kannte, faszinierte mich der Klappentext so sehr, dass ich mich in diese Erzählung stürzen musste. Daran hinderte mich auch nicht die Geschichte selbst, welche trotz ihres fast 130-jährigen Bestehens, nicht an Aktualität verloren hatte, sondern eher der Schreibstil.



Aber erst einmal zur Geschichte, welche wie ein klassischer Horrorroman begann. Ein Auto bleibt liegen, der Fahrer irrt daraufhin durch die Gegend und stößt auf ein Gebäude, welches sich als Fabrik entpuppt und bei der er nach klopfen und klingeln von einer kleinen schwarzen Gestalt hineingebeten wird. Mein erster Gedanke war natürlich das Handy, aber hey, ich befand mich in einer Zeit, in welcher diese Errungenschaft noch nicht existierte und musste somit erleben, wie der namenlose Protagonist in die Fabrik eintrat.



Was er zu sehen bekam? Menschen. Menschen, die aus Lehm geformt wurden und denen nach Wunsch Merkmale wie Religion, Hautfarbe oder Kleidung gegeben, aber nie wieder genommen werden konnten. Wo es den gemachten Menschen an Aktualität bezüglich ihres Aussehens nicht mangelte, fehlte ihnen doch eine wichtige Sache und das war das Denken. Wieso, weshalb und warum, erfuhr man zum Glück im Buch.



>>kenn´ ich, weiß ich, wir sind vollständig orientiert über die Bedürfnisse des Jahrhunderte, wir wissen, wo es unserer Rasse gebricht, wir haben das Neueste!…<<



Wenn mir dieses Buch eines gab, dann genug Stoff zum Nachdenken. Besonders die Unterhaltung zwischen dem Direktor und dem Mann zeigte auf, wie unterschiedlich die Ansichten über diese Art der Menschen waren. Während der Mann kein Verständnis für die Produktion hatte und auch nicht verstand, wieso man Menschen produzieren müsse, zeigte der Direktor mehrere Gründe auf, weshalb diese einen entscheidenden Vorteil hätten. Hier möchte ich das Wort „Kapitalismus“ in die Runde werfen, welches ab Beginn der Unterhaltung förmlich, als Überschrift, darüber schwebte.



Neben der Interpretation des Textes war es jedoch der Schreibstil selbst, bei welchem ich ein wenig aneckte. Dieser wirkte fast durchgehend eintönig und kantig, da man auf Details überhaupt nicht einging und dem Protagonisten nicht einmal einen Namen gab. Besonders irritiert hatte mich jedoch das Ende, welches ich bis jetzt nicht verstehe. Wer diese Art von Texten zu schätzen weiß, wird seine Freude haben, für mich war er leider etwas zu kryptisch.

Mein Fazit



Oskar Panizza war seiner Zeit weit voraus und erschuf eine Geschichte, die auch aus der heutigen Zeit stammen könnte. Der Wert von Menschen gegenüber Robotern oder Maschinen wird auf faszinierende Weise dargestellt, irritiert mich aber auch aufgrund seiner sehr philosophischen Erzählweise. Trotzdem ist dies ein Werk, das wohl locker nochmal 130 Jahre überleben wird und dabei nicht an Präsenz verlieren wird.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Kein Kritzeltagebuch, aber ein kreatives Highlight

Doodle a day
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Wenn mich die kreative Muse einmal geküsst hat, dann bekomme ich schon einmal Lust etwas neues auszuprobieren und das war in diesem Fall das Kritzeltagebuch von Chris Riddell. Gepackt hatte mich dieses ...

Wenn mich die kreative Muse einmal geküsst hat, dann bekomme ich schon einmal Lust etwas neues auszuprobieren und das war in diesem Fall das Kritzeltagebuch von Chris Riddell. Gepackt hatte mich dieses Buch bereits bei seiner Betrachtung auf der Verlagsseite, denn die Vorschau auf ein paar der Zeichenaufgaben war einfach nur beeindruckend.





Als ich das Buch schließlich in den Händen hielt und durch die Seiten stöberte, war meine erste Frage an mich selbst: „Soll ich die schönen Bilder wirklich mit meinen doch sehr laienhaften Zeichenkünsten, regelrecht verschandeln?“ Die Antwort war ganz einfach: Nein, denn das Buch bot neben dem Vervollständigen von Bildern, auch die Möglichkeit Bilder einfach nur auszumalen oder gar Geschichten zu erzählen. Dazu fanden sich vermehrt sogenannte „Stary Starter“ bei denen es sich um ein Bild handelte dessen Geschichte man weitererzählen sollte. Ich fand diese Idee klasse, da man hier der Kreativität freien Lauf lassen konnte, aber die Illustrationen von Chris Riddell unberührt ließ.



Auch ansonsten war das Buch voller kreativer Überraschungen, denn es setzte darauf das man auch die Familie oder Freunde mit einbezog. Egal ob aus Daumenabdrücken Gesichter zu erstellen oder mit Freunden eine Beschreibung zu lesen und daraus ein Bild zu zaubern, wenn dieses Buch eines hat dann tolle und besonders ausfallende Ideen. Neben dem ganzen Spaß wird jedoch schnell klar, das man mit diesem Buch auch einiges lernen kann. Dafür sorgten z.B. die Aufgaben bei denen man mit Farben oder Schatten experimentieren konnte. Wer wie ich kein großer Zeichner ist und dazu auch noch Probleme hat Schatten richtig ins Bild einzubauen, der wird sich freuen, wenn dies hier einmal gelingt. Das Spiel mit den Farben wurden übrigens durch die teils sehr detaillierten Bilder erst so richtig machbar. So machte es mir irrsinnig viel Vergnügen dabei eine Unterwasserwelt auszumalen, da durch die Einzeichnung leichter Schattierungen mir bewusst wurde, wo ich vielleicht einen dunkleren Stift benutzen sollte. Klingt vielleicht nach „Malen nach Zahlen“, nur das hier der Unterschied bestand, das man eine völlig freie Farbwahl hatte. Ok, und das es keine Zahlen gab. ?



Wenn ich schon beim Thema Farbe bin, möchte ich dazu erwähnen, das sich das Buch besonders für Buntstifte eignet, da gerade Faserstifte sehr schnell durchdrücken. Das war zumindest für mich überhaupt kein Problem, auch wenn einige Bilder mit kräftigeren Farben noch besser ausgesehen hätten.



Was gibt es noch zu sagen? Eigentlich nichts, denn dieses Buch muss man entdecken und für sich selbst gestalten. Dafür bot es auch für jeden Tag des Jahres eine interessante und vor allem kreative Aufgabe, die mal leichter und mal schwerer war und auch im Zeitaufwand stark variierte. Trotzdem würde ich es eher erfahreneren Zeichner und Künstler schenken, da der Schwierigkeitsgrad doch um einiges knackiger ist als ein Buch mit z.B. Mandalas. Doch hier dürften die Vorschaubilder bereits sehr helfen. Ich wünsche auf jeden Fall jeden, ebenso viel Spaß, wie ich ihn mit diesem Buch hatte und noch immer habe, denn ich habe bei weiten noch nicht alle Aufgaben gemeistert.


Mein Fazit



Auch wenn es Kritzeltagebuch heißt, so ist der Frustfaktor bei weniger Zeichenbegabten sehr schnell, sehr hoch, da die vorgezeichneten Illustrationen bereits von exzellenter Qualität sind. Hier kritzelt man nicht einfach, sondern überlegt sich jeden Strich genau. Ansonsten ist die Auswahl an Aufgaben eine wahre Wucht, da sie nicht nur sehr unterschiedlich, sondern auch sehr einfallsreich sind und für so gut wie jeden etwas bieten. Ich werde auch weiterhin nur Zeichnungen vervollständigen, wo ich weiß nichts falsch machen zu können, denn manche Bilder sind einfach zu schön, als dass ich sie verschandeln möchte.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Spannend und mystisch, aber leider auch etwas nervig

Betrogen
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Auch wenn ich den ersten Band der Buchreihe bereits vor längerer Zeit gelesen hatte, konnte ich mich noch sehr gut daran erinnern, was in ihm geschah und wie er endete. Nach langer Zeit des hin und her ...

Auch wenn ich den ersten Band der Buchreihe bereits vor längerer Zeit gelesen hatte, konnte ich mich noch sehr gut daran erinnern, was in ihm geschah und wie er endete. Nach langer Zeit des hin und her Überlegens griff ich nun zum Nachfolger und ärgerte mich prompt nicht schon er in ihm versunken sein, denn die Story sprach mich wieder sehr an.



Ich war also wieder im House of Night, der Schule für Vampire und der Nachtgeschöpfe, um mich an der Seite von Zoey durch ihr doch recht turbulentes zu lesen. Hat es mir gefallen? Auf jeden Fall! Das lag vor allem daran, das man sich mit dem Thema „Vampir“ so richtig schön auseinandersetzte. Wie lebten sie? Wie sehe ihre Zukunft aus? Welche Fähigkeiten hatten sie? Antworten gab es hier auf jeden Fall eine ganze Menge, aber auch neue Fragen, auf welche ich mir aber in den weiteren Büchern, Antworten erhoffe. Nachdem es bei dem Ritual der „Töchter der Dunkelheit“ zu Problemen kam, durfte ich nun erleben, wie diese Schulgruppierung neu aufgebaut wurde und ihre ehemalige Anführerin Aphrodite unehrenhaft den Rückzug antreten musste. Doch nicht allein das erregte meine Aufmerksamkeit, denn wie bereits in der Kurzbeschreibung zu lesen, verschwinden nicht nur Menschen, sondern werden auch tot aufgefunden, wobei die Spuren eben genau zur Schule „House of Night“ führten.



Schockierend, aber spannend schafften es die Autorinnen, dem dunklen Wesen der Vampire nicht nur etwas Farbe, sondern einen ganz eigenen Stempel aufzudrücken. Das machte sich in diesem Band besonders dadurch bemerkbar, das wieder neue Eigenschaften und Wesenszüge der Charaktere kennenlernen durfte. Sei es Zoey, welche mit ihrer hohen Begabtheit zurechtkommen muss oder Aphrodite, welche aufgrund ihrer Fehler, das Vertrauen in viele verloren hatte. Aber auch andere Personen, wie die Zwillinge Shaunee und Erin stachen mit ihrer eigenen Persönlichkeit hervor.



Bevor ich mit meiner negativen Kritik beginne, möchte ich aber vorab noch den Schreibstil der Schriftstellerinnen loben, welche nicht nur ein Auge für Details haben, sondern auch Personen und Landschaften Leben einhauchten. Auch das Spiel mit den Emotionen schafften sie gekonnt und überzeugten mit herzzerreißenden Szenen der Traue, Freude, aber auch Angst. Leider gab es bei dem Ganzen auch ein aber, denn als Erwachsene, machten mir die unendlichen Schwärmereien der Clique ganz schön zu schaffen. Worte wie süß oder heiß, wurden nämlich nicht für die Beschreibung von Speisen genutzt, sondern für Jungs bzw. Männer. Wäre dies nur ein paar Mal vorgekommen hätte ich erneut darüber hinwegsehen können. Da aber sowohl Jungs, als auch Mädchen ihren Hormonen freie Bahn ließen und fleißig vor sich hin schmachteten, hatte ich davon sehr schnell die Nase voll und übersprang diese Stellen schließlich.



Trotz allem war der Band wieder eine Bereicherung für mich, da er außerhalb der Schwärmereien, eine spannende Geschichte erzählte, welche Jugendliche nicht nur in eine fantastische Welt entlockte, sondern auch zeigte, wie ein miteinander aussehen kann. Ja, das Buch enthielt tatsächlich lehrreiches Material zur Auseinandersetzung mit anderen und zeigte, das es bei einem Streit nicht immer gleich zu Ausschreitungen kommen musste. Wie oben schon beschrieben, gab das Buch auf einige Fragen, die sich im Verlauf der Geschichte stellten, keine Antworten. Das fand ich sehr schade, da man so unweigerlich zum Nachfolger greifen müsste. Ich werde dies zwar tun, aber doch mit einem leichten, bitteren Beigeschmack.


Mein Fazit



Spannend, packend, mystisch, das war der 2. Band der House of Night“ – Reihe für mich. Man merkte zwar wieder deutlich, das sich das Buch eher an ein jüngeres Publikum richtete, aber meinen Lesespaß hatte ich trotzdem, da gerade die Story interessante Ansätze fand, auch Personen über 20 neugierig zu machen. Ich freue mich bereits auf den nächsten Band, schon allein da ich Antworten auf meine Fragen möchte. Man darf also weiter gespannt sein.