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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2019

Hilfreich & unterhaltsam

Frau Schmitt fährt mit
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„Frau Schmitt fährt mit“ ist ein unterhaltsamer und hilfreicher Ratgeber des Theologen und Krankenpfleger Uli Zeller.

Der Umgang mit Menschen mit Demenz ist nicht immer einfach und schnell stößt man dabei ...

„Frau Schmitt fährt mit“ ist ein unterhaltsamer und hilfreicher Ratgeber des Theologen und Krankenpfleger Uli Zeller.

Der Umgang mit Menschen mit Demenz ist nicht immer einfach und schnell stößt man dabei selbst an seine Grenzen. In seinem Buch hat der Autor verschiedene Geschichten zum Thema Reisen zusammengestellt, die die Erinnerungen an eigene Erlebnisse aktivieren. Er beginnt mit „Zehn Tipps zum Vorlesen“, die nicht wirklich neu sind, die man aber in jedem Fall verinnerlichen sollte. Zu jeder Geschichte gibt es Anregungen, Ideen, Rätsel, Lieder, Gedichte oder Gesprächsimpulse, die Erinnerungen aktivieren oder das Gedächtnis trainieren. Die kurzen Geschichten sind einfach gestrickt, leicht verständlich und einfach nett zu lesen.

Mir haben die Geschichten und die Ideen dazu gut gefallen, da sie praxisnah sind und keine große Vorbereitungszeit erfordern.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Ein zauberhafter Wohlfühlroman

Ein Sommer voller Himbeereis
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„Ein Sommer voller Himbeereis“ ist das gelungene Debüt von Persephone Haasis und die perfekte Lektüre für schöne Sommertage mit ganz viel Himbeereis. Die Lust auf Eis kommt beim Lesen nämlich umgehend.
Pauline ...

„Ein Sommer voller Himbeereis“ ist das gelungene Debüt von Persephone Haasis und die perfekte Lektüre für schöne Sommertage mit ganz viel Himbeereis. Die Lust auf Eis kommt beim Lesen nämlich umgehend.
Pauline führt ein Eiscafè - den „Eishimmel“ - in dem sie für ihre Kunden liebevoll die schönsten Eiskreationen erstellt. Nebenan ist das Antiquitätengeschäft von Anna, die für Pauline zu einer Ersatzgroßmutter geworden ist und mit der sie ausgiebige Gespräche führt. Das Leben im Eishimmel könnte so schön sein, aber durch eine Bürgschaft für ihren Exfreund kämpft Pauline noch gegen einen Schuldenberg und ein Einkaufszentrum bedroht ihre Existenz. Außerdem ist da noch Christian, der arrogante Enkel von Anna, der Paulines Leben ganz schon durcheinanderwirft….
Direkt von der ersten Seite an war ich mitten im Geschehen. Der Schreibstil von Persephone Haasis ist sehr lebendig und lässt sich flüssig lesen. Durch einfache klare Sätze und eine Prise Humor macht es einfach Spaß die Charaktere, ihr Leben und Teile ihrer Vergangenheit nach und nach kennenzulernen. Pauline war mir von Anfang an sympathisch. Ihre Probleme und ihr Umgang damit werden nachvollziehbar beschrieben. Es läuft nicht immer alles nach Plan, wodurch einiges an Spannung und verschiedenste Emotionen aufkommen. Die detaillierten Beschreibungen von Paulines Eiskreationen haben mir beim Lesen unglaublich große Lust auf Eis gemacht und ich konnte ihre Kunstwerke regelrecht vor mir sehen. Das Knistern zwischen Pauline und Christian war spürbar und ebenso nachvollziehbar wie die Probleme, die sich aufgrund der Ereignisse ergeben.

Für mich war das Buch war ein echter Lesegenuß – emotional, lebendig, authentisch und insgesamt einfach stimmig. Ich habe es total gerne gelesen und freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Zurück ins Leben

Das Ende des Tunnels
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In seinem Buch „Das Ende des Tunnels“ von Dr. med. Daniel Dufour beschäftigt sich der Autor ausgiebig mit dem Krankheitsbild der Posttraumatischen Belastungsstörung.
Während im ersten Teil die posttraumatische ...

In seinem Buch „Das Ende des Tunnels“ von Dr. med. Daniel Dufour beschäftigt sich der Autor ausgiebig mit dem Krankheitsbild der Posttraumatischen Belastungsstörung.
Während im ersten Teil die posttraumatische Störung und ihre Folgen dargelegt werden, wendet er sich im zweiten Teil der Heilung zu.

Durch zahlreiche Praxisbeispiele wird deutlich, wie vielfältig das Krankheitsbild und wie schwierig die Diagnose ist, da es den Betroffenen oft nicht möglich ist, über ihre Erlebnisse zu sprechen oder sie diese nicht mit ihren Beschwerden in einen Zusammenhang bringen.

Um die PTBS richtig zu behandeln, müssen die Symptome richtig zugeordnet und es muss ein ganzheitlicher Ansatz gefunden werden.
Ebenso vielfältig wie die Auswirkungen, sind die Ursachen, die zu einer PTBS führen können. Betroffene sind sowohl Menschen mit extrem belastenden Berufen als auch solche, die (lebens-)bedrohliche Situationen durchlebt oder auch nur dabei zugesehen haben. Gleich bleibt, dass diese Erlebnisse nicht ausreichend verarbeitet wurden und somit dauerhaft belasten und ein normales Leben unmöglich machen.

Mit seiner OGE-Methode möchte der Autor nicht nur eine PTBS überwinden, sondern dieser auch vorbeugen. Das Ziel ist es, die eigene Autonomie wiederzuerlangen. Grundlage hierfür sind drei Säulen :
• Ungute Gedanken ausschalten,
• Emotionen ausleben und
• sein Innerstes wiederfinden.

Diese Methode soll ohne zusätzliche Medikamente auskommen und rechtzeitig angewendet weitere Folgeerkrankungen verhindern.

Das Buch ist sowohl für Betroffene als auch Angehörige interessant und hilfreich, da Dr. med. Daniel Dufour einfach und ohne unnötig komplizierte medizinische Fachbegriffe auskommt. Außerdem wäre es durchaus sinnvoll, wenn (Haus-)Ärzte bevor sie beginnen gegen einzelne Symptome Medikamente zu verschreiben diesen ganzheitlichen Ansatz im Hinterkopf hätten und ihre Maßnahmen dementsprechend ausrichten würden.

Veröffentlicht am 15.06.2019

Interessantes Zusammentreffen eigenwilliger Ermittler

All die unbewohnten Zimmer
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In „All die unbewohnten Zimmer“ ermitteln verschiedene Protagonisten aus den Büchern von Friedrich Ani gemeinsam und ich war erstaunt wie gut und überzeugend das funktioniert.

Eine erschossene Frau, ein ...

In „All die unbewohnten Zimmer“ ermitteln verschiedene Protagonisten aus den Büchern von Friedrich Ani gemeinsam und ich war erstaunt wie gut und überzeugend das funktioniert.

Eine erschossene Frau, ein verletzter Polizist, falsche Aussagen, Zeugen die verschwinden oder die Aussage verweigern - unter diesen Umständen ist die Lösung des Falls nicht einfach. Kommissar Jakob Franck, der Mönch Polonius Fischer, Tabor Süden und Fariza Nasri beginnen zu ermitteln, aber währenddessen kommt es zu weiteren Verbrechen und die Zeit drängt, da die Öffentlichkeit auf die Wahrheit drängt.

Sehr geschickt bringt Friedrich Ani in diesem Buch nicht nur seine vier Protagonisten zusammen, sondern auch verschiedene aktuelle Themen der heutigen Zeit und viele unterschiedliche Aspekte der Gesellschaft. Obwohl Franck, Fischer, Süden und Nasri nicht direkt zusammenarbeiten, kreuzen sich ihre Wege immer wieder und jeder trägt seinen Teil zu der Aufklärung bei. Die vielen sehr unterschiedlichen Charaktere, die sich in den verschiedensten Lebenssituationen befinden, machen das Buch interessant und abwechslungsreich.

Der Schreibstil ist anspruchsvoll und erfordert einiges an Konzentration. Interessanterweise verwendet der Autor mal die Ich-Perspektive und dann wieder die dritte Person – ein Wechsel der Kontraste bringt.

Der KriminaIfall rückt durch die Themenvielfalt und die sprachliche Brillanz hier fast ein wenig in den Hintergrund, aber mich hat das Buch dennoch gefesselt und mir einiges zum Denken gegeben.

Veröffentlicht am 15.06.2019

Gelungene Verknüpfung zwischen Gegenwart & Vergangenheit

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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„Unbarmherzig“ ist der zweite Gina-Angelucci-Krimi der Autorin Inge Löhnig, der sich problemlos ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes lesen lässt.

In dem Dorf Altbruck werden zwei Skelette gefunden. Schnell ...

„Unbarmherzig“ ist der zweite Gina-Angelucci-Krimi der Autorin Inge Löhnig, der sich problemlos ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes lesen lässt.

In dem Dorf Altbruck werden zwei Skelette gefunden. Schnell kommt der Verdacht auf, dass es sich dabei um Zwangsarbeiter handelt, die Ende des Zweiten Weltkrieges in der nahe gelegenen Munitionsfabrik gearbeitet haben. Gina Angelucci übernimmt den Fall während sich ihr Ehemann Tino Dühnfort um die kleine Tochter kümmert. Zielstrebig bemüht sich Gina mehr über die Identität der Toten herauszubekommen und wühlt dafür tief in der Vergangenheit der Bewohner des Dorfes. Gleichzeitig bekommt sie Probleme mit einer Stalkerin, die immer wieder und überall auftaucht und das Glück ihrer Familie bedroht.

Der Schreibstil von Inge Löhnig ist kurzweilig und angenehm zu lesen. Direkt von Anfang an wird Spannung aufgebaut. Perspektivwechsel und Einblicke in die Vergangenheit der Opfer durch Tagebuchausschnitte sorgen für Abwechslung und fesseln so zusätzlich. Neben den Ermittlungsarbeiten erfährt man auch einiges über Ginas Privatleben. Als Eltern eines Kindes mit Herzfehler und Down Syndrom wird ihnen auch privat einiges abverlangt. Die Ermittlungsarbeiten sind interessant zu lesen. Man merkt, dass die Autorin die Hintergründe für den Roman gut recherchiert hat und die Verbindung von Gegenwart und Vergangenheit ist ihr einfach großartig gelungen.

Die Charaktere werden authentisch beschrieben. Dabei gibt es sympathische und weniger liebenswerte Zeitgenossen.

Mich hat dieser Krimi gut unterhalten und mir hat dabei besonders gut gefallen, dass er ohne unnötige Brutalität auskommt und sehr einfühlsam geschrieben ist. Das Ende war stimmig und rund und ich kann ihn uneingeschränkt weiterempfehlen.