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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2016

Schicksal du hast einen Namen und er lautet Giuseppa Camini

Aprikosenküsse
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Inhalt:
Hanna schreibt Restaurantkritiken für ein Berliner Food-Magazin und liebt ihren Beruf so sehr, dass sie ihm sogar in ihrem Urlaub nachgeht. Doch hätte sie den Artikel über die kleine toskanische ...

Inhalt:
Hanna schreibt Restaurantkritiken für ein Berliner Food-Magazin und liebt ihren Beruf so sehr, dass sie ihm sogar in ihrem Urlaub nachgeht. Doch hätte sie den Artikel über die kleine toskanische Trattoria 'Tre Camini' nicht geschrieben, wäre ihr einiges an Ärger erspart geblieben. Denn leider ist die Besitzerin des besagten Restaurants und dazugehörigen Gutshofs durch einen Herzinfarkt ums Leben gekommen, als sie von Hannas vernichtender Kritik erfahren hat. Daraufhin verklagt ihr Enkel Fabrizio Hannas Zeitschrift und fordert, dass Hanna entlassen wird. Als wäre das noch nicht schlimm genug verlangt ihr Chef natürlich, dass sie sich entschuldigt und durch eine Verkettung unglücklicher Umstände ist Hanna auf einmal auch noch im Besitz der Urne von Fabrizios Nonna. Ihr bleibt also nichts anderes übrig als wieder nach Italien zu fliegen, um die Asche der Großmutter zurückzubringen, aber so einfach macht ihr Fabrizio die Sache nicht'

Meinung:
Dieser Roman, im Übrigen mein erstes Buch von Claudia Winter, hält absolut was die Kurzbeschreibung verspricht. Die Geschichte ist leicht durchgeknallt und doch romantisch, alles in allem wahnsinnig amüsant, was mit Sicherheit vor allem an dem super Schreibstil der Autorin liegt und daran, dass von Anfang bis Ende einfach alles an dem Buch in sich stimmig ist, da passt echt alles zusammen. Man mag gar nicht mehr aufhören zu lesen bis man durch ist und selbst dann eigentlich auch noch nicht, wie es halt bei guten Büchern immer so ist Außerdem finde ich es immer besonders toll, wenn es in Büchern in denen es ums Essen geht, hinten noch ein paar Rezepte gibt, wie es hier der Fall ist. Die werde ich bestimmt mal ausprobieren, nach dem ich immer schon Appetit bekommen habe, wenn die Gerichte im Buch beschrieben wurden.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Hanna und Fabrizio erzählt, wodurch der Leser einen noch besseren Gesamtüberblick über die Situation und die Gefühlswelten der beiden bekommt.

Hanna ist Halbitalienerin mit vollem Temperament, die aber auch eine deutsche, akkurate Seite hatte. Das hört sich zwar so an als würde es nicht gehen, aber Hanna bekommt das hin. Sie hat den Tick, Sachen (Salzstreuer etc.) aus Restaurants mitgehen zu lassen wenn sie nervös wird oder sich nicht wohl fühlt, um sie dann später wieder zurückzuschicken, was ich wirklich urkomisch fand und diese kleine Schwäche hat sie für mich gleich noch sympathischer gemacht.

Fabrizio wirkt anfangs etwas unterkühlt und unnahbar, Hanna findet ihn sogar machohaft. Mit der Zeit legt sich das aber wenn man herausfindet, dass er eigentlich nur seinen Traum verfolgt den Familienbetrieb zu erhalten, was ihm durch verschiedene Einflussfaktoren wahrlich nicht leicht gemacht wird. Und wer seinen Traum so standhaft verfolgt, der kann einem doch nur ans Herz gewachsen.

Außerdem tummelt sich in diesem Buch noch eine ganze Menge an liebenswürdigen Nebencharakteren wie z. B. Fabrizios Schwägerin Lucia, die wirklich ein Schatz ist und zusammen mit der Groschenroman lesenden Köchin Rosa-Maria in der Küche des 'Tre Camini' steht. Fabrizios Bruder und Lucias Mann Marco war mir die meiste Zeit über irgendwie unsympathisch und ich fragte mich wie jemand wie Lucia ausgerechnet an den geraten konnte, auch wenn er mit seiner Frau zugegebenermaßen sehr liebevoll umgegangen ist. Zum Schluss konnte ich seine Beweggründe aber auch irgendwie nachvollziehen und so ein übler Kerl ist er gar nicht.
Hannas beste Freundin und Kollegin, die Französin Claire fand ich auch sehr unterhaltsam und für Hanna ist sie so was wie ein Gewissen, da sie Hanna scheinbar in ihren Gedanken immer zuflüstert was sie tun soll.
Und natürlich ist da noch Giuseppa Camini, von allen Nonna genannt, die wie es scheint ihre Finger überall im Spiel hat obwohl sie, zumindest nicht mehr sichtbar da ist.
Auch erwähnenswert finde ich Vittoria, das verrückten Lieblingshuhn von Giuseppa das sich für einen Wachhund hält und vor allem Hanna gerne mal in Angst und Schrecken versetzt.

Was diesen Roman außerdem noch so besonders macht ist, dass die Landschaft so außergewöhnlich schön beschrieben ist, und das zwar ausführlich aber nicht so, dass es nervig oder zu viel wird. Man fühlt sich als ob man wirklich da wäre und sieht alles sehr detailliert vor seinem inneren Auge. Das Buch ist quasi eine Portion Italien für zuhause.

Zum Schluss möchte ich noch auf das Cover eingehen, welches ich aufgrund der tollen Farben einfach nur richtig schön sommerlich finde.

Fazit:
Genau das richtige für alle, die Liebesgeschichten mit Humor mögen, die vor einer wunderschönen Kulisse spielen, nicht zu schnulzig oder übertrieben sind und in denen das Schicksal eine große Rolle spielt.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Kalorienreiche Romantik

Strawberry Icing
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Inhalt:
Um den 25. Geburtstag der Tochter eines milliardenschweren Immobilien Tycoons gebührend zu feiern gibt es nur eine passende Location - den Cesars Palace in Las Vegas. Doch als Antonia Summerfield ...

Inhalt:
Um den 25. Geburtstag der Tochter eines milliardenschweren Immobilien Tycoons gebührend zu feiern gibt es nur eine passende Location - den Cesars Palace in Las Vegas. Doch als Antonia Summerfield nach eben diesem Tag bzw. der darauffolgenden feuchtfröhlich durchfeierten Nacht aufwacht ist sie mit dem Konditor Alexander Novak verheiratet und anstatt die ersehnte Scheidung zu bekommen wird sie vor Gericht zu allem Übel auch noch zu einem Jahr Zwangsehe verurteilt. Ihr bleibt also nichts anderes übrig als Alex in das beschauliche Städtchen Waynesboro, Tennessee zu folgen, wo er in der Bäckerei seiner wundervollen Großmutter Grace tätig ist. Und nach einigen Startschwierigkeiten weiß Antonia auf einmal gar nicht mehr so sicher was sie denn nun will …

Meinung:
Gleich mal vorab, das Erstlingswerk von Daniela Blum ist wirklich super. Obwohl man beim Lesen der Kurzbeschreibung meinen könnte, dass die Handlung total klischeebehaftet ist, was man zugegebenermaßen bis zu einem gewissen Grad auch nicht abstreiten kann, bleibt es trotzdem die ganze Zeit über spannend. Manch einer mag vielleicht kritisieren, dass es an manchen Stellen nicht realistisch genug ist und teilweise stimme ich da auch zu, aber im Großen und Ganzen hat mich das weniger gestört, da ich die Story insgesamt und den Schreibstil einfach so super fand.

Man hat ziemlich bald eine Idee wo der Knackpunkt in der Geschichte liegt (will natürlich nicht zu viel verraten), wird aber diesbezüglich zwischenzeitlich doch immer mal wieder verunsichert ob es denn nun so ist oder nicht und dadurch bleibt es spannend.

Beide Hauptprotagonisten mochte ich eigentlich sofort, weil man als Leser ja den Vorteil hat auch hinter die Fassade schauen zu können und deshalb auch gleich merkt, dass die beiden gar nicht so oberflächlich sind, wie sie sich nach außen hin geben.

Antonia wirkt auf den ersten Blick wie eine total verzogene High-Society Göre, die sich nur für ihr Luxusleben interessiert. Als Leser merkt man aber schnell, dass sie gar nicht so oberflächlich ist und sich in Wahrheit nach Liebe und Geborgenheit sehnt.

Antonias Vater war mir bis kurz vor Schluss total unsympathisch, er merkt einfach nicht, dass seine Tochter sich nach mehr sehnt als bloß teuren Geschenken. Auch Antonias sogenannte „Freundinnen“ Valerie und Cynthia mochte ich überhaupt nicht, was sich bei den beiden im Gegensatz zu Walter Summerfield auch bis zum Schluss nicht geändert hat, aber mit Sicherheit auch so von der Autorin gewollt war.

Die diversen anderen Nebencharaktere sind dafür aber umso liebenswürdiger, allen voran natürlich Alex‘ Großmutter Grace und Antonias beste Freundin Mac, deren Geschichte die Handlung auch ergänzt und ebenfalls super süß ist.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Wenn ein Unterbewusstsein ein anderes unwiderstehlich findet...

Einspruch für die Liebe
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Die Übersetzung finde ich im Großen und Ganzen gut gelungen, auch wenn das Original meiner Meinung, wie es bei den meisten Büchern der Fall ist, vorzuziehen ist. Einige Witze kann man einfach oft nicht ...

Die Übersetzung finde ich im Großen und Ganzen gut gelungen, auch wenn das Original meiner Meinung, wie es bei den meisten Büchern der Fall ist, vorzuziehen ist. Einige Witze kann man einfach oft nicht so übersetzen, dass sie auch in Deutsch zünden. Und das gilt ja nicht nur für Bücher, denn genauso verhält es sich bei übersetzten Filmen und Serien.

Das Cover an sich finde ich zwar ganz schön, allerdings verstehe ich nicht warum der Verlag sich dazu entschieden hat, es so anders als die Cover der drei Vorgängerbände der Reihe zu gestalten. Ich habe schon in diversen Rezensionen gelesen, dass dadurch vielen Lesern, die die Bücher von Julie James bisher noch nicht kannten, vorher nicht klar war, dass „Einspruch für die Liebe“ teil einer Reihe ist.

Ich warte ja wirklich auf die Ankündigung, dass die Bücher von Julie James verfilmt werden, denn sie sind so unglaublich großartig, dass sie oder besser gesagt Julie es wirklich verdient hätte. „Einspruch für die Liebe“ bildet da keine Ausnahme.

Julie hat so einen unglaublichen Schreibstil. Was Dialoge angeht gibt es keine großartigere, witzigere und ideenreichere Autorin als sie. Sie schafft es, dass man mit ihren Charakteren befreundet sein will, allein aufgrund der Art und Weise wie sie reden.
Wie auch schon die Geschichte von Kyle und Rylann (Wiedersehen macht Liebe) spielt dieser Band der FBI/U.S. Staatsanwaltschafts Reihe auf einer mehr emotionalen und weniger gefährlichen Ebene als die ersten beiden Bücher, da es hier keinen weiter ausgebauten Kriminalfall gibt, sondern es nur um die Geschichten von Brooke und Cade bzw. ihre gemeinsame Geschichte. Natürlich lernen sich die beiden durch ihre Arbeit kennen, aber der Teil über den korrupten Politiker ist nur ein kleiner.

Wie bereits in den anderen Büchern der Serie gibt es auch in diesem einige Wiedersehen mit früheren Protagonisten der FBI/U.S. Staatanwaltschafts Reihe wie Rylann, eine von Cades Kolleginnen im Büro der U.S. Staatsanwaltschaft, und seiner Chefin Cameron zusammen mit Jack aus „Für alle Fälle Liebe“. Ich lese immer sehr gerne etwas darüber, wie es mit diesen Charakteren nach dem Ende „ihres“ Buches weiterging, insbesondere weil Julie sie immer so gekonnt in den neuen Plot einflechtet.

Es gibt nicht genug Worte um Julies Charaktere zu beschreiben, aber für den Anfang würde ich authentisch, originell, clever und charmant sagen. Ich denke man kann erkennen auf was ich hinaus will
Die Protagonistin dieses Buches ist Brooke Parker, Chefjuristin von Sterling Restaurants, einem erfolgreichen Restaurant-Unternehmen in Chicago, die immer sehr, sehr hart gearbeitet hat, um dahin zu kommen wo sie ist, weshalb sie ihren Erfolg auch absolut verdient hat. Aber so erfolgreich sie im Job auch ist, sie ist ein perfektes Beispiel für das Klischee, dass Workaholics keine Beziehungen führen können.
Nicht viel besser in Beziehungsangelegenheiten ist Cade Morgan, ein früherer Quarterback und jetzt äußerst erfolgreicher stellvertretender U.S. Staatsanwalt, der der Korruption in der Politik den Kampf angesagt hat. Leser von „Wiedersehen macht Liebe“ kennen ihn bereits als den Strafverfolger, der Kyle Rhodes eine „Cyberbedrohung für die Gesellschaft“ während der Verhandlungen zu Kyles Fall genannt hat.

Im Verlauf des Buches verändert sich die Beziehung zwischen Brooke und Cade von knisternder Spannung über glühende Leidenschaft bis hin zu Liebe und es war wirklich so süß zu lesen wie sie sich einander immer mehr öffneten, was beide noch nie zuvor gemacht haben.
Der Wendepunkt war gleichzeitig unglaublich traurig und sehr herzerwärmend, wenn ihr das Buch gelesen habt wisst ihr was ich meine. Aber nichtsdestotrotz bleibt die Geschichte immer realistisch, man denkt sich nicht einmal „Das ist jetzt aber zu weit hergeholt, um noch glaubwürdig sein!“.
Julie James weiß einfach wie man es macht, denn ihre Bücher sind genauso wie zeitgenössische Liebesromane eben sein sollten :D

FBI/U.S. Staatsanwaltschafts Reihe:
Band 1: Für alle Fälle Liebe
Band 2: Undercover ins Glück
Band 3: Wiedersehen macht Liebe
Band 4: Einspruch für die Liebe

Veröffentlicht am 25.10.2016

Taschentuchalarm garantiert!

Klang der Gezeiten
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Inhalt:
Piper steht vor den Trümmern ihres Lebens als ihr über alles geliebter Lebensgefährte und Vater ihres noch ungeborenen Wunschkindes während Arbeiten an ihrem gemeinsamen Traumhaus ums Leben kommt.
Entgegen ...

Inhalt:
Piper steht vor den Trümmern ihres Lebens als ihr über alles geliebter Lebensgefährte und Vater ihres noch ungeborenen Wunschkindes während Arbeiten an ihrem gemeinsamen Traumhaus ums Leben kommt.
Entgegen der Ratschläge ihrer Freunde entscheidet sich Piper kurze Zeit darauf in das noch nicht fertige Haus einzuziehen, um Daniel nahe zu sein und ihren gemeinsamen Traum, ihr Kind in diesem Haus aufzuziehen, zu verwirklichen, wenn auch nun alleine.
In dieser schwersten Zeit ihres Lebens steht ihr vor allem Daniels bester Freund Kevin zur Seite, der jedoch Gefühle für Piper entwickelt, mit denen sie in ihrer Situation nicht umgehen kann. So kämpft sie sich also Stück für Stück zurück ins Leben.

Meinung:
Ich scharwenzelte ja schon seit längerem um die Bücher von Emily Bold herum, bis ich mir jetzt endlich „Klang der Gezeiten“ aus der Kindle Leihbücherei ausgeliehen habe.
Gleich die ersten Seiten waren ziemlich hart für mich, denn ich habe sehr mit Piper mitgelitten und dachte „Oh man, dass kann ich ja niemals zu Ende lesen!“. Und auch wenn ich öfter mal eine Pause beim Lesen einlegen musste, weil es einfach so rührend und traurig war, habe ich es schließlich aber doch geschafft und es war es wert!

Piper erzählt uns ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive selbst, anders hätte dieses Buch finde ich auch gar nicht funktioniert, da man ihre Gefühle sonst nicht so gut nachvollziehen könnte.

Ich habe schon viele tolle und rührende Bücher gelesen, allerdings kann mich nicht erinnern, dass ich tatsächlich schon mal wegen eines Buches weinen musste. Hier war es aber so weit.
Die Rückblenden in die gemeinsame Zeit von Piper und Daniel brachten mich regelmäßig zum Weinen, weil sie so glücklich miteinander waren und Pipers Schmerz dadurch noch klarer wurde. Wie so viele glückliche Paare dachten auch diese beiden, sie hätten alle Zeit der Welt miteinander und man wird sich darüber klar, dass das Leben sich von einem Moment auf den anderen schlagartig und für immer verändern kann und man deshalb jeden einzelnen Augenblick voll ausnutzen und genießen sollte!
Vor allem die Tatsache, dass Daniel sein Kind nie kennenlernen wird und sein Kind auch nicht ihn, hat mich sehr traurig gemacht.

Piper fand ich zwar sympathisch und habe ihr auch geglaubt, dass sie tief um Daniel trauert, allerdings ging es mir mit ihrer Trauerüberwindung teilweise zu schnell, vor allem wenn man bedenkt wie sehr sie und Daniel sich geliebt haben. Mir ist natürlich klar, dass man in einem Buch nicht ewig viel Zeit bzw. Platz hat und auch, dass der Trauerprozess nicht bei allen Menschen gleich lang dauert, aber dass sie so bald nach Daniels Tod wieder einen Blick für die Attraktivität anderer Männer hat, hat sie fast ein bisschen unglaubwürdig gemacht, da sie ja erst ihre große Liebe verloren hat.
Andererseits zeigt dies auch sehr schön, dass man auf seine Gedanken und Gefühle keinen Einfluss hat und Piper fühlt sich wegen dieser Gedanken auch schuldig gegenüber Daniel, was sie aber natürlich nicht müsste. Und man muss auch noch dazusagen, dass zwischen den einzelnen Kapiteln öfter mal mehrere Wochen oder Monate lagen, in denen Piper natürlich das Geschehene weiterverarbeitete ohne dass der Leser es direkt mitbekommen hat.

Durch Pipers Erinnerungen an Daniel konnte ich absolut nachvollziehen warum sie diesen Mann geliebt hat. Er war ein lebenslustiger, starker und liebevoller Mann, der so ein Ende definitiv nicht verdient hat. Als Feuerwehrmann rettete er anderen das Leben, für ihn selbst gab es aber keine Rettung mehr.

Die Story um Piper und Kevin fand ich sehr süß und gut gemacht, auch wenn ich den Part mit dem attraktiven Arzt, wie bereits zuvor erwähnt, etwas zu unglaubwürdig fand. Zumal besagter Arzt mir nicht sonderlich sympathisch war, weil er zu sehr von sich selbst überzeugt war. Kevin hingegen ist ein wahrer Schatz, was durch den Kontrast zu seinem „Rivalen“ noch deutlicher wird. Deshalb hat dieser Teil der Geschichte trotzdem auch seine Daseinsberechtigung.

Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass ich das Cover unglaublich schön finde, denn es passt einfach perfekt zum Buch, was ja leider nur selten der Fall ist.

Fazit:
Der Großteil dieser Rezension hat sich quasi von allein geschrieben, was ja für sich spricht und auch zeigt wie sehr mich dieses Buch bewegt hat.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Der (nicht) ganz normale Familienwahnsinn

Schau mir in die Augen, Audrey
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Inhalt:
Das Leben in der Familie Turner wird von aktuellen Artikeln der „Daily Mail“ beherrscht, ohne die Mutter Anne keinen Tag sein kann. Ob Vitamin D, glutenfrei oder seit neuestem Computerspiele, alles ...

Inhalt:
Das Leben in der Familie Turner wird von aktuellen Artikeln der „Daily Mail“ beherrscht, ohne die Mutter Anne keinen Tag sein kann. Ob Vitamin D, glutenfrei oder seit neuestem Computerspiele, alles kommt früher oder später dran. Und durch noch etwas anderes wird der Alltag der Familie Turner bestimmt, denn Tochter Audrey leidet unter einer sozialen Phobie und Angstzuständen, weshalb sie auch ununterbrochen, selbst zuhause, eine Sonnenbrille trägt, um niemanden in die Augen schauen zu müssen. Als Teil ihrer Therapie soll Audrey nun eine Dokumentation über ihre Familie drehen, aber auch Linus, ein Freund ihres Bruders, spielt eine immer wichtigere Rolle in Audreys Film bzw. Leben...

Meinung:
Dass Sophie Kinsella eine super Autorin von Chick-Lit Büchern ist brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen, aber mit „Schau mir in die Augen, Audrey“ hat sie auch bewiesen, dass sie durchaus auch tolle Bücher in anderen Genres schreiben kann. In diesem Fall ein Jugendbuch, das sowohl lustig ist als auch ein ernstes Thema behandelt.

Wie nicht anders von Sophie Kinsella gewohnt ist man wirklich ruckzuck durch, bei diesem Buch auch noch aufgrund der Tatsache, dass die Szenen, die Audrey filmt als Drehbuch dargestellt sind, was wirklich eine sehr schöne Idee ist wie ich finde.

Sophie spricht in diesem Buch mit Angststörungen ein ernstes und zunehmend wichtigeres Thema an und ich hoffe wirklich, dass es von der jüngeren Leserschaft, also der eigentlichen Zielgruppe, auch wirklich ernst genommen wird. Diesbezüglich bin ich aber guter Dinge, denn die Autorin schildert das Ganze auf eine sehr nachvollziehbare Weise.

Protagonistin Audrey erzählt ihre Geschichte selbst und zwar auf eine sehr schöne Art, fast so als ob die Leser neue Freunde von ihr wären, denen sie sich selbst und ihre Geschichte vorstellt. Auch wenn sie in ihrer derzeitigen Situation nicht in der Lage ist neue Freundschaften zu knüpfen (mit Ausnahme von Linus).
Eigentlich ist sie ein liebes, aufgewecktes und intelligentes Mädchen, wenn da nicht die Sache mit ihrer Angst wäre. Man erfährt, dass diese auf einem Vorfall mit mehreren Mädchen in der Schule beruht, allerdings nicht was genau passiert ist. Zunächst möchte man das natürlich wissen, aber irgendwann merkt man, dass es darum eigentlich gar nicht mehr geht, sondern darum wie Audrey Stück für Stück ihren Weg zurück ins normale Leben findet.
Außerdem habe ich ein Interview mit Sophie Kinsella (geführt von JoJo Moyes) gesehen und darin sagt sie, dass sie ganz bewusst nicht explizit geschildert hat was Audrey passiert ist, damit jeder, der selbst gemobbt wurde, sich seine eigene Geschichte reindenken kann.

Audreys Familie ist schon etwas durchgeknallt, aber normal ist ja auch langweilig Angeführt wird die Bande von Mutter Anne und Vater Chris.
Die beiden halten zwar zusammen und wollen definitiv auch nur das Beste für ihre Kinder, aber Chris steht schon unter dem Pantoffel seiner Frau, sobald sich diese etwas in den Kopf gesetzt hat. Bzw. will Chris einfach Streit vermeiden, weshalb er seiner Frau der Einfachheit halber in so ziemlich allem Recht gibt.
Anne fand ich total verrückt und ihre Erziehungsmethoden fragwürdig bzw. übertrieben, zum Ende hin wurde das aber besser, denn sie hat sich etwas entspannt. Ich konnte auch nicht nachvollziehen, dass sie einfach alles glaubt, was in der „Daily Mail“ geschrieben wird. Ohne sie wäre das Buch aber bei weitem nicht so unterhaltsam, insbesondere ihre Dialoge mit Frank haben es in sich. Die beiden sind wirklich zum Schießen komisch

Audreys großer Bruder Frank ist ein gewiefter Fuchs, wirklich cool drauf und sowohl schlagfertig als auch witzig. Ich mochte ihn wirklich auf Anhieb. Er nimmt seine Schwester und ihre Krankheit ernst, steht ihr bei und behandelt sie aber nichtsdestotrotz ganz normal, was man ihm wirklich hoch anrechnen muss. Frank unterstützt Audrey wenn sie ihn braucht ohne sie in Watte zu packen, wie es ihre Eltern, insbesondere Anne, manchmal tun.
Zugegebenermaßen, er spielt viel Computer, aber ob er deshalb gleich süchtig ist wage ich zu bezweifeln. Außerdem beweist er im Laufe des Buches auch auf verschiedene Arten des Öfteren, dass sehr viel mehr in ihm steckt.

Felix, der 4-jährige Bruder von Audrey und Frank, ist wirklich total niedlich. Er ist der auch Einzige vor dem Audrey die Sonnenbrille abnehmen und mit dem sie Blickkontakt aufnehmen kann.

Und dann wäre da natürlich noch Linus. Er bemüht sich richtig um Audrey und die zarte Romanze, die sich zwischen den beiden, aufgrund der Umstände auf eine untraditionelle Weise entwickelt, ist wirklich unglaublich süß. Die Aktionen, die Linus sich für Audrey ausdenkt sind allesamt herzallerliebst. Außerdem fordert er sie und spornt sie an ihre Angst zu überwinden.

Fazit:
Ob Chick Lit oder Young Adult, Sophie Kinsella kann definitiv beides und liefert mit „Schau mir in die Augen, Audrey“ ein sehr lebendiges Buch ab, bei dem man ständig das Gefühl hat mitten drin dabei zu sein.
Ich fand das Buch große Klasse und echt sehr unterhaltsam, denn es ist einfach alles darin geboten. Von Drama über Humor bis hin zur ersten Liebe ist alles dabei.