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Veröffentlicht am 18.06.2019

Das Leben der Anderen

So schöne Lügen
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Louise ist Ende 20 und lebt mehr schlecht als recht in New York. Sie hat drei Jobs und träumt davon, Schriftstellerin zu sein. Als sie Lavinia kennenlernt, Tochter aus gutem Haus, die als It-Girl und Party-Mädchen ...

Louise ist Ende 20 und lebt mehr schlecht als recht in New York. Sie hat drei Jobs und träumt davon, Schriftstellerin zu sein. Als sie Lavinia kennenlernt, Tochter aus gutem Haus, die als It-Girl und Party-Mädchen bekannt ist, ändert sich alles. Und Louise lässt sich in dieses Leben hineinziehen, in dem es nur um die nächste Party und das richtige Foto im Internet geht, das von allen geliked wird. Als Louise Lavinias Leben komplett übernimmt, kann sie allen vormachen, dass die Freundin auf einem Selbstfindungstrip ist, während sie in Wirklichkeit tot ist. Doch die Wahrheit holt Louise ein und sie merkt – leider zu spät -, wie oberflächlich das Leben der Anderen ist.

Obwohl der Schreibstil wirklich etwas gewöhnungsbedürftig ist, hat mich die Geschichte um Louise und Lavinia fasziniert. Der oberflächliche Lebensstil Lavinias und ihrer sogenannten Freunde war faszinierend und ich konnte mir wirklich gut vorstellen, dass es in den It-Girl-Kreisen wirklich so zugeht. Louise, dieses Mädchen aus einfachen Verhältnissen, passt so gar nicht zu den reichen Freunden, passt sich aber immer mehr an und wird Lavinia immer ähnlicher. So ähnlich, dass die Freunde nicht mal merken, dass die falsche Frau in Lavinias Namen Neuigkeiten postet.

„So schöne Lügen“ zeigt sehr schön, wie die Welt heute ist. Alles ist mehr Schein als Sein und wahre Gefühle sind nicht erwünscht. Alle müssen schön und strahlend sein und niemand sagt die Wahrheit, weil er sonst nicht mehr zur nächsten Party eingeladen wird. Mir hat die Geschichte gut gefallen, auch wenn ich – wie gesagt – mit dem Schreibstil ein bisschen gehadert habe.

Veröffentlicht am 17.06.2019

Ein Anfall von Wahnsinn

Selfies
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Gleich mehrere Fälle beschäftigen das Team der Sondereinheit in diesem Buch. Ein ehemaliger Kollege bringt einen alten Fall mit einem aktuellen Mordfall in Verbindung, außerdem gibt es Fälle von Fahrerflucht ...

Gleich mehrere Fälle beschäftigen das Team der Sondereinheit in diesem Buch. Ein ehemaliger Kollege bringt einen alten Fall mit einem aktuellen Mordfall in Verbindung, außerdem gibt es Fälle von Fahrerflucht aufzuklären, die junge Sozialhilfeempfängerinnen betreffen … und zu allem Übel macht auch noch Rose schlapp und stellt ihre Kollegen vor eine schier unlösbare Aufgabe. Wird es Carl Morck und Assad gelingen, die Fälle zu aller Zufriedenheit zu lösen?

Ich hatte mich darauf gefreut, wieder mit der Sondereinheit Q unterwegs zu sein und zusammen mit Carl und Assad einen alten Fall zu lösen. Von Anfang an war aber klar, dass es in diesem Teil der Serie etwas anders zugeht. Zwar gibt es einen älteren ungelösten Mordfall, aber Carl Morck und Assad ermitteln in einigen neueren Fällen. Durch den Ausfall Roses und ihre eigene kleine Geschichte wird alles noch ein bisschen komplizierter. Bei den Mordfällen fand ich die Aufklärung sehr überraschend, was gut gemacht war. Bei den Fahrerflucht-Fällen fand ich den Täter witzig … ebenso wie das Motiv, wenn das auch irgendwie nachvollziehbar war.

Leider hat mir dieser Teil der Reihe nicht so gut gefallen wie seine Vorgänger. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass es keinen lang zurückliegenden Fall zu lösen gab, oder daran, dass die zu ermittelnden Fälle eher etwas absurd rüberkamen und auch die Auflösungen eher so durch Zufall zustande kamen. Einzig Roses Zusammenbruch und die Erklärungen zu ihrer oft seltsamen Art fand ich gut. Ich hoffe, dass das, was Carl und Assad hier herausgefunden haben, Rose für ihre eigene Zukunft helfen wird.

Insgesamt gut zu lesen und auch witzig wie immer, wenn Carl und Assad zusammen unterwegs sind und sich oft nicht richtig verstehen.

Veröffentlicht am 14.06.2019

Eine Liebe im Zeitalter des Internets

#ichwillihnberühren
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OJ ist verknallt in einen Kumpel und traut sich nicht, es zu gestehen. Was, wenn der Angebetete es eklig findet, wenn ein Schwuler ihn anschmachtet? Als OJ einen Tweet ins Internet stellt, bekommt er Zuspruch ...

OJ ist verknallt in einen Kumpel und traut sich nicht, es zu gestehen. Was, wenn der Angebetete es eklig findet, wenn ein Schwuler ihn anschmachtet? Als OJ einen Tweet ins Internet stellt, bekommt er Zuspruch und Ablehnung, doch die „Jodler-Gemeinde“ nimmt Anteil an der sich anbahnenden Liebesgeschichte. Die Situation wird in den folgenden Tagen aufregender, das digitale Publikum größer und das Internet wird Zeuge einer sich anbahnenden Romanze. Eine wahre Liebesgeschichte des 21. Jahrhunderts.

Im Herbst 2017 stellte OJ den Post ins Internet und zog die Aufmerksamkeit der Internet-Gemeinde auf sich und seinen Schwarm. In dem Buch erzählt er, welche Gefühle ihn beherrschten, während er mit wildfremden Leuten seine Zweifel in Bezug auf seine Liebe zu dem Kumpel teilt. Außerdem sind Whatsapp-Chats zwischen dem Angebetenen und einer Freundin zu lesen, die die Ereignisse aus Sicht von ER zeigen. Schön zu sehen, dass beide Zweifel haben und sich einfach nicht trauen, sich ihre Gefühle zu zeigen.

Insgesamt hat mir das Buch trotzdem nicht so gut gefallen. Ich mochte es nicht, wie über etliche Seiten und Kapitel eigentlich immer die gleichen Zweifel von OJ beschrieben werden, die ich irgendwann nur noch langweilig fand. Klar kann ich verstehen, dass es nicht einfach ist, sich einem Freund gegenüber zu outen und gleichzeitig zu gestehen, dass man sich in ihn verliebt hat, aber mich hat es einfach nicht richtig abgeholt. Die Chats und auch die Reaktionen aus der Internet-Gemeinde haben mir ganz gut gefallen, aber insgesamt war ich nicht glücklich mit der Geschichte.

Veröffentlicht am 14.06.2019

Kompromisslos

SCHWEIGEPFLICHT
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Die frischgebackene Anwältin Emelie Jansson arbeitet als Firmenanwältin in einer großen Kanzlei. Obwohl sie eigentlich nur Fälle von Firmenfusionen und dergleichen bearbeitet, wird sie von dem jungen Benjamin ...

Die frischgebackene Anwältin Emelie Jansson arbeitet als Firmenanwältin in einer großen Kanzlei. Obwohl sie eigentlich nur Fälle von Firmenfusionen und dergleichen bearbeitet, wird sie von dem jungen Benjamin Emanuelson, der des Mordes beschuldigt wird, als Anwältin beantragt. Zusammen mit Teddy, der als Ermittler für die Kanzlei tätig ist und Benjamin aus einem früheren Leben kennt, versucht sie, die Wahrheit über den Mord herauszufinden. Ihre Ermittlungen führen sie weit in die Vergangenheit. Und die beiden ahnen nicht, in welches Wespennest sie damit stechen.

Emelie mochte ich sehr gerne. Die junge Frau, die am Anfang ihrer Karriere steht, aber schon erkannt hat, dass diese Arbeit nicht die richtige für sie ist. Auch Teddys Neffe Nikola hatte sie als Strafverteidigerin angefordert, als er wegen schweren Einbruchs angeklagt war. Die Arbeit für reale Personen macht ihr auf jeden Fall mehr Spaß als das Jonglieren mit Firmengeldern. Doch ihre Kanzlei sieht das nicht so gerne, weshalb Emelie versucht, die Verteidigung von Benjamin heimlich abzuwickeln.

Teddy ist ein geläuterter Verbrecher, der eine Haftstrafe wegen Entführung von Benjamins Vater abgesessen hat und nun ehrlich bleiben will. Zusammen mit Emelie versucht er, Beweise für Benjamins Unschuld zu finden, während er gleichzeitig in dem alten Fall der Entführung von Mats Emanuelson ermittelt, an der er selbst beteiligt war. Er will die Hintermänner aufdecken, was ihm leicht zum Verhängnis werden könnte.

Auch Nikola, den großspurigen Kleinganoven, hatte ich schnell ins Herz geschlossen, auch wenn viele seiner Aktionen nicht so ganz astrein sind. Er ist aber sehr gewitzt und kommt aus so mancher schlimmen Situation heraus. Hier hat mir besonders gut gefallen, wie der Autor mühelos zwischen den einzelnen Personen hin- und herspringen kann, was sich gerade sprachlich bemerkbar macht. Wenn Nikola mit seinen Jungs unterwegs ist, wird die Geschichte in einer Jugendsprache erzählt, die mich oft schmunzeln ließ. Naiß sage ich da nur!

Insgesamt waren mir die vielen Erzählstränge aber ein bisschen viel und mir schwirrte oft der Kopf ob der vielen Namen und handelnden Personen, die dann auch noch drei Spitznamen hatten, die ich oft nicht verbinden konnte. Obwohl der Autor am Ende alle Fäden zusammenbringt, konnte mich das Buch nur so mittelmäßig überzeugen. Trotzdem drei gute Sterne von mir.

Veröffentlicht am 01.06.2019

Der Kampf um Freiheit

Die Frauen von Salaga
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Aminah lebt mit ihrer Familie in eher ärmlichen Verhältnissen, aber glücklich und zufrieden. Bis ihr Dorf überfallen und sie und ihre Geschwister als Sklaven verkauft werden. Wurche ist die Tochter eines ...

Aminah lebt mit ihrer Familie in eher ärmlichen Verhältnissen, aber glücklich und zufrieden. Bis ihr Dorf überfallen und sie und ihre Geschwister als Sklaven verkauft werden. Wurche ist die Tochter eines Herrschers, wird von ihrem Vater aber gegen ihren Willen verheiratet. Als die beiden Frauen sich auf dem Sklavenmarkt begegnen, ändern sich ihre beiden Leben.

„Die Frauen von Salaga“ gibt einen guten Einblick in das Leben der Menschen in Ghana im ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Leben der Frauen sind zwar unterschiedlich, doch beide träumen davon, sich selbst zu verwirklichen, was aber aus dem einen Grund nicht funktioniert, den sie nicht ändern können: Sie sind Frauen. Aminah würde gerne das Geschäft ihres Vaters übernehmen, der Schuhmacher ist, während Wurche davon träumt, die Anführerin ihres Clans zu sein wie es ihr Vater ist. Während ihres Zusammenlebens wird beiden klar, dass sie aus ihren Rollen nicht fliehen können und so das Beste aus ihrem Leben machen müssen.

Der Schreibstil und das Thema haben mir gut gefallen. Auch das Leben der beiden Frauen zeigt sehr gut, wie das Leben Ende des 19. Jahrhunderts in dieser Gegend war. Aminah hat mir sehr gut gefallen, weil sie tapfer ist und ihr Schicksal nicht einfach hinnimmt. Auch Wurche versucht, mit dem Leben klarzukommen, das ihr Vater für sie ausgesucht hat. Insgesamt eine gut erzählte Geschichte mit zwei interessanten Charakteren, deren Leben ich gerne begleitet habe.