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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2019

Unterhaltsamer Science-Fiction-Thriller

Der Metropolist
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Henry Thompson hat schon in frühen Jahren seine Eltern bei einem Zugunglück verloren und musste sich so allein durchs Leben schlagen. Seine soziale Kompetenz ist nicht sehr ausgeprägt, im Gegensatz zu ...

Henry Thompson hat schon in frühen Jahren seine Eltern bei einem Zugunglück verloren und musste sich so allein durchs Leben schlagen. Seine soziale Kompetenz ist nicht sehr ausgeprägt, im Gegensatz zu seiner unbedingten Loyalität gegenüber seines Arbeitgebers, der Verkehrsbehörde. Vor kurzem hat es ein Attentat gegeben und Henry bekommt nun die Aufgabe zu recherchieren. Zu seiner Überraschung bekommt er einen Partner an seine Seite gestellt, eine Künstliche Intelligenz namens OWEN. Die Beiden sind grundverschieden, müssen sich aber arrangieren, um den Tätern auf die Spur zu kommen.

Der Autor Seth Fried hat mit "Der Metropolist" einen sehr unterhalt-samen Science-Fiction-Thriller geschrieben. Die Stärke des Buches liegt aus meiner Sicht in den beiden Hauptprotagonisten Henry und OWEN, die gerade in ihrer Kombination hervorragend funktionieren. Henry ist ein zurückgezogener und analytischer Typ, während sein Kompagnon, die Künstliche Intelligenz OWEN, mit seiner exzessiven und unbekümmerten Art das ziemliche Gegenteil darstellt. Auf ihrer Mission ergänzen sich die Beiden aber immer besser und vor allem OWEN sorgt mit seinen "Fähigkeiten" für die eine oder andere skurrile Situation, was das Geschehen auflockert und unterhaltsam macht. Der Spannungsbogen wird gut aufgebaut und mit viel Action und Humor auf einem hohen Niveau gehalten, das Finale hingegen war mir ein wenig zu oberflächlich und hätte sicherlich noch ein wenig mehr Potential gehabt. Sehr geschickt versteht es Seth Fried, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Er erzählt die Geschichte in einem temporeichen und gut zu lesenden Schreibstil.

Insgesamt hat mit "Der Metropolist" gut gefallen und für einige unterhaltsame Stunden gesorgt. Gerade die Kombination aus Zukunftsvision und bodenständigem Roadmovie hat mir dabei gut gefallen, vorher hat ich jedenfalls noch nichts von einer Künstlichen Intelligenz gelesen, die viel Spaß hatte, sich einen Whiskey nach dem anderen zu genehmigen und dabei auch noch rauchte. Ein besonderes Buch, welches ich gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 17.06.2019

Die Würfel sind gefallen

10 Stunden tot
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Fabian Risk bekommt es mit einer rätselhaften Serie von schrecklichen Morden zu tun. Obwohl es so scheint, als sei ein Serientäter aktiv, können keine Gemeinsamkeiten entdeckt werden. Der Täter scheint ...

Fabian Risk bekommt es mit einer rätselhaften Serie von schrecklichen Morden zu tun. Obwohl es so scheint, als sei ein Serientäter aktiv, können keine Gemeinsamkeiten entdeckt werden. Der Täter scheint nach einem Zufallsprinzip vorzugehen, was den Ermittlern großes Kopfzerbrechen bereitet. Zudem bekommt es Fabian Risk auch noch mit Problemen in seiner eigenen Familie zu tun, die alles von ihm abfordern...

"10 Stunden tot" ist bereits der vierte Band der Reihe um Kommissar Fabian Risk. Nachdem mir der Vorgängerband sehr gut gefallen hat, bin ich mit hohen Erwartungen in das Buch gestartet. Stefan Anhem erzählt die Geschichte wieder in seinem lebendigen und gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell wieder nach Schweden entführte. Wie schon in den Vorgängerbänden entwickeln sich die Protagonisten weiter und das Netz untereinander wird immer komplexer. So war es auch nicht immer einfach, den Überblick über die unterschiedlichen Handlungsstränge zu behalten. Nichts desto trotz entwickelte sich ein immer weiter ansteigender Spannungs-bogen, der jedoch aus meiner Sicht zum Ende zu viel offen ließ. Der Cliffhanger macht sicherlich Lust auf den nächsten Band, aber ein wenig mehr Aufklärung hätte ich mir schon gewünscht.

"10 Stunden tot" ist aus meiner Sicht eine gelungene Fortsetzung der erfolgreichen Thriller-Reihe aus Schweden, ich rate aber nicht als Quereinsteiger mit diesem Band in die Serie zu starten, da es sehr große Bezüge zu den vorherigen Büchern gibt. Das Buch ist sicherlich lesenswert und die besonderen Charaktere verleihen ihm einen besonderen Charme. Von mir erhält der Thriller aufgrund des zu abrupten Endes gute vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 17.06.2019

Fantasy und Krimi

Witchmark. World Fantasy Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres 2019
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Miles Singer ist ein Hexer, aber er will seinem vorgezeichnetem Schicksal entgehen und flieht vor seiner Familie, um den Wunsch nachzukommen, seine Fähigkeiten zur Heilung von Menschen einzusetzen. Eines ...

Miles Singer ist ein Hexer, aber er will seinem vorgezeichnetem Schicksal entgehen und flieht vor seiner Familie, um den Wunsch nachzukommen, seine Fähigkeiten zur Heilung von Menschen einzusetzen. Eines Tages wird er zu einem sterbenden jungen Mann gerufen, der ihm zum einen anvertraut, dass er das Opfer eines Mordanschlages ist und zum anderen Miles bittet, den Täter ausfindig zu machen. Ohne zu ahnen, auf welche Geheimnisse der junge Arzt stoßen wird, will er den Täter ausfindig machen...

C.L. Polk ist mit "Witchmark" ein interessanter Spagat zwischen Kriminal- und Fantasy-Roman gelungen. Er erzählt die Geschichte in einem bildreichen und gut zu lesenden Schreibstil, der dem Leser die neue Welt von Hexen, Magiern und Amaranthinen gut vor Augen führt. Die kreativen Details werden aber nur nach und nach bekanntgegeben, so dass der Leser immer wieder eigene Vermutungen anstellen muss. Es entwickeln sich so klassische Elemente eines Kriminalromans, die in dem neuen Gewandt einer fantasievollen Umgebung sehr innovativ wirken. Der Spannungs-bogen wird mit dem plötzlichen Tod des Hexers gut aufgebaut und über die Ermittlungen des jungen und anfangs sehr rätselhaften Arztes Miles Singer auf einem guten Niveau gehalten. Aus meiner Sicht kam es zwar hier zu kleineren Längen, die es zu überwinden galt, aber im Gesamteindruck nur wenig störten.

Insgesamt halte ich Witchmark für ein gelungenen Schritt zwei klassisches Genres zu mischen und zu einer spannenden und innovativen Geschichte zu kombinieren. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 17.06.2019

Revenge

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. (Golden Cage 1)
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Faye und Jack führen mit ihrer Tochter Julienne ein scheinbar perfektes Leben. Die erfolgreiche Firma "Compare" sorgt für eine finanzielle Sorglosigkeit und öffnet die Tore zur Welt der Schönen und Reichen. ...

Faye und Jack führen mit ihrer Tochter Julienne ein scheinbar perfektes Leben. Die erfolgreiche Firma "Compare" sorgt für eine finanzielle Sorglosigkeit und öffnet die Tore zur Welt der Schönen und Reichen. Im Inneren aber kämpft Faye verzweifelt um die Anerkennung ihres so erfolgreichen Mannes. Sie sieht sich selbst als in die Jahre gekommene und unattraktive Frau und ist bereit, sich für ihren geliebten Mann ihm immer mehr zu unterwerfen. Als ein geplanter Familienausflug abrupt endet, verändert sich die Welt aller Beteiligten von einen Moment auf den anderen dramatisch...


Ich kannte bisher noch kein Buch der sehr erfolgreichen Krimi-Autorin Camilla Läckberg. Mit ihrem Thriller "Golden Cage" hat sie sich in ein neues Genre gewagt und ich bin mit großen Erwartungen in dieses Buch gestartet. Ich war anfangs ein wenig über die ausgiebigen Schilderungen erotischer Passagen irritiert, die im Nachgang aber für die Abhängigkeit der Haupt-Protagonistin Faye gegenüber ihren Mann sinnhaft erschienen. Camilla Läckberg erzählt die Geschichte sehr emotional und baut ein Gebilde auf, welches den Leser nicht kalt lassen kann. Die Handlung erscheint so zwar schon ein wenig vorhersehbar, aber das als Leser empfundene Ungerechtig-keitsgefühl will im Verlauf des Buches einfach befriedigt werden. Zudem kann die Autorin am Ende des Buches noch mit einem gelungen Plot aufwarten, der den Ausflug in das Thriller Genre als gelungen bewerten lässt.


Insgesamt ein gefühlsbetonter und intensiver Thriller der weniger mit knisternder Spannung als mit der Atmosphäre überzeugen kann. Ich empfehle das Buch gerne weiter und bewerte das Buch mit guten vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 02.06.2019

Die schwarze Nacht

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
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Im Jahre 1994 wird das kleine verschlafene Örtchen Orphea von einer schrecklichen Tragödie heimgesucht. Ein Unbekannter hat das Leben einer dreiköpfigen Familie und einer Joggerin, die an dem Haus vorbeikam, ...

Im Jahre 1994 wird das kleine verschlafene Örtchen Orphea von einer schrecklichen Tragödie heimgesucht. Ein Unbekannter hat das Leben einer dreiköpfigen Familie und einer Joggerin, die an dem Haus vorbeikam, kaltblütig ausgelöscht. Die beiden jungen und sehr engagierten Polizisten Jesse Rosenberg und Derek Scott werden mit den Ermittlungen vertraut und scheinen nach vielen Tagen harter Arbeit den Täter überführt zu haben. Nichts desto trotz werden die Beiden zwanzig Jahre später wieder mit dem selben Fall konfrontiert. Wurde damals wirklich der wahre Täter überführt? Es ergeben sich plötzlich immer mehr Ungereimtheiten und alles scheint in Frage gestellt werden zu müssen...

Der Autor Joel Dicker hat mich mit seinem Bestseller "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" seinerzeit begeistert, so dass ich mit sehr großen Erwartungen in sein neues Werk gestartet bin. Er ist aus meiner Sicht immer noch ein unglaublich mitreißender Geschichten-erzähler und er liebt anscheinend nichts mehr, als seine Leser mit plötzlichen Wendungen, die alles wieder in Frage stellen, zu überraschen. So ist es auch in "Das Verschwinden der Stephanie Mailer". Er baut zu Beginn des Buches die Spannung über einen geheimnisvollen Auftritt genau dieser Stephanie Mailer und ihrem anschließenden Verschwinden auf. Auch hier bekommt der Leser immer wieder neue Ansätze geliefert, über die wahren Hintergründe der damaligen und aktuellen Tat zu spekulieren, wird aber sicherlich sehr geschickt von Joel Dicker in die ein oder andere Sackgasse gesteuert. Für mich hat es der Autor hier aber auch ein wenig übertrieben, so dass die Geschichte im Ganzen dann doch ein wenig konstruiert wirkt. Das Lesevergnügen konnte mir dies aber nur wenig trüben.

"Das verschwinden der Stephanie Mailer" ist aus meiner Sicht wieder ein gelungener Roman von Joel Dicker, der aber gerne auch um einige Seiten und Wendungen gekürzt hätte werden können. Über-zeugend war bei ihm die Erzählkraft und der lebendige Schreibstil, der mich das Buch weiterempfehlen und mit guten vier von fünf Sternen bewerten lässt.