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Veröffentlicht am 26.10.2016

Erdbeeren pflückt man international.

Caravan
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Ein paar Erdbeerpflücker, die aus Polen, der Ukraine, Afrika und China kommen, suchen ihr Abenteuer in England - eben beim Erdbeeren pflücken. Doch statt auf Wohlstand, Unabhängigkeit und Liebe stossen ...

Ein paar Erdbeerpflücker, die aus Polen, der Ukraine, Afrika und China kommen, suchen ihr Abenteuer in England - eben beim Erdbeeren pflücken. Doch statt auf Wohlstand, Unabhängigkeit und Liebe stossen sie hier auf ausbeuterische Arbeitgeber und vieles mehr. Und auf einmal sind sie dann plötzlich auf der Flucht - in einem klapprigen Wohnwagen...

Ja, ich war durchaus gespannt auf dieses Buch, die Aufmachung hat michs chon allein angesprochen, gerade Bücher, die über fremde Länder bzw. unbekannte Jobs erzählen, klingen doch irgendwie interessant, finde ich. Was ich dann aber gelesen habe, hat mich so gar nicht in den Bann gezogen geschweige denn begeistert. Ich lese abends direkt vor dem Schlafen immer noch gut und gerne mal mindestens 20 Seiten, je nach Buch sind es mal weniger, mal mehr. Hier habe ich mich echt gequält, um mal gut zehn Seiten am Stück zu schaffen, wollte aber eigentlich schon wissen, wie es hier zu Beginn bei Irina weitergeht.

Irgendwann, nach knapp 50 Seiten habe ich dann aber aufgegeben. Für mich kam da nicht wirklich großartig Spannung rein, es wird manches so dermaßen blöd geschildert, die Autorin möchte hier meiner Ansicht nach Poesie mit hineinbringen, was ihr einfach nicht gelingt. Die Sätze sind teilweise eher etwas verschachtelt, es gibt einmal ne gute halbe Seite nur mit Großbuchstaben ("ICH BIN HUND ICH LAUFE ICH LAUFE WEG VOM BÖSEN"...).

Generell fand ich die Geschichte des Buches hier wirklich sehr ansprechend und habe mich auf eine unterhaltsame, fesselnde Geschichte gefreut. Das Ergebnis hier hat mir absolut nicht gefallen. Ich versuche wirklich immer ein Buch komplett zu lesen, aber hier hatte ich wirklich keine Lust mehr, mich weiter langweiligen zu lassen, weil man einfach nicht weiter kommt, sondern nur Dinge erzählt werden, die mich nicht "packen" konnten.

Schade, aber ich kann hier lediglich einen Stern von fünf Sternen vergeben, eine Empfehlung gibt es nicht.

Veröffentlicht am 26.10.2016

Meine eigene Krankenhauserfahrung reicht mir vollkommen.

Willkommen auf der Intensivstation
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Im Buch schildert die Autorin den "Alltag" auf der Intensivstation, sie prangert Missstände an, schreibt aber auch darüber, welche Dummheiten etc. man ggf. sein lassen sollte, damit man eben nicht in der ...

Im Buch schildert die Autorin den "Alltag" auf der Intensivstation, sie prangert Missstände an, schreibt aber auch darüber, welche Dummheiten etc. man ggf. sein lassen sollte, damit man eben nicht in der Intensivstation landet.

Generell sprechen mich Bücher über wahre Begebenheiten bzw. Schilderungen (v.a. aus dem Bereich der Pathologie, Rettungsdienst etc.) sehr an. Hier hat das Cover sein übriges getan - eine Blutkonsverve ist hier abgebildet. Entsprechend habe ich nur kurz mal die Rückseite gelesen, es kurz angelesen und es ausgeliehen.

Ein Fehler, wie sich noch herausstellen sollte. Die 334 Seiten des Buches sind randvoll bedruckt - und dies in einer wirklich kleinen Schrift. Das Format des Buches finde ich gut und praktisch, aber so dermaßen vollgepackte Seiten... nun ja. Was sich dann beim Lesen herausstellte, war nicht so schön. Die Autorin schildert zwar gut nachvollziehbar, wie manches auf der Intensivstation etc. so abläuft, sie verfällt dafür aber immer wieder vom Erzählen bzw. Schildern eines Falls in den absolut medizinischen Bereich und erzählt hier, was wie genau gemacht wird. Ich finde das grundsätzlich ja nicht schlecht, aber ich möchte a) gerade nicht auf einen medizinischen Job umschulen und b) in meiner Freizeit beim Lesen unterhalten werden. (Ich kenne inzwischen auch schon einige medizinische Begriffe, jedoch kommen immer mal wieder welche vor, bei denen ich nachschlagen müsste...)

Die Schreibweise gefällt mir irgendwie nicht wirklich gut, ich hatte mir hier halt einfach mehr Unterhaltung gewünscht. Sie wird nur kurz ein Unfall geschildert, ggf. dann abgeraten, dass Ü60-jährige nicht mehr auf die Leiter klettern sollten, etc. Entsprechend lange zieht es sich hin, wenn man das Buch liest. Ich bin ganz ehrlich - nach ca. 70 Seiten habe ich es aufgegeben. Kommt nicht oft vor, dass ich ein Buch lese, aber hier wollte ich mich nicht weiter quälen, es war einfach zu enttäuschend...
Im Übrigen glaube ich inzwischen, dass das Coverbild absichtlich gewählt wurde - eben um Leser anzusprechen...

Vielleicht ist dieses Buch interessanter, wenn man selbst im medizinischen Bereich bzw. eben im Intensivstations-Bereich arbeitet. Für mich war es eine Enttäuschung, ich vergebe hier lediglich den Pflichtstern.

Veröffentlicht am 26.10.2016

Zerstückelte Katzenhaie in der Vagina.

Im Winter dein Herz
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der Klappentext: "Damals war ich davon überzeugt, dass, wohin einen das Leben auch führt - auf eine Allee im Herzen des Südens, in einen hell erleuchteten Sall, an denn Wänden sich das Gelächter einer ...

der Klappentext: "Damals war ich davon überzeugt, dass, wohin einen das Leben auch führt - auf eine Allee im Herzen des Südens, in einen hell erleuchteten Sall, an denn Wänden sich das Gelächter einer Gesellschaft bricht, oder in einen karg eingerichteten Raum mit Stäben vor dem Fenster -, eines ist immer und überall möglich: Liebe." Mein bisheriger Eindruck: Der Ich-Erzähler ist auf dem Weg von Hamburg in eine Einrichtung - scheinbar ein Aufenthalt in einer psychatrischen Einrichtung, eine Kur oder ähnliches. Außerdem sind zwei Männer mit einer Frau im Auto unterwegs auf vereisten/verschneiten Autobahnen bzw. Straßen, sie wollen keinen Winterschlaf halten.

Benjamin Lebert - hach, was war das damals doch für ein Hype um Crazy, was ich natürlich auch gelesen habe. Eines meiner ersten Bücher, das ich mir damals vom Taschengeld gekauft habe (ansonsten wurde viel in der Bücherei ausgeliehen). Entsprechende Erwartungen hatte ich an dieses Buch. Mit dem ich jedoch so gar nicht warm geworden bin - wie auch, bei einem Thema wie "Winterschlaf". Statt mal richtig in die Geschichte einzutauchen hat mich dieser Schreibstil gar nicht gefesselt sondern schnell nur genervt. Als dann auch noch von der "Katzenhai-zerstückelt in der Vagina"-Geschichte immer weiter gesponnen wird (dies ist hier nur ein kurzer Auszug davon - bei der Leseprobe!), hats mir endgültig gereicht.

Nein, kein Buch für mich und meiner Ansicht nach absolut kein Buch, das man lesen muss. Der Autor möchte hier poetisch schreiben, jedoch gelingt es ihm einfach nicht, wie ich finde. Es ist so ein dahin plätscherndes Buch, das keine wirkliche Spannung mit sich bringt, zumindest wird die Spannung, die mal kurz aufgebaut wird, auch gleich wieder damit zu nichte gemacht, dass man alles so lange offen lässt, es zieht sich wie Kleber.

Ich hatte mich wirklich auf dieses Buch gefreut, war gespannt, was Benjamin Lebert hier abliefert. Aber es hat mich einfach nur enttäuscht.

Entsprechend vergebe ich hier den Pflichtstern und spreche keine Empfehlung aus.

Veröffentlicht am 26.10.2016

Schade.

Alles inklusive
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Apple, die mit ihrem Namen äußerst unzufrieden ist, fliegt noch einmal nach Spanien, wo sie sonst mit ihrer Hippie-Mutter Sommer für Sommer verbracht hat. Inzwischen hat sich dort einiges geändert - auch ...

Apple, die mit ihrem Namen äußerst unzufrieden ist, fliegt noch einmal nach Spanien, wo sie sonst mit ihrer Hippie-Mutter Sommer für Sommer verbracht hat. Inzwischen hat sich dort einiges geändert - auch in ihrem Leben, im Leben der Mutter. Der einstige Geliebte samt Sohn trifft dort auch auf Apple - jedoch heißt der Sohn nun Tina. Im Buch wird das Erlebte aus den verschiedenen Sichten geschildert - also mal aus der Sicht von Apple oder eben Ingrid, der Mutter. Ein Buch über Liebe, Glück, das Leben.

Ich wusste nicht, auf was ich mich hier einlasse. Von Doris Dörrie hatte ich mir gute Unterhaltung erhofft bzw. versprochen, was ich gelesen habe, hat mich enttäuscht. Natürlich geht das Leben (egal ob real oder "nur" auf dem Papier geschrieben) manchmal komische Wege und man kann vieles nicht verstehen.

So ging es mir beim Lesen dieses Buches. Apple ist traumatisiert, allein schon von der Kindheit, in der sie Jahr für Jahr mit der Hippie-Mutter im Zelt in Spanien im Urlaub war. Alle laufen nackt herum, Apple ist davon sehr genervt. Und das merkt man auch während des ganzen Buches über. Apple steckt ihre ganze Kraft immer in die Liebe, sie liebt mit Haut und Haar, überfordert jedoch wohl die jeweiligen geliebten Männer. Der Mutter ergeht es im Alter auch nicht viel besser, nach einer Hüftoperation soll sie sich in einem von Apple geschenkten Urlaub in Spanien erholen, sie jedoch holt die Vergangenheit ein.

Mir war dieses Buch ein Stück weit zu "psycho". Ständig geht es in irgendwelche Untiefen der Seele der beiden Damen, ein unterhaltsamer Roman ist für mich etwas ganz anderes. Was daran "herzzerreißend komisch" sein soll, weiß ich nicht. Mich hat dieser Schreibstil alles andere als fasziniert, regelrecht genervt hat er. Und auch die Art der Schilderung. Meiner Ansicht nach hätte man hier viel mehr draus machen können, mehr auf die Menschen eingehen, jedoch auf andere Art und Weise.

Natürlich kann man auch mit einem Buch, das hinter die Fassade des jeweiligen Menschen blickt und die Gedankengänge eines Einzelnen aufführt, die Leser gut unterhalten. Nicht alles schiebt man gleich auf die "psycho"-Schiene, wie ich mir das hier erlaube zu tun. Ich bin einfach tief enttäuscht von diesem Buch, von dem ich mir einfach viel mehr erwartet habe, leider bin ich hier ziemlich enttäuscht worden. Ich habe mich durchs Buch gequält beim Lesen, unterhaltsam sieht anders aus.

Ich kann hier nicht anders und vergebe den Pflichtstern und spreche ganz deutlich keine Empfehlung aus.

Veröffentlicht am 25.10.2016

Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Ich verzichte dann.

Lehrerkind
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Bastian Bielendorfer ist Lehrerkind. Seine Eltern sind beide Lehrer, der Vater auch noch an der gleichen Schule wie der Sohn. So ist er wohl direkt unten durch, als er mit dem Satz "Liebe Kinder, das ist ...

Bastian Bielendorfer ist Lehrerkind. Seine Eltern sind beide Lehrer, der Vater auch noch an der gleichen Schule wie der Sohn. So ist er wohl direkt unten durch, als er mit dem Satz "Liebe Kinder, das ist euer neuer Mitschüler Bastian, der Sohn eures Deutschlehrers" vom Klassenlehrer vorgestellt wird. Im Buch schildert Bastian sein Leben mit seinen Lehrereltern.

Hilfe, was wollte ich da lesen? Ich habe ja unter anderem hier auf Ciao auch schon über das Buch gelesen, diese Kritiken waren meist berechtigterweise auch mit keinen großartigen Lobeshymnen auf das Buch versehen. Aber gut, man gibt ja dem Buch eben eine Chance.

Generell mag ich Bücher von Poetry Slammern ja doch ganz gerne, denn die meisten Poetry Slammer schreiben wirklich lustige, amüsante Texte. Andere hingegen nachdenkliche Texte, auch die können richtig toll sein. Doch was Bastian Bielendorfer hier schreibt, ist für mich sehr grenzwertig. Er schreibt zwar durchaus humorvoll, aber manchmal hat Humor (s. Leseprobe) eben auch eine Grenze. Man erkennt im Buch auch nicht wirklich, was wirklich geschehen ist bzw. ob hier wohl etwas erfunden wurde, weil es eben vielleicht lustig klingt...

Er schildert im Buch (ich habe mich durch gut 50 Seiten gequält...) seinen schulischen Werdegang, wobei das Buch mit seiner Geburt anfängt, die ihm wohl oftmals geschildert wurde. Sicher können Kinder untereinander grausam und fies sein, aber in diesem Buch sind es wohl seine Eltern (wenn ich nur an die Schilderung eines Aprilscherzes denke...), die ihn, zumindest stellt es sich für mich so dar, immer wieder verarschen und so versuchen ihn zu erziehen. Wobei: er wächst wohl dennoch mit Gameboy & Co. auf - obwohl er ein Lehrerkind ist. (Genau das hätte ich mir dann anders vorgestellt, aber gut... ich bin kein Lehrerkind und bin gut ohne Gameboy und Kabelfernsehen aufgewachsen...)

Die Art und Weise wie er von den Erziehungsversuchen seiner Eltern schreibt, hat mich aufgeregt. Denn: sollte das alles erstunken und erlogen sein, einer blühenden Phantasie entsprungen, dann wird den Eltern da ordentlich was unnötigerweise zugeschrieben, was nicht sein muss. Das ist zumindest meine Ansicht...

Vom Schreibstil her ist alles recht gut nachvollziehbar, er verwendet allerdings auch gerne mal Fachbegriffe (somnambul), was mich dann eben dazu zwingt, mal bei Wikipedia nachzufragen...

Für mich war es eine wirklich enttäuschende Lektüre, die ich schnell abgebrochen habe, sonst hätte ich mich zu sehr darüber aufgeregt, wie jemand seine Eltern schildert. Denn es geht einfach nicht klar hervor, ob die Eltern das auch so getan haben oder ob es reine Erfindungen des Autors sind. Sollte die Geschichte wahr sein, dann haben die Eltern wohl auch einen ordentlichen Knacks...

Von mir gibt es hier lediglich den Pflichtstern und keine Empfehlung.