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Veröffentlicht am 30.06.2019

Zu Anfang sehr spannungsgeladen, Mitte und Ende eher mittelmäßig

Dunkelsommer
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Dunkelsommer >> Der Nr.1 – Bestseller aus Skandinavien

Dunkelsommer >> Der Nr.1 – Bestseller aus Skandinavien <<

Ein Phänomen, welches man von Orten kennt, die nördlich des Polarkreises liegen, ist die Mitternachtssonne. Etwa 100 Tage im Jahr ist es in dieser Zeit fast 24 Stunden lang hell.

Genau in solcher Zeit ist vor drei Jahren die 16 jährige Lina verschwunden. Jeder Suchtrupp blieb bislang ohne Erfolg. Deswegen fährt ihr Vater die Straße, auf der sie damals verschwand, rauf und runter. Er kann einfach nicht akzeptieren, dass Lina niemals wieder kommt.

Eines Tages kommt die 17 jährige Meja, die mit ihrer Mutter einen Neuanfang starten möchte, nach Norrland und die beiden Geschichten verstricken sich zu einer.

Was wird mit Meja geschehen? Lebt Lina doch noch? Ist der Vater ein guter oder ein böser Charakter? Fragen über Fragen begleiten einen durch dieses Buch.

Kaum angefangen mit dieser Geschichte, war ich dem Sog, den diese Story durch den sehr spannenden Schreibstil hat, verfallen.

Abwechselnd aus Sicht des Vater und Meja erzählt die Autoren, deren Gedanken und Handlungen.

Obwohl nicht viel passierte, in den ersten Kapiteln, war ich so gespannt, wie es weitergeht. Hinter jedem kommenden Satz habe ich das Böse erwartet. In der ersten Nacht habe ich sogar die Geschichte in meinen Traum verarbeitet, wo ich plötzlich mit klopfendem Herzen wach geworden bin, was ja absolut für ein gutes Buch spricht.

Aber genau das, was mich anfänglich noch so begeistert hat, nämlich, dass nicht viel passierte und trotzdem diese Spannung die ganze Zeit da war, ist irgendwann ins Gegenteil umgeschlagen. Ich dachte nur noch, jetzt muss aber wirklich mal was passieren.
Auch den Schluss hätte ich mir mit mehr Raffinesse inszeniert erhofft. Ich liebe es, wenn mir dann die Kinnlade herunter fällt, weil ich gar nicht damit gerechnet hätte. Leider war das hier nicht der Fall.

Obwohl ich ja eigentlich zugeben muss, dass mich bisher skandinavische Bücher weniger interessierten, muss ich aber sagen, dass dieser Roman, mich vor allem zu Beginn, in seinen Bann gezogen hat, was ich glaube, am meisten an dem sehr guten, spannungsgeladenen Schreibstil lag.

Natürlich hätte ab der Mitte, mehr passieren dürfen, damit der Titel „Dunkelsommer“ so richtig Sinn macht und auch das Ende hätte unverhoffter sein können. Faires halber, weil ich mich aber gut unterhalten gefühlt habe, kann ich sagen, dass es zu den wenigen skandinavischen Büchern gehört, die mir recht gut gefallen haben.

Fazit:

Bis zur Mitte sehr spannungsgeladen, auch wenn nicht viel passierte, aber ab der Mitte eher ein solider, mittelmäßiger Spannungsroman. Bestseller Auszeichnungen kann ich nicht vergeben, dafür aber eine Leseempfehlung, mit Hinweis auf o.g. kleinen Schwachstellen.

Veröffentlicht am 23.06.2019

Toller Erzählstil! Mitte etwas zäh. Das Ende aber nicht zu erwarten

Dschungel
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Alles Roger in Kambodscha?

Mit dieser Frage begibt sich der Leser, zusammen mit dem Erzähler dieser Geschichte, auf die Suche nach seinem Freund.

Als Felix, sein bester Freund, auf einer Reise in Kambodscha, ...


Alles Roger in Kambodscha?

Mit dieser Frage begibt sich der Leser, zusammen mit dem Erzähler dieser Geschichte, auf die Suche nach seinem Freund.

Als Felix, sein bester Freund, auf einer Reise in Kambodscha, spurlos verschwindet, bittet dessen Mutter ihn, Felix zu suchen. Alles war bereits arrangiert, er musste quasi nur noch in den Flieger steigen, worin er wenig später auch sitzt, trotz Flugangst und Unsicherheit gegenüber sich selbst und dem Leben.

Dort angekommen, trifft er auf Land und Leute, die nicht nur anders sind, sondern ihm einen Weg zeigen, - zu Felix, aber vor allem zu sich selbst.

Mit diesem Buch habe ich unwissentlich mal was ganz Neues ausprobiert. Im Glauben, es handelt sich hierbei um einen klassischen Abenteuerroman, wurde ich auf den ersten Seiten gleich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Schnell merkt man, dass es nicht nur um die Suche an sich geht, sondern um viel mehr. Der Erzähler bindet einen in seine Gedankenwelt so mit ein, dass ich bei manchen Sätzen kurz innehalten musste um selbst darüber nachzudenken, dass genau dieser Gedanke gerade ziemlich verrückt und skurril ist. Das hat mir sehr gut gefallen, zumal ich glaube, dass jeder von uns solche Gedanken, ähnlicher Art, in sich trägt.

Toll fand ich auch den Schreibstil und den muss ich hier ganz besonders loben. Der Autor hat eine ganz eigene Art gefunden. Das waren die häufig aneinandergereihten Wörter, die im Kontext zueinander stehen, um den Satz einfach noch mehr Aussagekraft zu verleihen. (Beispiel: Es gab anderes, worüber man später versuchte zu reden, und es gab Wörter – Vater, Auto, Unfall, Sterben, Tod, Rollstuhl, Unglück, Waise, Witwe, Pflegefall -, die nun verboten waren) Auf solche Aufzählungen trifft man hier öfter. Genauso auf die ziemlich unverblümte Art der Erzählung. Hemmungslos, sarkastisch, leicht poetisch, aber auf den Punkt gebracht.

Mit jedem Rückblick in die Vergangenheit, wo der Leser etwas aus der Jugend der Beiden erfährt, hat man nicht nur neue Theorien entwickelt, ,man erkennt auch einen Algorithmus, wo der Autor die Einleitungssätze ähnlich wählt.
>> Wir waren einsam, wir waren hart, wir waren sieben. <<
>> Wir warteten aufeinander, wir wollten alles, wir waren elf. << usw.

Auf der Such nach Felix hatte ich, ab der Mitte irgendwann leider das Gefühl bekommen, ich komme nicht mehr voran. Ich stecke fest. Alles was ich erfahre bringt mich nicht weiter. Das waren die Stellen, die sich für mich auch etwas zogen.

Mit Fortschreiten der Geschichte merkte ich aber, ich suche am falschen Ort, in der falschen Zeit. Die Wahrheit liegt wohl eher in der Vergangenheit.
Deswegen habe ich mich, vor allem zum Schluss, lieber mit diesen Kapiteln befasst und was der Leser da erfährt war so gut inszeniert, dass ich glaube, dass keiner auf des Rätsels Lösung kommt. –

Nämlich der Frage, was ist mit Felix geschehen?

Eine Geschichte über Freundschaft, über Jugend, über Ängste, der Suche nach jemanden und ein Weg sich dabei sogar selbst zu finden.

Veröffentlicht am 18.06.2019

Tolles Setting und spennende Vergangenheit

Der Wind nimmt uns mit
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>> Das Leben ist eine Reise. Nimm nicht zu viel Gepäck mit.

>> Das Leben ist eine Reise. Nimm nicht zu viel Gepäck mit. << (Billy Idol)

Wie Recht mein Lieblingssänger aus meiner Jugend da hat.

Auch Maja, die Hauptprotagonistin dieser Geschichte, begibt sich, frei nach dem Motto „Maja will Meer“, immer wieder auf Reisen, denn sie betreibt einen sehr erfolgreichen Reiseblog. Ihre persönliche Challenge 52 Länder in 52 Wochen.

Doch für die anfänglich selbstbewusste und zufriedenwirkende Maja bricht eine Welt zusammen, als nach einem One Night Stand auf Taiwan, die Nacht nicht ohne Folgen bleibt.

Für sie steht fest, ein Kind und Reisen, das passt nicht. Doch ihre beste Freundin, selbst Mutter eines kleinen Sohnes, rät ihr, dass zumindest der Vater davon wissen sollte. Aber wie, wenn sie nur dessen Vornamen kennt und weiß, dass er geschäftlich viel rum kommt.
Also startet sie einen Aufruf auf ihrem Blog und tatsächlich bekommt sie auch den besagten Hinweis. Der Kindsvater ist gerade auf La Gomera.

Ausgerechnet dort, der einzige Ort, wo Maja niemals wieder hin wollte.

32 Jahre zuvor

In einer Nacht und Nebelaktion wird ein neugeborenes Baby, wie einst Moses in einem Körbchen, von La Gomera, über Teneriffa, nach Deutschland gebracht.
Handelt es sich um die kleine Maja und wenn ja, warum wurde sie von der Insel gebracht?


Ich liebe Geschichten über zwei Zeitebenen. Auch hier taucht der Leser abwechselnd von der Gegenwart in die Vergangenheit.

Ganz besonders DIE hat es mir hier angetan. Sie war extrem spannend, da man unbedingt erfahren wollte, was in der Nacht passiert ist, als das Baby von der Insel gebracht wurde. Die Wahrheit hat mich dann sehr berührt, sodass ich am Ende einen dicken Kloß im Hals hatte.

Die Gegenwart, in der Maja auf der Suche nach sich selbst war, war zwar auch gut, allein schon durch die Insel La Gomera und deren doch manchmal sehr skurrilen Bewohner, aber die Vergangenheit war einfach spannender. Man war so neugierig, die Wahrheit zu erfahren, die natürlich nur stückeweise kam, aber genau damit hat Katharina Herzog die Spannung einfach die ganze Zeit aufrechterhalten.

Leider fand ich Maja manchmal ein wenig zu negativ, was wiederum dafür spricht, dass sie anscheinend doch nicht so stark war, wie es anfänglich wirkte. Doch auch, wo es alles gut zu werden scheint, konnte sie nicht von ihrer Haltung ablassen. Mich persönlich zieht so eine Charaktereigenschaft eher runter, warum ich auch im letzten Drittel Maja nicht mehr ganz so sympathisch fand und ich mich noch mehr auf die Kapitel in der Vergangenheit gefreut habe, wo ich der Wahrheit dann auch kurz bevor stand.

Auch das dritte Buch der Autorin, aus dieser Reihe, war wieder eine ganz besondere Geschichte, wo sie dem Leser diesmal die Insel La Gomera ein bisschen näher bringt.

Trotz, dass ich Maja vielleicht nicht immer so verstanden habe, war es wieder eine tolle Geschichte, allein schon das Geheimnis aus dem Prolog hat gereicht, warum diese Geschichte durchweg spannend war, sodass ich am Ende hierfür eine Leseempfehlung aussprechen kann.

Anmerkung zum Zitat von oben:

Manchmal braucht man eben auch nichts auf einer Reise, außer dem Mut diesen Schritt zu gehen.

Veröffentlicht am 17.06.2019

Wieder sehr unterhaltsam, aber für mich nicht ihr Bestes

Meistens kommt es anders, wenn man denkt
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>> Moin, wir sind Hamburg

>> Moin, wir sind Hamburg <<

In Petra Hülsmanns Bücher trifft man immer auf den ganz alltäglichen Wahnsinn!

Dieses Mal im Vordergrund Nele, die nach einer gescheiterten Beziehung beruflich einen Neuanfang wagt. Sie ergattert einen Job bei einer Hamburger PR-Agentur, wo sie sich auch gleich, weil die Bürgerschaftswahlen bevorstehen, um eine Imagekampagne für den Politiker Rüdiger Hofmann-Klasing kümmern soll. Das wäre auch alles ganz einfach,…

wäre da nicht ihr neuer, sehr sympathischer, gutaussehender Chef.

Ihr jüngerer Bruder Lenny, der das Down Syndrom hat und auf einmal flügge wird.

Ihre Eltern, die nach 30 Jahren wilder Ehe, plötzlich heiraten wollen

und ihr bester Freund, der sich auf einmal so merkwürdig verhält.

Ihr seht, Petra Hülsmann lässt keine Katastrophe aus und sorgt somit für Situationskomik.

Das gefällt mir auch am meisten an ihren Büchern, denn so werden sie nie langweilig. Zudem wählt sie auch immer ernste und wichtige Themen für ihre Geschichten aus, wie in dem Fall Trisomie 21.

„Meistens kommt es anders, WENN man denkt“, war wieder sehr unterhaltsam, wenn ich auch zugeben muss, dass es für mich nicht ihr stärkstes Buch war. Was auch ein bisschen daran lag, dass Nele mir nicht ganz so sympathisch war, als Hauptcharakter. Dennoch machen diese Geschichten einfach Spaß und ich finde sie allesamt lesenswert. Auf ein besonderes Goodie kann man sich auch hier wieder freuen. Man trifft wieder auf alte Bekannte, die man inzwischen so sehr lieb gewonnen, dass man als Kenner dieser Bücher dieser Stelle quasi entgegenfiebert.

Mein Fazit:

Nicht ihr bestes Buch, aber trotzdem sehr unterhaltsam. - Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 26.05.2019

Noch ein bisschen besser als der erste Band

Prince of Passion – Henry
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>> Eine Liebe wie im Märchen

>> Eine Liebe wie im Märchen <<

Hierbei handelt es sich um den zweiten Teil der „Prince of Passion – Reihe“. Obwohl alle Bücher zwar in sich abgeschlossen sind, ist es ratsam, sie der Reihe nach zu lesen, da die Charaktere auch in den anderen Teilen eine Rolle spielen und Folgegeschichten den Ausgang verraten würden.

Das ist auch der Grund, warum ich über Henry nicht viel verraten möchte, außer vielleicht, dass es in dieser Geschichte eben hauptsächlich um ihn geht und dass er in eine Verkupplungsshow gerät, ähnlich wie wir sie hier als „Der Bachelor“ kennen.

20 Frauen, mehrere Dates und am Ende kann nur eine die Krone bekommen…


Ich habe mich sehr auf den Bruder Henry gefreut, was natürlich daran lag, dass er im ersten Band schon gezeigt hat, dass er das schwarze Schaf der königlichen Familie ist. Der Rebell und Bad Boy, der nicht nein sagen kann, zu keiner Party und zu keiner Frau… à la „Live your Life“! Sehr zum Missfallen der Königin, die ihn nun, mit ihrer Auflage zur Ruhe bringen möchte, doch sie kennt Henry scheinbar nicht gut genug. Er spielt mal wieder das Spiel nach seinen Regeln.

Henry konnte mich am Ende dann noch ein kleines bisschen mehr begeistern, als Nicholas, der der Hauptcharakter im ersten Band war. Auch die Hauptprotagonistin hier fand ich sehr sympathisch, mit ihrer zurückhaltenden Art und ihrer Liebe zu Büchern.

Sehr erfreut war ich auch über die Tatsache, dass die Geste „Achselzucken“ hier nicht so oft verwendet wurde, wie im Vorgänger oder in anderen „Endlichkyss-Serien“.

Fazit: Wieder eine sehr unterhaltsame und kurzweilige Story, mit dem gewissen Etwas, einer Prise Sex und einem Hauch royalen Touch. Wer also Filme wie z.B. „Plötzlich Prinzessin“ mag, wird bei dieser Lovestory nicht enttäuscht.

Klare Leseempfehlung!