ein hervorragender zweiter Teil
Spiel der Ehre ist im Mai 2019 im Carlsen Verlag veröffentlicht worden und der zweite Teil einer Trilogie. Anzusiedeln ist das Buch bei den Genres Jugend und Fantasy. Wer Buch eins nicht kennt, sollte ...
Spiel der Ehre ist im Mai 2019 im Carlsen Verlag veröffentlicht worden und der zweite Teil einer Trilogie. Anzusiedeln ist das Buch bei den Genres Jugend und Fantasy. Wer Buch eins nicht kennt, sollte an dieser Stelle nicht weiterlesen, da man sich sonst selbst Spoilern würde.
Um Arins Volk zu retten hat Kestrel eingewilligt die Braut des Prinzen zu werden. Davon ahnt niemand etwas und für Kestrel fühlt sich ihre Situation immer mehr wie ein Käfig an. Am liebsten würde sie Arin alles erzählen. Doch kann sie ihm trauen? Und kann sie sich selbst trauen? Was möchte sie eigentlich wirklich? Es fällt ihr so erschreckend leicht alle zu täuschen. Als sie die Spionin am Hof des Imperators wird, verrät sie damit ihr Reich Valoria, das sie so sehr liebt. Aber noch mehr liebt sie Arin.
"Es spielte fast keine Rolle ob er sie liebte. Arin würde niemals zulassen, dass sie sich selbst ihr Gefängnis schuf, nur damit er freikam. Er würde einen Weg suchen ihre Verlobung zu lösen ... und sie würde ihn gewähren lassen." S. 81
Der erste Band hat überwiegend in Herran gespielt, nun wechseln wir in den Palast der valorianischen Hauptstand und lernen auch Dacra, ein Königreich im Osten kennen. Mit Tensen, dem herranischen Landbauminister und Arins rechter Hand, Prinz Verex, dem Imperator und einigen anderen Personen kommen ein paar neue sehr interessante Charaktere ins Spiel, die den Verlauf der Handlung mal mehr und mal weniger beeinflussen werden.
Das Cover, welches ich wirklich sehr schön und gelungen finde, passt sehr gut zum Cover des Auftaktbandes, weil der gleiche Stil verwendet wurde. Und das Faszinierende daran ist, dass der Plot, genau wie der Dolch auf dem Cover ist: zweischneidig. Es ist wirklich beeindruckend, wie bedeutend es ist, dass jede Person in diesem Buch aufpasst, was sie sagt. Unsere Protagonistin Kestrel ist dabei eine Meisterin der gespaltenen Zunge. Ihre Wörter können so oder so ausgelegt werden. In einem Moment gibt sie sich auf die eine Weise und in der nächsten Situation wieder ganz anders. Wie auch dieses Schwert hat sie zwei Seiten, aber vor beiden sollte man sich hüten um nicht verletzt zu werden. Den Drahtseilakt, den sie tanzt, ist gefährlich und könnte alles mögliche auslösen, wenn sie den nächsten Schritt falsch setzt: Frieden, Krieg, Selbsthass, Glück, Elend, Zufriedenheit, Tod oder Leben.
»Beweise, dass du ihn willst«, sagte er in ihr Haar. Sein Kuss strich über ihre Wange. Er streifte ihre Stirn und ruhte dann auf der goldenen Line, ihrem Verlobungsmal.
»Das tue ich«, sagte sie, aber ihre Stimme klang, als wäre sie am Ertrinken.
Sein Kuss war da, er wartete unweit ihrer Lippen. »Lügnerin«, hauchte er. S. 84
Die Handlung dreht und wendet sich ständig. Beim Lesen musste ich sehr aufpassen nicht den Faden zu verlieren und sehr genau aufpassen, denn jede kleinste Regung oder Anmerkung der Charaktere konnte den Verlauf schon wieder ändern. Zwar braucht die Geschichte etwas um in Fahrt zu kommen, das gerade zu Beginn, sehr viele Sequenzen gibt in denen Kestrel nicht weiß wie es weitergehen soll und sich strategische Gedankengänge häufen.
Besonders schön und herzzerreißend fand ich immer die Teile, in denen Arin und Kestrel aufeinander treffen. Diese Begegnungen sind rar und erzählen von einer verbotenen Liebe, die es moralisch und politisch nicht geben dürfte. Doch gegen seine Gefühle kommt man nicht an und so wechseln sich Anziehungskraft und Misstrauen bei den beiden immer wieder ab. Sie können aber nicht anders als immer wieder etwas zu tun, das den anderen schützt, ohne, dass derjenige etwas davon weiß.
Fazit:
Leidenschaft, Intrigen, Spannung, Fantasy und das alles in einem Buch vereint. Ich freue mich sehr aufs Finale und gebe Spiel der Ehre 5 Schmetterlinge.