Das Rätsel des Wolfsmals – ein spannender Krimi in tollem Setting
Im Wald der Wölfe (Jan-Römer-Krimi 4)„Es lohnt sich nicht, sich mit Fragen zu beschäftigen, auf die man nie eine Antwort finden wird.“ (S. 309)
Meine Meinung:
„Im Wald der Wölfe“ ist der vierte Krimi mit Jan Römer und Stefanie „Mütze“ Schneider, ...
„Es lohnt sich nicht, sich mit Fragen zu beschäftigen, auf die man nie eine Antwort finden wird.“ (S. 309)
Meine Meinung:
„Im Wald der Wölfe“ ist der vierte Krimi mit Jan Römer und Stefanie „Mütze“ Schneider, die ziemlich beste Freunde sind und sich als Reporter mit Cold Cases befassen. Eigentlich wollte Jan in der Einsamkeit einer Hütte mitten in den wilden Weiten des Thüringer Waldes nur ausspannen, doch dann stolpert eine mysteriöse, verletzte Frau in seine Hütte und erzählt ihm eine Geschichte von mehreren Morden, die ganz in der Nähe begangen wurden…
Nach „Die Lichtung“ war es für mich der zweite Band dieser Reihe und obgleich ich die Bände 2 & 3 noch nicht gelesen habe, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Mit dem Auftauchen der geheimnisvollen Hannah Wozniak, die genauso schnell wieder abtaucht, hat Linus Geschke gleich auf den ersten Seiten erfolgreich den Keim der Neugier bei mir gesät. Dieser wuchs und gedieh im Folgenden kontinuierlich an, was mich zusammen mit dem tollen Setting im Thüringer Wald schon früh an die Geschichte gefesselt hat. Die Spannung ist zunächst nur unterschwellig vorhanden, was am „Cold Case Charakter“ des Falls liegt. Doch als dieser dann im weiteren Verlauf zu einem „warm case“ wird, wechselt die Bedrohung von latent zu konkret und es wird für Jan & Co selbst gefährlich. Durch eingeschobene Kapitel aus Sicht des bis zum Schluss unbekannten Täters („Der Wolf“) baute sich beim Lesen immer mehr die Erkenntnis auf, dass es sich um einen brandgefährlichen Mann handelt. Dies wird Jan leider erst spät selbst bewusst – sodass die Geschichte unaufhaltsam auf ein dramatisches und schockierendes Finale zuläuft. Am Ende klären sich die Morde alle nachvollziehbar auf, auch wenn ein Motiv mich persönlich nicht ganz zu 100% überzeugen konnte.
Auch das Zwischenmenschliche bleibt bei diesem überzeugenden Krimi nicht hinter der eigentlichen Story zurück. So ist das Zusammenspiel von Mütze und Jan mal wieder sehr erfrischend zu lesen und dazu erfahren wir noch, was die beiden wirklich übereinander denken. Ganz nebenbei deckt der Autor auch noch ein sehr dunkles Geheimnis aus Mützes Vergangenheit auf. Abgerundet wird das Team von Jans Kumpel Arslan und seiner neuen Freundin Lena, die als Psychologiestudentin einen wertvollen Beitrag für die kleine, bunte Ermittlertruppe leistet. Ein wirklich schönes Team, das Linus Geschke hier zusammengestellt hat!
Sehr gut gefallen hat mir neben der Story an sich und den überzeugenden Charakteren vor allem auch das Setting im Thüringer Wald und die tatsächlichen Orte und Gegebenheiten, auf denen diese Geschichte fußt, wie etwa das ehemalige NVA-Erholungsheim („Sprungschanzenhaus“) oder auch das Bunker-Museum bei Frauenwald.
FAZIT:
Tolles Setting, tolle Charaktere und eine solide Krimi-Story – eine klare Leseempfehlung für alle Krimifans.