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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2016

Spannender Auftakt einer neuen Reihe

Sieben minus eins
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Kommissar Sam Berger versucht verzweifelt, die 15-jährige Ellen zu finden. Er hat den Verdacht, dass sie sich in den Händen eines Serienmörders befindet, da er Verbindungen zu weiteren verschwundenen Mädchen ...

Kommissar Sam Berger versucht verzweifelt, die 15-jährige Ellen zu finden. Er hat den Verdacht, dass sie sich in den Händen eines Serienmörders befindet, da er Verbindungen zu weiteren verschwundenen Mädchen entdeckt hat. Sein Vorgesetzter will nichts von der Theorie, dass ein Serienmörder sein Unwesen treibt, hören und versucht Berger im Zaum zu halten. Endlich entdeckt Berger eine vielversprechende Spur, sodass eine Verdächtige festgenommen werden kann. Dann beginnen sich die Ereignisse allerdings zu überschlagen. Der Fall führt Berger nicht nur in seine eigene Vergangenheit zurück, sondern nimmt ungeahnte Ausmaße an, die sogar dafür sorgen, dass er untertauchen muss...


"Sieben minus eins" ist der Auftakt zu Arne Dahls neuer Reihe, um das Ermittlerteam Sam Berger und Molly Blom. Der Einstieg in den Fall gelingt relativ mühelos, da man sich sofort mitten im spannenden Geschehen befindet und Bergers Team bei der Suche nach Ellen in einer Waldhütte beobachten kann. Dort läuft längst nicht alles nach Plan. Danach flacht die früh aufgebaute Spannung allerdings etwas ab. Berger und seine Ermittlungsansätze geraten ins Zentrum der Handlung. Da seine Person zunächst nicht so richtig greifbar wirkt und man nur schwer nachvollziehen kann, wie er zu seinen Schlussfolgerungen gelangt, fällt es nicht ganz leicht, ihn einzuordnen oder Sympathien für ihn zu entwickeln.

Das ändert sich zum Glück recht schnell, da die Handlung durch Molly Blom eine unerwartete Wendung nimmt, die die Spannung deutlich ansteigen lässt. Auch Berger wirkt dann authentischer, da er nach und nach Details aus seiner Vergangenheit lüftet. Es macht wirklich Spaß zu beobachten, wie aus Sam Berger und Molly Blom, nach anfänglichen Schwierigkeiten, ein gutes Team wird. Der Täter wird von den beiden dann auch recht früh enttarnt. Das tut der Spannung allerdings keinen Abbruch, da die Jagd nach ihm noch für einige Überraschungen sorgt und erst in einem spannenden Showdown gipfelt.

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten habe ich mich bei diesem Krimi sehr gut und spannend unterhalten gefühlt. Überraschende Wendungen und die spannende Jagd nach dem Täter haben dafür gesorgt, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen mochte. Ich vergebe deshalb vier von fünf Bewertungssternchen und würde mich freuen, bald mehr von Sam Berger und Molly Blom zu lesen.

Veröffentlicht am 26.10.2016

Der achte Fall für Oliver von Bodenstein und Pia Sander

Im Wald
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Mitten in der Nacht wird Oliver von Bodenstein zu einem Einsatz gerufen. Ein Wohnwagen brennt lichterloh. Bei den Löscharbeiten wird in den verkohlten Trümmern eine Leiche gefunden. Die einzige Zeugin ...

Mitten in der Nacht wird Oliver von Bodenstein zu einem Einsatz gerufen. Ein Wohnwagen brennt lichterloh. Bei den Löscharbeiten wird in den verkohlten Trümmern eine Leiche gefunden. Die einzige Zeugin des Brandes erscheint wenig glaubhaft, da sie stark alkoholisiert ist und keine genauen Angaben machen kann. Wenig später wird die Mutter des Opfers im Hospiz erdrosselt, obwohl sie nur noch wenige Tage zu leben gehabt hätte. Als dann auch noch der Pfarrer tot aufgefunden wird und dabei der Eindruck erweckt werden soll, dass er Selbstmord begangen hat, ahnt von Bodenstein, dass die Todesfälle irgendwie zusammenhängen müssen. Seine Ermittlungen führen ihn in die eigene Vergangenheit, denn es hat den Anschein, dass der Schlüssel zu allem in das Jahr 1972 führt. Denn damals verschwand von Bodensteins bester Freund Artur spurlos. Kann von Bodenstein unvoreingenommen ermitteln oder geht ihm dieser Fall zu nah?


"Im Wald" ist bereits der achte Fall für Oliver von Bodenstein und Pia Sander ( ehemals Kirchhoff ). Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, können die Bände auch unabhängig voneinander gelesen werden. Dem aktuellen Fall kann man auch ohne Vorkenntnisse aus den vorangegangenen Büchern folgen. Hintergrundinformationen zu den Hauptprotagonisten sind in die Handlung eingeflochten, sodass man sich beim Lesen relativ leicht orientieren kann. Um der Weiterentwicklung der bekannten Charaktere, und den beruflichen und privaten Nebenhandlungen zu folgen, empfiehlt sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge.

Der Einstieg in den aktuellen Kriminalfall gelingt nicht ganz mühelos, denn man bekommt es mit einer Vielzahl von Charakteren zu tun, die nach und nach in die Handlung eingeführt werden. Obwohl sich am Anfang des Buchs ein Personenregister befindet, in dem man jederzeit nachlesen kann, wer wie zu wem steht, ist es zunächst nicht ganz einfach, die Protagonisten und ihre Beziehungen untereinander, richtig zuzuordnen. Hier muss man wirklich sehr aufmerksam lesen, um nichts zu verwechseln.

Die Ermittlungen selbst starten eher gemächlich. Es wird zunächst kaum Spannung aufgebaut, aber dennoch sind die Rückblicke in die Vergangenheit und natürlich auch die aktuellen Morde, so interessant, dass man unbedingt erfahren möchte, wie alles zusammenhängt. Man ist beim Lesen hin- und hergerissen und weiß nicht, wen man nun eigentlich verdächtigen und was man glauben soll. Überraschende Wendungen sorgen außerdem dafür, dass man die eigenen Ermittlungen gelegentlich über den Haufen werfen und neu ansetzen muss. Dadurch gerät man schließlich doch in den Bann der Handlung und mag das Buch zum Schluss kaum noch aus der Hand legen.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und dadurch ganz in die Handlung eintauchen. Auch in diesem Band gibt es, neben den eigentlichen Ermittlungen, wieder einen Einblick in das Privatleben von Pia Sander und Oliver von Bodenstein. Man kann also beobachten, wie sich die beiden weiterentwickeln. Auch im Team des Hofheimer K11 tut sich einiges, sodass man auch diese Nebenstränge interessiert verfolgt.

Ich habe bisher alle Fälle von Oliver von Bodenstein und Pia Sander mit Begeisterung verfolgt. Auch bei diesen Ermittlungen wurde ich nicht enttäuscht, sondern habe jede Seite mit großem Interesse gelesen. Allerdings muss ich gestehen, dass mir der Einstieg, durch die Vielzahl der Charaktere, doch ein wenig schwerer gefallen ist, als sonst. Deshalb ziehe ich auch ein Bewertungssternchen ab, vergebe aber dennoch eine begeisterte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender historischer Kriminalroman

Der Angstmann
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Dresden 1944: Zwei Jungen finden eine grausam zugerichtete Frauenleiche in einem Ruderhaus. Kriminalinspektor Max Heller wird mit den Ermittlungen betraut. Die verlaufen allerdings alles andere als reibungslos. ...

Dresden 1944: Zwei Jungen finden eine grausam zugerichtete Frauenleiche in einem Ruderhaus. Kriminalinspektor Max Heller wird mit den Ermittlungen betraut. Die verlaufen allerdings alles andere als reibungslos. Denn fähige Mitarbeiter werden an die Front gerufen und sein linientreuer Vorgesetzter drängt darauf, dass Heller den Fall schnell abschließt und zu dem Ergebnis kommt, dass ein Durchreisender der Täter war. Heller glaubt allerdings nicht daran und folgt, zum großen Ärger seines Chefs, weiteren Spuren. Schon bald wird die nächste Frauenleiche gefunden und das Gerücht, dass der Angstmann umgeht, macht die Runde....

Der Einstieg in den Kriminalroman gelingt mühelos. Denn Frank Goldammer sorgt von Anfang an dafür, dass man sich stets bewusst ist, in welcher Zeit sich die Handlung zuträgt. Die Hintergrundkulisse erwacht zum Leben, da man die Kälte, den Hunger und die Gefahr, wem man in dieser Zeit überhaupt noch trauen kann, zwischen den Zeilen spüren kann. Da Max Heller kein Anhänger Hitlers ist, schwebt er immer in Gefahr, von seinem Vorgesetzten angezeigt und aus dem Verkehr gezogen zu werden. Die Atmosphäre wirkt dadurch bedrohlich und beklemmend.

Der Fall selbst startet eher gemächlich. Im ersten Teil des Buchs tritt die Spannung sogar ein wenig auf der Stelle. Die Geschichte ist zwar durchgehend interessant, doch echte Spannung will sich nicht so richtig einstellen. Das ändert sich im zweiten Teil der Erzählung allerdings komplett, denn dann überschlagen sich die Ereignisse und sorgen dafür, dass man das Buch nur noch ungern aus der Hand legen mag.

Ich habe mich beim Lesen dieses Krimis sehr gut unterhalten. Im ersten Teil hätte ich mir zwar ein wenig mehr Spannung gewünscht, doch dafür wurde ich dann in der zweiten Hälfte großzügig entschädigt. Die düstere und bedrohliche Stimmung hat außerdem dafür gesorgt, dass das Buch sehr authentisch auf mich wirkte. Ich vergebe deshalb vier von fünf Bewertungssternen und freue mich schon auf den nächsten Fall von Max Heller.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender historischer Kriminalroman

Der Angstmann
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Dresden 1944: Zwei Jungen finden eine grausam zugerichtete Frauenleiche in einem Ruderhaus. Kriminalinspektor Max Heller wird mit den Ermittlungen betraut. Die verlaufen allerdings alles andere als reibungslos. ...

Dresden 1944: Zwei Jungen finden eine grausam zugerichtete Frauenleiche in einem Ruderhaus. Kriminalinspektor Max Heller wird mit den Ermittlungen betraut. Die verlaufen allerdings alles andere als reibungslos. Denn fähige Mitarbeiter werden an die Front gerufen und sein linientreuer Vorgesetzter drängt darauf, dass Heller den Fall schnell abschließt und zu dem Ergebnis kommt, dass ein Durchreisender der Täter war. Heller glaubt allerdings nicht daran und folgt, zum großen Ärger seines Chefs, weiteren Spuren. Schon bald wird die nächste Frauenleiche gefunden und das Gerücht, dass der Angstmann umgeht, macht die Runde....

Der Einstieg in den Kriminalroman gelingt mühelos. Denn Frank Goldammer sorgt von Anfang an dafür, dass man sich stets bewusst ist, in welcher Zeit sich die Handlung zuträgt. Die Hintergrundkulisse erwacht zum Leben, da man die Kälte, den Hunger und die Gefahr, wem man in dieser Zeit überhaupt noch trauen kann, zwischen den Zeilen spüren kann. Da Max Heller kein Anhänger Hitlers ist, schwebt er immer in Gefahr, von seinem Vorgesetzten angezeigt und aus dem Verkehr gezogen zu werden. Die Atmosphäre wirkt dadurch bedrohlich und beklemmend.

Der Fall selbst startet eher gemächlich. Im ersten Teil des Buchs tritt die Spannung sogar ein wenig auf der Stelle. Die Geschichte ist zwar durchgehend interessant, doch echte Spannung will sich nicht so richtig einstellen. Das ändert sich im zweiten Teil der Erzählung allerdings komplett, denn dann überschlagen sich die Ereignisse und sorgen dafür, dass man das Buch nur noch ungern aus der Hand legen mag.

Ich habe mich beim Lesen dieses Krimis sehr gut unterhalten. Im ersten Teil hätte ich mir zwar ein wenig mehr Spannung gewünscht, doch dafür wurde ich dann in der zweiten Hälfte großzügig entschädigt. Die düstere und bedrohliche Stimmung hat außerdem dafür gesorgt, dass das Buch sehr authentisch auf mich wirkte. Ich vergebe deshalb vier von fünf Bewertungssternen und freue mich schon auf den nächsten Fall von Max Heller.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Was ist Realität und was Fiktion?

Nach einer wahren Geschichte
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Die erfolgreiche Autorin Delphine lernt auf einer Party L. kennen. Die eher zurückhaltende Delphine ist geradezu fasziniert von der eleganten und selbstsicheren Frau. Da beide sofort auf einer Wellenlänge ...

Die erfolgreiche Autorin Delphine lernt auf einer Party L. kennen. Die eher zurückhaltende Delphine ist geradezu fasziniert von der eleganten und selbstsicheren Frau. Da beide sofort auf einer Wellenlänge liegen und ein Gefühl tiefer Verbundenheit teilen, treffen sie sich schon bald regelmäßig und reden über Familie, Freunde und Vorlieben. Da L. als Ghostwriterin arbeitet, können die beiden sich auch beruflich austauschen. Die sonst eher schüchterne Delphine fasst Vertrauen zu L. und lässt sich sogar dazu hinreißen, L. von der Idee für ihr nächstes Buch zu erzählen. Diese reagiert darauf allerdings ganz anders als erwartet, denn L. hält gar nichts von Delphines Einfall, ihren Lesern eine erfundene Geschichte zu präsentieren. L. hält das für Zeitverschwendung und ist der Meinung, dass Delphine sich ganz der Wahrheit verschreiben sollte. Delphine ist verunsichert, da L. ihre Meinung äußerst energisch vertritt und wird schon bald von einer starken Unsicherheit ergriffen. Das geht sogar so weit, dass sie keinen Stift mehr in die Hand nehmen oder auch nur ein paar Zeilen am PC schreiben kann. L. scheint davon zutiefst getroffen und bietet selbstlos ihre Hilfe an. Schon bald übernimmt sie den gesamten Schriftverkehr für Delphine und beantwortet alles in ihrem Namen. Dabei gehen Delphine und L. äußerst vorsichtig vor, denn niemand ahnt etwas von Delphines Schreibblockade. Doch leider sorgt L. auch dafür, dass niemand Delphine und L. gemeinsam sieht und unterbindet geschickt Delphines Kontakt zu ihrem großen Freundeskreis. Es weiß also keiner, dass es L. tatsächlich gibt und dass sie für Delphine einspringt, wenn diese ihre Hilfe braucht. Erst viel zu spät erkennt Delphine, dass L. ihr immer ähnlicher wird.....


"Nach einer wahren Geschichte" wird in der Ich-Form, aus der Sicht von Delphine, erzählt. Sie schildert die Ereignisse so, wie sie ihrer Meinung nach erzählt werden müssen und springt dabei gelegentlich in der Zeit herum. Dadurch hat man aber nie das Gefühl, den roten Faden zu verlieren, sondern eher den Eindruck, dass Delphine einem direkt gegenüber sitzt und erzählt, wie sich alles zugetragen hat. Delphines Wortwahl und ihr Satzbau sind ganz so, wie man es von einer erfolgreichen Autorin erwartet: elegant und etwas anspruchsvoll. Delphine weiß genau, wie man mit Worten umgeht. Innerhalb kürzester Zeit hat man sich an diesen Stil gewöhnt, lehnt sich entspannt zurück und möchte unbedingt erfahren, was es mit L. auf sich hat und welches Motiv diese wohl antreiben mag.

Diese Neugier treibt einen schon bald durch das Buch. Denn im Verlauf der Erzählung schlägt die freundliche und gelöste Atmospähre, die L. und Delphine anfangs umgibt, um und bekommt einen bedrohlichen Beigeschmack. Man stellt sich ständig die Frage, wie sich das wohl alles entwickeln wird und folgt fasziniert Delphines Schilderungen. Doch leider sind diese ja recht einseitig, denn nur Delphine kennt L. und die Eindrücke und Szenen, von denen sie berichtet, kann niemand sonst bestätigen. Deshalb kommen beim Lesen dann auch Zweifel auf, ob sich das alles wirklich so zugetragen haben kann. Doch gerade diese Ungewissheit macht einen großen Reiz dieser Erzählung aus, da man schon bald nicht mehr weiß, was man eigentlich glauben soll.

Ich habe das Buch mit einem eher mulmigen Gefühl aufgeschlagen und war unsicher, ob diese Erzählung etwas für mich sein könnte. Doch schon nach wenigen Seiten war ich äußerst positiv überrascht, denn sowohl die Geschichte, als auch der Schreibstil, zogen mich in ihren Bann und deshalb habe ich die Ungewissheit, nicht genau ausmachen zu können, was Fiktion und was Realität ist, regelrecht genossen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich im Mittelteil auch mal das Gefühl hatte, dass die Geschichte ein wenig auf der Stelle tritt und dass es nicht so richtig voran geht. Deshalb ziehe ich auch ein Sternchen ab, komme aber noch immer auf eine sehr gute vier Sterne Bewertung und empfehle dieses Buch gerne weiter!