Cover-Bild Berlin Prepper
Band 1 der Reihe "Berlin Noir"
(12)
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14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 236
  • Ersterscheinung: 13.05.2019
  • ISBN: 9783518469613
Johannes Groschupf

Berlin Prepper

Thriller
Thomas Wörtche (Herausgeber)

Als Online-Redakteur bei einer großen Tageszeitung muss Walter Noack die Pöbeleien und Hasstiraden in den Kommentaren löschen. Tausende Male am Tag ist er mit den widerwärtigsten Beschimpfungen konfrontiert. Sein Nervenkostüm wird noch dünner, als er und später eine Kollegin von Unbekannten anscheinend grundlos zusammengeschlagen werden und er auch noch einen privaten Verlust erleiden muss. Die Polizei zeigt sich bei all dem machtlos. Das tägliche Gift, der Dauerhass sickert schließlich auch in Noacks Seele. Er schliddert allmählich in die trübe Szene von waffenhortenden Preppers, Reichs-und Wehrbürgern, abgestoßen und fasziniert zugleich. Als es in Berlin während der brutalen Sommerhitze zu Großbränden, Unruhen und offener Anarchie kommt, merkt er, dass er sich mit den falschen Leuten eingelassen hat. Jetzt geht es nur noch um Leben oder Tod.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.06.2019

Berlin Prepper

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Noack arbeitet in der Online Redaktion einer Zeitung. Seine Aufgabe ist es die Hasskommentare zu löschen. Im Laufe der Zeit setzt ihm diese Aufgabe immer mehr zu, da die Kommentare immer mehr zunehmen ...

Noack arbeitet in der Online Redaktion einer Zeitung. Seine Aufgabe ist es die Hasskommentare zu löschen. Im Laufe der Zeit setzt ihm diese Aufgabe immer mehr zu, da die Kommentare immer mehr zunehmen und sich an Brutalität und Hass gegenseitig übertreffen. Zudem ist er auch im privaten Umfeld mit den Themen Verlust, Hass und Gewalt konfrontiert. Noack ist fasziniert von den Reichsbürgern und deren Ansichten, ohne es richtig zu merken taucht er in diese Kreise ein und gerät in einen gefährlichen Freundeskreis.

Johannes Groschupf behandelt in seinem Buch viele aktuelle und hochbrisante Themen. Ich bin begeistert, welche Vielzahl an wichtigen Themen der Autor in das Buch gepackt hat. Leider war mir persönlich die Handlung aber zu wenig fesselnd. Die Handlung plätschert so dahin, aber sie konnte mich nie mitreißen oder richtig begeistern. Beim Lesen empfand ich diese oftmals etwas langatmig und sie wirkte auch immer wieder konstruiert. Etwas enttäuscht bin ich vom Klappentext, denn dieser kündigt meiner Meinung nach eine viel spannendere Handlung an, als es letztendlich wirklich der Fall ist. Besonders gelungen finde ich hingegen, dass das Buch wirklich zum Nachdenken anregt. Auch Tage nachdem ich es beendet habe, musste ich immer wieder an die Handlung denken und die ein oder andere gesellschaftliche Entwicklung kritisch hinterfragen.

Die einzelnen Protagonisten sind interessant und heben sich von anderen dieses Genres zum Teil deutlich ab. Noack und seine Entwicklung fand ich wirklich interessant zu verfolgen und hat zum Nachdenken angeregt. Andere Charaktere hingegen konnten mich nicht ganz überzeugen, da sie teilweise etwas konstruiert und klischeehaft wirkten.

FAZIT:
„Berlin Prepper“ ist ein interessanter Thriller, dessen volles Potenzial leider nicht ganz genutzt wurde. Da das Buch aber zum kritischen Nachdenken anregt und sich flüssig lesen lässt, vergebe ich 3 Sterne!

Veröffentlicht am 16.06.2019

Hass

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Noack hat einen hochaktuellen Beruf: er löscht für eine Online-Redaktion übergriffige und sonstige Hasskommentare. Kein einfacher Job – tagtäglich schaut er in menschliche Abgründe. Dazu kommen noch die ...

Noack hat einen hochaktuellen Beruf: er löscht für eine Online-Redaktion übergriffige und sonstige Hasskommentare. Kein einfacher Job – tagtäglich schaut er in menschliche Abgründe. Dazu kommen noch die Anfeindungen von eben diesen Kommentarschreibern, sie drohen ihm und seinen Kollegen mehr oder weniger offen. Dann kommt es tatsächlich zu körperlichen Attacken auf ihn und seine Kollegin. Die Polizei steht vor einem Rätsel, scheint aber auch nicht übermäßig motiviert, diese Verbrechen aufzuklären. Aber auch Noack ist wenig kooperativ, so gibt es die üblichen Verdächtigen: Flüchtlinge aus einem nahe gelegenen Lager. Doch es kommt alles noch viel schlimmer…
„Berlin Prepper“ ist ein Thriller aus der Feder von Johannes Groschupf, einem niedersächsischen Journalisten. Für mich war es das erste Buch, das ich von ihm lesen durfte. Erstmals habe ich von der Prepper Szene erfahren, dieser Begriff war mir bis dato völlig unbekannt. Auch wenn den Leser der Titel etwas anderes ahnen lässt: die Prepper Szene wird hier nur am Rande beleuchtet. Trotzdem interessant für den Unwissenden… Der Autor schreibt flüssig aus Noacks Perspektive, was den Leser immer nahe am Geschehen sein lässt. So eilt man schnell durch die Seiten, obwohl mir persönlich die wahre Thrillerspannung fehlt. Krimi ok, aber als Thriller würde ich dieses Buch nicht betiteln. Noacks Handlungsweisen sind für mich nicht immer nachvollziehbar, wirken ab und an unrealistisch. Auch die Polizei kommt hier nicht wirklich gut weg. Erschreckend sind diese menschenverachtenden Kommentare, die es so wohl tatsächlich im WWW gibt. Ganz schlimm! Das Buch wirkt auf mich etwas überladen, Themen wie z. B. Reichsbürger werden nur angerissen, obwohl man doch viel mehr daraus machen kann. Das sollte man vielleicht intensiver in einem separaten Buch angehen.
Cover wie auch Titel machen Lust auf das Buch, haben aber im Endeffekt gar nicht so viel mit dem Inhalt zu tun.

Veröffentlicht am 11.06.2019

Interessante Thematiken, die am Ende nicht voll zur Geltung kommen

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Rezension zu „Berlin Prepper“ von Johannes Groschupf
Der Schreibstil von „Berlin Prepper“ ist zunächst für mich gewöhnungsbedürftig gewesen, vor allem was die Erzählperspektive betrifft. Das Buch ist aus ...

Rezension zu „Berlin Prepper“ von Johannes Groschupf
Der Schreibstil von „Berlin Prepper“ ist zunächst für mich gewöhnungsbedürftig gewesen, vor allem was die Erzählperspektive betrifft. Das Buch ist aus der Sicht des Protagonisten verfasst. Dennoch lässt sich das die Geschichte recht schnell und flüssig lesen.
Das Buch beginnt interessant. Noack, der Protagonist, ist ein schräger Charakter, der stets auf jeden denkbaren Katastrophenfall vorbereitet ist. Dafür legt er nicht nur Vorräte an, sondern er hält sich auf fit. Interessant ist sein Beruf. Tagtäglich löscht Noack tausende von Hasskommentaren, damit sie nicht auf der Homepage der Redaktion, für die er arbeitet, erscheinen. Die Kommentare sind erschreckend, erstrecht, wenn man bedenkt, dass es reale Kommentare sind, die der Autor in die Geschichte eingebaut hat. Die Thematik ist aktuell und spannend. Leider verliert sie im Laufe der Geschichte ihre Kraft. Nachdem Noack angegriffen wird, geht es darum, den Täter zu finden. Nach einem schweren Schicksalsschlag, den ich hier nicht erwähnen möchte, um keine Spannung zu nehmen, wird Noacks Verfassung immer schlimmer. Leider werden dann irgendwann thematisch neue Fässer aufgemacht, sodass am Ende einige Fragen offenbleiben und man als Leser etwas ratlos zurückbleibt. Noack und auch andere Figuren handeln insgesamt auf eine gewöhnungsbedürftige Art und Weise, sodass dadurch Spannung verloren geht, dass nicht alles wirklich glaubwürdig ist, was da vor sich geht. Nicht, dass dies bei jedem Buch der Fall sein muss, dafür sind es schließlich Geschichten, aber hier sind doch so viele reale Elemente enthalten, dass ich mir mehr Glaubwürdigkeit gewünscht hätte.
Schade ist auch, dass der Klappentext von Unruhen und offener Anarchie in Berlin spricht und es dann nur noch um Leben und Tod ginge. In gewisser Weise stimmt das auch, aber eher im Kleinen, sodass der Klappentext etwas suggeriert, was hier so nicht stattfindet.
Zusammengefasst merkt man schon, dass mich das Buch nicht begeistert hat. Dennoch ist es auch nicht schlecht. Die Thematiken sind durchaus interessant, nur verlieren sie ihren Fokus dadurch, dass so viel thematisiert wird. Die Wirkung der Hasskommentare kommt aber vor allem zu Beginn gut zum Tragen und sie regt zum Nachdenken an. Wer zwischendurch gerne ein etwas andere Buch liest, der kann dieses Buch zur Hand nehmen und sich ein eigenes Bild machen.

Veröffentlicht am 18.10.2019

Der Hass im Netz und das Ausleben in der realen Welt

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Walter, der Protagonist des Romans, dessen Name lange nicht genannt wird, ist ein Prepper. Er bereitet sich auf den Katastrophenfall vor. Er trainiert jeden Tag, bunkert Vorräte und weiß genau, irgendwann ...

Walter, der Protagonist des Romans, dessen Name lange nicht genannt wird, ist ein Prepper. Er bereitet sich auf den Katastrophenfall vor. Er trainiert jeden Tag, bunkert Vorräte und weiß genau, irgendwann wird der Fall eintreten und fast niemand ist vorbereitet. 

Von Beruf ist er Content Moderator, wie er so schön sagt, der Klomann der Internetseite eines Konzerns. Er liest und bewertet jeden Tag Kommentare und löscht die unangemessenen, Morddrohungen zum Beispiel, Hasskommentare etc. 

Doch dann nimmt sein Leben eine dramatische Wende, als er nach einer Schicht zusammengeschlagen wird. Er bleibt nicht das einzige Opfer und bald geht es um Leben und Tod.

 

Mir waren die Charaktere nicht sympathisch. Irgendwie konnten sie mich nicht packen. Ich fand es gut, wie andauernd die Hasskommentare eingebunden wurden und sich wie ein roter Faden durch die Handlung ziehen. Aber das war für mich auch das positivste an dem Buch, das und die Aufmerksamkeit, die auf diesen Hass gelenkt wird.

 

Ich stelle mir Walters Job wirklich schlimm vor. Gut, ich mache ihn bestimmt nicht einfacher, ich gehöre zu denen, die sich über Hasskommentare im Internet beschweren, nur leider bringt das immer nichts. Ich finde es echt schrecklich, was die Leute alles schreiben, da werden im Roman viele Beispiele genannt, die mir Übelkeit bereiten.

 

Ich empfand das Buch als deprimierend. Bei mir kam keine Spannung auf, ich habe es gelesen und fühlte nichts, außer bei den Kommentaren, die wirklich schrecklich waren. Genauso schlimm, wie die Drohungen und die Tatsache, dass man dagegen einfach nichts tun kann.

  

Fazit: Mich konnte das Buch leider emotional nicht erreichen. Die Charaktere waren mir nicht sympathisch und die Handlung empfand ich nicht als spannend. Ich fand es aber gut, dass der Fokus auf die Hasskommentare und Drohungen im Netz, sowie die dort verbreitete Propaganda gelegt wurde. Das Thema ist top aktuell und wird noch immer viel zu wenig beachtet. Immer wieder gibt es Berichte über die Hetze im Netz, aber nichts passiert. Es wird einfach nichts unternommen und dieses Buch zeigt diese Ohnmacht. 

 

Das Buch bekommt von mir 2 Sterne.

Veröffentlicht am 19.06.2019

Leider mein Lowlight des Jahres, da es meinen Nerv nicht treffen konnte

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Meine Meinung zum Buch:
Ich bin eigentlich kein Freund davon grundsätzlich schlechte Rezensionen zu schreiben, doch bei "Berlin Prepper" wurde mein Nerv leider so gar nicht getroffen.

Der Autor widmet ...

Meine Meinung zum Buch:
Ich bin eigentlich kein Freund davon grundsätzlich schlechte Rezensionen zu schreiben, doch bei "Berlin Prepper" wurde mein Nerv leider so gar nicht getroffen.

Der Autor widmet sich eigentlich einem brandaktuellen und sehr wichtigen Thema, welches in Büchern zu selten thematisiert wird, Hasskommentare und Mobbing im Internet. Ein Thema welches mich schockiert, aufwühlt und über das ich gerne intensiv und tiefgründig gelesen hätte, doch dies schafft der Schriftsteller Johannes Groschupf leider auf kaum einer Seite.
Dies liegt wohl vor allem an seinem sehr distanzierten, kühlen und stehts sehr einfachen Schreibstil, der in meinen Augen zu wenig vermittelt, als dass er eine solch brisante Thematik tragen könnte. Aus diesem Grund bleibt die komplette Geschichte auf Distanz zum Leser, und trotz der schlimmen und augenscheinlich abschreckenden Thematik, saß ich ungerührt vor diesem Buch, welches mich eigentlich berühren, ja geradezu aufregen sollte.

Die Charaktere sind augenscheinlich nicht mit Fehlern behaftet, scheinen gut ausgearbeitet, aber ihnen Fehlt Leben und das Nachvollziehbare Handeln in einzelnen Situationen. Durch ihre fehlende Entwicklung, möglicherweise durch die geringe Seitenanzahl, wirken diese bald nur noch wie blasse Stereotypen, die einem genauen Plan des Autors folgen. Dies war mir zu wenig, denn ich mag es nicht, wenn Charaktere von Seite eins bis zum Ende immer schablonenhaft gleich bleiben, ohne individuell auf Veränderungen zu reagieren oder zu agieren.

Die Dialoge zwischen den Charakteren sind durchaus gut gelungen, spritzig und auf den Punkt, hier merkt man, dass der Autor mehr kann, als er zeigt.

Mein Fazit:
Leider war für mich "Berlin Prepper" eine große Enttäuschung und traf überhaupt nicht meinen Nerv, weshalb ich dem Buch aufgrund des fehlenden Tiefgangs und des Fehlens des bedachten Umgangs mit dem Thema nur 2 Sterne vergeben.