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Veröffentlicht am 19.06.2019

Ein richtig cooler Reihenauftakt, der große Lust auf mehr macht!

Die Unausstehlichen & ich (Band 1) - Das Leben ist ein Rechenfehler
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Als mir der erste Band von „Die Unausstehlichen & ich“ auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt wurde, wusste ich einfach sofort, dass ich ihn unbedingt lesen muss. Das Buch klang einfach so gut! Eine toughe ...

Als mir der erste Band von „Die Unausstehlichen & ich“ auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt wurde, wusste ich einfach sofort, dass ich ihn unbedingt lesen muss. Das Buch klang einfach so gut! Eine toughe Protagonistin, die sich durchbeißt? Ein abgelegenes Internat in den Bergen? Ein Muss für Fans von John Green, Raquel Palacio und Andreas Steinhöfel? - Ich habe das Buch förmlich nach mir rufen gehört und konnte es wirklich kaum noch abwarten endlich mit dem Lesen loslegen zu können.

Die 11-jährige Enni ist stinkwütend! Ihre Pflegeeltern haben sie in ein abgelegenes Internat gesteckt, in einen Knast für Psychos, am Ende der Welt! Sie selbst werden in die Schweiz ziehen, zusammen mit ihrem Sohn Noah. Enni möchte nicht von ihrem Pflegebruder Noah getrennt sein, er ist der einzige Mensch in ihrem Leben, dem sie vertrauen kann. Für sie steht daher sofort fest: Sie muss aus diesem „Freakschnuppen“ ausbrechen und Noah finden. Leider ist dieses Vorhaben alles andere als einfach. Alleine wird es Enni nicht schaffen, sie braucht Hilfe von ihren neuen Mitschülern. Blöd nur, dass sie diese irgendwie so gar nicht leiden kann, sie findet sie unausstehlich und total freaky. Als die Unausstehlichen ihr aber einen Deal anbieten, willigt Enni ein. Ihre Mitschüler planen ebenfalls etwas Geheimes, etwas, wofür sie dringend Ennis Unterstützung benötigen...

Meine große Vorfreude war hier absolut gerechtfertigt. Mir hat der Reihenauftakt von „Die Unausstehlichen & ich“ wahnsinnig gut gefallen. Ich habe das Buch quasi inhaliert und hatte dabei jede Menge Spaß.

Erzählt wird hier alles aus der Sicht der 11-jährigen Enni in der Ich-Perspektive und dies auf eine ganz besondere und extrem coole Weise, wie ich finde. Enni schreibt ihre Geschichte für den Psychologen Dr. Mergan auf, woran man auch immer wieder erinnert wird, da Enni den Arzt öfters direkt anspricht und somit auch irgendwie uns Leser.

Ich mochte Enni vom ersten Moment an super gerne. Sie ist zwar ziemlich frech und nimmt wahrlich kein Blatt vor den Mund, aber gerade das hat mir so gut an ihr gefallen. Enni ist eine Kämpferin und lässt sich nicht unterkriegen. Mit ihr ist Vanessa Walder eine starke Buchheldin gelungen, die man trotz ihrer vorlauten Art - und ihrer großen Liebe für Mathe (Mathe ist irgendwie nicht so mein Ding, räusper) - sofort ins Herz schließen muss.

Durch Ennis Erzählungen erfahren wir, dass sie, obwohl sie erst 11 Jahre alt ist, schon verdammt viel in ihrem Leben durchmachen musste. Man kann mit Enni wirklich nur Mitleid haben, ich habe zutiefst mit ihr mitgefühlt. Mich hat es da auch überhaupt nicht verwundert, dass Enni oft so wütend ist und ständig rot sieht.

Ihre große Aggressivität kommt durch den intensiven und sehr lebendigen Schreibstil erstklassig rüber. Hut ab wie es der Autorin Vanessa Walder gelungen ist, die Geschichte so realistisch und einfühlsam aus der Sicht einer 11-jährigen zu schreiben. Man kann sich so gut in Enni hineinversetzen und ihre Gedanken und Emotionen stets absolut nachvollziehen. Besonders klasse fand ich die durchgestrichenen Flüche und Schimpfwörter, dadurch wirkt alles nur noch authentischer.

Enni flucht wie der Teufel; sie kann man wirklich als eine Meisterin im Fluchen bezeichnen. Klar, dass so etwas in einem Bericht für einen Psychologen natürlich gar nicht geht. Die schlimmen Wörter mussten deswegen alle unkenntlich gemacht werden. Ich fand diese Idee total witzig, muss aber gestehen, dass ich mich an diese Überkritzelungen erst gewöhnen musste. Anfangs habe ich mir noch bei jeder Streichung überlegt, welches Wort sich wohl darunter verbirgt. Oft konnte ich es mir denken, aber manchmal hatte ich echt gar keine Ahnung, welches unanständige Wort die liebe Enni da wohl gerade wieder von sich gegeben hat. Ich habe mich irgendwann dabei ertappt, dass ich die durchgestrichenen Wörter nur noch überlesen habe. Das meine ich jetzt aber nicht negativ oder so. Ich bin von dieser Idee wirklich begeistert, es ist einfach mal etwas erfrischend anderes und ich kann mir nur zu gut vorstellen, dass dieser außergewöhnliche Erzähstil bei der Zielgruppe sehr gut ankommen wird.

Für Mädels und Jungen ab 10 Jahren ist das Buch wärmstens zu empfehlen. Hier bin ich mir sehr sicher, dass die Story beide Geschlechter ansprechen wird, obwohl die Protagonistin ein Mädchen ist. Da Enni im Internat auf so einige männliche Mitschüler treffen wird, die in der Geschichte noch eine große Rolle spielen werden, haben auch Jungen hier Charaktere, mit denen sie sich identifizieren können. Und was dazu gesagt sein muss: Enni ist definitiv nicht das, was man als typisch Mädchen bezeichnen würde. Enni ist einfach einzigartig und so herrlich tough und selbstbewusst. Richtig cool finde ich, dass sie sich die Haare blau färbt. Diese krasse Haarfarbe spiegelt einfach nur zu gut ihren rebellischen Charakter wider.

Neben Enni begegnen einem im Verlaufe des Buches noch viele weitere außergewöhnliche und sehr unterschiedliche Charaktere. Da wäre zum Beispiel der liebenswerte Dante, der lustige und zuckersüße kleine Lucky oder der schüchterne Karan. Die Charaktere wurden allesamt hervorragend von Vanessa Walder ausgearbeitet. Sie haben alle so ihren Ecken und Kanten und Probleme, was sie nur noch sympathischer und authentischer macht. 

Wovon ich ebenfalls hellauf begeistert bin, ist das Setting. Das Saakser Internet wird so genial beschrieben! Die Schule befindet in einer großen stattlichen Villa, welche hoch oben sehr idyllisch auf einem Berg liegt, zu dem man nur mit einer Seilbahn gelangt. Klingt das nicht toll? :D
Die Zeichnungen dazu fand ich auch großartig. Im Buch befinden sich sehr viele schwarz-weiß Illustrationen, was mich unheimlich gefreut hat. Ich liebe illustrierte Bücher! Der Zeichenstil von Barbara Korthues hat mir richtig gut gefallen. Er ist sehr skizzenhaft und passt einfach nur perfekt zur Geschichte.

Ob Enni sich im Internat noch einleben oder ob sie wirklich abhauen wird, werde ich hier natürlich nicht verraten. Auch was ihre neuen Mitschüler angeht, ob sie sich noch mit ihnen anfreunden wird oder nicht und was sie in ihrem neuen „Zuhause“ alles erleben wird, werde ich hier nicht erzählen, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Ich kann es wirklich nur empfehlen! Es erzählt eine so wundervolle Geschichte über Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Vertrauen, über Geheimnisse und über die Hürden und Probleme, die das Leben eben leider manchmal so mit sich bringt. Meiner Meinung nach ist dieser schöne Reihenauftakt nicht nur etwas für Kinder. Auch Jugendlichen und Erwachsenen kann ich „Die Unausstehlichen & ich“ sehr ans Herz legen.

Fazit: Ein toller Reihenauftakt, der große Lust auf mehr macht und einen durchweg mitfiebern lässt! Mir hat der erste Band von „Die Unausstehlichen & ich“ mega gut gefallen. Ich habe das Buch richtig weggesuchtet und hätte danach am liebsten sofort zum zweiten Band gegriffen. Auf die Fortsetzung freue ich mich jetzt schon riesig! Ich kann „Die Unausstehlichen & ich – Das Leben ist ein Rechenfehler“ absolut empfehlen, sowohl Kindern ab 10 Jahren, als auch einer deutlich älteren Zielgruppe. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 07.06.2019

Ein tolles Buch über eine starke, mutige und außergewöhnliche junge Frau!

Ramona Blue
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Letztes Jahr hatte ich Julie Murphys Debütroman „Dumplin“ gelesen, der ich mir sehr gut gefallen hat. Für mich stand daher sofort fest, dass ich ihr neues Buch unbedingt lesen möchte. Ich war schon so ...

Letztes Jahr hatte ich Julie Murphys Debütroman „Dumplin“ gelesen, der ich mir sehr gut gefallen hat. Für mich stand daher sofort fest, dass ich ihr neues Buch unbedingt lesen möchte. Ich war schon so gespannt was mich in „Ramona Blue“ wohl erwarten wird.

Die 17-jährige Ramona lebt zusammen mit ihrem Vater und ihrer großen Schwester Hattie in einem heruntergekommen Trailer in Eugoly, Mississippi. Obwohl die Wohnverhältnisse sehr beengt sind, mag Ramona den kleinen Wohnwagen, er ist einfach ihr zu Hause. Sie liebt ihre Familie und kann sich ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Da sie quasi die Erwachsenenrolle übernommen hat, kommt es für sie nicht infrage, dass sie ihre Heimat nach der Schule verlässt. Was würde ihr total überforderter Vater und ihre schwangere Schwester ohne sie tun? Ramonas Leben ist alles andere als einfach. Sie muss Schule und ihre vielen Jobs unter einen Hut bekommen; für Hobbys bleibt da nicht groß Zeit. Dann aber entdeckt sie ihre Leidenschaft fürs Schwimmen. Durch die Bahnen ziehen macht ihr nicht nur großen Spaß, sie ist auch richtig gut darin! Das Schwimmen hat sie dank Freddie für sich entdeckt. Freddie ist ihr Jugendfreund von früher, der vor kurzem wieder nach Eugoly zurückgekehrt ist. Die beiden verbringen wieder jede Menge Zeit zusammen, allerdings es ist anders als früher. Freddie ist nicht mehr einfach nur ein Freund für Ramona. Ihre Gefühle für ihn haben sich verändert, etwas, was sie komplett verwirrt. Eigentlich steht Ramona doch auf Mädchen. Ob sie vielleicht doch Mädchen und Jungen liebt?

Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Ich persönlich finde „Ramona Blue“ sogar besser als „Dumplin“. Es gab zwar zwei Dinge, die ich nicht so gelungen fand, aber ich bin dennoch ganz begeistert von Julie Murphys neuem Jugendroman.

Ich komme wie immer einfach mal zuerst zu meinen negativen Kritikpunkten.
Worüber ich mich beim Lesen öfters aufgeregt habe, ist Ramonas große Schwester Hattie. Ich habe sie als ziemlich egoistisch und nervig empfunden. Super fand ich, dass sie und Ramona so eine innige Geschwister-Beziehung haben, diese wird wirklich toll beschrieben. Ich wurde aber dennoch einfach nicht warm mit Hattie. Und ihren Freund Tyler konnte ich noch viel weniger leiden, ihn fand ich einfach nur doof. In meinen Augen ist Tyler der totale Loser (sorry, Tyler).
Ramonas Mum hat mir übrigens auch überhaupt nicht gefallen. Sie versagt als Mutter völlig und lässt ihre Familie richtig im Stich.

Mein anderer Kritikpunkt bezieht sich auf eine Szene sehr am Ende des Buches. Den folgenden Absatz werde ich daher als Spoiler kennzeichnen.

SPOILER
Ramonas Markenzeichen sind ihre langen blauen Haare. Diese schneidet sie sich am Ende des Buches selbst ab, was ich echt krass fand. Was mich dann nur erstaunt hat: Irgendwie wird diese große Ramona-Veränderung gar nicht weiter thematisiert. Kaum einer spricht sie darauf an und fragt sie, warum sie sich denn ihre langen blauen Haare abgeschnitten hat. Diese gehörten doch einfach zu ihr, sie ist schließlich Ramona BLUE. Mich hat das schon etwas enttäuscht, dass darauf gar nicht weiter eingegangen wird.
SPOLER ENDE

So, das war das dann aber auch schon mit dem Meckern. Allzu sehr gestört haben mich diese Dinge auch eigentlich gar nicht. Ich finde das Buch echt klasse und habe wundervolle Lesestunden damit verbracht. Obwohl die Handlung sehr ruhig ist, konnte sie mich von den ersten Seiten an mitreißen und durchweg fesseln.
Für mich hat sich das Buch super angenehm lesen lassen. Der Schreibstil ist toll, er ist flüssig, locker-leicht und jugendlich. Klasse fand ich, dass die Kapitel recht kurz sind und das Buch in Montasabschnitte unterteilt ist. Es kommt dadurch ein wunderbarer Lesefluss zustande, sodass man hier wirklich nur so durch die Seiten fliegt. Zumindest war es bei mir so.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Ramona in der Ich-Perspektive. Wir begleiten sie ein gutes Jahr lang und lernen sie in diesem sehr genau kennen.
Mir war Ramona auf Anhieb sympathisch. Sie ist eine sehr selbstbewusste, mutige, hilfsbereite und außergewöhnliche junge Frau und besitzt eine Stärke in sich, für die ich sie zutiefst bewundert habe. Ramona geht ihren eigenen Weg und schert sich nicht darum, dass sie so abseits des Mainstreams ist. Wie in „Dumplin‘“ so bekommen wir es auch hier mit einer Protagonistin zu tun, die nicht den Schönheitsidealen entspricht und dazu steht, dass sie so wenig angepasst ist. Ramona fällt nicht nur mit ihrer Größe von 1,90m auf, auch ihr Haar, dass sie sich regelmäßig blau färbt, ist eine Art Markenzeichen von ihr.

Mit Ramona ist der Autorin eine richtig starke Buchheldin gelungen. Ihr Leben ist alles andere als einfach, aber Ramona steckt den Kopf nicht in den Sand, sondern beißt sich durch. Die Entwicklung, die sie hier durchmacht, hat mir besonders gut gefallen. Ramona wird sich über vieles bewusst werden, sei es über ihre Sexualität, ihre Zukunft oder ihre Familie. Ersteres spielt hier natürlich eine besonders große Rolle. Ramona war sich sehr sicher gewesen, dass sie auf Mädchen steht. Als Freddie aber zurückkehrt, geraten ihre Gefühle vollkommen durcheinander.
Ich habe in einigen Rezensionen zur englischsprachigen Ausgabe gelesen, dass es vielen nicht gefallen hat, wie Julie Murphy das Thema Sexualität angeht. Kann ich persönlich nicht nachvollziehen, ich finde es großartig, wie Ramonas Denken, Fühlen und Handeln hier dargestellt wird. Meiner Meinung nach wird das Thema Sexualität hier sehr tiefgründig und wunderschön behandelt.

Die Liebesgeschichte hat für mich auch perfekt zur Story gepasst. Sie ist so wunderbar kitschfrei und so echt. Ich habe das Hin und Her zwischen Ramona und Freddie und das große Gefühlschaos, das in Ramona herrscht als absolut authentisch und natürlich empfunden. Als Siebzehnjährige weiß man eben noch nicht, was genau man für ein Mensch ist. Man entwickelt sich ständig weiter, ändert seine Vorlieben, entdeckt neue Seiten an sich. Es ist absolut okay, dass man sich nicht festlegt, sei es bezüglich der Sexualität oder anderen Dingen. Es gehört einfach zum Leben dazu, dass man etwas Neues ausprobiert und Erfahrungen sammelt.
„Ramona Blue“ ist für mich ein ganz wundervolles Buch über Liebe, Sexualität, das Erwachsenwerden, Freundschaft, Familie, Zusammenhalt und den Mut zu sich selbst zu stehen.

Sehr gut fand ich auch, dass Julie Murphy noch weitere ernste und wichtige Themen anspricht wie Teenieschwangerschaft, Rassismus und Armut. In dem Buch steckt wirklich viel und es enthält eine so großartige Message!

Was ich auch noch unbedingt erwähnen möchte, ist der Humor. Obwohl das Buch viele ernste Themen anspricht, ist es zugleich auch richtig humorvoll. Manche Charaktere sind so herrlich schräg und durch ihre Eigenarten so witzig. In meinen Augen ist Julie Murphy die Mischung aus Ernst, Humor, Gefühl und Tiefgründigkeit perfekt gelungen. Mich hat das Buch bestens unterhalten und sehr zum Nachdenken angeregt.

Fazit: Ein tolles Buch über eine starke junge Frau, die selbstbewusst ihren eigenen Weg geht und sich nicht unterkriegen lässt! Mir hat „Ramona Blue“ richtig gut gefallen. Das Buch behandelt viele wichtige Themen wie Sexualität, Familie, Freundschaft, Liebe, Zusammenhalt und Armut und das auf eine mitreißende, tiefgründige, humorvolle und wunderschöne Weise. Ich kann „Ramona Blue“ wärmstens empfehlen, sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen, und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 22.05.2019

Ein wunderschönes und ganz besonderes Buch!

Ihr mich auch
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Als ich das erste Mal über „Ihr mich auch“ gestolpert bin, konnte das hübsche Cover meine Neugier sofort wecken. Es hat so etwas wunderbar Harmonisches und Sommerliches, finde ich. Da mich auch der Klappentext ...

Als ich das erste Mal über „Ihr mich auch“ gestolpert bin, konnte das hübsche Cover meine Neugier sofort wecken. Es hat so etwas wunderbar Harmonisches und Sommerliches, finde ich. Da mich auch der Klappentext auf Anhieb überzeugen konnte, stand für mich sehr schnell fest, dass das Buch unbedingt bei mir einziehen muss.

Lu rebelliert gegen alles und jeden. Ihre frisch knallpink gefärbten Haare spiegeln nur zu gut wieder, wie Lu ist: Frech, tough, rebellisch, aggressiv. Sie ist einfach von allem genervt: Von ihrer Mutter, die keinen richtigen Job findet, sodass sie ständig knapp bei Kasse sind und Lu die alten Klamotten ihrer Cousins tragen muss, von den Jungs in ihrer Klasse, die total gemein sind, von der Schule und von so einigen weiteren Dingen mehr. In Lu schlummert eine große Wut, die sie noch nicht einmal beim Boxtraining loswird. Mit Lu kommt einfach niemand zurecht, niemand außer Rhys. Rhys zählt aber eigentlich nicht, schließlich existiert er gar nicht wirklich...
Lus Leben soll sich schlagartig ändern, als ihre Mutter einen neuen Job bei der wohlhabenden Familie Kunzendorff annimmt. Ihre Aufgabe ist es, sich um Herrn Kunzendorffs Tochter Viola zu kümmern. Diese hat ein schlimmen Unfall hinter sich, bei dem sie nicht nur ein Auge und einen Arm verloren hat, sondern auch ihre Mutter. Als Lu das erste Mal auf Viola trifft, knallt es gewaltig. Die beiden können sich gar nicht leiden und feinden sich richtig an. Als Lu erfährt, dass die blöde Viola unbedingt möchte, dass sie mit nach Mallorca fliegen soll, ist sie entsetzt. Dieser Urlaub kann einfach nur der reinste Albtraum werden. Oder?

Mit „Ihr mich auch“ ist Pia Herzog ein ganz besonderes Jugendbuch gelungen, welches mir wundervolle Lesestunden beschert hat. Auf mich konnte die Handlung von den ersten Seiten an eine richtige Sogwirkung ausüben, der mich einfach nicht mehr entziehen konnte, sodass ich dass Buch quasi inhaliert habe. Es liest sich unheimlich gut, Pia Herzog hat einen sehr leichten, jugendlichen und herrlich lebendigen Schreibstil.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Lu in der Ich-Perspektive. Mit ihr ist der Autorin eine außergewöhnliche Protagonistin gelungen. Lu ist vorlaut, kratzbürstig und wahrlich nicht auf den Mund gefallen. Sie befindet sich mitten in der Pubertät, was man nur zu deutlich spürt. Sie ist sehr oft wütend und aggressiv, lässt sich nichts gefallen und schert sich nicht darum, was andere über sie denken. Lu ist schon irgendwie sehr speziell und obwohl sie so rotzfrech ist, muss man sie einfach gernhaben. Ich fand Lu großartig und konnte mich wunderbar in sie hineinversetzen, trotz des Altersunterschiedes. Ich denke, dass besonders die Zielgruppe sich prima mit der toughen Lu identifizieren wird.

Was ich zuerst etwas komisch fand, war die Sache mit Rhys, Lus Fantasiefreund. Ich fand die Idee schon super und wahnsinnig interessant, aber irgendwie auch etwas sonderbar. Man muss sich darauf einlassen können, was mir zum Glück auch gelungen ist.
Mich hat diese Idee mit dem unsichtbaren Freund richtig fasziniert. Rhys wird einfach so real und greifbar beschrieben, sodass man beim Lesen öfters mal vergisst, dass er gar nicht existiert, sondern nur Lus Fantasie entsprungen ist.
Ich persönlich habe nur nicht so ganz verstanden, warum Lu so ist. Das wird leider nicht genauer erklärt. Wir erfahren zwar, dass sie sich schon immer sehr schwer damit getan hat, Freunde zu finden, aber warum, erfährt man leider nicht.
Was wir aber erfahren, ist, dass Lu vor Rhys noch weitere unsichtbare Freunde hatte. Zuerst waren es nur Mädchen, aber schließlich war eines Tages Rhys da. Rhys gibt Lu halt, sie braucht ihn einfach, um mit allem klarzukommen. Sie hat das Gefühl, dass niemand für sie da ist, nur Rhys hält zu ihr. Lu lebt wirklich total in ihrer eigenen Welt, was sich aber dank Viola noch ändern soll.

Viola, muss ich gestehen, konnte ich anfangs gar nicht leiden. Über ihr fieses und zickiges Verhalten habe ich mich richtig aufgeregt. Da wir alles aus Lus Sicht erfahren, ist Viola vermutlich besonders krass dargestellt, denn Lu kommt mit Viola zuerst überhaupt nicht gut klar. Die beiden Mädchen bekriegen sich sogar richtig im Sommerurlaub auf Mallorca, sie streiten sich und spielen sich die gemeinsten Streiche. Kaum vorstellbar, dass aus den beiden schließlich noch die allerbesten Freundinnen werden.

Ich fand es so schön, wie einfühlsam und berührend die Freundschaft von Lu und Viola beschrieben wird. Beide Mädchen entwickeln sich wunderbar weiter, sie geben sich gegenseitig halt und helfen einander, um ihre Probleme in den Griff zu kriegen. Was ich dabei wirklich toll, zugleich aber auch ein wenig irritierend fand, ist, dass Viola Lu sofort glaubt, dass es Rhys gibt. Da war ich mir bis zum Schluss nicht sicher gewesen, ob sie Rhys nun auch sehen kann oder nicht. Die Geschichte rund um diesen unsichtbaren Freund ist schon etwas strange, aber auch so erfrischend anders und einzigartig.

Erfrischend anders, so lässt sich „Ihr mich auch“ perfekt beschreiben. Es ist definitiv ein Buch abseits des Mainstreams. Hier hoffe ich sehr, dass das Buch die Aufmerksamkeit erhalten wird, die es verdient. Es erzählt eine so wunderschöne Geschichte über Freundschaft, das Anderssein und das Erwachsenwerden. „Ihr mich auch“ beschert einem ein außergewöhnliches Leseerlebnis, welches einen zutiefst berührt, sehr zum Nachdenken anregt, öfters zum Schmunzeln bringt und durchweg mitfiebern lässt. 
 
Fazit: „Ihr mich auch“ ist ein wunderschönes und ganz besonderes Buch, welches einen von den ersten Seiten an mitreißt und nicht mehr loslässt. Die Geschichte ist einzigartig, sehr berührend, stellenweise richtig witzig und so erfrischend anders. Die Story rund um den unsichtbaren Freund fand ich zwar irgendwie etwas seltsam, zugleich aber auch genial und faszinierend. Ebenfalls ganz begeistert bin ich von Lu, mit der der Autorin eine großartige Buchheldin gelungen ist. Ich freue mich schon sehr über weitere Bücher von Pia Herzog, mein erstes Werk von ihr konnte mich richtig begeistern. Ich kann „Ihr mich auch“ wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 17.05.2019

Spannend, witzig, abenteuerlich! Ein richtig schöner Reihenauftakt!

Die Blaubeerdetektive 1: Gefahr für den Inselwald!
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Als ich das erste Mal über die Blaubeerdetektive gestolpert bin, war meine Neugierde sofort geweckt. Kinderkrimis fallen seit meiner Kindheit absolut in mein Beuteschema und Skandinavien als Schauplatz ...

Als ich das erste Mal über die Blaubeerdetektive gestolpert bin, war meine Neugierde sofort geweckt. Kinderkrimis fallen seit meiner Kindheit absolut in mein Beuteschema und Skandinavien als Schauplatz liebe ich über alles. Cover, Klappentext und Titel überzeugten mich auf Anhieb, daher stand für mich sehr schnell fest, dass ich die Blaubeerdetektive unbedingt kennenlernen möchte. Da das Hörbuch von Sebastian Rudolph gelesen wird, ein Sprecher, dem ich sehr gerne lausche, habe ich mich kurzerhand für das Hörbuch entschieden.

Der Sägewerkbesitzer Mäkelä, auch gerne der Holzwurm genannt, gilt in dem kleinen finnischen Dorf Kaninkorva als der allergrößte Miesepampel. Ein freundlicher Gruß, ein liebes Lächeln? Nee, nicht beim Mäkelä, da kann man bei ihm lange drauf warten. Seit kurzem aber grüßt der Sägewerkbesitzer alle im Dorf, ist total nett und lächelt sogar! Da kann etwas nicht stimmen, da sind sich die Blaubeerdetektive sofort einig. Die Blaubeerdetektive, das sind Samu, Alma, Selma, Olli und ihr Hund Riku. Sie sind eine richtige Detektivbande und haben sogar ein Bandenquartier, in dem sie sich regelmäßig treffen. Es befindet sich auf der Blaubeerinsel in einer alten Fischerhütte. Bisher hat der erste Fall leider auf sich warten lassen, aber bei dem Holzwurm wittern die Kinder sofort ein kniffliges Rätsel, das es zu lösen gilt. Sie beginnen dem Sägewerkbesitzer nachzuspionieren und finden sehr schnell heraus, was der miesepampelige Holzwurm Mieses vorhat: Er will ein unter Naturschutz stehendes Eichenwäldchen abholzen, weil es angeblich von gefährlichen Borkenkäfern befallen ist! Die Kinder beginnen weitere Nachforschungen anzustellen und finden schließlich noch heraus, was es mit diesen merkwürdigen Borkenkäfern genau auf sich hat. Der Miesepampel ist wirklich ein ganz hinterlistiger Fuchs (bzw. Holzwurm), dem unbedingt das Handwerk gelegt werden muss! Wie gut, dass die Blaubeerdetektive deutlich cleverer sind als ihr Gegner und schon eine gute Idee haben, wie sie ihren ersten spannenden Fall lösen können...

Mit dem ersten Band der Blaubeerdetektive ist dem finnischen Autor Pertti Kivinen ein richtig schöner Auftakt einer neuen Kinderbuchreihe gelungen, der große Lust auf mehr macht und die Herzen aller Detektivfreunde höher schlagen lässt! Der erste aufregende Fall dieser aufgeweckten Detektivbande ist spannend, witzig, atmosphärisch und lädt durchweg zum Mitfiebern ein.

Erzählt wird hier alles von Samu in der Ich-Perspektive. Mir war Samu auf Anhieb richtig sympathisch, ich fand ihn total süß und habe ich ihn vom ersten Moment an in mein Herz geschlossen. Auch die anderen Detektivmitglieder haben mir sehr gut gefallen. Olli ist das totale Superhirn und klugscheißert sehr gerne rum. Mich haben seine altklugen Sprüche bestens unterhalten und immer wieder sehr zum Schmunzeln gebracht. Dank Ollie dürfen wir hier übrigens neue schwierige Wörter lernen wie „ergo“ oder „Indizien“. Genie Ollie weiß natürlich, was diese Worte bedeuten und erklärt sie seinen Detektivfreunden. Fand ich super, da so auch die Zielgruppe hier ihren Wortschatz erweitern kann.

Über wen ich mich auch köstlich amüsiert habe, waren Samus große Zwillingsschwestern Alma und Selma. Die beiden sind sehr temperamentvoll, kann ich euch sagen, was vor allem ihr kleiner Bruder öfters zu spüren bekommt. Und Ollie auch, Selma und Alma legen sich nämlich gerne mal mit Superhirn Ollie an, hihi.
Mit den vier Kindern ist Pertti Kivinen einfach eine total lustige und charmante Truppe gelungen, mit der zusammen wir hoffentlich noch so einige weitere spannende Fälle lösen werden.

Richtig klasse fand ich die Erzählweise des Buchs. Dadurch, dass hier alles aus der Sicht von Samu erzählt wird, hat der Schreibstil so etwas wunderbar Kindliches und eignet sich somit perfekt für die Zielgruppe. Ich persönlich liebe solche Erzählungen über alles, da man sich durch diese auch als Erwachsene so schön in die jungen Protagonisten hineinversetzen kann.

Was ich ebenfalls super fand, ist das Setting. Das kleine Dörfchen Kaninkorva, die Blaubeerinsel – alles wird so schön idyllisch und anschaulich beschrieben, sodass eine zauberhafte Atmosphäre entsteht und man von einer richtigen Abenteuerlust überfallen wird. 
 
Womit mich der Autor ebenfalls begeistern konnte, sind die vielen schönen Themen, die die Geschichte enthält. Es geht um Freundschaft, Familie, Mut und Zusammenhalt; um die Natur und den Umweltschutz. Vor allem die Naturaspekte werden hier sehr großgeschrieben, was mir ganz besonders gut gefallen hat. Die Geschichte unterhält einen nicht nur, sie ist auch informativ und lehrreich.

Vorgelesen wird das Ganze großartig von Sebastian Rudolph. Er ist in meinen Augen für diese Reihe der reinste Glücksgriff. Er betont alles so witzig und lebendig, sodass man von den ersten Hörminuten an mit Feuereifer dabei ist und gar nicht mehr aufhören mag mit dem Zuhören.

Ich kann das Hörbuch vom ersten Band der Blaubeerdetektive wärmstens empfehlen. Das Tolle hier ist auch, dass es für Mädchen und Jungen gleichermaßen gut geeignet ist, da wir hier beide Geschlechter vertreten haben. Kleine Spürnasen ab etwa 8 Jahren werden hier die reinste Freude beim Zuhören haben und vermutlich sofort den Wunsch verspüren, ein Mitglied dieser coolen Detektivbande zu sein.

Fazit: Ein toller Reihenauftakt, der durchweg zum Mitfiebern einlädt und für Detektivfans ein großes Muss ist! Der erste knifflige Fall der Blaubeerdetektive ist spannend, mitreißend, witzig und wird herrlich humorvoll und atmosphärisch von Sprecher Sebastian Rudolph gelesen. Die Geschichte handelt von Freundschaft, Familie, Zusammenhalt, Natur und Umweltschutz und ist in meinen Augen nicht für Kinder ab 8 Jahren, sondern auch für deutlich ältere Spürnasen absolut hörenswert. Ich hatte hier jede Menge Spaß beim Zuhören und freue mich schon sehr auf den zweiten Band. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 15.05.2019

Gefühlvoll, romantisch und wunderschön!

First Comes Love
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Sieht das Cover nicht wunderschön aus? Also bei mir war es große Coverliebe auf den ersten Blick. Der Klappentext machte ich mich auch super neugierig auf das Buch, sodass für mich sofort feststand, dass ...

Sieht das Cover nicht wunderschön aus? Also bei mir war es große Coverliebe auf den ersten Blick. Der Klappentext machte ich mich auch super neugierig auf das Buch, sodass für mich sofort feststand, dass ich es unbedingt lesen muss. Tatsächlich ist mir erst nach dem Lesen aufgefallen, dass es sich bei „First Comes Love“ um eine Neuauflage von dem Buch „Dylan und Gray“ handelt, das bereits 2012 im Boje Verlag erschienen ist. Da stellte sich mir sofort die Frage: Wie kann es bitte sein, dass mir das Buch nicht früher aufgefallen ist? Denn ja, so viel kann ich schon mal verraten, mir hat „First Comes Love“ richtig gut gefallen!
Was mir allerdings nicht so gut gefällt, ist das Cover der alten Ausgabe. Da ich ein absoluter Coverkäufer bin, erklärt vermutlich die in meinen Augen wenig hübsche Aufmachung von „Dylan und Gray“ warum ich erst jetzt auf diesen wundervollen Jugendroman aufmerksam geworden bin. Wie gut also, dass der Verlag diese tolle Neuausgabe herausgebracht hat. Wer weiß, wahrscheinlich hätte ich sonst nie zur Liebesgeschichte von Gray und Dylan gegriffen. :D

Als Gray auf dem Campus das erste Mal auf Dylan trifft, ist er sofort ganz fasziniert von diesem sonderbaren Mädchen. Ihr Schlabber-Look, ihre zarte Gestalt, ihre hibbelige, vor Lebensfreude sprühende Art, ihre Liebe für die Fotografie – Gray spürt sofort, dass Dylan anders ist als all die Mädchen, denen er bisher begegnet ist. Mit Dylan wird es ihm endlich gelingen, die Mauern zu durchbrechen, die er um sich herum aufgebaut hat. Gray ist ein sehr in sich gekehrter und schweigsamer Typ. Er interessiert sich nicht groß daran, was um ihn herum geschieht und bleibt lieber für sich. Früher aber war das anders. Früher, vor diesem schlimmen Schicksalsschlag…
Dylan und Gray fangen an, Zeit miteinander zu verbringen, freunden sich an und verlieben sich schließlich ineinander. Gemeinsam werden die zwei eine wunderschöne Zeit erleben, die für beide am liebsten nie wieder enden soll. Doch leider wird Dylan nur über die Sommerferien in Arizona bleiben. Danach möchte sie weiterreisen und mehr von der Welt sehen. Werden die beiden dennoch zusammenbleiben? Das Verlieben kann so einfach so sein, aber das Verlassen, Wiederfinden und Verzeihen ist leider meistens deutlich schwerer...

In meinen Augen ist Katie Kacvinsky hier ein wundervolles Jugendbuch gelungen, bei welchem ich so froh bin, dass ich dank der Neuausgabe darauf aufmerksam geworden bin. Mir hat „First Comes Love“ tolle Lesestunden beschert. Das Buch war zwar insgesamt anders als von mir erwartet, aber keineswegs schlecht anders, ganz im Gegenteil. Die Story hat sich als deutlich tiefgründiger herausgestellt als ich zuerst angenommen hatte. Ich hatte hier mit einem locker-leichten und ein bisschen kitschigen Buch gerechnet. Locker-leicht ist die Handlung zwar, aber nicht kitschig. Die Liebesgeschichte von Dylan und Gray ist eine ganz besondere und einzigartige, die mir ständig prickelnd angenehme Gänsehaut-Momente beschert hat und mich richtig hat mitfiebern lassen. Auch vor mich hin geschmunzelt habe ich hier ohne Ende. Der Mix aus Romantik, Tiefgründigkeit, Ernst und Humor ist hier einfach großartig gelungen!

Was mich nur beim Lesen anfangs total verwirrt hat, ist der Name Dylan. Keine Ahnung, für mich ist Dylan einfach ein Jungenname. :D
Ich musste mir daher ständig in Erinnerung rufen, dass Dylan hier ein Mädchen ist. Irgendwann hatte ich es mir schließlich eingeprägt, aber glücklich bin ich irgendwie nach wie vor nicht mit dem Namen.

Abgesehen von meiner Namensverwirrung bin ich aber hellauf begeistert von „First Comes Love“. Es spricht ja wohl eindeutig für das Buch, dass ich es innerhalb eines Tages durchgesuchtet habe, oder? ;)
Es liest sich auch echt klasse, mir hat der Schreibstil von Katie Kacvinsky sehr gut gefallen. Allerdings musste ich mich an die Erzählweise des Buches erst etwas gewöhnen. Die Autorin vermischt öfters indirekte und direkte Rede, was ich zuerst als etwas komisch, zugleich aber auch als erfrischend anders empfunden habe.

Anders und außergewöhnlich fand ich auch unsere beiden Protagonisten, in die ich mich beim Durchschmökern immer mehr verliebt habe.
Dylan und Gray sind zwei ganz besondere und einzigartige Menschen. Vor allem Dylan hat mir unheimlich gut gefallen. Sie ist so lebensfroh und irgendwie total verrückt. Liebenswert-verrückt. Man gar nicht anders, als die quirlige Dylan sofort ins Herz zu schließen. Gray war mir ebenfalls auf Anhieb sympathisch. Er ist das krasse Gegenteil zu Dylan, er ist schweigsam, ernst und unnahbar. Im Verlaufe des Buches erfahren wir aber noch, warum Gray so ist und was für ein großes Päckchen er zu tragen hat. Mir tat Gray unendlich leid.

Die Geschichte wird im Wechsel aus den Perspektiven von Dylan und Gray erzählt, wobei Grays Anteil der größere ist. Ich fand die Sichtwechsel hier sehr gelungen und konnte mich in beide Charaktere prima hineinversetzen. Ihre Gefühle und Gedanken werden so wunderbar und gefühlvoll beschrieben – man hat beim Lesen richtig das Gefühl, dabei zu sein und alles hautnah mitzuerleben.
Ich fand es so spannend mitzuverfolgen, wie sich Dylan und Gray kennenlernen, immer näher kommen und schließlich ineinander verlieben. Ihre Liebesgeschichte ist einfach so ehrlich und authentisch. Na ja, okay, mir persönlich ging es ein kleines bisschen zu schnell mit den beiden. Aber gestört hat es mich eigentlich nicht. Manchmal ist das eben einfach so, dass die Gefühle auf einmal da sind.

Super fand ich auch die Message, die das Buch enthält. „First Comes Love“ ist ein wunderschöner Jugendroman über Freundschaft, Liebe und Vertrauen, über das Loslassen und das Verwirklichen seiner Ziele und Träume. Die Geschichte von Dylan und Gray führt einen nur zu gut vor Augen, dass gerade die kleinen Dinge und Erlebnisse die schönsten und unvergesslichsten Momente im Leben sein können. Die Lovestory der beiden kommt ganz ohne Kitsch und Drama aus und wird so einfühlsam, humorvoll und mitreißend erzählt, sodass man das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen mag.

Was ich hier auch unbedingt noch erwähnen muss, ist das Setting. Das Buch spielt in Arizona und ich weiß nicht warum, aber ich liebe diesen Schauplatz in Büchern! Ich bin hier daher absolut auf meine Kosten gekommen, denn Arizona wird so cool und erstklassig beschrieben, sodass ich beim Lesen wundervolle Bilder im Kopf hatte.

Fazit: Romantisch, tiefsinnig, liebenswert-verrückt, hoffnungsvoll und einfach nur schön! „First Comes Love“ erzählt eine besondere Liebesgeschichte, die ganz ohne Kitsch und Drama auskommt und erfrischend anders ist. Ich habe mich sofort in Dylan und Gray verliebt, die beide einfach einzigartig sind und mich durch ihre süße, humorvolle Art bestens unterhalten haben. Das Buch enthält einen wundervollen Mix aus Romantik, Tiefgründigkeit, Ernst und Humor, der einen auf eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitnimmt. Ich kann die Liebesgeschichte von Dylan und Gray wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!