Wer sind hier die wahren Monster? 👹
Vor geraumer Zeit gelesen, bei meinem Lee'schen Marathon!
Oh Florida! Ein monströses Etwas soll sein Unwesen auf einer Insel vor diesem Bundesstaat treiben. Menschen verschwinden - für immer! Auf nicht ...
Vor geraumer Zeit gelesen, bei meinem Lee'schen Marathon!
Oh Florida! Ein monströses Etwas soll sein Unwesen auf einer Insel vor diesem Bundesstaat treiben. Menschen verschwinden - für immer! Auf nicht sehr appetitliche Art und Weise.
Clare Prentiss, eine toughe, junge Frau ist Realistin und glaubt an keine supernaturalen Wesen. So ein Quatsch aber auch!
Sie hat ihren beruflichen Einstand als Leiterin der Security eines Centers, das Krebs erforscht. Sie kann es sich zwar nicht erklären, aber sie plagt ein ungutes Gefühl.
Sie bekommt schon bald abartig anmutende Mutationen zu Gesicht und hört fassungslos den Bericht einer, die überlebt hat. Zweifel beginnen an ihr zu nagen, was ihre Rationalität zunehmend aushöhlt.
Sie wird immer nervöser, weil sie sich beobachtet und gestalkt wähnt. Wenn die Dunkelheit, gewandet in ihr Leichentuch, wandelt, steht etwas voll gieriger Lust angefüllt vor ihrem Fenster und behält sie genau im Auge. Es ist kein humanes maskulines Etwas, sondern etwas Monströses. In Clare steigen seltsame libidinöse Imaginationen auf. Doch das Grauen ist noch lange nicht vorüber.
Hat dieses Phänomen etwas mit dem Center zu tun oder liegen die Ursachen ganz woanders begründet?
Das Buch beginnt bereits atmosphärisch dicht und steigert das Bedrohliche zunehmend. Das Klaustrophobische des Horrors ist gut eingefangen.
Edward Lee sprengt Grenzen der Genres. Klar kann man ihn keinem zuordnen. Sex und Horror extrem. Eben der weit weniger subtile und "gröbere" "Clive Barker" der USA.
Uff! Der Stil ist wieder sehr graphisch und detailliert, sodaß man beim Lesen direkt physische Schmerzen empfinden. Das ist unzweifelhaft ein Pluspunkt für ein Horrorbuch. Nicht für Menschen mit schwachem Magen, denn es gibt wieder eklige und haarsträubende Szenen.
Überraschende Kehren, ein akzeleriertes Tempo, gut ausgearbeitete Protagonisten, für die man durchaus Zuneigung empfindet, heben die Story über den Durchschnitt.
Es fragt sich nur, wer hier die wahren Monster sind! Denn das Ende macht einen im allerbesten Sinne sprach- und fassungslos. Die Monster oder diejenigen, die sich hinter einen ansehnlichen Haut und weißem Kragen verbergen?