Ein paar mehr Grautöne würden der Geschichte gut tun
Buchmeinung zu Ellin Carsta – Die heimliche Heilerin und der Erzbischof
„Die heimliche Heilerin und der Erzbischof“ ist ein historischer Roman von Ellin Carsta, der 2019 bei Tinte und Feder erschienen ...
Buchmeinung zu Ellin Carsta – Die heimliche Heilerin und der Erzbischof
„Die heimliche Heilerin und der Erzbischof“ ist ein historischer Roman von Ellin Carsta, der 2019 bei Tinte und Feder erschienen ist. Dies ist der fünfte Band in der Serie um die heimliche Heilerin.
Zum Autor:
Ellin Carsta ist das Pseudonym der deutschen Autorin Petra Mattfeldt, die zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in der Nähe von Bremen lebt.
Klappentext:
Worms 1414: Sie sind die bekanntesten Medici ihrer Zeit: Madlen und Franz von Beyenburg kümmern sich hingebungsvoll um ihre Patienten und können deren Leid oft lindern, auch wenn gegen viele Krankheiten ihrer Zeit noch kein Kraut gewachsen ist. Nur mit dem Neubau ihres Hospitals geht es zu langsam voran und die beengten Verhältnisse für die Patienten und die Familie kosten Madlen viel Kraft.
Da schickt der Erzbischof von Köln nach ihr. Über ein Vierteljahrhundert ist er Madlen ein kluger und warmherziger Freund gewesen, doch der alte Mann spürt, dass seine Zeit gekommen ist. Mit Madlen an seiner Seite und als Zeugin will er wichtige Angelegenheiten ordnen und seine Nachfolge regeln. Sie ahnt nicht, dass ihr letzter Freundschaftsdienst für den Erzbischof sie in große Bedrängnis bringen wird
Meine Meinung:
Madlen ist eine Figur, die man sympathisch finden muss. Sie erleidet viel, ist aber immer dem Guten und der Gerechtigkeit verpflichtet. Sie teilt ein Geheimnis mit dem Erzbischof von Köln, dem sie freundschaftlich verbunden ist. Sie stellt persönliche Interessen hintenan und kämpft für die gerechte Sache. Dabei wird sie von ihrer Familie vorbildlich unterstützt. Es ist eine interessante Mischung aus historischen und privaten Angelegenheiten, die sehr gut recherchiert sind. Das Buch liest sich flüssig und hinterläßt einen positiven Eindruck. Das einzige Manko ist allerdings ein großes, die Figuren sind fast nur schwarzweiß gestaltet. Die Guten sind herzenswarm und sympathisch, die Bösen sind hinterlistig und verschlagen. So ist schon früh klar, in welche Richtung der Hase läuft. Madlen muss leiden, aber die Hoffnung auf ein positives Ende bleibt.
Madlen als Icherzählerin offenbart ihr Gefühlsleben, erläutert aber auch viele alltägliche Erfahrungen. So erfährt der Leser, wie Menschen, Bauten und Ereignisse auf die Protagonistin wirken.
Fazit:
Bestimmend war für mich die einseitige Figurenzeichnung, die viel positives in den Hintergrund gedrängt hat. Meine Wertung sind drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten). Wer diese Art Geschichten mag, wird aber gut bedient.