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Venice

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2019

Widerstand gegen die Staatsgewalt

Wo die Freiheit wächst
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Frank Maria Reifenberg ist mit seinem Buch ein bewegender Roman gelungen. In Briefform überwiegend aus Sicht der 16 jährigen Lene Meister die in Köln die Schrecken der Bombennächte des 3. Reiches erlebt. ...

Frank Maria Reifenberg ist mit seinem Buch ein bewegender Roman gelungen. In Briefform überwiegend aus Sicht der 16 jährigen Lene Meister die in Köln die Schrecken der Bombennächte des 3. Reiches erlebt. Dabei ist sie ein ganz normales Mädchen und möchte unbeschwert und frei von den Zwängen des BDM singen und mit Gleichgesinnten fröhlich sein. So kommt sie zu der Bewegung der Edelweißpiraten die sich gegen den Drill der Staatsgewalt auflehnt und singend in bunter Kleidung durch die Wälder wandert.

Lene hat nur nicht bedacht das ihre freien Äußerungen mitgelesen werden und so bringt sie auch ihre Freundin die es ins ferne Schlesien vertrieben hat in Gefahr. Ihr älterer Bruder ist an der Ostfront und erzählt aus der Sicht der Russlandfeldzüge. Der jüngere Bruder ist ein glühender Verfechter der HJ und ganz vorne mit dabei.

In ihren Briefen erzählt Lene vom harten Alltag im ausgebombten Köln, von knappen Lebensmitteln und schlaflosen Nächten. Als ihre Mutter bei einem Bombenangriff verletzt wird sieht sie sich gezwungen ihre beiden jüngeren Schwestern zu Verwandten aufs Land zu schicken wo die Versorgungslage noch besser ist.

Der Schreibstil in Briefform ist anfangs gewöhnungsbedürftig. Es fehlen die Dialoge die normalerweise ein Buch ausmachen. Aber man gewöhnt sich schnell an diese Form der Briefe und fiebert geradezu mit wie es weitergeht. Ein beeindruckendes Buch für Jung und Alt die hoffentlich nie eine solche Jugend erleben müssen.

Veröffentlicht am 14.07.2019

wunderschöne Freundschaft

Im Freibad
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Die knapp 87-jährige Roesemariy geht jeden Tag in 'ihr' Freibad in dem Londoner Vorort Brixton. Dort denkt sie zurück an schöne Zeiten mit ihrem Ehemann George und ihre Arbeit in der Bibliothek bis diese ...

Die knapp 87-jährige Roesemariy geht jeden Tag in 'ihr' Freibad in dem Londoner Vorort Brixton. Dort denkt sie zurück an schöne Zeiten mit ihrem Ehemann George und ihre Arbeit in der Bibliothek bis diese schließen muss. Jetzt droht dem Freibad das gleiche Schicksal. Die knappe Haushaltskasse der Stadt soll mit dem Verkauf des Freibads an einen Luxus Immobilien Händler aufgebessert werden. Sie verteilt Flugblätter in der Stadt.

Die schüchterne Kate die als Reporterin bei einer Lokalzeitung schreibt, wird darauf angesetzt einen Beitrag zu schreiben. Kates Leben ist geprägt von Panikattacken, sie ist einsam und unsicher. Als Kate mit Rosemary ein Interview führen will, verlangt diese von Kate schwimmen zu gehen. Ein großer Schritt für Kate. Sie lässt sich darauf ein und beginnt allmählich sich 'freizuschwimmen' von ihren Ängsten.

Ein wunderschönes Buch über Freundschaft trotz einem großen Altersunterschied. Der Schreibstil ist einfühlsam, teilweise sehr emotional. Die Personen und ihre Geschichten werden gut dargestellt. Ich wäre am liebsten mit den beiden ins Wasser gegangen.

Veröffentlicht am 20.06.2019

wunderschöne Freundschaft

Freibad
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Die knapp 87-jährige Roesemariy geht jeden Tag in 'ihr' Freibad in dem Londoner Vorort Brixton. Dort denkt sie zurück an schöne Zeiten mit ihrem Ehemann George und ihre Arbeit in der Bibliothek bis diese ...

Die knapp 87-jährige Roesemariy geht jeden Tag in 'ihr' Freibad in dem Londoner Vorort Brixton. Dort denkt sie zurück an schöne Zeiten mit ihrem Ehemann George und ihre Arbeit in der Bibliothek bis diese schließen muss. Jetzt droht dem Freibad das gleiche Schicksal. Die knappe Haushaltskasse der Stadt soll mit dem Verkauf des Freibads an einen Luxus Immobilien Händler aufgebessert werden. Sie verteilt Flugblätter in der Stadt.

Die schüchterne Kate die als Reporterin bei einer Lokalzeitung schreibt, wird darauf angesetzt einen Beitrag zu schreiben. Kates Leben ist geprägt von Panikattacken, sie ist einsam und unsicher. Als Kate mit Rosemary ein Interview führen will, verlangt diese von Kate schwimmen zu gehen. Ein großer Schritt für Kate. Sie lässt sich darauf ein und beginnt allmählich sich 'freizuschwimmen' von ihren Ängsten.

Ein wunderschönes Buch über Freundschaft trotz einem großen Altersunterschied. Der Schreibstil ist einfühlsam, teilweise sehr emotional. Die Personen und ihre Geschichten werden gut dargestellt. Ich wäre am liebsten mit den beiden ins Wasser gegangen.

Veröffentlicht am 20.06.2019

das absolute Gehör

Auris
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Matthias Hegel, genannt 'Auris' hat das absolute Gehör. Die Stimme allein genügt ihm Rückschlüsse auf den Täter zu ziehen. Er arbeitet als akustischer Profiler bei der Berliner Polizei. Doch nach seinem ...

Matthias Hegel, genannt 'Auris' hat das absolute Gehör. Die Stimme allein genügt ihm Rückschlüsse auf den Täter zu ziehen. Er arbeitet als akustischer Profiler bei der Berliner Polizei. Doch nach seinem letzten Auftritt gesteht er eine Frau ermordet zu haben und landet selbst im Gefängnis in das er vieles seiner an der Stimme erkannten Täter gebracht hat.

Die junge Podcasterin Jula Ansorge hatte ein traumatisches Erlebnis. Jetzt versucht sie mit ihrem Podcast anderen Unschuldigen Opfern zu helfen. Sie hat Zweifel an der Tat von Hegel und dringt tief in dessen Fall ein. Doch bald bringt sie sich und ihren Halbbruder selbst in Todesgefahr.

Ein Buch aus der Feder von Vincent Kliesch von dem ich schon einige Bücher gelesen habe und nach einer Idee von Fitzek muss einfach spannend sein und man wird nicht enttäuscht. Der lebendige Schreibstil und geschickte Wendungen bis zu einem fiesen Cliffhänger am Ende lassen einem das Buch kaum mehr aus der Hand zu legen.

Das Ende ist etwas holperig und hat noch weitere Wendungen parat die es nicht gebraucht hätte. Ich bin gespannt die verworrenen Fäden in einem weiteren Teil entwirren zu können.

Veröffentlicht am 20.06.2019

berührendes Buch

Mein Leben als Sonntagskind
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Jasmijn ist ein ganz normales Kind, sie ist kommunikativ, gesellig und redsam. Zumindest in ihren Gedanken und in ihrem Tagebuch erfüllt Jasmijn diese Tatsachen. In Wirklichkeit ist sie unsicher, gerne ...

Jasmijn ist ein ganz normales Kind, sie ist kommunikativ, gesellig und redsam. Zumindest in ihren Gedanken und in ihrem Tagebuch erfüllt Jasmijn diese Tatsachen. In Wirklichkeit ist sie unsicher, gerne alleine, laute Geräusche mag sie gar nicht. Ein normales Sozialleben ist für sie mit vielen Fragezeichen versehen, am wohlsten fühlt sie sich mit ihrem Hund und mit Elvis. Das ist die wahre Jasmijn.

Das Leben des an einem Sonntag geborenen Mädchens mit diesem Handicap wird einfühlsam in Ich-Form in diesem Buch beschrieben von der frühen Kindheit. Mit 4 läuft sie das erste Mal von der Schule weg bis zum Erwachsenwerden mit 19 als sie endlich eine Diagnose für ihr Anderssein erhält.

Manche beschriebenen Situationen sind wirklich lustig andere anrührend. Das Buch lässt sich gut und schnell lesen hat jedoch auch einige Längen da vieles wiederholt wird. Beeindruckend das die Autorin selbst am Asperger Syndrom leidet das auch der Protagonistin ein normales Sozialleben schwer macht. Neue Situationen, Gespräche müssen erst geprobt werden da sie immer überlegen muss was von ihr verlangt wird.

Es ist wohl der damaligen Zeit geschuldet das die Eltern sich so leicht mit einem ‚so ist sie nun mal‘ raushalten und das Kind nicht zu einem Psychologen schicken.

Es ist ein wirklich anrührendes Buch mit einem ernsten Thema.