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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2019

Abenteuer mit historisch-mythischem Hintergrund

Geheimakte / Geheimakte Babylon
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Der Archäologe Max Falkenburg möchte seiner Freundin Jody zum Geburtstag eine ganz besondere Freude machen: Er will ihr einen Heiratsantrag machen. Doch die Überraschung soll nicht gelingen, denn kurz ...

Der Archäologe Max Falkenburg möchte seiner Freundin Jody zum Geburtstag eine ganz besondere Freude machen: Er will ihr einen Heiratsantrag machen. Doch die Überraschung soll nicht gelingen, denn kurz vorher wird er zusammen mit Professor Crichton entführt und zur Entschlüsselung eines Artefakts aus Babylon nach Berlin gebracht. Als Jody und ihre Freunde ahnen, was passiert ist, machen sie sich auf den Weg, um die Entführten zu befreien. Derweil wird Jodys Bruder Eddie vom englischen Geheimdienst angestellt. Doch alle Wege führen die Beteiligten nach Babylon…

Diesmal gehen die Freunde um Max Falkenburg auf die Jagd nach einer Waffe, die die Weltherrschaft mit sich bringen soll. Klar gibt es da die Guten und dort die Bösen, und der Kampf zwischen diesen fordert so manchen Verlust und bringt jede Menge Action mit sich. Da ist für einen straffen Spannungsbogen gesorgt. Der historisch-mythische Hintergrund, Basis für jedes Abenteuer mit Max Falkenburg, entführt die Protagonisten ins alte Babylon. Ein furioses Ende, von viel Mystery geprägt, hält die Spannung bis zum Schluss – und ganz ehrlich, mit großem Ernst darf man diese Geschichte nicht lesen, hier muss man schon mal ein Auge zudrücken, denn sonst wären die Abenteuer um Max Falkenburg gar nicht möglich. Dafür gibt es zusätzlich eine Prise trockenen Humor, der den flüssigen Schreibstil des Autors weiter aufpeppt.

Der mythische Hintergrund ist wieder einmal sehr gut recherchiert, wie bei den Bänden bisher, und ein Anhang gibt weitere Hinweise dazu. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, man kann sie gut für sich lesen, um sich dann genüsslich die anderen Bände zu gönnen. Ich kann das nur empfehlen!

Veröffentlicht am 01.07.2019

Romantisch

Wo mein Herz schlägt
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Nach einer Herztransplantation ist Claires Leben aus den Fugen geraten. Vergebens sucht sie nach einer neuen Arbeitsstelle. Da entschließt sie sich, die Angehörigen des Spenders zu suchen und sich bei ...

Nach einer Herztransplantation ist Claires Leben aus den Fugen geraten. Vergebens sucht sie nach einer neuen Arbeitsstelle. Da entschließt sie sich, die Angehörigen des Spenders zu suchen und sich bei denen zu bedanken für ihre neue Chance. Kurz entschlossen macht sie sich auf den Weg zur Insel Lundy, wo Grant, der Bruder des Spenders, eine Pension betreibt, die allerdings nicht gut geht, denn Wills Tod überschattet sein Leben. Er hat eine Mauer um seine Gefühle errichtet. Claire gibt ihm Hilfe beim Frühstück für die Gäste – und nach und nach fühlen die beiden sich zueinander hingezogen. Ihre heitere Art kann Grants Mauer durchbrechen. Kann es eine Zukunft für die beiden geben?

Mit der Geschichte um Claire und Grant spinnt die Autorin Rose Bloom eine romantische Erzählung, die das Herz in den Mittelpunkt des Geschehens stellt. Das Geschehen war nicht ganz nach Schema F geschrieben, das hat mich positiv überrascht. So ganz nachvollziehbar war die Erzählung nicht für mich, so manches Mal hat mich die Reaktion der beteiligten Personen überrascht. Abgesehen davon allerdings ist die Geschichte gut erzählt. Der Wechsel der Erzählperspektive bringt eine erfrischende Abwechslung in das Geschehen.

Wer auf der Suche nach einer romantischen Liebesgeschichte ist, wird mit diesem Buch viel Freude haben.

Veröffentlicht am 28.06.2019

Abgedreht und skurril

Ein wirklich erstaunliches Ding
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Von jetzt auf gleich ändert sich das Leben der 23jährigen Grafikdesignerin April May, als sie zusammen mit ihrem guten Freund Andy ein Video dreht und ins Netz stellt über einen geheimnisvollen überdimensionalen ...

Von jetzt auf gleich ändert sich das Leben der 23jährigen Grafikdesignerin April May, als sie zusammen mit ihrem guten Freund Andy ein Video dreht und ins Netz stellt über einen geheimnisvollen überdimensionalen Roboter, der plötzlich in New York aufgetaucht ist und den sie Carl nennt. Identische Carl-Skulpturen sind zeitgleich in weiteren Städten. Schlagartig werden April und Andy über Nacht berühmt, verdienen einen Haufen Geld und sind omnipräsent in den Medien. Doch rätselhaft bleibt nach wie vor, wie Carl aufgetaucht ist und welche Mission er hat…

Eine völlig überraschende Geschichte hat Hank Green mit seinem Roman „Ein wirklich erstaunliches Ding“ geschrieben. Die Wendungen, die seine Erzählung nimmt, sind völlig unvorhersehbar, dafür beschreibt er treffend den Hype, den eine Erscheinung wie Carl auslösen würde. Die Geschichte nimmt immer mehr an Fahrt auf, sie ist völlig überdreht, dies aber konsequent bis ins letzte Detail. So entsteht eine völlig abgedrehte und spannende Geschichte, mit leichter Gesellschafts- und Medienkritik versetzt, die man nicht so ganz ernst nehmen darf – um dann mit Wonne einzutauchen in diesen skurrilen, absurden Roman. Nur mit dem Ende habe ich etwas gehadert, dennoch empfehle ich das Buch auf jeden Fall weiter.

Veröffentlicht am 25.06.2019

Überraschende Einblicke in die Abgründe einer Adelsfamilie

ALLES WAS ICH DIR GEBEN WILL
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Als der Schriftsteller Manuel Ortigosa erfährt, dass sein Mann Álvaro bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, eilt er sofort nach Galicien. Dort ist das Unglück passiert. Dort ist die Polizei auffallend ...


Als der Schriftsteller Manuel Ortigosa erfährt, dass sein Mann Álvaro bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, eilt er sofort nach Galicien. Dort ist das Unglück passiert. Dort ist die Polizei auffallend schnell dabei, die Akte zu schließen. Dort stellt sich heraus, dass Álvaro ihn seit Jahren getäuscht und ein Doppelleben geführt hat. Doch was suchte Álvaro in jener Nacht auf einer einsamen Landstraße? Zusammen mit einem eigensinnigen Polizisten der Guardía Civil und Álvaros Beichtvater stellt Manuel Nachforschungen an. Eine Suche, die ihn in uralte Klöster und vornehme Herrenhäuser führt. In eine Welt voller eigenwilliger Traditionen – und in die Abgründe einer Familie, für die Ansehen wichtiger ist als das Leben der eigenen Nachkommen.

Dieser Roman lässt bild- und wortgewaltig die Geschichte Manuels entstehen, der nach dem Tod seines Mannes entdecken muss, dass er diesen gar nicht vollständig kannte. Er muss nun eine völlig überraschende Seite an ihm entdecken. Sehr überzeugend sind die Emotionen, die Manuel überschwemmen, seine Gedanken und Überlegungen. Wie Manuel ist auch der Leser beim Mitraten voll dabei und muss sich durch das Dickicht der vielen Schichten um das Leben von Álvaro hindurchwühlen, um zum Kern der Geschehnisse durchzudringen.

Die Geschichte des schwulen Schriftstellers, der notgedrungen auf die Suche nach dem Mörder seines Mannes gerät und dabei die Abgründe um eine Adelsfamilie entdecken muss, hat mich sehr schnell in ihren Bann gezogen, sehr gerne empfehle ich sie weiter.

Veröffentlicht am 20.06.2019

Interessante Variante des täglich wiederkehrenden Murmeltieres

Niemalswelt
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Bee trifft nach langer Zeit ihre alten Freunde wieder, die sie nach dem Tod ihres Freundes Jim nicht mehr gesehen hat. Nach fünf Jahren sehen sich die fünf Freunde wieder. Nur knapp überleben sie einen ...

Bee trifft nach langer Zeit ihre alten Freunde wieder, die sie nach dem Tod ihres Freundes Jim nicht mehr gesehen hat. Nach fünf Jahren sehen sich die fünf Freunde wieder. Nur knapp überleben sie einen Autounfall - doch nein, sie haben den Unfall nicht überlebt, sondern landen in der Niemalswelt zwischen Tod und Leben: Ihre Aufgabe ist es abzustimmen, wer von ihnen als Einziger den Unfall überlebt. Nun erleben sie den einen Tag immer wieder neu, bis ihre Entscheidung getroffen haben. Dabei stellt sich bald heraus, dass sich alles um Jims Tod dreht. Und bald wollen die Freunde wissen, wie es zu Jims Tod kam. Oder ist es nur Bee, die alles genau wissen will? Alle fünf scheinen ein Geheimnis von dieser Nacht zu bewahren, was nur ist damals wirklich geschehen?

Mit viel Spannung erzählt die Autorin Marisha Pessl die Geschichte der fünf Freunde, die sich nach dem Tod ihres charismatischen Freundes Jim aus den Augen verloren haben, nur um beim Wiedersehen in einer Zwischenwelt zu landen. Sehr unterschiedlich sind die fünf Jugendlichen, und ihre Figuren sind überzeugend zusammengestellt. Das Thema des täglich wiederkehrenden Murmeltieres wird gekonnt variiert, erst nach und nach erkennen die Jugendlichen die Aufgabe, die sie lösen sollen. Die Geschichte ist glaubwürdig geschrieben, trotz der fantastischen Elemente, die das Motiv der Zwischenwelt beschreibt. Lediglich das Ende hat mich etwas enttäuscht, es kam mir zu schnell und vor allem nicht wirklich nachvollziehbar.

Das Buch ist spannend geschrieben, der Leser findet sich schnell im Sog der Geschichte gefangen, und trotz meiner Kritikpunkte möchte ich das Buch dennoch gerne weiter empfehlen.