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Veröffentlicht am 08.02.2022

Zusammenkunft

Zusammenkunft
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Meine Meinung und Inhalt

"Ja, ich starre, aber ich schmälere nicht; mein matter Blick aus der Ferne kann so viel Lebendigkeit nichts anhaben. Dennoch, ich habe hingeschaut - und gesehen. Und auch ...

Meine Meinung und Inhalt

"Ja, ich starre, aber ich schmälere nicht; mein matter Blick aus der Ferne kann so viel Lebendigkeit nichts anhaben. Dennoch, ich habe hingeschaut - und gesehen. Und auch wenn ich nicht ausdrücken kann, was genau es ist, was ich hier sah, was mir bewusst geworden ist, weiß ich, es reicht." (ZITAT)


Leider hat mir der Aufbau des Buches und der Schreibstil der Autorin weniger gefallen. Ich bin mit der Protagonistin und den gefühlt sprunghaften Episoden schlecht klargekommen. Um sich zu schützen, spaltet die Protagonistin sich ab und betrachtet die Dinge, als würden sie jemand anderem passieren.

Die einzelnen Abschnitte sind fragmenthaft und lassen mich als Leser unbefriedigt zum Schluss zurück.

Das Cover widerum gefällt mir sehr gut.

Nach oben kommen. Das war immer der Plan. Seit Jahrhunderten. Dafür hat sie, dafür haben alle vor ihr gekämpft. Und als Schwarze Frau stand ihr letztlich nur ein Weg offen: Völlige Verausgabung, Oxbridge, Londoner Hochfinanz, ein Freund mit Geld so alt und dreckig wie das Empire. Doch als sie endlich eingeladen wird, Mitglied einer Familie, Angehörige einer Klasse, Teil eines Landes zu werden, muss sie am eigenen Körper erfahren, dass die erlittenen Ungerechtigkeiten tiefere Wurzeln geschlagen haben. Wie kann sie sich retten? Wie mit dem Erbe der Geschichte leben?

Natasha Brown arbeitete nach ihrem Mathematikstudium an der Universität Cambridge für zehn Jahre im Londoner Finanzsektor. 2019 gewann sie den London Writers Award und konzentriert sich fortan auf das Schreiben. Zusammenkunft gilt in England als das erfolgreichste literarische Debüt 2021. Zum Erscheinen zierte Natasha Brown das Cover des Vogue Magazine, hymnische Besprechungen folgten in allen namhaften Zeitungen.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.10.2020

Ein Haus und seine Bewohner

Das Haus
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Meine Meinung und Inhalt

"Tratsch gehört zum gesellschaftlichen Leben, wenn man das hier überhaupt Gesellschaft nennen konnte. Aber selbst ein Mikrokosmos wie unser Haus, und sei er auch von lauter Außenseitern ...

Meine Meinung und Inhalt

"Tratsch gehört zum gesellschaftlichen Leben, wenn man das hier überhaupt Gesellschaft nennen konnte. Aber selbst ein Mikrokosmos wie unser Haus, und sei er auch von lauter Außenseitern bewohnt, bildet so etwas wie die Grundstruktur einer Gesellschaft heraus, und dazu gehört, dass man sich über deren Mitglieder austauscht und auch, dass Mitglieder hinter dem Rücken anderer Mitglieder tratschen. Es ist ein Prozess der Selbstbespiegelung, der Selbstvergewisserung, der auch schmerzhaft sein kann." (ZITAT)


Meine Neugier konnte das Cover wecken sowie der spannungsgeladene Klappentext.

Herr Zimmermann, lebenslustig und geschieden, lädt alle Bewohner des Hauses einmal im Monat zum Aperitif auf seine Dachterrasse ein.


Just am Morgen nach einer dieser Einladungen findet die Parapsychologin Nadja den scheuen Medizinstudenten Enis El Agha tot vor dem Haus.

"In so einer Laune konnte es nicht ausbleiben, dass bald alle über den einzig nicht Anwesenden, Enis El Agha, zu tratschen und zu lachen begannen. Enis war vor wenigen Monaten ins Haus gezogen. Er hatte das Mini-Penthouse gegenüber von Leonardo Zimmermann gemietet und bislang jede Einladung zum Aperitif ausgeschlagen. Dass Zimmermann uns ständig mit einer Grimasse einschärfte, doch nicht so laut über seinen Nachbarn zu reden, machte das Ganze noch komischer und ließ uns noch mehr lachen." (ZITAT)

Sie allarmiert die Polizei. Bald wird klar, Enis ist Opfer eines Verbrechens.


Nadja, ihre Freundin Priscilla und die pensionierte Schneiderin Frau Rauhaar mutmaßen, wer der Mörder sein könnte. Im Haus gibt es so einige Ausländerfeinde.

Wenige Tage später verschwindet Nadjas Nachbar.

Die Angst der Einwohner steigt ins Unermessliche und ist beim Lesen spürbar, denn konnte mich der Schreibstil und die Story nur bedingt fesseln.

Die Gerüchteküche, die Anfangs noch spannend war, zieht sich leider durch das ganze Buch und die Anschuldigungen und Verdächtigungen nehmen kein Ende, was ich als sehr anstrengend empfand.

An und für sich ein solides Buch mit überraschendem Ende.

Natascha Olivia Kleinknecht, 1960 in Stuttgart geboren, studierte Rechtswissenschaft in München und promovierte am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz zum Doktor der Rechte. Weitere Studien an der Kunsthochschule Accademia delle Arti del Disegno in Florenz folgten; die Aquarelle und Ölbilder der Künstlerin wurden bei Ausstellungen in Lausanne, Florenz und Stuttgart gezeigt. Seit 1994 ist sie freie Autorin und verfasst Romane und Sachbücher. Sie lebt in Ludwigsburg und Zürich.


  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 21.06.2019

Eine verhängnisvolle Fahrt über das Mittelmeer

Die Kollision
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Meine Meinung und Inhalt
Die Autorin Pauliina Susi wurde 1968 geboren, hat Politikwissenschaft studiert und bei verschiedenen finnischen Magazinen als Journalistin gearbeitet. Ihr Debütroman ›Ruuhkavuosi‹ ...

Meine Meinung und Inhalt
Die Autorin Pauliina Susi wurde 1968 geboren, hat Politikwissenschaft studiert und bei verschiedenen finnischen Magazinen als Journalistin gearbeitet. Ihr Debütroman ›Ruuhkavuosi‹ (2005) wurde für den angesehenen ›Helsingin Sanoma‹-Literaturpreis nominiert.›Das Fenster‹ hat den Finnischen Krimipreis 2016 gewonnen und wurde von Lesern und Presse gleichermaßen enthusiastisch aufgenommen.

Ich möchte nun erstmal mit dem Positiven starten, denn das Cover ist wirklich schön, passend zum Genre und vielversprechend. Ebenso der Klappentext. Dieser macht Lust auf mehr und wirkt absolut vielversprechend.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und man kommt gut in die Geschichte hinein.

"Ich habe heute zwei Menschen das Leben genommen, ... Einen Moment lang horcht sie in sich hinein, wie sich das anfühlt. Sie fühlt nichts. Oder vielleicht ist sie - beeindruckt. Bestätigt. Dass sie das kann. Wenn es hart auf hart kommt." (ZITAT)

In "Die Kollision" geht es um Leia Laine, die mit ihrer Schwester Ripsa eine Woche lang Urlaub auf einem Luxuskreuzer machen.
Die Schilderungen der Autorin diesbezüglich sind auch wirklich toll und authentisch.

Leia wird den Verdacht nicht los, dass auf dem Schiff irgendetwas nicht stimmt, und schon bald verwandelt sich die entspannte Kreuzfahrt in einen Albtraum. Sie lernen auf dem Schiff Leute kennen, welchen sie nicht trauen dürfen.

Soweit so gut. Bis dahin klingt es wirklich spannend und fesselnd, allerdings wird dem Leser gleich zu Beginn bewusst, dass die erhoffte Spannung auf der Strecke bleibt.
Es herrschen langatmige Diskussionen zwischen den Schwestern, die wirklich sehr anstrengend sind. Man möchte eingreifen oder vieles überspringen.

"Manchmal ist es schwer zu verstehen, wozu eine nagende Verbitterung und der Durst nach Rache einen Menschen bringen könnnen. Sie selbst wird durch etwas viel Einfacheres und Klareres motiviert: die
Summe unter dem Strich." (ZITAT)

Der zweite Part, der parallel geschildert wird, handelt von der elfjährige Amira, die sich an Bord eines einfachen Fischerbootes mit ihre Eltern und weiteren Flüchtlingen befindet. Alle haben die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Das kleine Boot und das Kreuzfahrtschiff – sie steuern aufeinander zu, sie begegnen sich. Luxus und Elend kollidieren gnadenlos.

Natürlich kommt die ein oder andere Botschaft von der Autorin in der aktuellen Flüchtlingsthematik natürlich beim Leser an, jedoch hat man auch den Eindruck, dass sie zu viel in dieser Geschichte mitteilen möchte und dadurch bekommt man am Ende den Eindruck, dass vieles offen und ungeklärt ist.

Ich kann dieses Buch leider nicht empfehlen.

Veröffentlicht am 09.06.2019

Cari Mora

Cari Mora
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Meine Meinung und Inhalt
Nach der Hannibal-Reihe nun endlich das vorfreudig erwartete Buch von Thomas Harris.
Das Cover spricht sofort an und ich absolut schön!

In seinem neuen Buch "Cari Mora" geht ...

Meine Meinung und Inhalt
Nach der Hannibal-Reihe nun endlich das vorfreudig erwartete Buch von Thomas Harris.
Das Cover spricht sofort an und ich absolut schön!

In seinem neuen Buch "Cari Mora" geht es ... ja worum geht es eigentlich. Selbst nach Beendigung des Buches fühlt es sich nicht wie eine Bereichung an, dieses gelesen zu haben.
Ich weiß nicht, was Stephen King dazu bewogen hat „Cari Mora“ in den höchsten Tönen zu preisen. Offenbar hat er einen völlig anderen Roman als ich gelesen.

Hans-Peter Schneider, der „neue“ Psychopath, hat mit Hannibal Lecter nichts gemeinsam. Wo Lecter eine Faszination auf den Leser ausübt, ist Schneider nur ekelerregend und abstoßend.

"Hans-Peter konnte die angenehme Hitze der Resomationsvorrichtung durch den Duschraum spüren, obwohl er die Temperatur der Lauge nur auf siebzig Grad Celcius hielt, um den Prozess zu verlängern. Er genoss es zu sehen, wie Karlas Skelett langsam aus ihrem Fleisch erschien." (ZITAT)

Wesentlich interessanter ist die titelgebende Cari Mora, die Haushälterin der von Schneider und seiner Entourage gemieteten Escobar-Villa. Ehemalige Kindersoldatin mit kolumbianischen Wurzeln und großen Träumen für die Zukunft, eine mehr als ebenbürtige Gegnerin für Schneider. Die junge Frau hat keine Angst vor dem Grauen und wagt es, dem Dämon ins Auge zu blicken.

"Wie schmal die Handgelenke der toten Kinder waren. Wie weit das Ende des Kabelbinders von den schmalen Handgelenken abstand. Wenn Cari das Wort Schrecken hörte, dachte sie an diesen Anblick." (ZITAT)

Hannibal Lecter war ein großer literarischer Geniestreich der vergangenen Jahrzehnte, da war es selbst für den Erfolgsautor schwer anzuknüfen. Meiner Meinung nach ist ihm das in keinster Weise gelungen. Cari Mora fehlt es an Spannung, Story und Zusammenhängen, was wirklich schade ist, denn die Erwartungen waren hoch und er Schreibstil des Autors hat, wie vielen bekannt ist,wirklich viel Potential.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Neuartig

VONG
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Meine Meinung:
Plötzlich ist da auf einmal diese Sprache - egal ob auf Facebook oder in anderen sozialen Netzwerken. Mit deutscher Rechtschreibung und Grammatik hat das nicht mehr viel zu tun, jedoch kann ...

Meine Meinung:
Plötzlich ist da auf einmal diese Sprache - egal ob auf Facebook oder in anderen sozialen Netzwerken. Mit deutscher Rechtschreibung und Grammatik hat das nicht mehr viel zu tun, jedoch kann ich nach dem Buch sagen, dass ich durchaus einige Male schmunzeln musste.

Die Begriffserklärungen am Anfang sind super, vor allem wenn man vorher keine richtige Worterklärung in VONG-Sprache hat.
H1 auf Schazsuche als Comic am Ende ist auch sehr amüsant.

Bitte erwartet hier keine anspruchsvolle Lektüre.

Hier mein zwei Impressionen, damit ihr wisst, auf was ihr euch dann einlasst.

"1 = 1 Zahl als buchstabe. Lol. Du bimst 1 Schlawimer." (ZITAT)

"Bät = Dem teil wo du di n8 verbringsd umd evt auch deim tag weng du Nätflix schausd." (ZITAT)


Das Buch ist super für zwischendurch, jedoch rate ich ab, dieses in einem Stück zu lesen.
Ich vermute, dass man sich in einigen Jahren kaum noch an diesen Kult erinnern wird. Deshalb am besten solange es noch aktuell ist dieses Buch kaufen, lesen und lachen.

P.s.: Man muss immer auf korrekte Rechtschreibung 8en. Vong Grammatik her.