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Veröffentlicht am 04.08.2019

Tu etwas!

Exit Now!
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Ein Jugendroman, der anmutet wie eine BBC-Katastrophenberichterstattung: Verstörend, immer dramatischer werdend und man kann einfach nicht wegschauen. Erschreckend vorstellbar, phänomenal aktuell und politisch. ...

Ein Jugendroman, der anmutet wie eine BBC-Katastrophenberichterstattung: Verstörend, immer dramatischer werdend und man kann einfach nicht wegschauen. Erschreckend vorstellbar, phänomenal aktuell und politisch. Do something!


Nachdem mich ich ihre Gelöscht-Trilogie begeistert hat, habe ich von Teri Terry jedes Buch gelesen und wurde dabei nie enttäuscht. Umso größer die (Vor-)Freude, als bekannt wurde, dass sie zu Kylas Welt zurückkehrt...

Da meine Lektüre besagter Trilogie schon eine Weile her ist, habe ich mich, bevor ich die Buchdeckel des aktuellsten Romans aufgeschlagen habe, nochmal mit den Ereignissen aus Kylas Leben beschäftigt. Zu Band 1 und 2 fand ich hilfreiche Zusammenfassungen, Band 3 musste ich mir durch selbstständiges Durchblättern wieder in Erinnerung rufen. So hatte ich die wichtigsten Namen, Entwicklungen und Überraschungen wieder auf dem Schirm. Für dieses Buch muss man sich entscheiden: Will man es lesen, wie jedes andere, sich überraschen lassen und im Ungewissen darüber sein, wie alles enden wird? Dann sollte man direkt mit dem Lesen beginnen und nicht nochmal nachlesen, was in der Trilogie alles passiert ist. Und auch diese Rezension nicht weiterlesen. Oder aber man genießt das Gefühl des Wiedererkennens, weiß von Anfang an, wer Sam und Ava sind und sein werden und was das Schickal für sie bereit hält. Dann vorher unbedingt die wichtigsten Figuren und Ereignisse nochmal in Erinnerung rufen; so wie ich das eben gemacht habe.

Dadurch hat das Lesen von "Exit now!" für mich eine faszinierende Leseerfahrung bieten können: Ich wusste, worauf all´ die Ereignisse aus dem Jahr 2024 später hinauslaufen würde, wusste, welche Rolle (Neben-)figuren 30 Jahre danach haben würden - nur (noch) nicht, wie es dazu kommen würde. Wissend, wer Ava und Sam sind, ahnend, was und wer aus dem kleinen Nicky werden würde, welches Schicksal Sandy und Stella bevorsteht und welche Gräueltaten Gregory und Astrid noch begehen werden, drehte sich das klassische Leseerlebnis um - vom Ende rückblickend auf das, was zuvor geschah. Einzigartig ist weiterhin, dass dieser in der Zukunft spielende Roman keine Dystopie ist, in der ein schreckenverbreitendes Regime bezwungen wird, sondern ein Roman, in dessen Verlauf man die Errichtung eben jenes Regimes erlebt. Habe ich so noch nie gelesen.

Zudem versteht man durch dieses Buch Kylas Welt besser, warum all´ die Menschen um sie herum zu den Personen geworden sind, die sie erlebt, wie aus dem Großbritannien, das wir heute kennen, ein solch dystopischer Albtraum hatte werden können und wie schnell aus Menschen Monster werden können. Hier ist Teri Terry der Bezug auf das aktuelle politische Geschehen grandios gelungen - Brexit, Politiker, die über die Interessen der Jugend einfach hinwegregieren (mich erinnerten die Jugendproteste und die zunächst herablassende Reaktion der Erwachsenen darauf stark an #FridaysForFuture), die Schlüsselrolle der Medien... Beim Lesen verspürt man die Wut, die auch Ava und Sam beseelt - auf das Establishment, die Erwachsenen und bequem gewordenen Berufspolitiker, die herablassende und verallgemeinernde Art, die Kompromisslosigkeit und das Weigern, Zuzuhören, geschweige denn Einzulenken, die Ungerechtigkeit und Willkür.

Erschreckend, wie schnell Notstandsgesetze, Reaktion auf Gewalt und Terror und außerparlamentarische Entscheidungen die Demokratie aushebeln können und könnten... Unsere Welt ist glücklicherweise nicht so, wie Sam und Ava sie erleben müssen, aber die Geschichte zeigt uns, dass wir nicht nur hinschauen, sondern handeln müssen. Diese Botschaft vermittelt die Autorin nicht nur über die Widmung, sondern auch durch die ganze Handlung hinweg.

Mit knapp 500 Seiten ist dieses Buch ein stolzer Wälzer - durch die kurzen Kapitel und frequenten Erzählwechsel zwischen Ava und Sam liest sich die Geschichte aber wahnsinnig schnell. Ich habe das Buch in drei sessions gelesen, durchgehechelt müsste man fast sagen. Denn die Ereignisse spitzten sich immer weiter zu, Ruhe wird den Protagonisten und Lesern nicht gegönnt, eine Erschütterung folgt auf die nächste. Da bleibt kaum Zeit, Schockerlebnisse wie Tod und Wiedereinführung der Todesstrafe zu verarbeiten.

Typisch Teri Terry ist auch die Beschäftigung mit Selbstbestimmung. Im Glauben, endlich eigene Entscheidungen zu treffen, lässt sie ihre Figuren häufig - um dann Protagonisten und Leser mit einem für unmöglich gehaltenen Ausmaß an Verrat und akribischer Planung zu schocken. Wie schon bei Kylas Geschichte in der Slated-Trilogie wendet sich auch in diesem Buch das Blatt auf den letzten Seiten. Meisterhaft gelingt es der Autorin zudem erneut, nur fast alle Fragen am Ende beantwortet zu haben.

Und dann ist da noch das besondere Band zwischen den beiden Protagonistinnen... Während beide Mädchen sich weiterentwicklen, aus ihrer Komfortzone heraustreten, sich trauen und über sich hinauswachsen, entsteht eine zarte und intensive Bindungzwischen den Beiden. Wie sie es nie aussprechen und doch immer fühlen, wissen... Gänsehaut pur! Auch wenn sich mein armes Leserherz mehr erhofft hat, ist diese bittersüße Nichterfüllung ihrer beider Sehnsucht doch so passend zur Geschichte und so unvermeidbar.

Mit diesem Prequel hat Teri Terry nicht einfach nur die Vorgeschichte zu ihrer berühmten Trilogie geschrieben, sondern dieser Welt und ihren Figuren noch mehr Tiefe, Dynamik und Facetten verliehen. Agent Coulton, der Premierminister Gregory, die Großmutter Astrid, Dr. Lysander, Nico... sie alle sind nicht mehr Gegebenheit von Kylas Leben, notwendige Prota- und Antagonisten; sondern Menschen mit ihren Schwächen und Stärken. Sie verhalten sich nicht mehr, wie es die Handlung in der Trilogie eben erfordert, sondern so, wie das Erlebte aus dem Jahr 2024 sie geprägt und geformt hat. Vorher schon nicht undenkbar, ist der Weg zum dystopischen 2054 nun klar erkennbar. Und das alles hätte anders kommen können. Das alles anders kommen kann.

Veröffentlicht am 21.06.2019

Von der Ungerechtigkeit der Ungleichheit

Hexenherz. Glühender Hass
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Macht und Magie, ein Reich kurz vor dem Umbruch und zwischen all´ dem Streben, Intrigieren und Chaos ein kleiner Junge auf der Suche nach seinem Platz in dieser Welt. Ein geniales Werk, dass sich der Ungerechtigkeiten ...

Macht und Magie, ein Reich kurz vor dem Umbruch und zwischen all´ dem Streben, Intrigieren und Chaos ein kleiner Junge auf der Suche nach seinem Platz in dieser Welt. Ein geniales Werk, dass sich der Ungerechtigkeiten unserer Welt annimmt und verdreht, durch bizarre Situationen darauf aufmerksam macht, wie viel man hinterfragungslos hinnimmt und zeigt, dass Ungleichheit vor allem eines ist: Ungerecht!


Wie ergeht es einem Jungen in einer matriarchalischen Welt, in der er zum schwachen Geschlecht gehört? Dieser Frage stellen sich Autorin und Buch - und wie erging es mir damit? Denn nachdem mich der erste Band so begeistern konnte, war die Erwartung an diese heißersehnte Fortsetzung natürlich riesig...
Und obwohl die Welt des Goldenen Reiches mir durch den ersten Band bereits bekannt war, konnte mich Monika Loerchner mit dieser Vision eines Matriarchats wieder begeistern und beeindrucken. Denn obwohl auch in diesem Reich Ungerechtigkeit und Ungleichheit existiert, ist die Heimat Helenas doch deutlich freier und fortschrittlicher, als patriarchische Gesellschaften: Hautfarbe und Herkunft, sexuelle Orientierung, Akzent - all´ das spielt in der Welt der Frauen keine Rolle (mehr). Eine Frau zu lieben ist einer anderen nicht nur erlaubt; es ist einfach nichts besonderes.

Interessant war es aber nun, durch Koljas Perspektive, der eines Jungen und damit in der sozialen Hierarchie ganz weit unten, diese Welt zu erleben. Denn nicht alles, was glänzt, ist auch Gold. Alle, die keine oder nur schwache Magie haben, werden im Goldenen Reich benachteiligt, sind potentielle Opfer von Gewalt. Magie heißt Macht und diese verformt auch den Charakter vermeintlich sozialer(er) Frauen.

Wieder genial fand ich, wie die Autorin durch scheinbar abstruse Situationen auf Ungerechtigkeiten und Vorurteile in unserer (heutigen) Welt aufmerksam macht - in der Bar wird dem "schwachen Mann" Sekt oder Cocktail statt hartem Alkohol angeboten, etwas ist "männerleicht", jede (nicht jeder!) hätte dieses oder jenes getan haben können und beim Vorstellungsgespräch wird der Mann ausgiebig zur privaten Situation befragt - die Befürchtung, er könne bald Vater werden und würde dann ja natürlich für einige Jahre ausfallen, weil er sich um das Kind kümmern wollen wird. Und das ganze Konzept des Buches: Nicht, wie für Fantasy üblich, ein (rothaariges)Mädchen mit verbotenen magischen Kräften versucht in der Männerwelt ihren Platz zu finden, sondern ein magieloser Junge muss sich als Frau ausgeben, um Gerechtigkeit zu erlangen. Die klare Botschaft: Die Einordnung, Stärke und Interessen vom Geschlecht abhängig zu machen, ist vollkommener Quatsch!

Mit seiner Entscheidung, allen Hindernissen zum Trotz, nach seinem Vater zu suchen, geht Kolja ein gewagtes Risiko ein und als Leser hält man immer wieder die Luft an - fliegt er auf?! Was geschieht dann mit ihm?! Schlussendlich wächst der "kleine Junge" aber an all´ den Herausforderungen und Gefahren, widersetzt sich dem Sog von Macht und Einfluss und findet seinen eigenen Weg; lernt mit seiner Vergangenheit und (alten) Wunden umzugehen. Ihn bei dieser Reise begleiten zu dürfen ist nicht nur aufregend, sondern ob seiner Entwicklung auch beeindruckend.

Während man mit Kolja mehr über das Goldene Reich, seine Regeln und Funktionsweisen lernt, erfährt man durch seine Erinnerungen und das Tagebuch einer zunächst unbekannten Frau gleichzeitig auch mehr über das verfeindete Große Moldawische Reich. Ein Reich, das grausamer, frauenverachtender und rückständiger kaum sein könnte und bei dem einem die Galle hochsteigt, wenn man von seinen Männern und Ansichten liest. Mit den Tagebucheinträgen habe ich regelrecht mitfiebern können, mal Schock, mal Verständnis, mal Ekel, mal Abscheu, mal Hass... und letztendlich zeigten sie, dass ein Mensch das Produkt seiner Geschichte ist. So verwerfenswert wir die Handlungen einer Person finden mögen - man sollte versuchen, die Motivation, die Gründe und den Kontext dieser nachzuvollziehen. So wie Helena sicher keine strahlende Heldin ist und auch Kolja nicht immer 100% moralisch korrekt handelt, so hat auch diese Frau ein Herz unter ihrer harten Schale.

Aus emotionaler Sicht habe ich eine absolute Lieblingsszene: Die am Ende (S. 400/1), in der Helena Kolja versucht zu trösten und ihm erklärt, dass man lernen kann, mit Schmerz weiterzuleben - weil er derjenige ist, der sein Leben leben muss, nicht alljene, die ihm Schmerzen oder Freude bereitet haben. Helena findet so berührende, so starke, so wahre Worte...

Wie schon in Band 1 verwebt Monika Loerchner verschiedene Erzählstränge gekonnt und geschickt miteinander - Koljas Suche nach seinem Vater, die Mission der Rebellen rund um Adrian, das Leben besagter Tagebuchschreiberin und die mysteriösen Morde in der Hauptstadt. Alles läuft letztlich zusammen...

Insgesamt ist dieses Buch nicht nur ein würdiger Nachfolger des großartigen Auftaktes, sondern auch ein eigenständiges Abenteuer. Man trifft alte Bekannte wieder, erfährt, was aus Figuren des ersten Buches (zum Beispiel Marzena oder der Bluthexe) wird, lernt aber auch neue Charaktere kennen. Der Autorin gelingt erneut, die Geschichte ohne unnötigen Cliffhanger in sich abschließen zu lassen und gleichzeitig die Neugierde auf den folgenden Teil zu schüren.

Jetzt freue ich mich aber, im zweiten Band meiner Helena wieder mehr zu begegnen - so erfrischend Kolja auch ist; die eiserne Ex-Gardistin mit ihrer direkten und scheinbar harten Art habe ich einfach ins Herz geschlossen! Und nach dem dramatischen, niederschmetternden Ende des ersten Bandes konnte ich zwar nun erfahren, dass sie ihr neues Leben meistert, aber in ihre Gefühlswelt und Gedanken möchte ich weiter eintauchen. Außerdem vermute ich, dass sie wieder eine wichtige Rolle spielen wird, in dem Aufruhr, der kommen wird. Hoffentlich kommt auch die schöne Heidrun nicht zu kurz!

Veröffentlicht am 21.06.2019

Absolute Leseempfehlung!

Eine Odyssee
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Mehr als nur eine fantastische Lesehilfe für die Odyssee; ein Interpretationsangebot, das mit spannenden Einsichten und Verknüpfungen belohnt, wenn man sich dem verworrenen Schreibstil und komplexen Erzählungsaufbau ...

Mehr als nur eine fantastische Lesehilfe für die Odyssee; ein Interpretationsangebot, das mit spannenden Einsichten und Verknüpfungen belohnt, wenn man sich dem verworrenen Schreibstil und komplexen Erzählungsaufbau hingibt.


Als begeisterter (griechische) Mythologie-Leser, jedoch nicht des (Alt-)Griechischen mächtig, reizte mich dieser Titel sofort, als ich von ihm las. Nach der Leseprobe war ich allerdings skeptisch und unentschlossen - auf Grund des, bereits auf den ersten Seiten, verschachtelten Erzählstils könnte dieses Buch entweder genial oder unnötig akademisch-komplex werden. Ich habe mich aber entschieden, dem Buch eine Chance zu geben...

... und das nicht bereut! Denn auf etwa 350 Seiten entwirrt der Autor nicht nur die 12.110 Verse der Odyssee, sondern verstrickt diese 10 Jahre Abenteuer Odysseus´ gekonnt mit seinem Leben, dem seines Vaters und anderen Familienangehörigen. Dabei gelingt ihm etwas wunderbares: Er entstaubt dieses über 2500 Jahre alte Epos nicht nur, sondern zeigt auf, dass Geschichte lebt. Was früher die Menschen bewegte, bewegt sie noch immer. Identität, Liebe, Vertrauen und Verrat, Kampf, Tod und Beziehungen beschäftigen Menschen aller Epochen.

Dieses Buch verlangt Konzentration - nicht nur ob der Wissensfülle, die Mendelsohn zur Odyssee, ihrem Aufbau, "Autor" Homer, Stilmittel und Sprachbilder während seines Seminars bespricht, sondern insbesondere wegen des unkonventionellen Erzähl- und Schreibstils. Ganz wie die Odyssee, ist auch die Begleitgeschichte keine stringent erzählte, sondern folgt Irrungen und Wirrungen der antiken Erzählung, springt vor und zurück, erklärt erst zu späterem Zeitpunkt Ereignisse und ihre Bedeutung. Passend zur aktuellen Leseposition in Homers Werk und den Debatten der Studieren: Anekdoten aus Daniel Mendelsohns Kindheit, Anmerkungen seines Vaters, gemeinsame Erinnerungen, Anspielungen auf Familiengeheimnisse und Verbindungen zur gemeinsamen Odyssee-Kreuzfahrt.

Buch im Buch im Buch - mithilfe dieses Romans kann man nicht nur die Odysee (besser) kennenlernen und das Leben der Protagonisten aus der Jetztzeit erforschen, sondern bekommt quasi einen Lektüreschlüssel zum antiken Werk - man muss sich natürlich nicht an diese vorgegebene(n) Interpretation(en) halten, sondern kann seine eigene bilden. Ich hätte die Bedeutungen einzelner Szenen und Stilmittel auf keinen Fall so erfassen können; zumal ich ja auch des Griechischen nicht mächtig bin. Das Buch ist also eine Zusammenfassung, ein Lektüreschlüssel und zugleich auch ein eigenständiger Roman und zugleich alles auf einmal.

So gerne ich auch lesen, durchaus auch Klassiker und Anspruchsvoll(er)es - Literaturwissenschaften, Philologie ("Liebe zur Sprache"), Germanistik und Ähnliches wäre ja gar nichts für mich. Dieses viele Analysieren, diese Ungewissheit, diese Stilmittel... Umso überraschender und beeindruckender war für mich, wie sehr Mendelsohn mir die Liebe zu seiner Disziplin nahbringen und verständlich machen konnte, ohne dass ich das notwendigerweise auch studieren wollen würde. Aber es gelingt ihm eben, indem er mir als Leser das eigenständige Grübeln größtenteils abnimmt und eine Interpretationsrichtung vorgibt, die Gedanken anstößt, das Wunder der Sprache zu offenbaren. Wie genial bestimmte Stilmittel und Bilder zu einer Absicht passen, wie subtil und zugleich offensichtlich etwas angedeutet werden kann, wie eloquent man etwas ausdrücken kann, ohne es dabei gesagt zu haben...

Veröffentlicht am 01.06.2019

Berührend, magisch... wunderbar!

Sommernachtszauber
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Wenn eine Liebe, DIE Liebe den Tod überwinden kann… eine wunderbare, zarte Verflechtung von Romeo & Julia und Sommernachtstraum, Judenverfolgung und Liebe zum Theater, die einen trotz fehlendem Happyend ...

Wenn eine Liebe, DIE Liebe den Tod überwinden kann… eine wunderbare, zarte Verflechtung von Romeo & Julia und Sommernachtstraum, Judenverfolgung und Liebe zum Theater, die einen trotz fehlendem Happyend mit einem leisen Lächeln auf den Lippen zurücklässt.

Dieses Buch habe ich schon langer auf meiner Liebäugel- Liste und als ich festgestellt habe, dass es von ELLEN ALPSTEN (!) ist, musste ich es unbedingt lesen! Danke Skoobe ♥ Mittlerweile steht es sogar auch in meinem Regal :)

Nachdem mir "Heute trägt der Himmel Seide" so gut gefallen hatte, waren meine Anforderungen an dieses Buch ziemlich hoch, und was soll ich sagen?! Sie wurden bei weitem übertroffen!!!

Auch wenn ich noch nicht all zuviel von unserem werten Herren Shakespeare gelesen habe (lediglich Romeo & Julia, Othello und einen Ausschnitt aus Sommernachtstraum), bewundere ich seine Werke und möchte noch einige lesen. Umso mehr war ich begeistert, wie wunderschön hier Sommernachtszauber und Romeo & Julia zusammenfließen und etwas ganz neues erschaffen wurde.

Wie zu vermuten, war dieses Buch voller Romantik, Sehnsucht und Herzklopfen, aber es hatte auch eine unglaublich traurige und melancholische Seite. So wurden die Judenverfolgung im Zweiten Weltkrieg, Tod, Depressionen, Geldmangel, Hass, Neid und Intrigen thematisiert auf eine, berührende, ernste, aber dennoch jugendgerechte Weise.

Dieses Geschichte war so unglaublich zart, trotz Mias verachtenswerten und wirklich abstoßenden Gedanken, weil Johannes und Caroline so viel zu geben hatten. Ihre Liebe war spontan, ja, aber sie war so ehrlich, tief und besonders, dass es mir immer wieder die Tränen in die Augen getrieben hat.

Auch in diesem Buch schafft es Ellen Alpsten wieder, die Leidenschaft zu einer Kunst, hier eben die Schauspielerei, auf atemberaubende Weise zu vermitteln. Man hat das Gefühl, man steht mit Johannes unter dem Geisterlicht und schaut Caroline bei ihrer Julia- Darstellung zu. Fantastisch!

Das Ende ist... nun ja, vermutlich war es notwendig, vielleicht sogar absehbar und trotz seiner herzzerbrechenden Traurigkeit so mutspendend, lebensbejahend und tröstlich.

Veröffentlicht am 02.10.2018

Großartig wie immer - Riordan halt ;)

Die Abenteuer des Apollo 2: Die dunkle Prophezeiung
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Ich liebes es, wie Riordan es immer wieder schafft es, seinem Konzept so treu zu bleiben und gleichzeitig viel Neues und Überraschendes einzubauen, sodass jedes Buch ein einzigartiges Leseerlebnis wird


Was ...

Ich liebes es, wie Riordan es immer wieder schafft es, seinem Konzept so treu zu bleiben und gleichzeitig viel Neues und Überraschendes einzubauen, sodass jedes Buch ein einzigartiges Leseerlebnis wird


Was habe ich mich auf diesen zweiten Band gefreut! Nachdem mich dieses Jahr der letzte Teil der Magnus Chase-Trilogie bereits begeistern konnte, waren die Erwartungen natürlich hoch...

Aber was soll ich sagen? Ich liebe (die Bücher von) Rick Riordan einfach! Wieder ein Buch voller Witz und Humor, Freundschaften und Gefühle, Spannung, epischer Schlachten, genialer Tricks, brenzliger Situationen, unbekannter und altbekannter Götter, Monster und Wesen...

Dabei bleibt Riordan seinem Schema so absurd treu, dass sich selbst seine Helden spöttisch darüber äußern: Natürlich gibt es eine Prophezeiung, einen göttlichen Auftrag, scheinbar unmeistbare Schwierigkeiten, besonders bösartige Gegner, eine super knappe Frist, überraschenden Beistand und stets wechselnde Teamkonstellationen. Schön finde ich, dass man mit dieser Reihe all´ die liebgewonnenen Figuren früherer Bücher einzeln wiedertrifft: Percy, Rachel, Annabeth & Camp Halfblood in Band 1, jetzt Leo, Kalypso und die Jägerinnen der Artemis und im nächsten Buch vermutlich Camp Jupiter, Frank, Hazel, Piper, Jason, Ella und Groover. Hoffentlich kommen Nico und Will auch wieder vor

Großartig finde ich zudem immer wieder, wie Rick Riordan ein Universum voller Charaktere mit Ecken und Kanten, Stärken und Schwächen und voller Diversität geschaffen hat. Nicht nur die üblichen weißen heterosexuellen Teenies. Ohne es vordergründig zu thematisieren, fühlt sich Apollo aka Lester sowohl von Männern als auch Frauen angezogen und gerade für diese Beiläufigkeit, die verdeutlicht, wie normal Liebe sein sollte, feiere ich Riordans Bücher!

Gelungen war auch in diesem Buch die Darstellung der Charaktere und wie sie sich weiterentwickeln. Apollo ist lange nicht mehr (nur) die arrogante Sonnengott, sondern beginnt nicht nur seine Fehler einzusehen, sondern auch für andere einzustehen. Einfach süß, wie er sich für Meg aufzuopfern bereit ist und wie er selbst Kalliope zu mögen beginnt. Auch die Beziehung letzterer zu Leo gewinnt an Tiefe und ich liebe ihre Streitereien. Und Leo, genialer Leo, wird wohl auch (ein wenig) erwachsener...

Nicht nur auf Band 3 freue ich mich nun, ich bin auch ganz hibbelig darauf, ob wir noch mehr über James erfahren? Hier wurde ja eine ganz neue Mythologie angerissen... Auf ein riesiges Familientreffen beider Camps, der Nomos´ und der Horde aus Walhalla warte ich auch noch :D