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Veröffentlicht am 12.09.2019

Leben auf dem Weingut

Herbstblüten und Traubenkuss
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Inhalt:
„Ein altes Weingut mit Heurigem entpuppt sich für Mona als Chance auf das große Glück
WIEN: Die junge Mona bewirbt sich in einer Detektei. Ihre erste Aufgabe: Sie soll Oliver Feeberger finden ...

Inhalt:
„Ein altes Weingut mit Heurigem entpuppt sich für Mona als Chance auf das große Glück
WIEN: Die junge Mona bewirbt sich in einer Detektei. Ihre erste Aufgabe: Sie soll Oliver Feeberger finden und überreden, auf das großelterliche Weingut am Stadtrand zurückzukehren. Um zu verhindern, dass ein Nobelheuriger den familiären Buschenschank übernimmt, willigt Oliver zu Monas Überraschung ein – aber nur, wenn Mona die restliche Saison auf dem Weingut mitarbeitet. Zwischen Weingärten, Wiener Spezialitäten und fruchtigem Veltliner entdeckt Mona den Genuss des Lebens – und ihre Gefühle für den Jungwinzer …“
Quelle: Buchrücken „Herbstblüten und Traubenkuss“ von Emilia Schilling

Für mich war „Herbstblüten und Traubenkuss“ das erste Buch der Autorin. Da ich ein absoluter Fan von Blumen bin, ist es das Cover gewesen, welches mich auf die Geschichte aufmerksam gemacht hat. Mit den verschiedenen rotfarbenen Blumen und den ebenfalls abgebildeten Weintrauben ist es passend zur Geschichte und zum Setting gestaltet. Es wirkte auf mich sehr freundlich und auch der Klappentext hat mir eine schöne Geschichte versprochen.

Mona, die Hauptprotagonistin im Buch, hat direkt zu Beginn mein Mitleid geweckt. Sie hat frisch ihren Job und ihre Wohnung verloren, lebt aktuell bei ihrer „besten“ Freundin und schläft im Kinderbett deren 5-jährigen Sohnes. Zu ihren Eltern pflegt sie ein sehr zwiegespaltenes Verhältnis, denn diese sind mit ihrem Lebensweg überhaupt nicht einverstanden.
Nach einiger Zeit ist mir allerdings aufgefallen, dass Mona in vielen Situationen selbst schuld ist, denn sie wehrt sich nicht, sagt nicht ihre Meinung und steht überhaupt nicht für sich ein. Im Laufe der Handlung konnte ich nur noch vermehrt den Kopf schütteln über ihre Person.
Sie schafft es zwar neue Freunde bzw. Kontakte auf dem Weingut zu knüpfen, aber auch das wirkt eher unsicher und plump auf mich und nicht wie eine erwachsene Frau.

Aus Oliver Feeberger werde ich ehrlich gesagt nicht so recht schlau. Auf den ersten Blick wirkt er doch recht nett, aber auch ziemlich geheimnisvoll. Da er schon länger keinen Kontakt mehr zu seinen Großeltern auf dem Weingut hatte, läuft er offensichtlich vor etwas aus seiner Vergangenheit weg. Aber was ist vor 5 Jahren passiert, dass er ohne Abschied seine Heimat verlassen hat? Auch seine Rückkehr verläuft nicht ohne stolpern, denn vor allem mit seiner Ex-Freundin Victoria existieren einige Probleme.

Abgesehen von den beiden Hauptcharakteren gab es noch einige Nebencharaktere, von denen eine Vielzahl überaus sympathisch auf mich gewirkt haben, wie z.B. die Großeltern Lore und Fredi. Allerdings gab es auch da ein paar Querschläger, mit denen ich überhaupt nicht zurechtgekommen bin, wie beispielsweise Adrian, ein Freund der Familie, und die Ex-Freundin Victoria, die sich dauerhaft wie ein Biest verhält.

Der Aufbau des Buches hat mir sehr gut gefallen. Die einzelnen Kapitel sind mit Erklärungen und/oder Rezepten abgetrennt. Das empfand ich als eine sehr gute Idee. Auf mich wirkt es sehr einladend und vor allem weckt es ein wenig die Experimentierlust. Das Glossar am Ende des Buches war auf jeden Fall eine sinnvolle Entscheidung. Bei mir war wirklich der Fall, dass ich absolut keins der aufgeführten Wörter vorher je schonmal gehört hatte, deshalb war es für mich sehr hilfreich.
Und auch der Schreibstil hat sehr unterstützend gewirkt. Er war sehr flüssig und humorvoll und trotz einiger Anmerkungen hatte ich sehr viel Spaß an der Geschichte und beim Lesen und es viel mir sehr leicht, dass Buch innerhalb weniger Stunden zu beenden.

Die Handlung selbst hat ein sehr guter Einblick in die Arbeit und das Leben auf einem Weingut geliefert. Da ich bisher nur mal durch Weinberge gewandert bin, waren es für mich sehr interessante Informationen. Die wichtigste Frage bei dem Thema Weingut war doch aber – was wird aus dem Buschenschank Feeberger? So schnell wie Oliver sich zu Beginn der Geschichte entschieden hat, wenn Mona ihn begleitet, auf das Weingut der Familie zurückzukehren, umso kontrastreicher war die Entscheidung über den Verbleib des Weinguts. Es war ein ständiges hin und her, was nicht zu Olivers ursprünglicher Entscheidungsfreudigkeit gepasst hat.
Auch nicht so recht gepasst hat in meinen Augen die Klappentextbeschreibung „Spritzig, witzig und wunderbar romantisch“. Bei den Protagonisten selbst ist erst sehr spät auch nur ein Funke übergeflogen und viel mehr als ein oder zwei Küsse ist auch nicht passiert. Die Grundstimmung war, bedingt durch das Setting, deutlich vorhanden. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass jede andere Beziehung intensiver behandelt wurde als die der Hauptpersonen. Es ging sehr intensiv um Leonie und Moritz und auch um Adrian und Victoria. Da hat mir einfach die Romantik bei Mona und Oliver gefehlt, denn das bisschen, was vorhanden war, war mir persönlich einfach zu dezent.

Ein schöner ruhiger Roman für zwischendurch, aber man sollte sich auf ein paar Widersprüche gefasst machen und nicht zu viel Kitsch erwarten!

Veröffentlicht am 04.08.2019

Einstieg in eine lustige, aber komplizierte Dreiecksgeschichte

Pick the Boss - Liebe ist Chefsache
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Inhalt:
„Was tust du, wenn du nach einer durchzechten Nacht neben einem One-Night-Stand aufwachst und panisch feststellst, dass du ausgerechnet an deinem ersten Arbeitstag zu spät kommst? Als wäre das ...

Inhalt:
„Was tust du, wenn du nach einer durchzechten Nacht neben einem One-Night-Stand aufwachst und panisch feststellst, dass du ausgerechnet an deinem ersten Arbeitstag zu spät kommst? Als wäre das noch nicht genug, übersieht ein Kerl die rote Ampel und fährt dir direkt ins Auto. Mit Müh und Not schaffst du es noch ins Büro, und vor dir stehen deine neuen Chefs, die dir sehr bekannt vorkommen: rechts Mr Autounfall, der Rot von Grün nicht unterscheiden kann, und links Mr One-Night-Stand, dessen Name dir einfach nicht einfallen will ...“
Quelle: Lesejury „Pick the Boss – Liebe ist Chefsache“ von April Dawson

„Pick the Boss – Liebe ist Chefsache“ ist mein allererstes Hörbuch und es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Die Geschichte wurde von Lisa Müller gelesen und ich konnte sie mir auf Spotify anhören. Die Version war ungekürzt und dauerte ca. vier Stunden und zehn Minuten.
Zu Beginn hatte ich noch Bedenken, ob ich es wirklich schaffe bei sowas zuzuhören und mich auch auf die Geschichte konzentrieren zu können, aber letztendlich war das zum Glück absolut kein Problem. Lisa Müller hat eine ziemlich angenehme Stimmfarbe und so war es mir durchweg möglich aufmerksam zuzuhören und die Geschichte zu verfolgen. Die Betonung und die kleinen Veränderungen, wenn sie die unterschiedlichen Charaktere gelesen hat, waren sehr gut.

ACHTUNG LEICHTE SPOILER INBEGRIFFEN!

Die Protagonistin Emma Reed wirkt auf mich wie eine sympathische und nette, aber durchaus auch sehr chaotische, junge Frau. Wie viel Pech kann einen an einem Tag eigentlich ereilen? Weder ist sie der Typ für One-Night-Stands, noch fährt sie so unvorsichtig Auto, als das es normal wäre, dass sie in einen Unfall verwickelt ist.
Lustigerweise kommt die Auflösung, wer die beiden Kerle eigentlich sind, prompt.
Ihr One-Night-Stand ist ihr neuer Chef Sean Coleman und der Unfall-Typ ist ihr neuer Chef Liam Coleman. Autsch.

Die beiden männlichen Protagonisten könnten nicht unterschiedlicher sein.
Sean Coleman wirkt wie ein typischer Bad Boy. Er ist egoistisch, arrogant und anscheinend ziemlich sexsüchtig. Sein Verhalten am Arbeitsplatz würde normalerweise als sexuelle Belästigung durchgehen. Eine Abfuhr verträgt sein Ego nicht sonderlich gut und generell wirkt er auf mich nicht wie ein umgänglicher Typ.
Liam Coleman ist das komplette Gegenteil von seinem zwei Jahre jüngeren Bruder. Abgesehen mal davon, dass sie beide verdammt gut aussehen, ist Liam eher ein Beziehungstyp und nicht nur für eine Nacht zu haben.
Es kommt, wie es kommen muss und alle beiden verlieben sich in Emma. Letztendlich kommt sie aber mit dem von beiden zusammen, der überhaupt nicht zu ihr passt. Aber auch sie fühlt sich zu beiden Brüdern stark hingezogen und kann sich nicht so wirklich entscheiden.
Dazu kommt aber noch ein weiteres Dilemma – beides sind ihre Chefs! Wie wirkt das wohl auf die anderen Kollegen?
Scheint eine komplizierte Angelegenheit zu werden ^^

Die Geschichte der Autorin ist sehr humorvoll geschrieben und leicht zu verinnerlichen. Die Charaktere sind wirklich sehr gut gestaltet und auch wenn man nicht immer einen Namen in jeder Szene hat, weiß man direkt, von wem die Rede ist. Die Kapitel sind recht kurzgehalten und aus den verschiedenen Sichten der drei Protagonisten geschrieben. Emma Sicht fand ich immernoch am Besten und auch am lustigsten. Bei den beiden Männern war es sehr gut, mal einen tieferen Einblick in ihre Gedanken zu bekommen, um die Hintergründe ihres Verhaltens zu verstehen.

Der erste Teil der Boss-Reihe hat mich viele Male zum Lachen gebracht. Es gab viele Zufälle und peinliche Situationen, die einfach urkomisch waren. Die Idee hinter der Geschichte war an sich in Ordnung, obwohl ich eigentlich keine Dreiecksgeschichten mag, diese macht aber durch ihren Humor einiges wett und ich bin schon sehr gespannt, wie es in Teil 2 mit Emma, Liam und Sean weitergeht. Wahrscheinlich wird auch dieser Band eine ungekürzte Hörbuchversion für mich sein, denn ich empfand es als wirklich gutes und angenehmes Hörerlebnis.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Macht süchtig, wird aber auch im zweiten Teil nicht besser

Paper Prince
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Inhalt:
„DIESE ROYALS BRINGEN DICH UM DEN VERSTAND …
Seit Ella in die Villa der Royals gezogen ist, steht das Leben dort auf dem Kopf. Durch ihre aufrichtige Art hat sie so manches Herz erobert – vor ...

Inhalt:
„DIESE ROYALS BRINGEN DICH UM DEN VERSTAND …
Seit Ella in die Villa der Royals gezogen ist, steht das Leben dort auf dem Kopf. Durch ihre aufrichtige Art hat sie so manches Herz erobert – vor allem das von Reed. Zum ersten Mal seit dem Tod seiner Mutter kann der attraktivste der fünf Royal-Söhne echte Gefühle zulassen. Wie groß seine Liebe ist, merkt er allerdings erst, als es zu spät ist: Nach einem Streit verschwindet Ella spurlos. Und er trägt die Schuld daran. Seine Brüder hassen ihn dafür, doch er hasst sich selbst am meisten. Wird er Ella finden und ihr Herz zurückerobern können?“
Quelle: Buchrücken „Paper Prince – Das Verlangen“ von Erin Watt

Meine Meinung:
Durch die Empfehlung und Leihgabe einer guten Freundin konnte ich nach dem ersten Band der Paper- Reihe auch gleich mit dem zweiten weitermachen. Wieder ist passend zum Titel und so auch zur Serie auf dem Cover eine glitzernde Krone abgebildet – dieses Mal allerdings in blau. Wahrscheinlich, weil es um den „Prinz“ und nicht die „Prinzessin“ geht. Deutlich unterschieden hat sich das Buch zum ersten Teil, da dieser Band aus der Sicht von Reed Royal geschrieben ist und nicht aus Ellas. Das hat mir als Leser auch endlich mal einen vernünftigen Einblick in Reeds Gedanken gegeben. Ich hatte dadurch gehofft, ihn und seine Taten besser zu verstehen, muss allerdings leider sagen, dass es mir auch jetzt immer noch nicht wirklich möglich ist.

Die Geschichte startet damit, dass Ella nach ihrer Flucht immer noch verschwunden ist und die Familie Royal sich immer weiter auseinanderlebt. Als der Privatdetektiv sie endlich wiederfindet und sie nach Hause kommt, ist aber noch lange nicht alles wieder Friede Freude Eierkuchen. Auch in der Schule ist es wieder so schlimm wie zu Beginn. Die Royals haben ihre Macht verloren – vorerst. Lange Zeit dauert es, nach ihrem „Streit“, bis Ella sich wieder mit Reed verträgt. Aber das entstandene Chaos ist angerichtet und nicht so leicht zu ordnen.

Auch der zweite Teil der Reihe ist sehr schön und deutlich geschrieben und es war wieder ein Genuss mir einige meiner Lieblingsstellen bildlich ausmalen zu können anhand der detaillierten Beschreibungen.
Wie auch im ersten Teil sind die Charaktere sehr jugendlich gestaltet und an meinem verwöhnten und arroganten Eindruck hat sich absolut nichts geändert. Die Royals haben etwas tiefer blicken lassen, allerdings immer noch nicht tief genug, als dass man für sich selbst dieses ganze Chaos hätte entwirren können.

Ich hatte erwartet, dass ich spätestens im zweiten Band endlich durch diese ganzen offensichtlichen Geheimnisse und Lügen durchsteigen würde, die die Story schmücken – aber ist das eine aufgelöst, kommt ein Neues hinzu. Es macht auf mich den Eindruck, als würden die Charaktere überhaupt nichts aus ihrem vorhergehenden Fehlverhalten lernen und irgendwie macht mich das wütend. Und traurig. Und so langsam stelle ich irgendwie auch in Frage, ob 17-jährige überhaupt so handeln würden – abgesehen mal davon, dass sie angeblich alle sehr viel Sex haben – vom Gehirn her könnten es auch 13-jährige sein, von denen diese Geschichte handelt.
Mittlerweile hatte ich dann auch das Gefühl, dass man beide Bände sehr gut zusammenfassen hätte können, anstatt einiges ewig weit auszuschmücken bzw. auszubreiten. Und zu guter Letzt frage ich mich:

ACHTUNG SPOILER!!!

Brooke ist wirklich tot, aber wer hat sie umgebracht? Denn Reed war es ganz offensichtlich nicht!
Und warum zur Hölle machen Ella und Reed auch nach zwei Büchern immer noch nur rum, obwohl er vorher alles flachgelegt hat, was bei drei nicht auf dem Baum war?
Und von wem ist das verdammte Baby?

SPOILER ENDE.

Eigentlich bin ich von dieser Reihe total abgeschreckt, einfach von dem Verhalten, das die Charaktere so an den Tag legen – aber durch den Schreibstil und die ständig wieder neu aufgebaute Spannung bei neuen Problemen etc. macht einfach süchtig und so will ich unbedingt mehr lesen, obwohl ich jetzt schon weiß, dass ich mich wieder darüber aufregen werde. Am Ende gibt es wie auch für Teil 1 – 3,5 von 5 möglichen Sternen als Bewertung.

Veröffentlicht am 22.06.2019

Moderne Cinderella-Adaption – meine Erwartungen nicht erfüllt

Paper Princess
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Inhalt:
„DIESE ROYALS WERDEN DICH RUINIEREN…
Seit dem Tod ihrer Mutter schlägt sich Ella Harper alleine durch. Tagsüber sitzt sie in der Schule, nachts arbeitet sie in einer Bar. Dann steht plötzlich ...

Inhalt:
„DIESE ROYALS WERDEN DICH RUINIEREN…
Seit dem Tod ihrer Mutter schlägt sich Ella Harper alleine durch. Tagsüber sitzt sie in der Schule, nachts arbeitet sie in einer Bar. Dann steht plötzlich der Multimillionär Callum Royal vor ihr. Er behauptet, ihr Vormund zu sein – und nimmt Ella kurzerhand mit in seine Villa. Aus ihrem ärmlichen Leben kommt Ella in eine Welt voller Luxus. Doch bald merkt sie, dass mit dieser Familie etwas nicht stimmt. Callums fünf Söhne begegnen ihr mit Feindseligkeit. Besonders einer von ihnen macht Ella das Leben schwer. Und trotzdem knistert es gewaltig zwischen ihnen… Ob aus Hass noch Liebe werden kann?“
Quelle: Buchrücken „Paper Princess – Die Versuchung“ von Erin Watt

Meine Meinung:
Ich habe diese Reihe angefangen zu lesen, da mir die Bücher von einer guten Freundin sehr empfohlen worden sind. Bei dem Cover ist mir positiv aufgefallen, dass es zum Buchtitel „Paper Princess“ passt und die Umrisse einer goldenen glitzernden Krone abbildet. Bei Empfehlungen oder gehypten Büchern bin ich immer etwas skeptisch, wie auch in diesem Fall.
Ellas Eltern sind beide tot (ihren Vater hat sie nie gekannt und ihre Mutter starb an Krebs) und so kommt es, dass auf einmal ein völlig Fremder vor ihr steht und angibt, ihr Vormund zu sein. Callum Royal lebt ein komplett anderes Leben als Ella. Er ist reich und wohnt mit seinen fünf Söhnen in einer riesigen Villa. Keiner der fünf begegnet ihr mit Wohlwollen, sondern ihre strikte Abneigung gegen Ella ist deutlich spürbar. Sie wird ignoriert, gemieden und beleidigt – denn die Jungs halten sie für eine „geldgeile Sch*****“, die es mit ihrem Vater treibt.
Auch in der Schule hat sie kein leichtes Spiel. Die Royals entscheiden über alles und keiner traut sich gegen deren Regeln zu verstoßen. Es werden miese eklige Streiche gespielt und Ella bekommt nichts als pure Ablehnung zu spüren.
Aber dann wendet sich das Blatt und die Brüder und Ella schließen einen Waffenstillstand …

Positiv aufgefallen ist mir der Schreibstil von Erin Watt. Die Szenen sind so deutlich gestaltet, dass man es sich bildlich perfekt vorstellen und auch miterleben kann – wobei so manches Verhalten der Royals einfach wirklich ekelerregend und abartig war, sodass ich das nicht zwingend gebraucht hätte. :D
Die Charaktere sind authentisch jugendlich gestaltet und zeichnen deutlich ein Bild von arroganten verwöhnten reichen Kindern. Anscheinend kann man sich alles leisten, geldmäßig und vom Verhalten her, wenn man in der Nahrungskette ganz weit oben steht. Andererseits konnte ich daran auch sehen, dass Geld definitiv nicht alles ist – weil keiner dieser reichen privilegierten Charaktere wirkte auf mich wirklich glücklich. Auch bei den Royals stimmt einiges nicht, abgesehen mal vom Tod ihrer Mutter, was mit Geld nicht zu lösen ist.

Die Geschichte von „Paper Princess“ hat definitiv Potential, allerdings ist dieses meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft worden. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich vom Gefühl her nicht mit dem Alter der Protagonisten zu Recht gekommen bin. 17-jährige sind meistens noch ziemlich in der Pubertät und das ist auch an den Diskussionen zwischen Ella und den Royals deutlich erkennbar – die Gespräche sind nicht zwingend die niveauvollsten. Die Streiche in der Schule ebenso nicht, sodass vieles für mich einfach nur zum Kopfschütteln war. Ich hatte das Gefühl, dass keiner so wirklich weiß, was er will. Es war „viel wichtiger“ wer mit wem und wie oft oder was alle anderen von einem halten etc.

Wahrscheinlich wäre mein Urteil vor ein paar Jahren noch ganz anders ausgefallen, aber so mittlerweile mit Anfang 20 und einem gelernten Beruf ist das einfach nicht mehr das Umfeld in welchem ich mich bewege, sodass ich einiges am dargestellten Verhalten absolut nicht mehr nachvollziehen kann.

Alles in allem eine nette Geschichte für zwischendurch – man sollte sich aber nicht zu viel erhoffen. Soweit ich mir die weiteren Bände noch leihen kann, werde ich noch weiterlesen, denn trotz der Tatsache, dass ich nicht ganz zufrieden war, möchte ich wissen, wie es mit Ella, Reed und dem Rest der Royals weitergeht – ein bisschen süchtig hat es schon gemacht.

Veröffentlicht am 30.03.2019

Prickelnde Business-Romanze mit ein paar Schwächen

After Work
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Inhalt:
„Stell dir vor, du triffst einen Mann in einer Bar. Und er ist heiß und sexy und interessant. Stell dir vor, du erzählst ihm alles von dir. Und du küsst ihn. Dann stell dir vor, du kommst am nächsten ...

Inhalt:
„Stell dir vor, du triffst einen Mann in einer Bar. Und er ist heiß und sexy und interessant. Stell dir vor, du erzählst ihm alles von dir. Und du küsst ihn. Dann stell dir vor, du kommst am nächsten Morgen ins Büro. Und er ist dein neuer Chef.“
Quelle: Buchrücken „After Work“ von Simona Ahrnstedt

Allgemeine Informationen:
Das Buch ist im LYX Label der Bastei Lübbe Gruppe erschienen und erzählt auf ca. 520 Seiten die Geschichte von Lexia Vikander und Adam Nylund. „After Work“ ist ein Einzelband und ist das neue Buch der Autorin nach ihrer Reihe um „Die Erbin“, „Ein einziges Geheimnis“ und „Alles oder nichts“.

Simona Ahrnstedt ist in Prag geboren und gilt als Pionierin des schwedischen Liebesromans. Ihre Bücher wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt.
Für mich ist es nicht das erste Buch der Autorin, denn die vorhergehende Reihe habe ich auch gelesen. Da mich diese aber nicht übertrieben überzeugt hatte, habe ich diesem Buch nur aufgrund des aufregend klingenden Klappentextes trotzdem eine Chance gegeben.

Meine Meinung :
Komme ich zuerst einmal zum Äußerlichen des Buches. Auf dem Cover ist die Rückseite einer Frau in Business-Kleidung und mit ordentlich frisierten Haaren abgebildet, die durch eine Glasfassade auf die nächtliche Skyline hinausschaut. Das Cover ist passend zum Buchtitel „After Work“ und zum Klappentext gestaltet. Dieser Zusammenhang ist mir sehr positiv aufgefallen und war unter anderem ein Grund, der mich dieses Buch hat kaufen lassen.

Besonders gut gefallen hat mir, dass das Buch keine lange Vorgeschichte erzählt, sondern direkt auf den ersten Seiten in die vom Klappentext versprochene Handlung eingestiegen wird.
Lexias Arbeitsplatz, eine Werbeagentur, wurde verkauft. Das ist auch der Grund für Adams Erscheinen auf der Bildfläche, denn er ist der neue Geschäftsführer. Die Situation der Mitarbeiter zu diesem Zeitpunkt ist nicht sehr einfach, denn sie fürchten um ihre Jobs und die kommende Umstrukturierung. Nach diesen erschütternden Neuigkeiten geht Lexia in eine Bar und betrinkt sich hemmungslos – dort begegnet sie Adam und plappert locker drauflos, ohne das sie weiß wer er ist.

Lexias Charakter ist ziemlich sympathisch und authentisch gestaltet. Ihre Verzweiflung und ihre Reaktion auf die Veränderungen an ihrem Arbeitsplatz sind nachvollziehbar, denn sie liebt ihren Job über alles. Ebenso ihr damit einhergehender Kampfgeist, denn sie möchte beweisen, dass sie gut in ihrem Job ist. Auch ihre Gedankengänge zu verschiedenen Situationen, die innerhalb der Geschichte auftauchen, waren für mich gut verständlich. Da sie einige Eigenschaften hat, die ich selbst auch habe, habe ich mich ihr sehr verbunden gefühlt und konnte ihre Gefühlslage über das ganze Buch hinweg immer sehr gut nachempfinden und mitverfolgen.
Adam wirkt bei der ersten Begegnung der beiden sehr geheimnisvoll und zurückhaltend, da die Unterhaltung von ihr dominiert wird (betrunken!) und er ihr seine Identität nicht preisgibt. Jedoch wird an weiteren Unterhaltungen, z.B. in der Firma, schnell klar, dass Adam zwei Seiten hat. In einigen Gesprächen über Erlebnisse in Lexias Vergangenheit zeigt er sich sehr einfühlsam und verständnisvoll und nicht mehr ganz so wie der knallharte Geschäftsmann.
Die Beziehung der Beiden zueinander entwickelt sich in einem stetigen Tempo. Es geht nicht zu langsam voran, aber es prescht auch keiner der beiden übertrieben nach vorne. Denn durch die gute Charakterausgestaltung ist verständlich, warum beide etwas vorsichtig sind, wenn es um eine neue Beziehung geht.
Die Story greift das wichtige Thema der „Body Positivity“ auf. Es geht darum, wie die Gesellschaft mit menschlichen Schönheitsidealen umgeht und wie die Rolle der Frau aufgefasst bzw. gestaltet wird. Besonders die Medienwelt wird kritisiert, denn es sollten nicht nur Modelideale ins Rampenlicht gestellt werden. Letztendlich sollte vermittelt werden, dass sich niemand für seinen Körper schämen braucht. Man ist wie man ist, egal ob man ein paar mehr Kurven hat oder etwas mollig wirkt oder ob die Hautfarbe schwarz oder weiß ist.
Das beste Kontra-Beispiel bietet in dem Roman der Unternehmenschef Roy, denn er ist ziemlich intolerant, mit seinen Aussagen über z.B. Mitarbeiter mit Migrationshintergrund oder Menschen mit anderer Hautfarbe.
Leider gibt es nicht nur Gutes über dieses Buch zu berichten. Vom Gefühl her war dieses Buch nicht nur eines, sondern zwei. Der Anteil der sich entwickelnden Beziehung zwischen den Hauptcharakteren und der Entwicklung der Firma unter einer neuen Führung war nahezu gleich. Dadurch hatte man letztendlich auch den Eindruck, dass diese Beziehung zwischen Lexia und Adam sich viel langsamer entwickelt, als sie es eigentlich tut.
Als störend empfand ich ebenfalls, dass viel zu oft auf Adams Äußerliches verwiesen wurde, wo dieses Buch doch zusätzlich noch ein sehr wichtiges und ernstes Thema beinhaltet, was für mich somit wieder ein bisschen widersprüchlich war.
Genervt hat mich auf der einen Seite regelrecht, wie oft sowohl Adam, als auch Lexia, immer wieder darauf hingewiesen haben, wie groß das Problem doch ist/werden könnte, wenn herauskommt, dass er als Chef was mit seiner Angestellten hat. Auf der anderen Seite war es schrecklich mit anzusehen, wie Adam immer wieder gedanklich hin- und hergerissen war zwischen Lexia und seiner Ex Rebecca um sozusagen auf der sichereren Seite zu sein.
Letztendlich hat das Buch für beide Geschichten trotzdem ein gutes Ende gefunden. Die Firma hat gewonnen. Die Beziehung hat ‚gewonnen‘. Da kann man sich nicht beschweren.

Simona Ahrnstedt’s Schreibstil hat mir hingegen wieder sehr gut gefallen. Das Buch lässt sich flüssig lesen und es ist mit viel Witz geschrieben. Es existieren keine elendig langen Monologe – die Seiten sind sehr gut mit Handlung gefüllt. Die Kapitel sind entweder aus der Sicht von Lexia oder aus der Sicht von Adam geschrieben. Dies ermöglichte mir als Leser einen sehr guten Einblick in die unterschiedlichen Gefühlslagen und Beweggründe der beiden Protagonisten. Ein weiterer Pluspunkt dieses Buches war auch, dass Nebencharaktere ‚schnell‘ eingeführt wurden, ohne dass man noch übertrieben viel über deren Hintergrundgeschichte erfahren hat. Erzählt wurde das, was auch für die eigentliche Story notwendig war.

Fazit:
Ehrlich gesagt hatte ich mir unter „After Work“ ein bisschen etwas anderes vorgestellt. Ich hatte mir mehr erhofft und vor allem einen wesentlich größerer Anteil der Liebesgeschichte. Trotz allem sind die Charaktere toll gestaltet und in das Cover habe ich mich regelrecht verliebt.
Das ernste Thema über Schönheitsideale der heutigen Gesellschaft ist sehr gut umgesetzt worden. Man hat verstanden worum es geht und ich als Frau empfinde es irgendwie als ziemlich schockierend, dass wir immer noch so festgefahren sind in manchen Einstellungen.
Alles in allem empfand ich „After Work“ angenehmer zu lesen als die „Only One Night“-Reihe der Autorin und bin mit diesem Buch so dann doch recht zufrieden. Es hat mich nicht vom Hocker gehauen, aber auch nicht total enttäuscht.