Ein sehr gefühlvoller Roman über das Leben und Gehen lassen
Einmal im Jahr für immerMath ist tot. Und Amelie Red fragt sich, weshalb sie noch weiterleben soll. Wozu den Schein wahren, wenn der Tod so schwer auf ihr lastet?
In ihrer Trauer um ihren verstorbenen Ehemann, vergisst Amelie ...
Math ist tot. Und Amelie Red fragt sich, weshalb sie noch weiterleben soll. Wozu den Schein wahren, wenn der Tod so schwer auf ihr lastet?
In ihrer Trauer um ihren verstorbenen Ehemann, vergisst Amelie Red, wer sie einst gewesen ist und verliert sich in ihrer eigenen Gedankenwelt. Dann klopft ein Clown unerwartet an ihre Badezimmertür und sprengt ihr Leben mit Abenteuern, die sie nicht erleben will. Ein Clown lässt sich allerdings nicht so einfach ignorieren, schon gar nicht, wenn im eigenen Treppenhaus ein Regenbogen erscheint, eine Hüpfburg im Wohnzimmer thront und sie das haus nicht mehr durch die Haustür, sondern durch ein Fenster betreten muss...
Fazit:
Ich war sehr gespannt auf dieses Buch. Einen Roman zu schreiben, in dem ein so heikles Thema vorkommt wie hier und dann einen Clown ins Spiel zu bringen - ich stellte mir das recht schwierig vor. Doch der Autorin ist dieser Spagat ohne weiteres gelungen. Sie hat es geschafft, dass man zwischen all den traurigen Momenten auch etwas Farbe erblicken konnte. Der Schreibstil ist flüssig und man kann sich ganz auf die Protagonisten der Geschichte konzentrieren.
Das Buch beginnt mit einem Brief von Math an seine Ehefrau Amelie. Doch dabei handelt es sich nicht um einen Liebesbrief - Math schreibt einen Abschiedsbrief. Er entschuldigt sich bei Amelie, dass er ihr seine Krankheit aufbürdet und bittet dafür um Verzeihung. Es ist ein unkonventioneller Beginn für einen Roman, doch hier passt es zu 100%.
Nach einem Zeitsprung von 7 Jahren wird uns der Rest der Geschichte erzählt. Amelie versucht so gut es geht mit dem Verlust umzugehen, doch dies will ihr nicht wirklich gelingen. Viel zu sehr ist sie in ihrer Trauer gefangen, stößt alle Menschen um sich vor den Kopf - zuviele Fragen und das schlechte Gewissen spuken in ihrem Kopf umher. Als der Clown mit einem Knall in ihr Leben tritt, hat sie nicht die leiseste Ahnung, das er derjenige sein wird, der sie rettet. Vor all den dunklen Gedanken, der Schuld die sie mit sich herumträgt. Im Laufe der Geschichte holt er sie ins Leben zurück. Doch da ist immer die eine Frage: Wo kommt der Clown eigentlich her? Das müsst ihr natürlich selbst herausfinden.
Wir haben hier ein Buch, das voller Emotionen steckt und den Leser auf eine unglaubliche Reise mitnimmt. Es gibt viele Momente in denen man mit Amelie trauert - und sich im nächsten Moment über eine verrückte Tat des Clowns kaputt lacht. Für mich ein ganz besonderes Buch, klare Leseempfehlung von mir.