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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2019

"Tristan und Isolde" 2.0! Ein ganz besonderes Buch.

We Will Fall
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Izzy zieht mit ihrer Familie von Manhattan nach Brooklyn. Als privilegiertes Kind trifft sie eines Tages auf Tristan, der im gleichen Wohnviertel bei seiner Tante lebt. Ein Blick genügt und die beiden ...

Izzy zieht mit ihrer Familie von Manhattan nach Brooklyn. Als privilegiertes Kind trifft sie eines Tages auf Tristan, der im gleichen Wohnviertel bei seiner Tante lebt. Ein Blick genügt und die beiden wissen, dass ihre Begegnung schicksalshaft ist. Als sie sich einander annähern wollen, haben sie jedoch die Rechnung ohne Tristans Cousin Marcus gemacht. Der ist nämlich der King im Block und hat ein Auge auf Izzy geworfen. Um den Fängen von Marcus zu entfliehen, tauscht Izzy kurzzeitig die Identität mit ihrer Freundin Brianna, was schwerwiegende Folgen nach sich zieht.

„Tristan und Isolde“ 2.0! Neuauflagen mag ich sehr, denn meistens lassen sich diese leichter lesen als das Original. So auch hier. Nachdem ich mich schnell an den Schreibstil der Autorin gewöhnt hatte, konnte ich umgehend die Atmosphäre der Lebenssituationen einzelner Figuren spüren. Gefangen in der Perspektivlosigkeit einer sozialen Schicht und entwurzelt vom sicheren Zuhause, lernen sich die ungleichen Teenager kennen und sind von ihren intensiven Gefühlen füreinander selbst überrascht. Ich habe diese Szenen als sehr niveauvoll empfunden.
Die Liebesgeschichte zwischen Tristan und Izzy ist Dreh- und Angelpunkt, alles andere verblasst mehr oder weniger zu Nebensächlichkeiten. Was keinesfalls stört!
Der Stoff wirkt reduziert, lenkt damit den Fokus auf die Schwierigkeiten, die eine junge Liebe aus verschiedenen sozialen Verhältnissen (er)tragen muss. Und da ist die Sage von Tristan und Isolde plötzlich wieder hochaktuell: Bestehende Vorurteile, ungleiche Machtverhältnisse, Loyalität und Entscheidungsfreiheit sind nur einige der im Buch angesprochenen Themen. Aus Angst getroffene Entscheidungen treiben die Handlung voran, bis zu dem Punkt, an dem in beiden die Ahnung reift, dass diese Beziehung im Außen schwer zu leben ist.

Shannon Dunlap hat mich mit ihrer Geschichte erreicht. Obwohl ich behaupten würde, dass sich bei mir bis kurz vor Schluss keine großartigen Gefühlsregungen gezeigt haben, hat mich das Buch doch nicht losgelassen. Wie ein Sog, der mich von Kapitel zu Kapitel gezogen und eine seltsame Leere, eine Ohnmacht hinterlassen hat. Auf einer tieferen Ebene schwang beim Lesen immer etwas Melancholie mit. Die Autorin hat es damit geschafft, die sich anbahnende Tragödie unbewusst anzukündigen. Einen tollen Kniff bekam die Story zusätzlich durch Verweise auf das Schachspiel als Metapher für das Spiel des Lebens. Die Charaktere werden zu Figuren, deren strategische Züge die weitere Handlung bestimmen. Damit wurde jedem ein Platz in diesem „Spiel“ zugewiesen, was indirekt die Machtverhältnisse erklärt. Spannend fand ich auch die unterschwellige Dynamik aus Gegensätzen, die sich durch das ganz Buch zieht. Es wird nicht explizit darauf hingewiesen, sie sind aber vorhanden und wirken mit, z.B. Schwarz und Weiß, Mach und Ohnmacht, Arm und Reich, usw.

Dies ist für mich nicht nur ein Jugendbuch. Es geht jeden an. Im Kern eine Liebesgeschichte, begleitet von Entscheidungen, Veränderungen, Vorurteilen, Vergebung und Selbstreflexion. Ich kann es jedem nur empfehlen!

Veröffentlicht am 22.09.2019

Spannend, urkomisch und so charmant! Ein Wohlfühlbuch mit Pfiff!

Märchenfluch, Band 1: Das letzte Dornröschen
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Flora lebt das Leben eines stinknormalen Teenagers, als sie eines schönen Tages ein Schreiben erhält. Absender: Der Rat der Genaver. Dieser rätselhafte Rat fordert sie auf, ihre Pflichtjahre in der Agentur ...

Flora lebt das Leben eines stinknormalen Teenagers, als sie eines schönen Tages ein Schreiben erhält. Absender: Der Rat der Genaver. Dieser rätselhafte Rat fordert sie auf, ihre Pflichtjahre in der Agentur ASGA, die ihren Sitz in der unweit gelegenen Odilienmühle hat, zu absolvieren. Flora glaubt, den Brief versehentlich erhalten zu haben und macht sich auf den Weg zur Mühle, um das Missverständnis aufzuklären. Kaum durch die Tür, überschlagen sich seltsame Begegnungen und Ereignisse. Dass sich ihr Leben ab dem Zeitpunkt komplett auf den Kopf stellt, hätte sie nun wirklich nicht erwartet. Sie lernt Menschen kennen, die einer Märchenlinie entstammen und ganz nebenbei erfährt sie, dass sie auch dazugehört! Ihre weiblichen Vorfahren waren Dornröschen und Flora hat dieses Gen geerbt. Mit diesem Wissen bleibt ihr nicht anderes übrig, als diese fragwürdigen Pflichtjahre abzuleisten und ihr Erbe zu erforschen, wobei sie mehr oder minder hilfreiche Freunde findet und immer wieder in turbulente Situationen gerät. Aber welches ist ihre Gabe, die jeder Träger des Märchen-Gens individuell besitzt? Und warum versteckt sich ihre Großmutter?

Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen! Bereits in den ersten Kapiteln lässt sich die Atmosphäre spüren: Es liegen Nuancen von Magie in der Luft! Verschiedene Märchen mit der modernen Realität zu verknüpfen und daraus gewissermaßen einen Agentenkrimi (Gruß an Warehouse13-Fans) zu machen, ist fantastisch! Wir treffen hier alles und jeden verklagende Schneewittchen oder Rapunzel als Inhaber eines Shampooimperiums.
Die Geschichte unterhält durchweg lebensfroh, amüsant und trotzdem temporeich und märchenhaft mysteriös. Die Situationskomik ist so herrlich unschuldig und authentisch, es hat unheimlich viel Spaß gemacht die kecke Hauptfigur bei ihrer Entwicklung zu begleiten!
Außerdem ist die Geschichte sehr anschaulich geschrieben, ich konnte mich beim Lesen vom Strom der Handlung so richtig treiben lassen! Ein großes Plus ist auch die enorme Kreativität der Autorin. Vor allem die verrückten Rettungsmissionen für Magievergiftete oder Artefakte und die Wortschöpfungen, beispielsweise für fiktive Firmennamen, haben mir besonders gut gefallen.
Das ganze Buch an sich ist ein Hingucker: Umschlag, Einband und auch die einzelnen Seiten werden durch thematisch passende Bilder und Zeichnungen herausgeputzt. Der Wechsel des Handlungsspielraumes, zum Lager des perfiden Rosenkavaliers, wird zur Verdeutlichung sogar durch graue Seiten hinterlegt. So wird das Buch sogar zum Schmuckstück.

Ein weiterer Kracher aus dem Ravensburger-Verlag. Ich kann es kaum erwarten die Fortsetzung zu lesen. Sogar zur Verfilmung geeignet!

Veröffentlicht am 23.06.2019

Seelenpartner, Reinkarnation und die ganz große Liebe!

Sommersonnenwende
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Die 16-jährige Leila verlässt Berlin und zieht mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder nach Binz auf Rügen in die Villa „Bella Vista“. Das herrschaftliche Anwesen wurde von Leilas Familie gepachtet und ...

Die 16-jährige Leila verlässt Berlin und zieht mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder nach Binz auf Rügen in die Villa „Bella Vista“. Das herrschaftliche Anwesen wurde von Leilas Familie gepachtet und dient nun als Urlaubspension.

Kaum angekommen, lernt die Protagonistin Lennard kennen, der mit seinem amerikanischen Vater Gabriel, einem Angestellten der Villa, in einem Haus auf dem Gelände lebt. Die beiden sind nur vorübergehend in Binz, weil Gabriel seine deutschen Wurzeln ergründen möchte. Lennard ist halb Indianer mütterlicherseits, spirituell erzogen, zielstrebig, intelligent, Leader einer Band und …..“heiß“!
Zwischen Leila und Lennard besteht sofort eine starke Anziehungskraft, eine unterschwellige Vertrautheit, die unerklärbar erscheint. Aber auch Norma, Tochter einer auf dem Anwesen praktizierenden Therapeutin, ist hypnotisch dem Charme des jungen Amerikaners ausgeliefert.

Als sensible Seele fühlt sich Leila bereits kurz nach ihrer Ankunft in der Villa beobachtet, alles wirkt für sie unerklärlich vertraut, auch plagen sie seit dem Einzug Visionen über eine rothaarige Frau, die aus Eifersucht ihren Geliebten ermordet.
Was Leila, Lennard und Norma nicht wissen: Sie sind die Reinkarnationen dreier Seelen, die vor Jahrhunderten verflucht wurden und eine tragische, in Morden endende, Dreiecksbeziehung immer wieder durchleben müssen, bis eine(r) von Ihnen stark genug ist, die Situation zu erlösen.

Eines schönen Tages wird unsere Heldin kurzerhand erstmals durch die Berührung eines alten Türgriffes, später durch ein Lied, in die Vergangenheit katapultiert. Sie trifft dort ein Mädchen, das ihr irgendwie vertraut erscheint und ihr prophezeit, sie hätte die Macht die Morde zu verhindern.

Um diese Lebensaufgabe zu erfüllen, begibt sich Leila mit ihren Seelenpartnern auf eine spannende Reise, hin zu sich selbst, zur Vergebung, zur Heilung und zur Liebe.

Als ich den Klappentext gelesen habe, wollte ich das Buch unbedingt haben! Eine mystisch spannende Story, jugendlich frischer Witz, Verwicklungen, Romantik... was will man mehr? Und ich wurde absolut nicht enttäuscht.
Der Leser wird sofort mitten in das Leben von Leila geschubst, und an diese hibbelige Protagonistin muss man sich erst einmal gewöhnen! Dieser wortwitzige kleine Wirbelwind fegt einen durch die Kapitel.... Leute, anschnallen. Mir war das anfangs zu heftig, das relativiert sich aber nach und nach.

Schnell sind auch Freunde für Leila gefunden und zwar von der Sorte, die jeder gerne hätte. Da fühlt man sich gleich richtig wohl.

Dann kommt er: Lennard, ein karmischer Seelenpartner von Leila. Das wissen die beiden noch nicht, doch irgendwo ahnen sie, dass zwischen ihnen eine besondere Verbindung herrscht. Die Autorin hat das sehr gut beschrieben, man fühlt es zwischen den Zeilen.

Norma ist die dritte im Seelenpartner-Bunde, über Inkarnationen hinweg. Alle drei haben ähnliche Träume, die sich um einen Mord aus Eifersucht drehen. (Schön: Jeder aus einer anderen Sicht.) Jetzt kann die Geschichte an Fahrt aufnehmen. Und das tut sie.
Es gibt also ein wenig Gezerre um den heißen Typen, außerdem stimmungsvolle Lagerfeuerromanik und auch nur ganz normale Teenager-Probleme (ohne Kitsch), aber auch außergewöhnliche Einblicke in die spirituelle Welt. (Auflösung von Schattenanteilen aus früheren Inkarnationen, Chakra-und Energiearbeit, Heilsteine, usw....)
…. aber ich möchte nicht zu viel verraten.


Meiner Meinung nach webt Grete Donner unmerklich Feinheiten in die Handlung und in die Interaktionen ein, anhand deren man mehr Gefühle, Wissen und Persönlichkeit hinter den Figuren ahnen kann. Es muss nicht ausgesprochen werden. Auch beschreibt sie einzelne Szenen bildhaft schön und andere wiederum als eine stimmige Spiegelung der Innen- und Außenwelt der Protagonisten.

Ein lebendiges, rasantes Buch voller Geheimnisse und der Magie einer karmischen Liebe.
Lesenswert, vor allem für alle, die sich der spirituellen Welt öffnen möchten. Ein wunderbares Roman-Debüt!

Veröffentlicht am 15.06.2019

Tiefe Verbundenheit

Trust
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Edie Millen ist ein ganz normales 17-jähriges Mädchen, sie trifft sich gerne mit ihrer besten Freundin für gemeinsame Filmabende. Ausgehen ist nicht so ihr Ding, denn sie hat ein paar Pfunde zu viel und ...

Edie Millen ist ein ganz normales 17-jähriges Mädchen, sie trifft sich gerne mit ihrer besten Freundin für gemeinsame Filmabende. Ausgehen ist nicht so ihr Ding, denn sie hat ein paar Pfunde zu viel und fühlt sich deswegen unsicher. Als Edie für einen Mädelsabend in einem Drop Stop Süßigkeiten besorgen möchte, gerät sie in einen Raubüberfall, in dessen Verlauf ihr John Cole, ein Drogendealer, das Leben rettet. Durch dieses einschneidende Erlebnis entwickelt sich zwischen den beiden eine Freundschaft, sie vertrauen einander.

Der Schockmoment des Überfalls verändert Edie und John maßgeblich. Edie verliert sich ganz in der Überzeugung jeder Tag könnte der letzte sein, traut sich mehr zu und denkt nicht mehr über etwaige Konsequenzen ihrer Handlungen nach. Leider schießt sie immer wieder über das Ziel hinaus, was in den meisten Fällen Strafen nach sich zieht. Um zur Ruhe zu kommen wechselt unsere Heldin sogar die Schule, an der sie John wieder trifft. Dieser ist aufgewacht, er dealt nicht mehr und tut alles für einen guten Schulabschluss. Es scheint, als hätten die beiden eine Art Rollentausch vorgenommen: Fleißige ruhige Schülerin wird zur Rebellin, Rebell wird zum braven Schüler.
Im Verlauf der Handlung führt die freundschaftliche Beziehung der beiden durch Höhen und Tiefen und entwickelt sich zu einer ganz besonderen Liebesgeschichte.

Kylie Scott hat durch die Erschaffung der weiblichen Protagonistin wohl sehr viele junge Frauen angesprochen. Als durchaus hübsches und freundliches Mädchen hat Edie allerdings keine Modelfigur (perfekt unperfekt, scheinbar unscheinbar, Danke Kylie!). Sie ist ein Mensch mit dem man befreundet sein möchte, hat immer witzige und schlagfertige Antworten parat. Die Autorin belebt die Figur auch mit erfrischenden Gedankengängen, man fühlt mit, kann sich gut in sie hineinversetzen. Als Gegenpart erscheint John auf der Bildfläche. Er wirkt sehr geheimnisvoll, da er nicht viel von sich Preis gibt. Der Grund dafür ist seine Tätigkeit als Drogenhändler, womit er sich im Laufe der Zeit einen schlechten Ruf erworben hat. Sein gutes Aussehen und Unnahbarkeit vervollständigen das Bild des Bad Boys, an dem alle weiblichen Wesen interessiert sind. Schön fand ich, dass beide Hauptfiguren ganz authentisch und nicht überzogen wirken.

Die Autorin hat den Protagonisten zwei loyale und hilfreiche Freunde zur Seite gestellt, nämlich Anders und Hang, die ebenfalls die gleiche Schule besuchen. Die beiden wirken so natürlich in ihrem frech-witzigen Verhalten, dass ich manchmal schmunzeln musste.

Für mich war das anfänglich zarte Band bis hin zu einer tiefen Verbundenheit zwischen Edie und John sehr deutlich spürbar. Der Respekt, den sich die beiden entgegenbringen, ist meiner Meinung nach sehr gut herausgearbeitet. Kylie Scott lässt die Hauptfiguren bei Streit oder Unklarheiten immer wieder durch ein „wir müssen reden“ zueinander kommen. Dies gelingt nur, weil sich die beiden wirklich vertrauen und sich wichtig sind, egal was dafür getan werden muss. Eine klare Botschaft an den Leser, Unklarheiten offen anzusprechen und zu klären.
Ob „Freundschaft-Plus“ funktioniert, ist ebenfalls ein Thema mit dem sich Edie und John auseinandersetzen müssen. Beide fürchten um ihre freundschaftliche Beziehung, wenn sie miteinander intim werden.

** Achtung Spoiler **
Das Ende des Buches empfand ich wie eine Spiegelung des Anfangs. Eine ähnliche Situation, Schockmoment, und alles wird wieder zurecht gerückt. Edie ist plötzlich gar nichts mehr egal, sie möchte leben mit allem was dazugehört. Hier ist sie unsere Heldin und rettet ihrem Freund das Leben. Fand ich toll!

Dieses Buch würde ich jedem, der dieses Genre gerne liest, empfehlen. Auch, wenn ich das Ende doch etwas zu kurz fand und ich persönlich auf diverse Kraftausdrücke verzichten würde, sind die durch die Autorin vermittelten Botschaften beachtenswert. Flüssiger Schreibstil, ein direkter Einstieg in die Geschichte und flotte Dialoge machten das Buch für mich zu einem Pageturner.

Veröffentlicht am 09.06.2019

Plastik kann weg!

#Einfach plastikfrei leben
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Kürzlich habe ich „Einfach plastikfrei leben“ von Charlotte Schüler aus dem Südwest-Verlag in der Erstauflage (2019) als Rezensionsexemplar erhalten.
Dieses Buch gibt umfassende Tipps zur Plastikreduzierung ...

Kürzlich habe ich „Einfach plastikfrei leben“ von Charlotte Schüler aus dem Südwest-Verlag in der Erstauflage (2019) als Rezensionsexemplar erhalten.
Dieses Buch gibt umfassende Tipps zur Plastikreduzierung im Alltag. Außerdem beantwortet die Autorin häufig gestellte Fragen zum Thema und klärt über die verschiedenen chemischen Komponenten des Plastiks und deren Auswirkungen auf die Umwelt auf.

Das Thema „Plastikmüll“ beschäftigt mich schon länger. Ich habe mir daher bereits selbst Gedanken gemacht, bzw. im Internet nach Lösungen recherchiert. Nun ist dieses Thema durch entsprechende Literatur, Fernsehen und die sozialen Medien endlich auch massentauglich geworden, was ich sehr begrüße. Mit Freude habe ich dieses Buch erwartet und war gespannt, ob es mich trotz meines Vorwissens bereichern würde.

Als ich das Werk von Charlotte Schüler das erste Mal in den Händen hielt, kamen mir gleich die Wörter „jung“, „modern“, „verspielt“ in den Sinn. Es ist ein auf biologisch abbaubares Apfelpapier gedrucktes Taschenbuch, was die Nachdrücklichkeit des Themas und die Nachhaltigkeit unterstreicht. Der erste Eindruck vermittelt eine Leichtigkeit und nach dem Lesen der Zusammenfassung auf der Innenseite des Umschlags, hatte ich direkt Lust `reinzulesen.
Die Autorin hat das Buch in drei Hauptbereiche gegliedert: Die Basics (Fragen und Infos rund um`s Plastik), das Vier-Schritte-Programm (Hauptteil, hier gibt`s konkrete Tipps) und einen Teil bestehend aus FAQ. Die Kapitel sind übersichtlich und durch Schaubilder und Zeichnungen verdeutlicht, bzw. aufgelockert. Frau Schüler erzählt von eigenen Erfahrungen und überwundenen Hindernissen, die das Buch lebendig werden lassen. Der Leser wird ermutigt, den „großen Schritt“ zur Plastikreduzierung zu wagen, in dem empfohlen wird, dass jeder einzelne dieses Thema in eigenem Tempo angehen sollte. Die Umstellung zur Müllreduzierung ist ein Prozess, der Zeit benötigt.
Ein großes Plus sind für mich die DIY-Rezepte, die in verschiedenen Kapiteln abgedruckt sind, beispielsweise die Herstellung von Zahnpulver oder Bienenwachstücher.

Ein tolles Buch für Einsteiger, da die Autorin ganz konkrete Schritte zur Vorgehensweise anbietet. Aber auch für Leser mit Vorwissen finde ich das Buch bereichernd, auch ich habe hier doch erstaunlich viele neue Informationen erhalten.
Meiner Meinung nach eignet sich das Buch auch als sinnvolles Geschenk!