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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2019

Düstere Märchenstimmung

Kalte Wasser
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Der Roman „Kalte Wasser“ von Melanie Golding ist im Harper Collins Verlag erschienen.
Lauren ist frischgebackene Zwillingsmutter. Noch im Krankenhaus beginnt ihr Alptraum. Eine Frau steht an ihrem Bett ...

Der Roman „Kalte Wasser“ von Melanie Golding ist im Harper Collins Verlag erschienen.
Lauren ist frischgebackene Zwillingsmutter. Noch im Krankenhaus beginnt ihr Alptraum. Eine Frau steht an ihrem Bett und möchte eines ihrer Kinder gegen ein Kind von Lauren tauschen. Knapp kann sie der Situation entkommen, doch das ungute Gefühl bleibt. Außerdem scheint Lauren niemand zu glauben, denn für ihr Erlebnis hat sie keinerlei Beweise. Nur die junge Polizisten Harper glaubt der Mutter. Und dann werden Laurens Kinder entführt.
Das Buch selbst lässt sich nur schwer einem Genre zuordnen. Das Buch erinnert an ein düsteres Märchen und die Autorin hat es geschafft, nervenaufreibende, gruselige Elemente in ihren Roman einzuarbeiten. „Kalte Wasser“ ist das Erstlingswerk der Autorin Melanie Golding, ihr Schreibstil hat mich aber dermaßen überzeugt, dass ich bald weitere Bücher der Autorin lesen möchte.

Veröffentlicht am 09.07.2019

Tatort Triest

Der Würger von Triest
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Der Krimi „Der Würger von Triest“ von Werner Stanzl ist als Haymon Taschenbuch erschienen und ist nach „Aussicht auf Mord“ ein weiterer Fall rund um Commissario Vossi.
Die junge Friseurin Mia möchte aus ...

Der Krimi „Der Würger von Triest“ von Werner Stanzl ist als Haymon Taschenbuch erschienen und ist nach „Aussicht auf Mord“ ein weiterer Fall rund um Commissario Vossi.
Die junge Friseurin Mia möchte aus den strengen Regeln ihrer Familie ausbrechen, doch bevor ihr die Flucht gelingt, wird sie erstickt in dem Friseursalon in dem sie arbeitet aufgefunden. Bald schon gibt es ein weiteres Opfer. Commissario Vossi ermitelt zwischen Triest, Grado und Monfalcone und muss eine feine Spürnase beweisen, um den „Würger“ an der Adriaküste dingfest zu machen.
Triest, als meine Hochzeitsdestination, ist mein Sehnsuchtsort schlechthin. Werner Stanzl hat die wunderschöne Hafenstadt mit ihrem k.u.k.-Flair wirklich realitätsnah in seine Krimihandlung verflochten. Die einzelnen Protagonisten, allen voran Commissario Vossi selbst, waren sehr authentisch beschrieben und der Schreibstil des Autors hat mich überzeugt. „Der Würger von Triest“ ist ein Krimi, der Fernweh weckt und durch viele Wendungen in der Handlung überzeugt.

Veröffentlicht am 23.06.2019

Mein erster Gina Angelucci Fall, aber sicher nicht mein Letzter.

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Der Kriminalroman „Unbarmherzig“ von Inge Löhnig ist in den Ullstein Buchverlagen erschienen.
Die Spezialistin für Cold Cases, Gina Angelucci kehrt nach der Elternzeit zur Kripo München zurück. Ihr erster ...

Der Kriminalroman „Unbarmherzig“ von Inge Löhnig ist in den Ullstein Buchverlagen erschienen.
Die Spezialistin für Cold Cases, Gina Angelucci kehrt nach der Elternzeit zur Kripo München zurück. Ihr erster Fall nach dem Wiedereinstieg führt sie ins idyllische Dorf Altbruck, wo zwei jahrzehntealte Leichen gefunden wurden. Doch wie lassen sich die Identitäten feststellen? Und kann der Mörder gefunden werden, der eventuell selbst schon zu den Toten zählt?

„Unbarmherzig“ ist bereits der zweite Band rund im Gina Angelucci. Und obwohl ich den Vorgänger nicht gelesen habe, konnte ich gut in die Geschichte finden. Die einzelnen Charaktere, ihre Gedanken und Handlungen, werden gut herausgearbeitet, so dass man schnell einen Bezug zu den handelnden Personen bekommt. Die Tatsache, dass die Morde zur Zeit des zweiten Weltkrieges passiert sein müssen, machen das Buch, dank der vielen Rückblenden in die damalige Zeit, noch spannender. Beim Lesen stellte sich mir unentwegt die Frage, wie viele Familien wohl jemanden in den Wirren des Krieges verloren haben und wie viele Morde wohl immer unentdeckt und ungeklärt geblieben sind.
Ein spannender Krimi, der die Gegenwart gekonnt mit der Vergangenheit verbindet und Aussicht auf die Zukunft gibt. Mein erster Gina Angelucci Fall, aber sicher nicht mein Letzter.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Frauen, zurück an den Herd!

Geht's noch!
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Das Buch „Geht`s noch! – Warum die konservative Wende für Frauen gefährlich ist“ von Lisz Hirn ist 2019 im Molden Verlag erschienen. Die steirische Autorin Lisz Hirn hat Philosophie und Gesang studiert ...

Das Buch „Geht`s noch! – Warum die konservative Wende für Frauen gefährlich ist“ von Lisz Hirn ist 2019 im Molden Verlag erschienen. Die steirische Autorin Lisz Hirn hat Philosophie und Gesang studiert und arbeitet als Publizistin und Philosophin in der Jugend- und Erwachsenenbildung. Als Abonnentin der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“ durfte ich bereits vor diesem Buch einige Publikationen der Autorin lesen und war mir bewusst, dass mich eine philosophische Gesellschaftskritik erwarten wird.
Ich bin selbst in einem liberalen Elternhaus aufgewachsen und konnte mir als Jugendliche und junge Erwachsene nicht vorstellen, dass Feminismus auch heute noch so wichtig sein wird. Spätestens mit der Geburt meines ersten Kindes wurde mir aber bewusst, dass Gleichstellung noch immer nicht funktioniert und unsere Gesellschaft noch fest in alten Rollenmustern steckt. Oder haben Sie schon einmal als Mutter zweier kleiner Kindern einen Aufsichtsratsposten erhalten?
Mit dem Aufstieg von Rechtspopulisten in Österreich, in Europa und der ganzen Welt, werden Frauenrechte wieder eingeschränkt. Alte Männer wollen, wie in Alabama, über Abtreibungsregeln bestimmen und Frauen aller Länder müssen für ihre Selbstbestimmung und ihre Rechte wieder auf die Straßen gehen. Kurz: Es ist wieder schick, konservativ zu sein, Abhängigkeit und Altersarmut inklusive. Und hier setzt das Buch von Lisz Hirn an. Ein Auszug aus dem Klappentext:
Die neuen Biedermänner und Biederfrauen propagieren ein Weltbild, durch das alle verlieren werden: ein Gesellschaftsideal der 1950er-Jahre, das Männer und vor allem Frauen in alte Rollenbilder drängt. Kinder statt Karriere, Mutter statt Managerin? Damit nehmen nicht nur die Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern zu.
Die Autorin zeigt auf eindrucksvolle Weise auf, wie diese Entwicklung unsere offene, demokratische Gesellschaft bedroht. Aber viel mehr noch, sie liefert auch Ideen und Anregungen dafür, wie wir uns alle dagegen wehren können. „Geht’s noch!“ ist eine humorvolle und doch brandaktuelle Gesellschaftskritik, die sich vor allem mit der (bis vor kurzem!) österreichischen Regierung auseinandersetzt, deren Frauenbild mehr als veraltet ist und keinen Platz in unserer Gesellschaft haben dürfte. Das Buch sollte meiner Meinung nach vor allem von jungen Frauen gelesen werden, damit sie realitätsnah erfahren, wie gefährlich Populisten sein können und wie weit wir vom goldenen Matriarchat entfernt sind. In diesem Sinne: Girls just wanna have fundamental human rights!

Veröffentlicht am 14.05.2019

ein Stück Bella Italia

Marina, Marina
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Der Roman „Marina, Marina“ von Grit Landau ist im Droemer Verlag erschienen.
Italien in den 60er Jahren. Im kleinen Küstenort Sant’Amato an der italienischen Riviera ist der Junge Nino unsterblich in ...

Der Roman „Marina, Marina“ von Grit Landau ist im Droemer Verlag erschienen.
Italien in den 60er Jahren. Im kleinen Küstenort Sant’Amato an der italienischen Riviera ist der Junge Nino unsterblich in die Mutter seines besten Freundes verliebt, die auf den Namen Marina hört. Zur gleichen Zeit schallt der Schlager „Marina, Marina“ durch die Gassen.
Ich habe mir eine Liebesgeschichte mit Urlaubsflair vorgestellt und auch das Cover des Buches erinnert an eine unbeschwerte Zeit am Meer. Doch neben der unglücklichen Liebe von Nino zu Marina, erwarten die LeserInnen im Buch noch viele andere verwobene Liebesgeschichten, die am Ende zusammenfließen. So beginnt Marina eine leidenschaftliche Affäre mit einem Mann, dessen Identität Nino zuerst nicht erfährt und der Cousin von Ninos Vater verliebt sich in eine deutsche Urlauberin.
„Marina, Marina“ umfasst den Zeitraum von 1960 – 1968 und gibt auch Einblick in die Vergangenheit und die Zukunft. Zu jedem behandelten Jahr wird der Nummer 1 Hit Italiens erzählt, gespickt mit Hintergrundinfos, was mir beim Lesen so manchen Ohrwurm beschert hat und dabei ist nicht nur „Marina, Marina“ von Rocco Granata gemeint. Aber auch ganz ohne die Musik hat es die Autorin geschafft, italienisches Flair und das Lebensgefühl von damals in mein Wohnzimmer zu holen. Meiner Meinung nach ein absolutes Sommerbuch und ein Stück Bella Italia.