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Veröffentlicht am 04.07.2019

Liebe ist etwas Sonderbares. Sie überkommt einen völlig überraschend.

Ein Mann namens Ove
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„Du tanzt in dir, Ove, wo es keiner sieht. Und dafür werde ich dich immer lieben. Ob du es willst oder nicht.“

Ove ist 59 und so was wie der Dorfsheriff. Er findet es wichtig, dass sich alle an Vorschriften ...

„Du tanzt in dir, Ove, wo es keiner sieht. Und dafür werde ich dich immer lieben. Ob du es willst oder nicht.“

Ove ist 59 und so was wie der Dorfsheriff. Er findet es wichtig, dass sich alle an Vorschriften halten, weshalb er Vergehen gegen diese auch immer ahndet. Nach dem Tod seiner Frau Sonja will Ove eigentlich Schluss machen mit seinem Leben, doch dann ziehen Parvaneh und ihre Familie neben ihm ein, eine herrenlose Katze drängelt sich in sein Leben – und plötzlich wird Ove an allen Ecken und Kanten gebraucht. Dabei will er das doch gar nicht. Was nun, Ove?

Oh je, ich hab gelacht, ich hab geweint und ich habe Ove, diesen schweigsamen und prinzipientreuen Mann ganz tief in mein Herz geschlossen. Wie er da in seinem Viertel rumläuft und alles kontrolliert, wie er sich mit Verkäufern und anderen „Halsabschneidern“ rumstreitet, weil er es richtig findet, dass bei einem Angebot 2 für 50 ganz klar eins nur 25 kosten darf und nicht 39. Wie er grundsätzlich Menschen misstraut, die keinen Saab fahren, sich streitet und poltert.

Ich habe es geliebt, wie aus dem einsamen alten Mann plötzlich ein Opa wurde. Wie er jemand wurde, der sich um seine Nachbarn kümmert, auch wenn er sie für Trottel hält. Wie er erst die Katze und dann einen Schwulen bei sich aufnimmt, weil sie obdachlos sind. All das überwältigte mich genauso wie es den armen Ove überwältigte.

Am Schluss habe ich geweint, weil es so schön war, weil Ove eingesehen hat, dass man sich gegen Liebe einfach nicht wehren kann – und weil Ove endlich die Familie hat, die er verdient. Ich habe Parvaneh geliebt, die einfach nicht lockerlassen konnte. Und natürlich Ove, der immer tut, was richtig ist, auch wenn es für ihn negativ ausgeht.

Ein Herzensbuch durch und durch … und jetzt werde ich mir mal Saabs angucken, falls ich ein neues Auto brauche.

Veröffentlicht am 23.06.2019

20 Hauptzutaten, 60 One-Pot-Rezepte

Die One-Pot-Challenge
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In dem Kochbuch „Die One-Pot-Challenge“ ruft der Moderator Jumbo Schreiner zum ultimativen Kochduell. Die Köche Martin Kintrup, Sarah Schocke und Sandra Schumann treten an, um aus einer Hauptzutat drei ...

In dem Kochbuch „Die One-Pot-Challenge“ ruft der Moderator Jumbo Schreiner zum ultimativen Kochduell. Die Köche Martin Kintrup, Sarah Schocke und Sandra Schumann treten an, um aus einer Hauptzutat drei Gerichte zu zaubern, die entweder im Topf, in der Pfanne oder auf dem Blech gegart werden. Mit den Hauptzutaten:

- Auberginen
- Brokkoli
- Feta
- Garnelen
- Hackfleisch
- Hähnchenschenkel
- Kabeljau
- Kartoffeln
- Kichererbsen
- Lachsfilet
- Linsen
- Nudeln
- Paprika
- Pilze
- Reis
- Schmorfleisch
- Sauerkraut
- Schweinefilet
- Süßkartoffeln
- Tofu

Entstehen so 60 tolle und sehr unterschiedliche Rezepte, die als One-Pot-Gerichte mal mehr oder weniger aufwändig herzustellen sind. Die Gerichte sind ansprechend und für One-Pot-Fans wirklich abwechslungsreich. Bei jeder Hauptzutat gibt Jumbo den Schiedsrichter und kürt sein Nummer-1-Rezept.

Für mich als One-Pot-Fan ist die Challenge eine wirklich tolle Abwechslung. Ich mag es, wie aus einer Hauptzutat so unterschiedliche Rezepte entstehen, die alle auf ihre Art ansprechend sind und mich dazu bringen, dass ich sie nachkochen will. Die Rezepte, die ich nachgekocht habe, haben mich schon überzeugt und ich werde bestimmt noch das eine oder andere Rezept ausprobieren.

Ein überzeugendes und gutes Kochbuch, das die Hauptzutaten in ausgefallenen Gerichten in ein neues Licht rückt. Lecker und gut!

Veröffentlicht am 20.06.2019

Das Herz der Nachbarschaft

Im Freibad
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Rosemary hat ihr ganzes Leben in Brixton verbracht und ist besonders dem Freibad eng verbunden. Sehr viele wichtige Ereignisse in ihrem Leben verbindet sie mit dem Schwimmbad. Doch nun soll es geschlossen ...

Rosemary hat ihr ganzes Leben in Brixton verbracht und ist besonders dem Freibad eng verbunden. Sehr viele wichtige Ereignisse in ihrem Leben verbindet sie mit dem Schwimmbad. Doch nun soll es geschlossen werden, weil eine Wohnungsbaugesellschaft das Freibad in einen privaten Sportclub verwandeln will. Zusammen mit der Journalistin Kate versucht Rose alles, um das Freibad zu retten. Und während ihrer Zusammenarbeit werden die Frauen Freundinnen und bringen auch viele andere dazu, sich an der Rettungsaktion zu beteiligen. Wird es den Leuten gelingen, eine weitere Veränderung in ihrem Viertel zu verhindern?

Ganz ehrlich: Wer beim Lesen nicht sofort schockverliebt in Rose und Kate ist, dem ist nicht mehr zu helfen. Beide Frauen sind auf ihre Art bezaubernd. Über Rose, die ihr ganzes Leben in Brixton verbrachte, erfährt man in Rückblicken vieles aus ihrem langen Leben mit ihrem Mann George, bei dem das Schwimmbad eine große Rolle spielt. Viele Veränderungen musste Rose in ihrem Stadtteil schon hinnehmen, weshalb sie umso mehr um „ihr“ Freibad kämpft. Auch Kate, die relativ neu in Brixton ist, ist eine liebenswerte Person. Sie ist ängstlich und einsam, blüht aber durch ihre Freundschaft mit Rose auf.

Mich hat diese Geschichte sehr berührt, weil sie schön zeigt, wie viel Menschen erreichen können, wenn sie sich zusammentun und für etwas kämpfen. Libby Page schafft es, einem die Menschen und das Stadtviertel so zu beschreiben, dass man alles bildlich vor sich sieht. Rose und Kate sind sympathisch und auch die Personen, die in kleinen Zwischenkapiteln vorgestellt werden, stehlen sich in das Herz des Lesers. Für mich ist „Im Freibad“ eine wirklich schöne sommerliche Lektüre, die richtig Lust macht, mal wieder ins Freibad zu gehen. Für mich ein Lesehighlight!

Veröffentlicht am 04.06.2019

Anders, aber so schön

Love to share – Liebe ist die halbe Miete
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Nach der Trennung von ihrem Freund Justin sucht Tiffy verzweifelt nach einer neuen Wohnung. Doch in London ein bezahlbares Zimmer zu finden ist schier unmöglich. Bis sie auf die Anzeige von Leon trifft. ...

Nach der Trennung von ihrem Freund Justin sucht Tiffy verzweifelt nach einer neuen Wohnung. Doch in London ein bezahlbares Zimmer zu finden ist schier unmöglich. Bis sie auf die Anzeige von Leon trifft. Er bietet an, seine kleine Wohnung mit ihm zu teilen. Der Nachteil: Sein Mitbewohner muss sich wirklich alles mit ihm teilen, auch das Bett. Doch das sollte kein Problem sein, da Leon immer nachts arbeitet und am Wochenende bei seiner Freundin übernachtet, so dass er die Wohnung nur tagsüber benutzt, wenn der Mitbewohner bei der Arbeit ist. Anfangs klappt das auch sehr gut, ohne dass die beiden sich über den Weg laufen. Doch natürlich kommt es immer anders als man denkt …

Ich liebe Tiffy … und ich liebe Leon. Die beiden passen etwa so gut zusammen wie … gar nichts! Tiffy ist laut und bunt, während Leon eher in sich gekehrt und ruhig ist. Der Unterschied zwischen den beiden wird direkt nach Tiffys Einzug in Leons kleine Wohnung klar, als er sich fühlt wie in einem von einem Einhorn vollgekotzten Raum. So viele Farben hat er wahrscheinlich noch nie vorher gesehen.

Was den Roman besonders macht, ist, dass Leon und Tiffy sich zunächst wirklich nicht begegnen. Sogar die Vermietung und die erste Besichtigung laufen über Leons Freundin, weil er keine Zeit hat. Der einzige Kontakt zwischen den beiden besteht zunächst aus Post-it-Nachrichten, die sie sich auf allen freien Flächen in der Wohnung hinterlassen. Und in gekochten Mahlzeiten und gebackenem Kuchen, den der eine für den anderen hinterlässt. Und trotzdem kann man fühlen, wie nah die beiden sich kommen. Als sie sich dann endlich wirklich begegnen ist es direkt wie bei alten Freunden, auch wenn das erste Zusammentreffen peinlich ist.

Ich mochte es, wie die Wirrungen im Leben der beiden Protagonisten immer wieder dafür sorgten, dass sie nicht wirklich zusammenkommen, wobei man als Leser wusste, dass es nur eine Frage der Zeit ist.

Für mich einer der schönsten Liebesromane, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Gerne mehr davon. Übrigens: Ich liebe diese London-Romane, in denen es von verkorksten und verrückten Personen nur so wimmelt. So auch hier. Tiffy und ihre Freunde und Arbeitskollegen sind ein Haufen verrückter Leute, die ich sehr gerne begleitet habe.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Nu Wat?

Guck gack ga! Wer kommt denn da?
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Drei Hühner sitzen beim Schach, als plötzlich ein riesiges Tier auftaucht. Doch welches Tier ist es? Die Hühner probieren alles Mögliche, um auf Höhe des Tieres zu kommen, was aber nicht zum Erfolg führt. ...

Drei Hühner sitzen beim Schach, als plötzlich ein riesiges Tier auftaucht. Doch welches Tier ist es? Die Hühner probieren alles Mögliche, um auf Höhe des Tieres zu kommen, was aber nicht zum Erfolg führt. Erst ein letzter Versuch bringt die Tiere auf eine Höhe, so dass das lesende Kind erfährt, um welches Tier es sich handelt.

Das Buch ist witzig. Meine Nichte ist 2,5 Jahre alt und hat sich wahnsinnig amüsiert. Ich habe aber auch schon Leserstimmen gehört, die das Buch nicht so gut finden, weil es eigentlich keinen Text gibt. Alle „Gespräche“ der Hühner sind in „Hühnersprache“, bestehen also aus Gack und Kikeriki und PukPukPuk usw. usw., verfasst. Bei uns war das Buch allerdings ein riesiger Erfolg, da wir es mit verstellten Stimmen vorgetragen haben, wie die Hühner sich ihre Ideen per Gackgack und Pukpuk um die Ohren hauten. Es war ein sehr amüsanter Nachmittag, den wir mit dem Buch verbracht haben. Neben den Lauten der Hühner haben wir uns die Geschichte und das, was die Hühner unternehmen, um dem großen Tier näher zu kommen, erzählt. Auch das fand meine Nichte sehr witzig, weil die Hühner sich nicht so clever dabei anstellen.

Für kleine Kinder – davon bin ich überzeugt – ein riesiger Spaß, für den Vorlesenden allerdings etwas schwierig, wobei es niemand merkt, wenn man ein Gack mehr oder weniger einfügt.

Uns hat das Buch sehr viel Spaß gemacht, deshalb gibt es die volle Punktzahl.