Liebe Daffy,
habe ich dir schon einmal die Reihe von Sarah Alderson mit und über Lila empfohlen? Wenn nicht, sollte ich das nachholen. Da ich diese Bücher so gern gelesen habe, wollte ich nochmal etwas anderes von der Autorin in die Hände nehmen und ich bin über Trust in Love gestolpert, das 2018 bei Ravensburger erschienen ist. Das Original kam schon 2014 unter dem Titel Out of Control auf den Markt.
Inhalt
Oivia findet sich nach einer unheimlichen Nacht auf einem Polizeirevier in New York wieder. Zeitgleich wird der Autodieb Jay vernommen. Als das Revier angegriffen wird und ein Täter ein Blutbad veranstaltet, müssen die beiden Fremden zu Verbündeten werden und fliehen. Es beginnt eine Verfolgungsjagd quer durch die Metropole.
Ein Thriller mit Herzklopfen?
Die Geschichte beginnt ziemlich spannend, indem wir gleich auf dem Polizeirevier einsteigen und mitten im Geschehen sind. Wir kennen weder Olivia, noch Jaime alias Jay, noch wissen wir, was passiert ist, sondern stecken mitten in den Vernehmungen. Dann passiert dieser Amoklauf und wir sind gemeinsam mit den beiden Hauptpersonen auf der Flucht. Olivia wirkt wie eine typische Barbie und Jamie lernen wir nur durch die Augen von Olivia kennen, die ziemlich viele Vorurteile ihm gegenüber hat. Die Ausgangslage scheint klar. Doch da hat man sich glatt geschnitten. Die Figuren sind nicht eindimensional und das, was sie nach Außen hin zu sein scheinen. Das hat mir großen Spaß beim Lesen bereitet.
Wir sind, wie bereits gesagt, von Anfang an mitten in der Handlung. Leider nimmt dieser Spannungsbogen ab und es passiert lange nichts Spektakuläres. Auf dem Klappentext wird uns ein „atemloser und prickelnder Thriller“ versprochen, doch Zeit zum Durchatmen haben wir zur Genüge. Es gibt sogar Zeiten auf der Flucht, bei denen die beiden mitten in der Öffentlichkeit auf Parkbänken für fünf Stunden gemütlich schlafen können.
Natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte, die sich auf eben dieser Flucht entwickelt. Ich kann nicht sagen, dass es sich hier um eine großartige Überraschung handelt, schließlich wurde es uns ebenfalls im Klappentext vorhergesagt. Ich muss leider sagen, dass ich es nicht gerade glaubwürdig fand. Olivias ständige Beteuerungen, sie hätte diese Gefühle nur, weil ihr Adrenalinspiegel so hoch wäre, weil sie in Gefahr schwebten, war zuerst noch eine gute Erklärung, irgendwann hat es jedoch genervt. Die Geschichte hätte mir richtig gut ohne diese Entwicklung gefallen und wären die beiden einfach nur Freunde geworden. Solche Bücher vermisse ich gerade ein wenig auf dem Markt.
Was mir dagegen richtig gut gefallen hat, war das Thema, das Sarah Alderson gewählt hat. Ich würde unheimlich gern mehr darüber sprechen, doch es wird nicht verraten und erst im Nachwort schreibt die Autorin ein eigenes Statement mit Empfehlungen anderer Bücher zu dieser Thematik. Daher verrate ich hier lieber nicht zu viel, doch ich muss es trotzdem lobend erwähnen, dass es absolut richtig und wichtig ist, auf Notstände in dieser Welt aufmerksam zu machen. Ein Jugendbuch ist dafür ein gutes Medium, um sacht an Themen heranzuführen und zum Nachdenken und eventueller weiterer Recherche anzuregen.
Aus diesem Grund würde ich das Buch durchaus für Jugendliche ab circa 13 Jahren empfehlen, die gern Liebesgeschichten lesen, die ein wichtiges Thema ansprechen und durchaus actiongeladene Handlungsstränge beinhalten.
Hier hätte ich mir gewünscht, dass der Verlag ein bisschen mehr auf Rechtschreibfehler achtet, damit die Zielgruppe nicht mit so vielen Fehlern konfrontiert wird und diese eventuell noch für die korrekte deutsche Sprache hält. Das ist ein allgemeines Problem, das ich momentan bei den Büchern feststelle, die ich lese: Grammatik und Rechtschreibung werden nicht allzu viel Bedeutung beigemessen und gerade bei Literatur finde ich das doch ausgesprochen wichtig.
Nun fragst du dich sicher, wie ich zu meiner Bewertung gekommen bin. Die zwei Sterne gehen eindeutig an die gute Themenwahl. Leider war der Inhalt oftmals nicht glaubwürdig oder sogar langweilig; du erinnerst dich daran, dass ich erwähnt habe, dass nicht immer etwas passierte, obwohl sich die Hauptfiguren auf einer gefährlichen Flucht befanden. Die Liebesgeschichte war für mich nicht glaubhaft und die vielen Rechtschreibfehler haben mich sehr gestört.
Nun habe ich schon drei Bücher von Sarah Alderson gelesen und bin gespannt, was ich noch von ihr finden kann. Wenn ich an dieser Stelle eine Empfehlung aussprechen darf, würde ich dir vor allem den ersten Band über Lila ans Herz legen.
Deine Daisy