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Veröffentlicht am 23.07.2019

Eine tolle Geschichte, spannend und fesselnd

Das Gemälde der Tänzerin
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Das Gemälde der Tänzerin von Christine Jaeggi

Für mich war es das dritte Buch welches ich von Christine Jaeggi gelesen habe und wieder einmal hat sie es geschafft mich in den Bann zu ziehen.

Dieses ...


Das Gemälde der Tänzerin von Christine Jaeggi

Für mich war es das dritte Buch welches ich von Christine Jaeggi gelesen habe und wieder einmal hat sie es geschafft mich in den Bann zu ziehen.

Dieses Mal begleiten wir die alleinerziehende Helena. Sie hatte einmal große Zukunftspläne, aber dann kam alles ganz anders. Inzwischen ist sie arbeitslos und kommt gerade so über die Runden. Für sie ist es ein kleiner Lichtblick als sie das Angebot bekommt als Zimmermädchen in einem noblen Hotel zu arbeiten. Es kostet sie viel Überwindung den Job anzunehmen, denn die Besitzer haben ihr Leben damals zerstört. Im Laufe ihrer Arbeit in dem Hotel erfährt sie von einem Zimmermädchen das 1942 in dem Hotel ermordet wurde, aber auch das damals ein wertvolles Gemälde verschwunden ist. Helena möchte herausfinden was damals passiert ist und kommt dabei dem attraktiven und sympathischen Krimiautor Noah in die Quere.

Christine Jaeggi hat mal wieder ein Buch geschrieben das mich vom ersten Moment an mitgenommen hat. Der Schreibstil war flüssig und führte dazu das das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. In der Geschichte gibt es viele wichtige Charaktere und für mich war es ein Pluspunkt das gleich am Anfang eine Personenübersicht war, die ich auch oft in Anspruch genommen habe.

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen bzw. Zeitebenen erzählt, wobei mich der aus der Vergangenheit ein kleines bisschen mehr fesseln konnte. Am Ende führen die Stränge zusammen und alle Fragen, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben, wurden beantwortet.

Die Charaktere aus beiden Zeitebenen waren mir vom ersten Moment an sympathisch. Ich konnte mich in sie rein versetzen, mit ihnen fühlen und ich bewunderte sie dafür wie sie ihr Leben gemeistert haben. Sie hatten es alle nicht leicht, trotzdem machten sie das beste aus der jeweiligen Situation und gingen ihren Weg. Am Ende der Geschichte sah man auch einen Teil der Charaktere mit anderen Augen und die Mischung aus Spannung und Liebesgeschichte hat mir richtig gut gefallen. Gerade Helena hatte einen harten und steinigen Weg. Sie hatte viel zu meistern und auch ihre Tochter machte es ihr nicht immer leicht. Sie wollte nicht das ihre Mutter in einem Hotel putzen geht - wie sieht da denn aus? Sie erkennt in dem Moment nicht das die Mutter gar keine andere Wahl hat, aber auch sie entwickelt sich weiter und erkennt was wirklich wichtig im Leben ist.

In beiden Zeitsträngen spielt „Das Gemälde der Tänzerin“ eine große Rolle und führt am Ende auch alles zusammen. Die Geschichte ist nicht nur bewegend, sondern auch spannend und fesselnd. Man kann sich alles ziemlich gut vorstellen und sie wirkt, definitiv, nachhaltig an.

Ich habe mich wieder wunderbar unterhalten und hätte noch ewig weiterlesen können. Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne. Für mich war diese Geschichte ein Monatshighlight.

Veröffentlicht am 15.07.2019

Klasse Fortsetzung der Thrillerreihe rund um das Duo Hall und Hellstern und

Nadelherz
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Nadelherz von Julia Corbin

Das Ermittlerteam Alexis Hall und Karen Hellstern bekommt es dieses Mal mit einem richtig grauseligen Fall zu tun. Ein Mörder ist in der Gegend rund um Mannheim unterwegs und ...

Nadelherz von Julia Corbin

Das Ermittlerteam Alexis Hall und Karen Hellstern bekommt es dieses Mal mit einem richtig grauseligen Fall zu tun. Ein Mörder ist in der Gegend rund um Mannheim unterwegs und seine Taten lassen einen frieren. Er sucht sich gezielt Frauen aus, bringt sie um. Als ob das nicht genug wäre, er schneidet ihnen danach das Herz raus, spickt es mit Nadeln und schickt es in einem Päckchen, an Tessa welche gerade auf dem Weg ist ein schweres Trauma zu verarbeiten. Warum erhält ausgerechnet Tessa dieses Herz? Ist es eine Warnung oder hängt alles mit dem was hinter ihr liegt zusammen?

WOW kann ich nur sagen. Band 3 hat mich genauso in den Bann gezogen, wie damals Band 1. Band 2 habe ich noch nicht gelesen, aber durch geschickt eingefügte Rückblicke, die gerade für den privaten Teil interessant und nötig waren, konnte ich allem gut folgen ohne das Gefühl zu haben etwas verpasst zu haben. Diese Rückblicke haben bei mir dazu geführt das ich neugierig auf den mittleren Band wurde und klar ist, das er demnächst bei mir einziehen wird.

Der Schreibstil war wieder einmal flüssig und ich musste mich immer wieder regelrecht von dem Buch los reißen. Spannend und fesselnd, meine Gedanken gingen auf Reisen und ich war immerzu gespannt was als nächstes passieren würde.

Das Cover ist auch wieder ein Volltreffer und passt unglaublich gut zum Inhalt des Buches.

Hall und Hellstern sind ein tolles Duo und mir gefällt an der Reihe das man die beiden auch im privaten Umfeld erleben darf. Beide haben Ecken und Kanten, in ihrem Privatleben läuft auch nicht alles rund und das macht die beiden gleich noch ein Stückchen sympathischer. Sie können sich aufeinander verlassen, vertrauen sich blind und wirkt sich auch auf ihre Zusammenarbeit aus. Für viele ist dieser private Bereich etwas zu langatmig, für mich war es richtig dosiert.

Alexis Halls neuer Fall war brisant und aussergewöhnlich. Recht schnell wird klar das sie auch dieses Mal nicht auf die Hilfe der Biologin Karen Hellstern verzichten kann. Am Anfang ist es nur ein gespicktes Herz das an die traumatisierte Tessa geschickt wird und das lässt einen echt frösteln. Alleine die Vorstellung so ein Päckchen auszupacken hat bei mir dazu geführt das mir kalte Schauer über den Rücken liefen. Als die zugehörige Leiche gefunden wird, stockt nicht nur Alexis der Atem, auch ich werde von einer Gänsehaut überzogen. Es bleibt nicht bei dem einen Herzen, somit auch nicht bei nur einer Leiche. Alexis stellt sich die gleichen Fragen wie ich – warum bekommt Tessa die Herzen zugeschickt – hängt es mit ihrem Trauma zusammen? Wer weiß von dem was hinter Tessa liegt und warum rückt sie wieder in das Visier eines Täters? Aber auch Tessas Reaktionen sind teilweise komisch, sie ist, aus verständlichen Gründen mega ängstlich, trotzdem will sie sich nicht unterkriegen lassen. Was steckt da dahinter?

Alexis Hall und Karen Hellstern haben mich mal wieder auf der ganzen Linie überzeugt. Der Thriller war von Anfang bis Ende spannend und hat mich total in den Bann gezogen. Toll fand ich auch das man ihn aus zwei Perspektiven gelesen hat und somit auch von Anfang an miterlebt was Tessa und ihrer Freundin im Laufe ihrer Gefangenschaft widerfahren ist. War es Zufall das Tessa nun wieder ins Visier eines Täters gerückt ist? Die Ermittlungen selbst unglaublich interessant und gerade die Passagen in denen Biologin Karen zum Zuge kam waren wieder einmal mega. Alles wurde detailliert erklärt, man sog alles wie ein Schwamm auf. Die Beschreibungen waren verständlich so dass man sich ein Bild machen konnte und auch als Laie folgen konnte. Die Täter waren brutal und kannten keine Grenzen, was bei mir immer wieder zur Sprachlosigkeit führte. Genial geschrieben, man wusste wirklich nicht wie alles zusammen gepasst hat und es dauerte lange bis man die einzelnen Puzzleteilchen zusammen setzen konnte, alles ein Bild ergab.

Der Spannungsbogen bei diesem Thriller war von Anfang an vorhanden, zog sich wie ein roter Faden durch das Buch. Das Finale war spektakulär und alle meine Fragen wurden beantwortet. Gegen Ende hatte ich zwar eine Ahnung wer hinter den Mordfällen stecken könnte, aber ich hätte nie und nimmer damit gerechnet das es dann auch wirklich so war. Mein Kopfkino ist heiß gelaufen, meine Fragen wurden alle beantwortet und viele meiner Gedankengänge, so stellte ich am Ende fest, waren gar nicht mal so falsch. Allerdings gab es viele Überraschungen mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Ganz toll fand ich am Ende auch das sich bei Alexis und Karen im privaten Bereich einiges getan hat und sie sich ihren Ängsten stellen, neue Wege einschlagen. Etwas das zeigt das sie sich weiterentwickelt haben und das zeigt das sie für das, was ihnen wichtig ist, kämpfen.

Die Mischung des Buches ist einfach genial gewesen. Es gibt Momente da stellen sich einem die Haare, aber auch solche in denen man sich ein Schmunzeln nicht verdrücken kann. Auch die Kollegen von Alexis waren wieder einmal toll und mehr wie einmal musste Alexis ein Machtwort sprechen.

Hall und Hellstern haben mich wieder einmal überzeugt und mich von Anfang bis Ende wunderbar unterhalten. Ein Psychothriller den man einfach weiterempfehlen muss und dem ich gerne fünf Sterne gebe.

Veröffentlicht am 03.07.2019

Einfach nur WOW

Profiling Murder – Fall 3
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Profiling Murder – Langsamer Tod von Dania Dicken

Band drei der Profiling Murder Reihe stellt die Vorgänger eindeutig in den Schatten, was aber nicht bedeutet das diese schlecht waren. Im Gegenteil, man ...

Profiling Murder – Langsamer Tod von Dania Dicken

Band drei der Profiling Murder Reihe stellt die Vorgänger eindeutig in den Schatten, was aber nicht bedeutet das diese schlecht waren. Im Gegenteil, man lernte dort die Hauptprotagonisten langsam kennen und bekommt ein Gefühl für sie. Meiner Meinung nach war das ein kluger Schachzug und nun nimmt die Reihe so richtig an Fahrt auf.

Laurie Walsh nimmt ihre Arbeit als Polizistin wieder auf und startet mit Jake einen Neuanfang in Phoenix. Es dauert auch nicht lange und es gibt den ersten Fall. Im Nationalpark werden verweste Leichenteile aufgefunden. Leichenteile von mehreren Personen, vermutlich liegen sie schon lange Zeit dort. Recht schnell wird den Ermittlern klar das der Täter schon lange am Werk ist und das er sich seine Opfer gezielt aus Randgruppen aussucht. Junkies, Prostituierte und Obdachlose - Menschen die, wenn überhaupt, nicht vermisst werden. In seinen Augen sind sie nichts wert und somit kann er seinen Drang an ihnen ausleben. Als er von den Ermittlungen Wind bekommt rückt auch Laurie in sein Visier.

Werden Laurie und Jake es schaffen, können sie von ihren Erfahrungen profitieren und dem Täter das Handwerk legen? Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen beginnt und man darf gespannt sein wie sich die beiden im neuen Team einfügen und ob sie sich gleich in ihrem ersten Fall beweisen können.

Dieser Band beginnt gleich rasant und die Spannung hält sich bis zum Schluss. Mir jagen immerzu kalte Schauer über den Rücken und das obwohl es hier gerade so heiß ist. Allerdings gibt mir diese Hitze auch ein gutes Gefühl dafür wie es Laurie und Jake ergeht, denn sie haben in Phoenix ständig über 43 Grad und man kann sich dadurch gut in sie rein versetzen, möchte nicht mit ihnen tauschen. Beeindruckend finde ich nach wie vor, dass bei dieser „Dranbleiber-Reihe“ nichts fehlt. Auf kaum mehr wie hundert Seiten, schreibt Dania Dicken einen Thriller der Hand und Fuß hat, bei dem auch das Privatleben von Laurie und Jake eine große Rolle spielt und in einem Nebenstrang erfährt man immer wieder was für neue Entwicklungen es im Fall von Lauries Schwester Samantha gibt. Einfach nur genial, dabei geht der eigentliche Thriller aber nicht unter und dieses Mal ist es wirklich so das man starke Nerven braucht.

"Langsamer Tod", der Titel trifft es genau und mir gefällt wie die beiden den Fall aufrollen und man kann nun verstehen was für ein tolles Team die beiden sind. Sie können sich auf einander verlassen, können sich vertrauen und Laurie profitiert von ihrer Arbeit als Sozialarbeiterin. Sie weiß wie sie mit den einzelnen Menschen sprechen muss um ihr Vertrauen zu erlangen, sie geht einfühlsam vor und kommt so recht schnell zu brauchbaren Informationen. Es gibt auch immer wieder Rückblicke in Lauries Kinder- und Jugendzeit, so dass man auch ihre Beziehungsängste nachvollziehen kann.

Besonders gut gefallen hat mir auch das man sich ein Bild von der Umgebung machen kann, das man die Wüste quasi vor Augen hat und nachvollziehen kann wie es den beiden geht als ein Sandsturm aufzieht. Diese kleinen Details bereichern den Thriller ungemein, sozusagen das Salz in der Suppe. Damit aber nicht genug, man durfte auch immer wieder aus Sicht des Täters lesen und das war einfach grandios. Auch die Nebencharaktere sind der Autorin gut gelungen, besonders die neue Chefin hat mir auf Anhieb gefallen.

Diesen Kurzthriller-Reihe muss man einfach lesen und ich bin schon sehr gespannt wie es privat, aber auch beruflich mit Laurie und Jake weitergeht und was für Entwicklungen es im Fall Samantha geben wird. Unterhaltung auf höchstem Niveau !


Von mir gibt es fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 24.06.2019

Das beste Buch das ich bislang von Julia Rogasch gelesen habe

Der kleine Laden am Strand
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Der kleine Laden am Strand von Julia Rogasch

Ich habe bislang jedes einzelne Buch von Julia Rogasch regelrecht verschlungen, aber mit dem diesjährigen Sommerroman hat sie sich selbst übertroffen. Eine ...

Der kleine Laden am Strand von Julia Rogasch

Ich habe bislang jedes einzelne Buch von Julia Rogasch regelrecht verschlungen, aber mit dem diesjährigen Sommerroman hat sie sich selbst übertroffen. Eine wunderbare Geschichte bei der sie mir Bilder vor Augen gezaubert hat und bei der meine Gefühle Achterbahn gefahren sind. Ganz toll fand ich das es ein Wiedersehen mit Clara und Marie, den Protagonisten, aus ihrem ersten Roman gegeben hat. Der Schreibstil war wieder einmal mitreißend, einmal angefangen zu lesen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

In der Geschichte geht es um Ebba die vor Jahren, in Folge einer Kurzschlussreaktion, Sylt verlassen hat. Sie ging ohne Abschied und so erfuhr ihr damaliger Freund Magnus auch nicht das sie schwanger war. Das Schicksal spielte ihr übel mit, auf der Heimreise hatte sie einen Unfall und verlor ihr ungeborenes Baby.

Die Jahre vergehen, noch immer hat Ebba den Verlust ihres Babys nicht verarbeitet, aber sie hadert auch mit sich weil sie Magnus damals einfach verlassen hat und ihm nichts von dem Baby erzählt hat. Sie wollte es tun, aber es ergab sich einfach nicht der richtige Moment. Dieser eine Tag hat ihr komplettes Leben verändert, sie ist zur Einzelgängerin geworden und lebt nur noch für ihre Arbeit als Hebamme, aber auch das gefällt ihr nicht mehr so gut wie anfangs. Sie ist ausgelaugt, erschöpft und man spürt das sie eine Auszeit braucht. An diesem Punkt angekommen lernt sie zufällig Carla und Marie kennen, zwei Frauen die einmal an einem ähnlichen Punkt standen wie Ebba jetzt. Die drei Frauen verstehen sich auf Anhieb gut, nach Jahren hat Ebba endlich wieder jemanden an ihrer Seite dem sie vertrauen kann und noch wichtiger mit dem sie reden kann. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, aber auch der der Zeitpunkt an dem Ebba endlich soweit ist sich ihrer Vergangenheit zu stellen und endlich wieder einen Fuß auf Sylt setzt. Sie Magnus wieder, er hat das was sie sich damals gemeinsam vorgenommen haben durchgeführt, er hat ihren kleinen Laden am Strand eröffnet. Ebba merkt das sie Magnus immer noch liebt, aber er ist inzwischen gebunden. Ebba bedauert ihren Schritt Sylt einen Besuch abgestattet zu haben schon wieder, aber dann überschlagen sich die Ereignisse und Ebba muss erneut eine Entscheidung treffen.

In Julia Rogaschs neuem Sommerroman hält das Schicksal die Fäden in der Hand und man fragt sich von Anfang an wie alles gekommen wäre, wenn Ebba, Sylt damals nicht überstürzt verlassen hätte. Ich mochte sie vom ersten Moment an, sie war mir sympathisch, ich konnte mich in sie rein versetzen und mit ihr fühlen. Hinter ihr lag eine schwere Zeit, aber man spürte auch das die Gegenwart ihr schwer zu schaffen machte. Clara und Marie zu treffen war für sie ein riesiges Glück, mit Hilfe der zwei liebenswerten Frauen schaffte sie es endlich über die Vergangenheit zu reden, an ihre Träume aus einer anderen Zeit zu denken und dadurch fasste sie auch den Mut für den längst überfälligen Schritt sich der Vergangenheit, Magnus, zu stellen.

Clara und Marie, die Protagonisten aus Julia Rogaschs Debüt-Roman „Honigmilchtage“ wieder zu treffen gab der Geschichte einen zusätzlichen Reiz. Das Wiedersehen mit den beiden war für mich ein Bonuspunkt, ganz toll wurden sie, in diesen Sommerroman, eingefügt und sie spielten in der Geschichte eine große Rolle. Ich mochte die beiden damals auf Anhieb und jetzt sind sie mir noch ein Stückchen mehr ans Herz gewachsen. Es hat mir gefallen wie herzlich sie auf Ebba zugegangen sind, wie sie deren Vertrauen gewannen und wie sie ihr mit Rat und Tat zur Seite standen. Schon nach kurzer Zeit meinte man die drei wären schon ewig befreundet. Nebenbei erfährt man dann auch wie es Clara und Marie im Laufe der Zeit ergangen ist und ihre Geschichte wird mit Ebbas Geschichte versponnen, weitererzählt.

Durch Marie und Clara, bzw. mit den beiden betritt Ebba dann auch ihre geliebte Insel Sylt wieder. Sie ist bereit sich der Vergangenheit zu stellen, sie hat erkannt das sie nur so ihren inneren Frieden wieder herstellen kann und sich einem Neuanfang stellen kann.

Sehr bewegend fand ich den Handlungsstrang in dem es um die junge Mutter Paula geht. Ebba lernt Paula am Strand kennen und die beiden liegen auf einer Wellenlänge. Paula hat es nicht leicht. Sie zieht ihre beiden kleinen Kinder alleine groß, das Schicksal hat es auch mit ihr nicht gut gemeint. Sie ist schwer krank, keiner weiß wie lange sie noch mit ihren Kindern zusammen sein kann. Für ihre Kinder ist sie stark, hofft auf ein Wunder und lässt sich nicht unterkriegen. Mit Ebba versteht sie sich auf Anhieb gut und die beiden reden viel miteinander, helfen sich gegenseitig. Sehr bewegend und berührend geschrieben, man kann sich gut in Paula rein versetzen, versteht ihre Ängste und ja, man muss sie einfach mögen, man bewundert sie für die Kraft und Stärke. Sie will sich nicht unterkriegen lassen, es gibt gute Tage, aber auch viele schlechte.

Auch Magnus kehrt in Ebbas Leben zurück. Wie es scheint hat er ihren gemeinsamen Traum von dem kleinen Laden am Strand umgesetzt, nur das nicht Ebba, sondern eine andere Frau ihren gemeinsamen Traum mit ihm lebt. Werden die beiden es schaffen und über jenen Tag sprechen der ausschlaggebend dafür war, dass Eba die Insel Hals über Kopf verlassen hat? Werden sie einen Weg finden die Vergangenheit ruhen zu lassen und als Freunde in die Zukunft starten?

Jeder dieser Handlungsstränge war für mich eine Gefühlsfahrt der besonderen Art. Alle drei haben mich bewegt, berührt und mitgenommen, aber dann hat sich Julia Rogasch noch etwas ganz besonderes einfallen lassen. Es gibt nämlich noch einen vierten Handlungsstrang und darin geht es um kriminelle Machenschaften in die ein Immobilienhai und der Chef des Hotels, in dem Ebba, Marie und Clara hausen, verwickelt sind. Was haben die beiden nur vor, warum wollen sie unbedingt das Häuschen mit Grundstück neben dem Hotel haben. Recht schnell wird Ebba klar das es hier nicht mit rechten Dingen zugehen kann und sie stellt Nachforschungen an. Was sie dabei entdeckt lässt mein Herz stocken, sie ist einer großen Sache auf der Spur und man wünscht ihr das sie ihm das Handwerk legen kann.

Tja, was soll ich sagen? Für mich war „Der kleine Laden am Strand“ das beste Buch welches ich je von der Autorin gelesen habe. Die Mischung war einfach perfekt und die verschiedenen Handlungsstränge haben mich so in den Bann gezogen das ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ich musste einfach wissen ob Ebba ihr Leben in den Griff bekommt, wie es mit der todkranken Paula und ihren Kindern weitergeht, was das kriminelle Duo plant und ganz wichtig, was Magnus zu dem sagt was in der Vergangenheit vorgefallen ist. Die Geschichte war sehr bewegend, ernste Themen und dennoch hatte ich nie das Gefühl das mich das alles erdrücken würde, einfach weil es immer wieder viele schöne, auch humorvolle Momente gab, die mein Herz ebenso, berührten. Und wenn mal wieder alles zusammen gekommen ist, dann wurde eine Honigmilch getrunken und die Welt sah danach schon wieder ein bisschen besser aus.

Allen die gefühlvolle, fesselnde Geschichten lieben kann ich „Der kleine Laden am Strand“ wärmstens ans Herz legen. Ein Wohlfühlbuch dem man sich nicht mehr entziehen kann sobald man angefangen hat zu lesen. Ein wunderschöner Roman der von Herzen kommt und zu Herzen geht. Von mir gibt es dafür 5 Sterne – definitiv ein Jahreshighlight für mich.

Veröffentlicht am 23.06.2019

Ein Wohlfühlbuch

Sommer unter Sternen
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Sommer unter Sternen von Miriam Covi

Miriam Covi hat es wieder einmal geschafft mich vom ersten Moment an in den Bann zu ziehen. Der Schreibstil war flüssig und man hatte während des Lesens immerzu das ...

Sommer unter Sternen von Miriam Covi

Miriam Covi hat es wieder einmal geschafft mich vom ersten Moment an in den Bann zu ziehen. Der Schreibstil war flüssig und man hatte während des Lesens immerzu das Gefühl sich an einem wunderbaren Ort zu befinden.
Ella ist wie vor den Kopf gestoßen als sie erfährt das ihr Mann ein Verhältnis mit der Nachbarin hat. Als ihre Freundin davon erfährt lädt sie Ella und ihre Zwillingsmädchen nach Fire Island ein. Sie soll im Ferienhaus der Eltern ihrer Freundin zur Ruhe kommen und überleben wie es für sie weitergehen soll. Keiner ahnt jedoch das sich auch Nathan, Maggies Bruder, dorthin verkrochen hat. Er ist natürlich nicht gerade begeistert als Ella mit ihren Töchtern dort auftaucht. Nach anfänglichen Problemen raufen sich die beiden zusammen und erleben einen tollen Sommer, der jedoch unter keinem guten Stern steht. Eines Tages passiert jedoch etwas schlimmes und erneut verändert sich für alle, alles.

Ella war mir vom ersten Moment an sympathisch und ich konnte mich auch gut in sie rein versetzen. Ihre Mädchen waren süß, aber oftmals brachten sie ihre Mama an ihre Grenzen. Für mich war das nachvollziehbar beschrieben, es gibt einfach Tage an denen dir alles zu viel wird und so süß die Zwillinge auch waren, sie hatten es faustdick hinter den Ohren. Ich musste immer wieder schmunzeln, aus der Ferne betrachtet waren sie einfach nur köstlich, wobei mir aber auch klar war das sie mich, wäre ich an Ellas Stelle gewesen, genauso in den Wahnsinn getrieben hätten. Auch Nathan mochte ich sofort, obwohl man ihn erst besser kennenlernen musste um zu erkennen das sich hinter der rauhen Schale ein weicher Kern verbirgt. Wie Ella, hat auch Nathan einiges zu verarbeiten, wobei bei ihm die Ursache viel tiefer sitzt wie bei ihr. Sie helfen sich in diesem Sommer gegenseitig, können sich aufeinander verlassen und kommen sich dabei auch näher.

Während des Lesens gibt es auch immer wieder Rückblicke in die Jugendzeit in der Nathan schon einmal eine Rolle in Ellas Leben spielte, allerdings war er damals ein kleiner Rebell und sie nur die Freundin seiner kleinen Schwester. Tja und dann ist sie auf einmal da, Nathans kleine Schwester, im Schlepptau die Eltern und damit verändert sich alles. Dann passiert auch noch ein Unglück und hinterher ist nichts mehr wie es war.

Eine wundervolle Geschichte bei der mir gefällt das sie an einem wunderbaren Ort spielt, aber auch das sie in die Tiefe geht. Sie plätschert in keinster Weise vor sich hin, die Liebesgeschichte steht nicht im Vordergrund – ein Buch bei dem man sich wohlfühlt und dem man sich nicht mehr entziehen kann. Die Charaktere und ihre Probleme sind authentisch dargestellt. Ich konnte verstehen das die Zwillinge ihre Mama manchmal in den Wahnsinn trieben, das sie manchmal fünf gerade sein lies weil sie, einfach Luft holen musste. Mir hat gefallen wie sie im Laufe der Zeit erkannt hat das auch sie, in der Ehe mit Thomas, Fehler gemacht hat und besonders schön war wie Nathan Vertrauen zu ihr gefasst hat. Schön waren die Bilder die man vor Augen gezaubert bekommen hat, man fühlte sich, während des Lesens, an einem anderen Ort und konnte beim Lesen wunderbar entspannen.

Ganz toll finde ich auch das Cover des Buches. Schlicht und einfach, passend zum Sommerroman 2018 und mit Wiedererkennungswert.

Alles in allem hat mich das Buch richtig gut unterhalten und ich spreche gerne eine Leseempfehlung aus. Für mich ein kleines Sommerhighlight das fünf Sterne bekommt.