Anders als erwartet....
Love to share – Liebe ist die halbe MieteNach einer Trennung sucht Tiffy verzweifelt eine günstige Bleibe, während Leon nach einem/-er neuen Mitbewohner/-in sucht, um mit den Mietkosten über die Runden zu kommen. Der Plan ist, dass sich die Beiden ...
Nach einer Trennung sucht Tiffy verzweifelt eine günstige Bleibe, während Leon nach einem/-er neuen Mitbewohner/-in sucht, um mit den Mietkosten über die Runden zu kommen. Der Plan ist, dass sich die Beiden in der Wohnung nicht sehen werden, da Tiffy tags und Leon nachts arbeitet; die Wochenenden verbringt Leon bei seiner Freundin Kay. Sie werden sich nur die Wohnung teilen und in demselben Bett schlafen – zu verschiedenen Zeiten. Mit der Zeit entickelt sich aber eine Art Brieffreundschaft zwischen Tiffy und Leon durch Post- its. Alles fing damit an, dass Tiffy Leon einen Teller Kekse hinterließ mit einer netten Nachricht. Als er daraufhin einen weiteren Post-it mit einer Antwort hinterlässt, ist das der Anfang einer wunderbaren Freundschaft. Obwohl sie sich noch nie gesehen haben, kommunizieren sie über diese kleinen gelben Blätter, die später überall in der Wohnung hängen. Sie reden über alles mögliche, lernen sich immer besser kennen und lernen sogar anhand von Gegenständen zu sehen, wie es dem Anderen geht, welche Spuren er hinterlässt. Die Geschichte zwischen diesen zwei Fremden, die sich nicht über die gängigen Medien wie Instagram oder WhatsApp, sondern nur mithilfe Post its sich verständigen, hat mich allesamt berührt. Ihre Beziehung ist außergewöhnlich und der Leser kann das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, da er immer wissen möchte, wie es mit den Beiden weitergeht.
Der Einstieg in das Buch fiel mir etwas schwer, da man mitten in eine Szene hineingeworfen wird, in der Tiffy sich gerade mit ihren Freunden eine Wohnung anschaut. Tiffy hat eine quirlige, aufgeweckte und lebhafte Art. Sie hat einen ausgefallenen Modegeschmack, sticht aus der Menge heraus und ist sehr lebhaft. Sie hat eine schwere Trennung hinter sich und trauert ihren Exfreund noch nach, als sie Leon begegnet. Mit Leon hatte ich zu Anfangs eher meine Probleme, was nicht an seiner introvertierten, wortkargen Art liegt. Viel eher lag es an den Kapiteln, die aus seiner Sicht geschrieben werden. Aus Tiffys Sicht ist der Schreibstil sehr angenehm zu lesen, er ist locker, bildlich und flüssig. Aber genauso wie Tiffy und Leon zwei ganz unterschiedliche Menschen sind, sind es auch die Schreibstile in den unterschiedlichen Kapiteln. Die Idee finde großartig, dass sich die Ausdrucksweise der Person auch in der Erzählweise widerspiegelt. Die kurzen, subjektlosen Sätze passen zu Leon’s zurückhaltender Art, weshalb der Leser ihn direkt besser vor Augen hat, Leon echter und nahbarer ist. Zuerst hatte ich zwar Schwierigkeiten mich an den Schreibstil zu gewöhnen und ein richtiger Fan davon bin ich immer noch nicht, doch nach ein paar Kapiteln hatte ich mich daran gewöhnt.
Besonders gelungen an dem Buch finde ich neben der Idee auch die umgesetzte Liebesgeschichte zwischen Leon und Tiffy. Sie beginnt ganz zart, ist langsam und süß zu lesen. Ich kann mich noch genau an eine Stelle erinnern, an der Tiffy zu Anfang sich ihren neuen Mitbewohner auf Facebook angeschaut hat und ihn da recht durchschnittlich fand, als das er nicht ihr Typ wäre. Als sich die Beiden dann aber zum ersten Mal trafen, empfand Tiffy dies ganz anders. Es ist eine Beziehung, die sich nicht auf das Äußere reduziert, sondern wirklich auf die Inneren Werte bezieht. Dies hat die Autorin wirklich wunderschön zum Audruck gebracht.
Neben der Beziehung zwischen Leon und Tiffy gibt es auch noch viele andere Themen und Handlungspunkte im Buch. Da kommt es auf die Interessen und Vorlieben an, ob man eher der Leser ist, der auch noch gerne viel um die Lovestory Drumherum liest oder dem es ausschließlich um sie geht. Andere Geschehen wären beispielsweise Tiffys Arbeit als Lektorin, ihr Verhältnis zu ihrem Ex oder der Gerichtsfall von Leons Bruder.
Fazit: Auch wenn ich zu anfangs Schwierigkeiten hatte in die Geschichte durch den Schreibstil einzufinden, machte mir das lesen allesamt Spaß. Die Autorin schafft es den Leser durch eine süße, zarte Liebesgeschichte zu verzaubern, die aus einer wunderschönen Ideen wächst. Mir gefallen sowohl die Neben- als auch die Hauptcharaktere und ,,Love to share“ ist wirklich ein Buch, was gerne geteilt werden darf.
In einem Satz: Ein Liebesroman mit einer interessanten WG und einer warmherzigen Geschichte.
Charaktere: 4/5 – Cover: 3/5 – Setting: 3,5/5 – Handlung: 4/5 – Spannung: 3,5/5 – Schreibstil: 3,5/5