engagierte Ermittlerin mit Privatleben
Als Quereinsteiger in Inge Löhnigs Romanwelten um Tino Dühnfort kam ich gut in das Buch hinein, auch wenn die Vorgeschichte ein wenig fehlt.
Gina Angelucci ist bereits mehrfach in den Romanen aufgetreten, ...
Als Quereinsteiger in Inge Löhnigs Romanwelten um Tino Dühnfort kam ich gut in das Buch hinein, auch wenn die Vorgeschichte ein wenig fehlt.
Gina Angelucci ist bereits mehrfach in den Romanen aufgetreten, dies ist der zweite Band, in der sie als Hauptfigur im Mittelpunkt steht und Cold cases bearbeitet.
Der neue Fall reicht weit zurück, bis in die schlimmste Zeit in Deutschland in den vierziger Jahren. Die Passagen der Vergangenheit um die ermordete Kairi sind gut gemacht.
Aber am Besten gefallen mir die Gegenwarts-Abschnitte um Tino und Ginas Privatleben. Sie haben mit Chiara ein gemeinsames Kind und Tino ist in Elternzeit, während Gina wieder ermittelt. Sie ist sehr engagiert.
Chiara ist ein besonderes Kind. Das Familienleben ist sehr schön dargestellt, aber es gibt auch eine Bedrohung durch eine gestörte Frau, die Gina die Schuld für den Tod ihres Bruders gibt und sich rächen will. Dadurch entsteht eine Anspannung. Als Leser nimmt man lebhaft daran teil.
Ansonsten schreibt Inge Löhnig ruhig und gelassen. Sorgfältiges Schreiben ist wichtiger als dauerhafte Action.
Am Ende bin ich beeindruckt von Ginas Engagement im Fall, der doch so weit zurückliegt. Es ist ihr wichtig, zu vermitteln, dass auch die Schicksale der Figuren der Vergangenheit ihre Bedeutung haben und ihr Tod nicht unaufgeklärt bleiben soll.