Südsee-Royal zum Verlieben…
Herz trifft PrinzDer Liebesroman „Herz trifft Prinz“ von Anna Fischer ist am 16.07.2019 im Montlake Romance – Verlag erschienen und spielt größtenteils in San Francisco. Es gibt aber auch Ausflüge nach z.B. San Diego oder ...
Der Liebesroman „Herz trifft Prinz“ von Anna Fischer ist am 16.07.2019 im Montlake Romance – Verlag erschienen und spielt größtenteils in San Francisco. Es gibt aber auch Ausflüge nach z.B. San Diego oder Tallulah Island (einem fiktiven Inselstaat im Südpazifik).
Ellen ist eine Journalistin, die noch auf den großen Durchbruch wartet. Da lernt sie Jamal kennen und findet zufällig heraus, dass er der Kronprinz eines Inselstaats im Südpazifik ist. Sie schlägt ihrer Chefin vor, einen Beitrag über ihn zu schreiben. Die ist Feuer und Flamme und bittet Ellen dann tatsächlich um eine Serie. Das Problem an der Sache ist, Jamal weiß nichts davon und Ellen will ihm davon auch nichts erzählen, denn womöglich würde er sich dann zurückziehen. Was Ellen aber nicht eingeplant hat, sind die vielen Schmetterlinge in ihrem Bauch, jedes Mal wenn sie Jamal gegenübersteht. Vor ihr liegt eine aufregende Zeit, die geprägt ist von wunderschönen Erlebnissen, aber auch ihrem inneren Konflikt, wie weit sie für ihren Erfolg bereit ist zu gehen.
Drei Abende habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich glücklich lächelnd und insgesamt zufrieden zurücklässt.
Das Cover gefällt mir sehr. Es passt super zu dieser
Geschichte und zum Genre.
Auch der Klappentext sprach mich sofort an. Er führt die Hauptfigur, den Hauptkonflikt und die Stimmung des Romans ein, macht neugierig, verrät aber nicht zu viel.
Ellen ist eine selbstbewusste, junge Frau, die weiß, was sie will … und zwar Erfolg als Journalistin, am besten in New York. Bisher wartet sie aber noch auf ihre Sensationsstory, doch die scheint nun gekommen. Dafür hintergeht sie Jamal (den Kronprinzen eines Inselstaates im Pazifik), den sie eigentlich überaus sympathisch findet und über den sie berichten möchte, der aber seine Identität bewusst geheim hält. Und auch sich selbst verkauft sie ein Stück weit. SPOILER ANFANG Ellen lässt sich von ihrer Chefin unter Druck setzen, Jamal zu küssen und darüber zu berichten. Später geht ihre Chefin dann sogar noch weiter. SPOILER ENDE Leider macht sie das für mich nicht unbedingt sympathisch. Es wirkt, als würde sie für ihren Erfolg über Leichen gehen. Dass sie eine Affäre mit einem verheirateten Mann hat, sorgt bei mir für weitere Minuspunkte, auch wenn immer zwei dazugehören und Noah ein Fall für sich ist und auf den Mond geschossen werden sollte. Und der anfängliche Umgang mit ihrem Vater bzw. ihre Meinung/ ihre Gedanken über ihn sind für mich zum Teil auch recht befremdlich. Doch zum Glück erkennt Ellen, dass sie auf dem falschen Weg ist und nimmt noch rechtzeitig eine Abzweigung. Sie dabei zu erleben, d.h. wie sie daran arbeitet, ihre Fehler wieder gut zu machen, hat sie mir deutlich näher gebracht. Trotzdem hätte ich sie gern noch etwas aktiver erlebt. SPOILER ANFANG Gerade am Ende hätte ich mir gewünscht, dass sie um Jamal kämpft, doch es wirkte auf mich ein wenig als würden sie alle drängen und als wäre Rosita (ihre beste Freundin) hier der aktivste Part. SPOILER ENDE Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Trotzdem ist Ellen eine gut durchdachte Hauptfigur, die in ihrer Art authentisch ist und nachvollziehbar und logisch agiert. Man versteht ihre Situation und auch die Zwickmühle, in der sie steckt. Ellen macht eine wunderbare Entwicklung durch und hat immer ihr Ziel vor Augen.
Jamal war mir ab dem ersten Moment total sympathisch
und ich habe ihn sofort in mein Herz geschlossen. Er hat so ein großes Herz, ist verständnisvoll und hilfsbereit. Ein Traum. Manchmal war er mir persönlich fast schon ein bisschen naiv, aber auch das ist nur mein persönlicher Geschmack. Auch er hat ein Ziel und handelt aus einer bestimmten, nachvollziehbaren Motivation heraus. Ein toller Kerl…sehr gelungen!
Auch die anderen Nebenfiguren fand ich durchweg toll und einzigartig. Ich persönlich mochte Ellens Vater sehr und hätte ihn am liebsten in die Arme genommen. Sharky ist einfach nur der Hammer. So eine Figur hatte ich bisher in noch keinem Roman und er hat mich nicht nur einmal zum Lachen gebracht. Mein persönliches Highlight war aber Rosita. Eine absolut großartige beste Freundin, die sehr ehrlich ist und ein Riesenherz hat.
Ganz besonders gefallen hat mir, dass die Frauen starke und selbstbewusste Figuren waren und sich nichts haben gefallen lassen. Davon brauchen wir Leser/innen unbedingt noch mehr.
Die Handlung hat mir insgesamt gut gefallen, auch wenn mir die erste Hälfte etwas zu langatmig war. Da hätte für meinen Geschmack mehr passieren können. Dafür ist die zweite Hälfte aber umso rasanter und unterhaltsamer. Trotzdem hat der Roman eine gut entwickelte Spannungskurve mit kleineren und größeren Konflikten und auch überraschenden Wendungen. Das Ende war dann genau nach meinem Geschmack, romantisch und mit einer kleinen überraschenden Wendung.
Aber wie liest sich das Buch nun?
Es sind 19 längere Kapitel + Epilog, die in der ICH-Form im Präteritum aus Ellen’s Sicht geschrieben sind. Das hat mir sehr gefallen, denn so konnte man Ellen’s Gedanken und ihr Handeln nachvollziehen.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist locker und flüssig und passt in der Ausdrucksweise zu Ellen als Journalistin und auch zu diesem Genre. Die Dialoge sind authentisch und recht umgangssprachlich, was die Figuren und die Handlung sehr lebendig werden lässt. Auch die atmosphärischen Beschreibungen und die Beschreibungen der Settings fand ich sehr gelungen und hatte dadurch zu jeder Zeit ein Bild vor meinem inneren Auge.
Aber ganz besonders haben mir Rositas Äußerungen gefallen. Sie ist ein Unikum und hat mich durch ihre Art zum Schmunzeln gebracht.
Mein Fazit nach 336 Seiten im Taschenbuch:
„Herz trifft Prinz“ ist ein Liebesroman, der sehr authentisch und emotional zeigt, welche Konsequenzen es haben kann, wenn jemand lügt.
Wer einen unterhaltsamen Liebesroman sucht, der in San Francisco spielt und das Thema „Erfolg, um welchen Preis?“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.
Von mir erhält dieses Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sternen), weil er mich gut unterhalten hat und Jamal so sympathisch war. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab für die Protagonistin. Sie war mir persönlich mit zu vielen negativen Eigenschaften belegt. Ein weiteres halbes Sternchen ziehe ich für die Handlung ab, weil mir der erste Teil etwas zu langatmig war. Da hätte ich mir mehr Unterhaltung/Konflikte gewünscht.
Trotzdem ist dieser Roman sehr gelungen und ich kann ihn nur weiterempfehlen.
Vielen Dank an Anna Fischer für diese Geschichte.