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Veröffentlicht am 29.10.2019

Auf dem Rücken der Pferde kommt das Glück zu dir nach Hause...

Wie ein Leuchten in tiefer Nacht
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Ich glaube es gibt kaum jemanden, der die Autorin nicht kennt und ich habe ihre Bücher rund um Lou verschlungen und geliebt, weshalb ich natürlich ihr neustes Werk lesen wollte. Leider bekam ich nicht ...

Ich glaube es gibt kaum jemanden, der die Autorin nicht kennt und ich habe ihre Bücher rund um Lou verschlungen und geliebt, weshalb ich natürlich ihr neustes Werk lesen wollte. Leider bekam ich nicht das, was der Klappentext versprach.

In der Geschichte geht es um die Engländerin Alice, die Hals über Kopf nach Amerika auswandert, um dann eher zufällig in einer mobilen Bibliothek zu arbeiten. Was wird ihr das Eheleben in der Ferne bringen? Darf sie überhaupt dauerhaft arbeiten? Und was halten die Männer der Region davon, dass plötzlich alle Lesestoff erhalten und das Lesen lernen können?

Mir fiel der Einstieg in die Geschichte erst einmal schwer, da die Handlung nicht so richtig Fahrt aufnahm. Zu Beginn wurde für meinen Geschmack zu viel erklärt.

Im Verlauf der Handlung wuchsen mir die Frauen immer mehr ans Herz, ganz besonders Magery mit ihrem unkonventionellen Leben und ihrer modernen Einstellung zum Leben. Ich habe sie nicht als rau oder unsympathisch empfunden, sondern als mutig und taff.

Alice war als Figur doch recht blass und entwickelte sich für meinen Geschmack zu wenig im Verlauf der Geschichte. Mir hätte es mehr gefallen, wenn auf ihr Beziehungsleben mehr eingegangen worden wäre als ausschließlich das Ausliefern der Bücher zu thematisieren.

Izzy empfand ich da als Protagonistin fast noch spannender, die trotz einer körperlichen Einschränkung versucht ihren Weg zu gehen.

Die Sache mit dem Prozess am Ende des Buches empfand ich ehrlich gesagt als an den Haaren herbeigezogen, so als würde die Autorin mit Macht nochmal Spannung rein bringen wollen, dabei fand ich das Buch bis dahin echt ganz gut. Mehr persönliche Entwicklung zu den Figuren hätte es in meinen Augen eher getan.

Das Ende war mir persönlich dann zu kitschig. Wie in einem Abspann wird geschildert, was den einzelnen Frauen nach dem Prozess widerfährt. Hier hätte ich ein offenes Ende besser gefunden, denn dann hätte man sich als Leser selbst so seine Gedanken machen können.

Fazit: Für Moyes- Fans sicher ein Muss, Neulingen empfehle ich eher die Reihe um Lou. Der Roman war okay, aber nicht wirklich der große Wurf, weshalb ich nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen kann.

Veröffentlicht am 02.07.2019

Wenn der Psychopath sein Unwesen treibt...

Schweinskopf al dente
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Nachdem mir die ersten beiden Fälle rund um Franz Eberhofer sehr gefallen haben, musste ich auch den Folgeband lesen.

In der Geschichte geht es dieses Mal dem ehrenwerten Richter Moratschek an den Kragen, ...

Nachdem mir die ersten beiden Fälle rund um Franz Eberhofer sehr gefallen haben, musste ich auch den Folgeband lesen.

In der Geschichte geht es dieses Mal dem ehrenwerten Richter Moratschek an den Kragen, denn ein entflohener Psychopath ist hinter ihm her. Kann Franz die Gerechtigkeit schützen und den Flüchtigen fangen?

Leider muss ich gestehen, dass dies der bisher schlechteste Fall war und mich die Handlung nicht wirklich fesseln konnte.

Der vermeintliche Fall ist sehr aufgebläht, denn eigentlich passiert nicht wirklich viel. Das war bei den Vorgängern deutlich besser.

Auch fand ich es hier sehr anstrengend zu lesen wie oft Franz mit seinen Kumpels nicht nur reichlich dem Alkohol frönt, sondern sich auch regelmäßig maßlos mit Essen unnötig vollstopft. Da hat der Franz für mich einiges an Charme verloren.

Lustig hingegen fand ich wieder die liebe Oma. Ihr Friseurbesuch war der Knaller und auch die Fahrt nach Italien war amüsant. Toll ist auch wieder zu lesen wie sehr sie sich um ihre Jungs kümmert.

Nichte Uschi hat einem auch wieder das Herz erwärmt. Es war schön zu lesen wie sie sich entwickelt. Diese Jahre gehen nur zu schnell ins Land.

Übrigens ist mir aufgefallen, dass immer so viel erklärt wird, dass man den Band auch ohne Kenntnis der Vorgänger lesen kann. Wenn man sie kennt, ist dies dennoch von Vorteil, weil man nur so die Entwicklung der Figuren spürt.

Fazit: Leider kann dieser Band mit den Vorgängern nicht mithalten. Für Fans ein Muss, alle anderen sollten sich eher den Vorgängern widmen. Für mich zu wenig Krimi hier, daher nur eine bedingte Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 25.06.2019

Das Leben im Tal beginnt...

Das Tal. Das Spiel
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Die komplette Reihe habe ich seit seinem Erscheinen bei mir im Regal stehen und nun dachte ich mal, dass ich langsam mal einsteigen sollte. Auch wenn das Buch schon 9 Jahre alt ist, so schienen mir die ...

Die komplette Reihe habe ich seit seinem Erscheinen bei mir im Regal stehen und nun dachte ich mal, dass ich langsam mal einsteigen sollte. Auch wenn das Buch schon 9 Jahre alt ist, so schienen mir die Probleme der Jugendlichen dennoch aktuell.

In der Geschichte geht es um Julia und Robert Frost, die mit anderen Freshman neu an das Grace College kommen. Das College liegt in einem abgeschiedenen Tal, in dem seltsame Dinge passieren. Was geschah damals und warum verändern sich die Bewohner des Grace?

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den ersten Teil eine 8- bändige Reihe rund um das College im Tal, welches umgeben ist von gefühlt unbezwingbaren Bergen.

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung, welcher zumeist Julia Frost als Hauptfigur begleitet.

Leider habe ich mich sehr schwer getan in die Geschichte zu finden, da bei dem gut 300 Seiten starken Roman einfach ewig nichts passiert. Vielmehr wird mit zahlreichen Adjektiven und Adverben versucht eine mysteriöse Stimmung aufzubauen, dabei fühlte es sich für mich eher so an als wolle die Autorin die Seiten einfach nur voll bekommen. Erst die letzten hundert Seiten konnten dann mit Spannung aufwarten, so dass ich froh war doch weiter gelesen zu haben.

Mit Julia als Figur wurde ich nicht so recht warm, einfach weil sie sehr unnahbar ist. Schlecht fand ich sie nicht, aber ich konnte mich nicht in sie einfühlen.

Deutlich besser hat mir da ihr Bruder Robert gefallen mit seiner Cleverness und seiner konzentrierten Art Lösungen zu finden. Für mich erschien er deutlich stärker als seine Schwester, obwohl er der kleine Bruder ist.

Ansonsten fand ich den Charakter der Katie noch sehr spannend. Hier hätte ich zu gern gewusst was ihr Geheimnis ist.

Debbie war mir als Figur viel zu überzeichnet, da ich mir kaum vorstellen kann, dass jemand mit ihrer Statur wirklich so nervig ist. Ihr hätte der Posten als Außenseiterin besser gestanden als der des Großmauls.

Über alle anderen Figuren wie Chis, David, Rose und Co erfuhr man hier noch zu wenig, um sich über diese eine Meinung zu bilden.

Da es sich hier um den Startband der Reihe handelt und die Autorin die jugendlichen Leser erstmal in die Welt des Tales einführen wollte, sehe ich es mal nicht als ganz so dramatisch an, dass hier noch nicht so viel passiert. Sicherlich möchte sie damit auch erreichen, dass die anderen Teile ebenfalls gelesen werden.

Etwas schwach fand ich aber dennoch, dass gerade beim spannendsten Teil, als sie dem Spiel auf die Schliche kommen, sofort die Lösung da ist. Hier hätte ich es besser gefunden, wenn Frau Kuhn den Leser noch zwei bis drei Seiten hätte rätseln lassen anstatt alles auf einer Seite zu verraten.

Das Alter des Romans spürt man nur an wenigen Stellen, so benutzen die Schüler noch Handys und MP3- Player statt ihrer Smartphones. Und etwas unglaubwürdig fand ich, dass in einem College ein Starbucks für etwas mehr als 300 Schüler dort seinen Standort hat. Ein schlichtes Cafe hätte ich glaubwürdiger gefunden.

Gut gefallen hat mir, dass einige Fragen beantwortet werden und der Schluss nicht komplett offen ist. So erfahren wir zum Beispiel etwas aus der Vergangenheit der Frosts.

Fazit: Recht guter Startband, so dass ich mir vorstellen kann auch die anderen Bände zu lesen. Meine Erwartungen wurden aber nur zum Teil erfüllt, weshalb ich nur bedingt eine Leseempfehlung ausspreche.

Veröffentlicht am 21.06.2019

Hart wie Stahlbeton...

Sonne und Beton
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Ich mag Felix Lobrecht als Slampoeten unheimlich gern, weshalb ich großes Interesse an seinem Buch hatte, das so ganz anders war als ich es erwartet habe.

In der Geschichte geht es um Lukas und seine ...

Ich mag Felix Lobrecht als Slampoeten unheimlich gern, weshalb ich großes Interesse an seinem Buch hatte, das so ganz anders war als ich es erwartet habe.

In der Geschichte geht es um Lukas und seine Kummels, die in Neukölln leben und versuchen dort klar zu kommen. Eine falsche Entscheidung bringt die Jungs in Schwierigkeiten. Wie sollen sie nur aus dieser Klemme wieder raus kommen?

Ehrlich gesagt habe ich einen lustigen Roman über das Leben dort erwartet, doch ich bekam eine Geschichte voller Gewalt, Kraftausdrücken und Einblicke in eine Gesellschaft, die mich sehr hart hat schlucken lassen. Ich bin absoluter Berlin- Fan und hatte mir vor der Lektüre noch nie Gedanken darüber gemacht, dass Berlin auch anders kann.

Der Autor gibt uns schonungslose Einblicke in einen Wohnbezirk, in dem man weder wohnen, geschweige denn aufwachsen möchte.

Am Anfang haben mich die Jungs, allen voran Julius ziemlich genervt mit ihrer derben Sprache und ihrem Gehabe, aber woher sollen sie es besser wissen bei dem was sie täglich erleben?

Am ehesten konnte ich mich noch mit Lukas, der hier als Ich- Erzähler fungiert, identifizieren. Er macht sich wenigstens noch Gedanken über die Konsequenzen, die ihn da erwarten könnten bei dem Mist, den er mit seinen Kumpels verzapft hat. Zudem hat mir bei ihm gut gefallen, dass er große Stücke auf seinen großen Bruder hält, denn genauso ergeht es mir mit meiner großen Schwester.

Das Berlinern fand ich noch irgendwie cool, aber die recht derbe Sprache und das ewige "Dings" waren dann doch eine Herausforderung.

Die Handlung an sich hat mich sehr mitgenommen, da in meiner Kleinstadtrealität so etwas schlichtweg nicht stattfindet, weshalb mich der Roman ein wenig sprachlos zurückgelassen hat.

Fazit: Ein augenöffnendes Buch über das etwas andere Großstadtleben. Wer sich an der derben Sprache nicht stört, dem wird das Buch gefallen. Bedingt spreche ich eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Die Lebenserinnerungen eines Afro- Deutschen...

Deutsch sein und schwarz dazu
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Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, weil es etwas schildert, dass Seltenheitswert besitzt, denn den Nationalsozialismus als Farbiger zu überleben, ist schon etwas Besonderes. Das Buch war dann jedoch ...

Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, weil es etwas schildert, dass Seltenheitswert besitzt, denn den Nationalsozialismus als Farbiger zu überleben, ist schon etwas Besonderes. Das Buch war dann jedoch anders als erwartet.

Bei dem vorliegenden Sachbuch handelt es sich um die Autobiografie von Theodor Michael, der zur Zeit der Weimarer Republik als Farbiger in Deutschland geboren wird und die Zeit des Nationalsozialismus miterlebt hat.

Die erste Hälfte des Buches dreht sich um die Kindheit und Jugend des Autors, die sich immens spannend las. Man fiebert jedes Mal mit, dass Theodor auch wirklich entkommt. Zudem berührt einen zutiefst, was der Junge alles miterleben musste, gerade den Weg durch Pflegefamilien und Heime gehen zu müssen, stelle ich mir nicht sonderlich schön vor.

Das Buch sorgt dafür, dass ein Teil deutscher Geschichte beleuchtet wird, der sonst eher ein Schattendasein lebt, denn von verfolgten Juden und ähnlichem hat jeder schon einmal gehört, aber dass es auch Farbige während des zweiten Weltkrieges in Deutschland gab, das wird kaum thematisiert.

Ab der zweiten Hälfte verliert das Buch leider seinen Charm. Mir ist natürlich klar, dass dies echte, reale Lebensereignisse waren und sind, aber hier kam Herr Michael sehr egoistisch rüber, tut er doch viel für sein persönliches Vorankommen, aber wenig für seine Familie. Hier haben mir seine Frau und die vier Kinder unheimlich Leid getan. Das Leben der Familie wird wenig bis gar nicht beleuchtet, dafür aber umso mehr der berufliche Werdegang Theodors, der mich dann doch des Öfteren gelangweilt hat.

Positiv anmerken möchte ich noch die Bilder in der Mitte des Buches, die dafür sorgen, dass man sich die darin geschilderten Menschen noch besser vorstellen kann.

Für mich ganz klar ein wichtiges Buch und durchaus interessant, allerdings konnte es nicht mit den Büchern von Hans J. Massaquoi ("Neger, Neger, Schornsteinfeger" und "Hänschen klein, ging allein...") mithalten, die doch um einiges fesselnder geschrieben sind.

Fazit: Bedingt spreche ich eine Leseempfehlung aus, da hier Zeitgeschichte vermittelt wird, die Seltenheitswert hat.