Schonungsloser Thriller aus dem Ruhrgebiet
Die Schuld bleibtMit diesem Thriller schickt der Autor H.C. Scherf den Essener Kommissar Peter Liebig zusammen mit seiner Praktikantin Rita Momsen in seinen zweiten Fall, der das hohe Niveau des ersten Falles mühelos hält.
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Mit diesem Thriller schickt der Autor H.C. Scherf den Essener Kommissar Peter Liebig zusammen mit seiner Praktikantin Rita Momsen in seinen zweiten Fall, der das hohe Niveau des ersten Falles mühelos hält.
Man muss den ersten Auftritt der beiden Ermittler aber nicht unbedingt kennen, um diesen Thriller lesen und verstehen zu können. Alle nötigen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Doch auch den Vorgänger zu diesem Buch kann ich nur wärmstens empfehlen.
Daniela Weigel hat sieben Jahre hinter Gitter gesessen, weil sie den Mann, der ihre Schwester über lange Zeit mißhandelt hat, getötet hat. Nach ihrer Haftentlassung schlägt ihr nicht nur von ihrer Familei kalte Ablehnung entgegen. Als ihre Schwester kurz nach einem heftigen Streit mit ihr tot aufgefunden wird, gerät sie zudem schnell ins Blickfeld der Polizei. Aber auch ein brutaler Zuhälter und ein perfider Mörder nehmen sie ins Visier. Daniela begreift, das ihr Überlebenskampf auch hier, in scheinbarer Freiheit, noch lange nicht zu Ende ist.
Für Peter Liebig, der die Ermittlungen im Mordfall aufnimmt, entwickelt sich die Suche nach dem Mörder urplötzlich zu einer persönliche Angelegenheit, die ihn mitten in ein moralisches Dilemma führt.
Mit seinem gewohnt packenden Schreibstil konnte mich der Autor wieder einmal schnell in den Bann der gut aufgebauten Geschichte ziehen. Dabei bedient er sich zum Teil einer doch ziemlich derben Ausdrucksweise, die aber perfekt zum Milieu passt, in dem die Geschichte spielt.
Mit hohem Erzähltempo treibt er das Geschehen voran und lässt es schließlich in einen krachenden Showdown münden, der für ein hartes und zugleich mehr als konsequentes Ende sorgt, das noch länger nachhallt.
Peter Liebig und Rita Momsen entwickeln sich zudem immer mehr zu einem perfekt aufeinander abgestimmten Ermittlerpaar, von dem ich sehr gerne mehr lesen würde.
Wer auf spannende und temporeiche Thriller der etwas härteren Art steht, wird hier ein weiteres Mal bestens bedient.
Da der Autor meiner Meinung nach mit jedem seiner Bücher immer besser wird und das nächste Werk aus seiner Feder bereits in Mache ist, gehen mir so langsam die Superlative aus, um meine Leseeindrücke zu beschreiben. Es gibt aber mit Sicherheit Probleme, die weniger angenehm sind.