Ein sehr realistischer Roman, der sicherlich nicht dem „Standard“ entspricht
Mut ist ein Roman aus dem Genre Erotik, der literarisch wertvoll ist und nicht dem durchschnittlichen, Hardcore, Erotik Roman entspricht. Es geht nicht um möglichst viel nackte Haut und literarischer Pornografie. ...
Mut ist ein Roman aus dem Genre Erotik, der literarisch wertvoll ist und nicht dem durchschnittlichen, Hardcore, Erotik Roman entspricht. Es geht nicht um möglichst viel nackte Haut und literarischer Pornografie. Sondern um eigene Entdeckungen, Überwinden von Ängsten und Überzeugungen, die der eigenen Lusterfüllung im Weg stehen.
Viktorias Selbstbild und Selbstbewusstsein wurde von ihrem narzisstischen Exmann, Alexander, in Grund und Boden getreten. Er hat sie psychisch und manchmal auch physisch missbraucht, sodass die junge Frau Mitte 30 immer weiter in Depressionen abgerutscht ist. Um mit der Situation klarzukommen, hat sie sexuelle Gewaltfantasien entwickelt, mit denen viele Leser sicherlich nicht gut umgehen können.
Mich hat dieser Roman von der ersten Seite an begeistert. Er ist sehr realistisch geschrieben und nicht von romantischen Idealen und dem Prinzen auf dem weißen Gaul beschönigt. Psychische Misshandlung zieht jahrelange Folgen mit sich. Dass Viktoria also Männern und sexuellen Situationen nicht vertrauen kann, sollte nicht überraschen. So stürzt sie sich mitten in einer sinnlichen sexuellen Situation in ihre Gewaltfantasien. Sie ist nämlich der festen Überzeugung, dass sie Liebe, Zärtlichkeit und Anerkennung nicht verdient.
Solltet ihr Standard Rollenverteilungen und Geschichten erwarten, seid ihr bei Mut nicht ganz richtig. Macht euch auf ehrliche Gedankengänge und eine depressive Protagonistin gefasst!
Von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung!