ZUM INHALT „LEUCHTENDE RACHE“
„Leuchtende Rache“ ist der letzte Band der Dignity Rising Reihe. Ich war sehr gespannt, ob es der Autorin Hedy Loewe im vierten Band gelingt, die Fäden der Handlungsstränge wieder zusammenzuführen.
Wir befinden uns immer noch im 24. Jahrhundert. Arragos glaubt, die oberste Rätin Nilufesh sei tot, dann würde der Oberste Rat nur noch aus ihm, Arragos bestehen. Inzwischen ist aus dem Schwelen der Rebellion ein organisierter Widerstand geworden. Als Galionsfigur dienen die Leuchtende Botin und der Space-Gladiator Painted Rage.
Begonnen hat alles im Jahr 2336. damit, dass Jon seine Frau Shay nach Jahren wiedersieht. Der Rat hat immer wieder ihre Verbindung sabotiert. Das zieht sich, wie ein roter Faden durch alle Bücher. Das ist auch der Motor vielen weiteren Handlungsstränge. Werden sie am Ende mit ihrer Familie Ruhe und Glück finden?
Was ist aus dem obersten Rat geworden? Lug und Trug, Intrigen, Korruption und die Gier nach noch mehr Macht hat erreicht, dass der Leidensdruck für die Bevölkerung immer weiter wuchs und die Rebellion hervorbrachte.
Arragos versucht mit seinen „Schergen“, den ersten Boten und deren Botenkriegern, seine Macht zu erhalten, und das System immer weiter auf ihn zu prägen..
Was ist mit den Botenpaaren? Einige werden oder wurden getötet. Aber es gibt auch welche, die sich neu orientiert haben und auf die Seite der Rebellen wechselten. Wer? Nun, das müsst ihr selbst herausfinden!
Eindeutig finden im letzten Band der Höhepunkt und der finale Kampf statt. Eine Rebellion verlangt ihre Opfer, auch in den eigenen Reihen. Es werden viele Menschen für „die Sache“ sterben. So ist das auch in „Leuchtende Rache“.
5/5 Punkten
PROTAGONISTEN “LEUCHTENDE RACHE“
Am meisten hat mich, wie ich schon bei der Rezension des letzten Buches, erwähnte, die Botenkriegerin Devenja fasziniert. Sie ist in keiner Familie aufgewachsen, hat von niemandem soziales oder ethisches Verhalten vorgelebt bekommen und ist trotzdem in der Lage, gut und böse zu unterscheiden und das Richtige zu tun.
Ich habe bestimmt auch schon mehrfach erwähnt, dass die Charaktere sorgfältig entwickelt wurden. Entsprechend ihrer Veranlagungen, haben sie die Story vorangebracht und sind gereift.
5/5 Punkten.
SPRACHLICHE GESTALTUNG
Die Kapitel haben eine angenehme Länge und die Autorin wechselt öfter die Erzählperspektive. Dadurch kommt der Leser den Charakteren ziemlich nah und erkennt die unterschiedlichen Beweggründe und Ziele.
5/5 Punkten
COVER UND ÄUSSERE ERSCHEINUNG
Das Cover ist im gleichen Stil, wie seine Vorgänger gehalten. Man kann erkennen, dass es eine Reihe ist. Auf dem Titelbild ist eine Protagonistin abgebildet. Ich denke, dass es sich hier vielleicht um Devenja handelt. Und der Space als Hintergrund passt gut.
5/5 Punkten
FAZIT
Ich finde es persönlich sehr schwierig, eine mehrbändige Reihe zufriedenstellend für Autor und Leser zu Ende zu bringen und alle Handlungsstränge zu berücksichtigen oder begründet, welche zu übersehen. Ich bin oftmals vom Ende enttäuscht.
Aber Hedy hat das prima hinbekommen. Das liegt vor allem wahrscheinlich da dran, dass die Geschichte nicht konstruiert wirkt. Die Autorin hat die Charaktere entwickelt und die verhalten sich und wachsen an ihren Aufgaben – die Geschichte entwickelt sich von selbst, weil die Figuren aufgrund ihres Wesens sich nur in einem gewissen Rahmen verhalten können. Dadurch wirkt es natürlich und nachvollziehbar.
Aber was Hedy Loewe am allerbesten kann, ist es, „Bösewichtige“, dafür aber umso schönere Charaktere zu erschaffen. Und die sind wirklich abgrundtief böse – nicht nur ein bisschen.
Ich bin nun wirklich eher kein Freund von Liebesromanen, weil mir meist die Story zu flach ist. Aber hier ist die Geschichte tiefgängig und „Love“ ist mit heißer Erotik gespickt. Und es passt! Die Liebesgeschichten sind eher Privatsache der Protagonisten und der Leser darf daran teilnehmen. Oder anders ausgedrückt, selbst wenn die Liebesgeschichten nicht da wären, wäre immer noch der Ablauf wie aus kleinen Aufruhren eine spannende Revolutionsgeschichte da. Und das ist stark!
Dennoch wäre es traurig, wenn die Liebesgeschichten fehlen würden. Dadurch erfährt der Leser sehr viel über die Charaktere und kann sich mit ihnen identifizieren oder kann sie einfach mögen oder sogar lieben. Ich habe sogar geheult, als ein Botenkrieger von seinem Liebsten verraten und elend gemeuchelt wurde. Ach ist das schön, wenn man so richtig in der Geschichte drin ist.
Ich habe vor einigen Monaten „Planspiel Beta Atlantis“, den ersten Band der neuen Reihe Hedy Loewes gelesen, und hoffe, dass diese Serie sich auch so spannend entwickelt. Der erste Band hat das schon erreicht.
Ich vergebe insgesamt 5/5 Punkten.
@Hedy Loewe und Carlsen Verlag. Vielen Dank für das schöne Rezensionsexemplar!