Provinzposse
Bülent Rambichler und der störrische KarpfenBülent Rambichler, ein Hauptkommissar hat sich geschworen, nicht mehr freiwillig in seinen fränkischen Heimatort zu kommen. „Heimweh ist’s, wenn’s daheim weh tut“ so definiert er das für sich. Aber als ...
Bülent Rambichler, ein Hauptkommissar hat sich geschworen, nicht mehr freiwillig in seinen fränkischen Heimatort zu kommen. „Heimweh ist’s, wenn’s daheim weh tut“ so definiert er das für sich. Aber als in Strunzheim der allerseits beliebte zweite Bürgermeister kopfüber im Karpfenteich gefunden wird und auf dem Allerwertesten eingeritzt auch noch eine bezeichnende Botschaft prangt, bleibt ihm gar nichts anderes übrig. Zu allem Übel wird ausgerechnet sein Vater verdächtigt. Da verlangt es schon die Familienehre, dass er ermittelt.
Aber was heißt schon ermitteln in diesem Krimi, der alles an schenkelklopfendem Humor mitnimmt. Das wäre auch gar nicht so schlimm, wenn die Autorin nicht öfters mal die Grenze zur Vulgarität und zur Fäkalsprache nach unten schiebt. Weil die Ehefrau des Verstorbenen aus Oberbayern stammt, darf neben dem fränkischen auch gleich der bayrische Dialekt benützt werden.
Die Figuren sind ulkig bis zur Karikatur gezeichnet, ein greises, aber fideles Zwillingspaar, ein tiefenentspannter Schulfreund von Rambichler (so viele Synonyme für die Selbstgedrehte aus heimisch angebautem Kraut habe ich selten gelesen) und nicht zuletzt Bülents Vater, Erkan Rambichler.
Die Handlung nimmt dann auch ihren gemächlichen Verlauf, Bülents Erkenntnisse kommen eher per Zufall zu ihm, wenn er sich aus den diversen Fettnäpfchen befreit hat. Das ist auch immer wieder lustig, wenn man derben Humor mag.
Für mich war an diesem Buch von allem zu viel und deshalb hielt sich auch mein Lesevergnügen in Grenzen.