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Veröffentlicht am 26.07.2019

Hebammen-Saga

Aufbruch in ein neues Leben
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Edith, Margot und Luise haben nur eines gemeinsam, ihre Ausbildung zur Hebamme und den Wunsch, Kindern auf die Welt zu helfen. Edith kommt aus reichem Hause und ist gegen den Willen der Eltern an der Schule ...

Edith, Margot und Luise haben nur eines gemeinsam, ihre Ausbildung zur Hebamme und den Wunsch, Kindern auf die Welt zu helfen. Edith kommt aus reichem Hause und ist gegen den Willen der Eltern an der Schule in Neu-Kölln. Margot kommt aus den Armenvierteln der Stadt und die Familie kann es sich kaum erlauben sie eine Ausbildung machen zu lassen, da damit ein Verdiener fehlt. Louise wiederum kommt vom Land und hat bei ihrer Großmutter schon vieles aus der Ausbildung gelernt, möchte aber die offizielle Zulassung zur Hebamme machen.

Wir begleiten die drei durch die 18 Monate ihrer Ausbildung, 1917 und 1918. Das Leben ist hart so inmitten des Krieges und um sie herum herrscht meistens Hunger und Not. Und doch schöpfen die drei immer wieder Mut und Kraft aus ihrer Tätigkeit. Margot trifft einen Jugendfreund wieder, der sich politisch engagiert, Edith muss sich gegen ihre Eltern durchsetzen, die sie lieber mit einem passenden Mann verheiratet sehen und Louise muss sich entscheiden, wo sie ihre Zukunft verbringen soll, in Berlin oder auf dem Land, wo sie groß geworden ist.


Das Buch besticht durch seine liebenswürdigen Charaktere. Nicht nur die drei Hauptfiguren, sondern auch die Nebenfiguren begleitet man wirklich gerne durch ihr Leben. Der Schreibstil der Autorin lässt das Leben in Neu-Kölln und Berlin mitten im ersten Weltkrieg vor den Augen des Lesers entstehen.

Ich habe mit den drei Frauen mitgelitten und mich mitgefreut. Das Buch war das erste, das ich von Linda Winterberg gelesen habe, aber es wird sicher nicht das letzte bleiben. Ich habe es in zwei Tagen regelrecht verschlungen.

Es wird noch weitere Bände um Edith, Margot und Louise geben, auf die ich mich schon sehr freue. Am Ende fiel es mir nämlich sehr schwer die drei wieder zu verlassen.


Von mir daher eine Leseempfehlung für dieses toll geschriebene Buch!


Veröffentlicht am 22.07.2019

Cosy Crime

Je kälter die Asche
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Je kälter die Asche ist der dritte Teil um die Landschaftsgärtnerin Mags Blake. Eigentlich müsste Mags ja glücklich sein, verbringt sie doch den Winter teilweise bei ihrem Freund in Oxford. Doch der hat ...

Je kälter die Asche ist der dritte Teil um die Landschaftsgärtnerin Mags Blake. Eigentlich müsste Mags ja glücklich sein, verbringt sie doch den Winter teilweise bei ihrem Freund in Oxford. Doch der hat keine Zeit für sie und so bricht sie wieder nach Hause auf. Leider gibt unterwegs auch noch ihr geliebter PuckPuck endgültig den Geist auf und ohne Auto sieht es ganz schlecht für Mags Geschäfte aus.
Da ist ein Wettbewerb, bei dem eine alte Mine zu einer Touristenattraktion umgestaltet werden soll, genau das richtige, winkt hier doch auch eine Prämie, die Mags gut in ein neues Auto investieren könnte.
Dumm nur, dass jemand scheinbar etwas dagegen hat, dass die Mine umgestaltet wird.

Der Kriminalfall an sich ist eigentlich recht unspektakulär, aber es tauchen wieder altbekannte Gesichter auf und das macht das Buch doch recht heimelig. Außerdem spielt natürlich die Landschaft Cornwalls wieder eine große Rolle und ich finde Mags Begeisterung für Gärten immer ganz toll. Sie werden auch immer so beschrieben, dass man den zukünftigen Garten genau vor Augen hat.
Das Buch ist also wieder ein richtig toller Cosy Krimi, mit dem man sich ein paar Stunden auch bei schlechtem Wetter die Zeit vertreiben kann. Der Schreibstil ist toll und flüssig zu lesen und am Ende freut man sich schon wieder auf ein Wiedersehen mit allen Protagonisten. Denn auch die Rätsel um Mags Vergangenheit haben wieder ihren Platz und bieten einen kleinen Ausblick am Ende auf das, was in den nächsten Bänden noch kommen mag.
Daher von mir wieder eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 17.07.2019

Urlaubsfeeling

Sommer in Mareblu
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Tosca ist in Mareblu eigentlich sehr glücklich, lebt sie doch mit ihrer Tochter in einem wunderschönen Häuschen am Strand und kann den Beruf ausüben, der ihr am Herzen liegt. Wäre da nicht das schwierige ...

Tosca ist in Mareblu eigentlich sehr glücklich, lebt sie doch mit ihrer Tochter in einem wunderschönen Häuschen am Strand und kann den Beruf ausüben, der ihr am Herzen liegt. Wäre da nicht das schwierige Verhältnis zu ihrer Mutter., die eines Tages plötzlich vor der Tür steht. Und Tochter Ioio will plötzlich ihren Erzeuger kennenlernen. Allerdings ist der neue Nachbar am Strand ein echtes Highlight, auch wenn er manchmal etwas seltsame Dinge tut.

Raffaella Belli, alias Roberta Gregorio entführt uns an einen süditalienischen Strand, an dem nicht immer alles nur Dolce Vita ist. Tosca hat doch sehr mit ihrer Familiengeschichte zu kämpfen und Moreno, der attraktive Nachbar, hat auch sein Päckchen zu tragen. Trotz aller Turbulenzen schaffen es die beiden sich ineinander zu verlieben. Und nach und nach fügt sich auch alles zueinander, wie es sein soll.

Mir hat das Buch gut gefallen, es war eine schöne Leseauszeit. Der Autorin gelingt es die Landschaft rund um Mareblu so toll zu beschreiben, dass man sie regelrecht vor Augen hat. Die Protagonisten haben alle ihre Stärken und Schwächen, sie sind einfach sehr menschlich. Manchmal war mir die rosarote Brille, die Tosca und Moreno aufhaben, wenn sie den anderen sehen, ein bisschen zuviel. Aber gut, wenn man frisch verliebt ist sieht man viele Dinge anders

Alles in allem war es ein schönes Buch mit Urlaubsfeeling.


Von mir eine Leseempfehlung

Veröffentlicht am 02.07.2019

Briefroman

Wo die Freiheit wächst
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Frank M. Reifenberg bringt uns in "Wo die Freiheit wächst" das Leben in Köln im Jahre 1942 nahe. Köln wird von den ersten Fliegenangriffen erschüttert und die Moral der Bevölkerung beginnt zu schwanken. ...

Frank M. Reifenberg bringt uns in "Wo die Freiheit wächst" das Leben in Köln im Jahre 1942 nahe. Köln wird von den ersten Fliegenangriffen erschüttert und die Moral der Bevölkerung beginnt zu schwanken. Die Edelweiß-Piraten, eine Gruppierung von Jugendlichen, die sich nicht in HJ und BDM drängen lassen wollen, hat immer mehr Zulauf. Allerdings sind sie auch ein Dorn im Auge der Gestapo und damit ist die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe alles andere als ungefährlich.


Das Buch ist ein Briefroman. Vornehmlich finden wir hier die Briefe von Lene Meister an ihre Brüder Franz und Kalli, an ihre Freundin Rosi und an ihren Freund Erich. Und natürlich auch deren Antworten. So taucht der Leser ein in die Welt von Jugendlichen, deren Welt von Hunger, Bombenangriffen und der dauernden Bedrohung durch die Staatsorgane geprägt ist.


Durch die Briefform erlebt man alles viel intensiver, man bangt mit den Jugendlichen mit und erfreut sich mit ihnen an den kleinen glücklichen Momenten. Auch wenn man weiss, dass sie noch viel Leid vor sich haben.


Zwischendrin stellte sich mir die Frage, wie die Briefe von Lene und ihren Freunden eigentlich die Zensur überleben konnten und sie nicht in Schwierigkeiten gebracht haben. Das erklärt der Autor aber gut in seinem Nachwort, denn die Zensur griff zwar weiträumig, aber bei der Menge an Post konnten trotzdem nur Bruchteile wirklich überprüft werden. Und Lene ist ja auch erfindungsreich beim Verschicken ihrer Post.


Sprachlich hat sich der Autor gut in die 14-19 Jährigen hineinversetzt, man hat nicht das Gefühl als würde hier ein Erwachsener Jugendliche nachahmen. Er hat auch gut rüber gebracht, dass Jugendliche in dieser Zeit wesentlich schneller erwachsen wurden, als es heute der Fall ist.


Allerdings hat man manchmal das Gefühl, dass das Wissen des Autors über den Ausgang des Krieges in den Wünschen und Vorhersagen seiner Protagonisten durchschimmern.


Das Buch ist reine Fiktion, lehnt sich aber an überlieferte Geschichten der Edelweiß-Piraten und deren Aktionen an.


Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn es am Ende schwer war es zu zuklappen und sich von den Protagonisten zu verabschieden. Irgendwie hätte ich mir ein etwas weniger abruptes Ende gewünscht.

Gut gefallen hat mir am Ende auch das Nachwort und die Zeittafel, die noch einmal darstellt, wie sich das dritte Reich entwickelt hat.


Alles in allem war es ein tolles Buch, das einem die Zeit auch mal aus anderen Augen nahe gebracht hat.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Spannender Liebesroman!

Bis wir wieder fliegen
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Anne Perry liebt ihren Beruf. Sie ist Ärztin bei der Flugrettung in Wales und arbeitet dort mit ihrer besten Freundin, die Pilotin ist und Owen zusammen. Die Zusammenarbeit mit Owen läuft super solange ...

Anne Perry liebt ihren Beruf. Sie ist Ärztin bei der Flugrettung in Wales und arbeitet dort mit ihrer besten Freundin, die Pilotin ist und Owen zusammen. Die Zusammenarbeit mit Owen läuft super solange sie im Einsatz sind, aber sobald es um ein privates Gespräch geht, macht er komplett zu.
Was Anne nicht weiss, ist, dass Owen und sie eine gemeinsame Vergangnheit haben.Die Aufarbeitung genau dieser Vergangenheit ist Gegenstand dieses Buches. Es geht um das Akzeptieren und das Vergeben und um zweite Chancen, die ein jeder in seinem Leben bekommen sollte.
Das Buch war, wie alle Bücher von Ella Simon, toll zu lesen. Das Kopfkino lief von Anfang an und zwischendrin wurde es immer wieder richtig spannend. An vielen Stellen mochte ich gar nicht aufhören zu lesen, um herauszufinden, wie die Autorin nun diese oder jene Situation gelöst hat.
Wer „Das Leuchten einer Sommernacht“ kennt trifft in Nebenfiguren auch Lynne und Reed wieder.
Was ich wirklich toll fand, war die Entwicklung von Owen, der sich von vielen seiner Überzeugungen lösen muss , um sein Leben auf eine neue Bahn zu bringen. Das hat die Autorin wirklich glaubwürdig hingekriegt. Manch Leser mag bemängeln, dass es an einige Stellen manchmal einfach zu glatt lief, oder aber der Zufall schon sehr günstig kam, aber für mich war das Ganze durchaus stimmig und hat zum Gesamtkonzept gepasst.
Ich hatte viel Spaß beim Lesen und kann das Buch auf jeden Fall nur empfehlen.