Wie habe ich mich gefreut, als ich dieses Fantasy-Werk im Rahmen einer Leserunde entdeckt habe: Endlich mal keine Reihe, sondern ein Einzelband, und nicht schon wieder die typische Romanze, die man heutzutage so oft liest.
"Prophezeiungen für jedermann" von Nicole Gozdek hat mich voll gefesselt und mir einige vergnügliche Lesestunden in einer anderen Welt bereitet.
Inhalt:
„Sehr geehrter Mr. East, hiermit teilen wir Ihnen mit, dass Sie für eine Queste ausgewählt wurden. Bitte finden Sie sich am 13. Tag des Frühsommers um Punkt 9 Uhr am zentralen Bahnhof von Morina ein. […] Ein Fernbleiben oder Zuspätkommen bei Ihrem Termin hat schwere Strafen zur Folge…“
Mit diesem Brief beginnt Zachs Abenteuer als Sucher, der eine Queste (eine Prophezeiungsaufgabe) erfüllen muss. Erst wenn er diese magische Queste erfüllt hat, darf Zacharias in sein altes Leben zurückkehren. Und dabei ist dies keinesfalls einfach für ihn. In Zacharias Welt ist alles perfekt. Die Menschen laufen im Gleichschritt, jeder hat Arbeit, jeder hat ein Lebensziel vor Augen, nach dem es zu streben gilt. Außer ihm. Er scheint aus der Reihe zu tanzen, scheint unbeholfen einen Fehler nach dem anderen zu begehen. Doch während er seine Prophezeiung für Jedermann versucht zu erfüllen, stellen sich ihm zunehmend Fragen: Ist wirklich alles so perfekt wie es scheint? Und wer will ich überhaupt sein?
Meine Meinung:
Das Werk ist durchweg spannend auch wenn sich die Geschichte vermeintlich recht ruhig aufbaut. Mit Zach hat man einen Menschen, der sicherlich seine Schrullen hat und definitiv aus der Reihe tanzt, obgleich er sich sehr bemüht, sich der Masse anzupassen. Ich konnte mich sehr gut mit Zach identifizieren und habe bisweilen mein eigenes Handeln hin und wieder infrage gestellt.
Neben Zach gibt es nur wenige, wenn überhaupt Protagonisten. Dennoch fand ich die Geschichte keineswegs fade oder platt. Es war faszinierend, wie jeder noch so kleine Nebencharaktere durch individuelle Merkmale belebt wurde. Hierdurch hat die Geschichte wirklich Tiefe gewonnen.
Und dann noch der Punkt, der mich am Meisten begeistert hat: der Schreibstil. Ich weiß nicht mal, woran es lag, aber die Erzählung hat mich wirklich gefesselt. Ich habe angefangen zu lesen, wollte nur kurz 2 Kapitel lesen und das nächste Mal, als ich dann geschaut habe, waren es schon 11 Kapitel! Ich denke, das sagt schon alles.
Das Einzige, womit ich mich etwas schwer getan habe, war das Ende. Ich habe kein Problem mit offenen Fragen oder auch ein Stück weit offenen Enden, aber nachdem es lange eher ruhig voranging mit der Geschichte, ging es dann Knall auf Fall. Action, Action, Action und Schluss. Das war mir nach dem ruhigen Aufbau einfach zu viel des Guten.
Fazit:
„Prophezeiungen für Jedermann“ hat mich vollkommen gefesselt. Auch wenn das Ende für mich etwas zu rasch kam, kann ich das Werk wärmstens Lesern jeder Altersklasse ab circa 14 Jahren empfehlen.