Jugendroman, der sehr viel Hintergrundwissen vermittelt
Kolja ist 16 Jahre alt und russischer Abstammung, lebt aber in Donezk in der Ostukraine. Der Vater ist nach Russland geflohen und hat seine Familie im Kriegsgebiet zurück gelassen. Kolja kann nur an zwei ...
Kolja ist 16 Jahre alt und russischer Abstammung, lebt aber in Donezk in der Ostukraine. Der Vater ist nach Russland geflohen und hat seine Familie im Kriegsgebiet zurück gelassen. Kolja kann nur an zwei Sachen denken. An den Krieg und an Ljuda für die er schwärmt.....
"Wir sind die Verlierer" ist ein Jugendroman. Die Autorin erst 17 Jahre alt. In ihrem Debüt wartet sie mit einem umfangreichen Wissen zum fast vergessenen Krieg in der Ostukraine auf. Das Cover ist in den Farben blau/gelb nach der ukrainischen Flagge gehalten. Als ich die Inhaltsangabe zum Buch gelesen habe, bin ich davon ausgegangen, dass man den Alltag von Kolja und seinen Freunden miterlebt, aber auch einiges zum Krieg erfährt. Schon nach den ersten Seiten hat mich jedoch dieses Hintergrundwissen förmlich erschlagen und habe es so eher in einem Sachbuch erwartet. Man nimmt zwar am Alltag und der Gedankenwelt von Kolja teil, aber dies dreht sich ausschließlich um Hintergrundwissen zum Krieg. Teilweise kam es mir wie eine Diskussionsrunde unter Studenten vor, obwohl es auch immer mal wieder Ansätze gab, die Auswirkungen des Kriegs hautnah mitzuerleben. Leider meines Erachtens viel zu wenig, um zu den Protagonisten einen Bezug aufzubauen. Schwer haben es mir auch die vielen Charaktere mit ihren ukrainischen und russischen Namen gemacht. Zwar authentisch, aber ein Personenregister wäre sehr hilfreich gewesen.
Fazit: Ein Jugendroman, der sehr viel Hintergrundwissen zum Krieg in der Ostukraine vermittelt. Aber eher etwas für politisch engagierte und interessierte Leser ist.