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Veröffentlicht am 18.07.2019

Eine entzückende Reisebegleitung Schwangerer durch den Herbst

Schwanger im Herbst - Ein Herbstbuch für alle werdenden Mütter
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Nicole SchäuflersBuch mit dem Titel "Schwanger im Herbst - Ein Herbstbuch für alle werdenden Mütter" erscheint im Mai 2019 im edition riedenburg Verlag.


Wer im Herbst schwanger ist, darf sich glücklich ...

Nicole SchäuflersBuch mit dem Titel "Schwanger im Herbst - Ein Herbstbuch für alle werdenden Mütter" erscheint im Mai 2019 im edition riedenburg Verlag.


Wer im Herbst schwanger ist, darf sich glücklich schätzen, denn in dieser Zeit wachsen auch in der Natur die "Kinder" heran: Kleine Kerne in Äpfeln und Birnen, kleine Samen in Holunder und Astern. Überall reift es in „schwangeren“ Früchten! Dieses Buch erzählt in Bildern, Gedichten, Liedern und Texten vom Herbst und den zugehörigen Frauengestalten wie Nebelfee, das Hagebuttenweiblein, Mutter Venus und anderen Figuren.


"Und beginnt nicht jede Schwangerschaft mit einer winzigen, kaum erbsengroßen Hoffnung?" Zitat Seite 64

Erbsen galten früher als Fruchtbarkeitssymbol und so gehört in dieses Büchlein auch die gekürzte Fassung vom Märchen der Prinzessin auf der Erbse.


Diese Buchreihe ist etwas ganz besonderes, ich habe davon bereits "Mama im Advent" gelesen und bekam das vorliegende Buch unerwartet zugeschickt. Nun bin ich das letzte Mal vor vielen Jahren schwanger gewesen, doch auch ich habe die Zeit im Herbst besonders als Schwangere sehr genossen.


Denn genau zu dieser Jahreszeit reifen viele Früchte, Samen und Beeren heran und bereiten sich auf die Vermehrung vor. Jetzt findet man Hagebutten, Kastanien, erntet Holunder und Kürbisse. Der Herbst ist bunt und die Zeit der großen Ernte.



Mit schönen Bildern Texten, Gedichten, Liedern und passenden Rezepten werden Schwangere auf besondere herbstliche Weise während ihrer Schwangerschaft unterhalten.


Es ist wie eine Reise durch den Herbst und die jahreszeitlichen Frauengestalten werden ebenfalls vorgestellt. Ein Beispiel ist das Hagebuttenweiblein, ob als Tee, Marmelade oder als hübscher Anblick, das Vitamin C hilft gegen Erkältung und im Märchen Dornröschen schläft der Hofstaat hinter einer Rosendornenhecke.


Es gibt einige Herbstlieder wie "Es klappert die Mühle am rauschenden Bach" und ein hübsches "Wiegenlied" zum sich Erinnern und Mitsingen.



Da gibt es den Martinstag und Laternenlieder, ein Rezept für leckere Martinsbrötchen und schon werden Erinnerungen wach.

Besonders die Rezepte haben es mir angetan: Holunderpunsch, Pflaumenkuchen mit Pudding, Stockbrot oder Kürbissuppe, sie passen wunderbar und durch die kurzen Märchentexte wird der Herbst mit Leben und Kindheitserinnerungen gefüllt.


Am Ende gibt es ein ausgiebiges Quellenverzeichnis und zusätzlich Platz für eigene Notizen, dadurch wird das Buch zu einer persönlichen Sache und einer Art Erlebnis-Tagebuch der Schwangerschaft.


Wenn man durch das Buch blättert, merkt man, das so manche Geschichte in Vergessenheit geraten ist und man sich auf einmal wieder an eine Lied- oder Gedichtfolge erinnert, die man lange nicht mehr gehört hat.

Die große Vielfalt von Texten und die ausgesuchten Lieder und Rezepte haben mir sehr gut gefallen. Gerade die ausgewogene Mischung aus Inspirationen, Gedanken zu Schwangerschaft und passende Gedichte machen das Buch perfekt für diese Jahreszeit. Die Illustrationen sind teilweise bunt und absolut zauberhaft gestaltet. Die schwarz-weißen Zeichnungen verführen zum Ausmalen.


Das Buch spricht mich sehr an, allerdings finde ich den Preis dafür etwas zu hoch angesetzt, immerhin ist es ein Büchlein mit 112 Seiten.


Dieses Buch lässt uns den Herbst in Liedern, Gedichten und Rezepten wunderbar nachspüren und die eigene Kindheit Revue passieren. Ein schönes Buch für Schwangere, die so wieder an Märchen und eigene Erinnerungen erinnert werden, um sie an ihre Kinder weitergeben zu können.


Veröffentlicht am 27.06.2019

Für alle Fans der Reihe ein unbedingtes Muss!

Portugiesisches Blut
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Die Lissabon-Krimireihe von Luis Sellano hat Zuwachs bekommen, der vierte Band heißt "Portugiesisches Blut" und erscheint im Heyne Verlag.

Expolizist Henrik Falkner hat in Lissabons Altstadt das Antiquariat ...

Die Lissabon-Krimireihe von Luis Sellano hat Zuwachs bekommen, der vierte Band heißt "Portugiesisches Blut" und erscheint im Heyne Verlag.

Expolizist Henrik Falkner hat in Lissabons Altstadt das Antiquariat seines verstorbenen Onkels Martin übernommen und sich inzwischen gut eingelebt. Immer wieder führen die Exponate seines Onkels zu Spuren, die mit vergangenen Verbrechen zusammenhängen.

Die Brasilianerin Paula Cardenas sucht Henrik auf und zeigt ihm einen Brief, der an Martin gerichtet war. Ihre Mutter fiel einem Verbrechen zum Opfer, die Spur führt zu dem legendären Schamanen Don Alfredo. Kurz darauf verschwindet auch Paula spurlos. Gemeinsam mit der Polizistin Helena geht Henrik den Spuren nach und entdeckt eine Verknüfung von Korruption, Rache und Familienbande.


Jeden Sommer wüten in Portugal Waldbrände, die Hitze liegt über der Stadt Lissabon und Henrik Falkner flüchtet sich in sein verhältnismäßig kühles Antiquariat. Nach einem Wasserschaden stehen Renovierungsarbeiten an, die eher schleppend verlaufen. Als Paula Cardenas Henrik um Hilfe bittet, ist er neugierig auf die Verbindung mit seinem Onkel und Paulas toter Mutter.


Bei diesem Krimi habe ich mich auf ein Wiedersehen mit Henrik und Lissabon gefreut. Leider gibt es in diesem Band nicht sehr viele unterhaltsame Stadtszenen zu betrachten. Hier geht der Autor eher sehr sachlich zu Werke.

Nachdem Henriks Freundschaft mit Helena beendet scheint, hat er durch den neuen Fall wieder Gelegenheit, sie zu sehen. Ihre Beziehung scheint aber recht unterkühlt zu sein, mal sehen, ob sich das noch ändert.

Es gibt viele neue Figuren, die man erst einmal gedanklich sortieren muss und die Hauptcharaktere sind dieses Mal eher etwas undurchsichtig geraten. Gerne hätte ich auch mal Helenas Gedanken erfahren. Zum besseren Verständnis der Figuren wäre ein Personenregister toll gewesen. Diesen Band sollte man nicht unbedingt als Einzelbuch lesen, dafür sind die Hintergründe aus den Vorbänden doch als Grundlage zu empfehlen.


Die Handlung ist anfangs ziemlich undurchsichtig, es dreht sich wie immer um den verstorbenen Onkel Martin, der auch nach seinem Tod noch einige Rätsel aufgibt. Insgesamt werden die Fäden des aktuellen Falls logisch miteinander verknüpft und mal wieder gerät Henrik in gefährliche Situationen.

Nur zogen sich die Nachforschungen etwas in die Länge und erst am Ende konnte die Spannung wieder greifen und mich bis zum Ende fesseln. Es gibt einige gruselige Entdeckungen, dieses Mal sind Drogen mit im Spiel und wie in den Vorbüchern sorgt ein Cliffhanger für Neugier auf das nächste Buch.

Sehr interessant fand ich die Einblicke in die geschichtlichen Hintergründe Portugals zu Zeiten Salazars. Wer sich damit nicht so sehr auskennt, wird hier aber keine explizite Erklärung finden, es werden einfach nur Fakten aufgeführt, die den zeitlichen Rahmen betreffen und noch Auswirkungen auf die aktuelle Handlung haben.


Ich hätte dem Krimi etwas mehr Urlaubs-Atmosphäre gewünscht, ansonsten kann ich dieses Buch den Henrik-Fans empfehlen. Endlich kommt etwas mehr Licht ins Dunkel um Martin.


Dieser Krimi genau die nötige Spannung, um den Leser zu fesseln, auch wenn es einige Längen gibt. Aber wie sich nach und nach das Puzzle um Onkel Martin schliesst, ist über die gesamte Reihe gesehen schon raffiniert gestrickt. Außerdem mag ich die Atmosphäre von Land und Leuten. Für alle Fans der Reihe ein unbedingtes Muss!

Veröffentlicht am 22.06.2019

Berührend emotional, humorvoll und traurig im Wechsel

Für immer Rabbit Hayes
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Für immer Rabbit Hayes von Anna McPartlin erscheint im Rowohlt Verlag und bildet den Folgeband zu "Die letzten Tage von Rabbit Hayes".


Mia Hayes, die Rabbit genannt wird, ist mir 41 Jahren an Krebs gestorben ...

Für immer Rabbit Hayes von Anna McPartlin erscheint im Rowohlt Verlag und bildet den Folgeband zu "Die letzten Tage von Rabbit Hayes".


Mia Hayes, die Rabbit genannt wird, ist mir 41 Jahren an Krebs gestorben und ihre Familie trauert entsetzlich. Alle versuchen, sich dem täglichen Leben wieder zu öffnen und es fällt ihnen sehr schwer. Davey erfüllt Rabbits letzten Wunsch und übernimmt das Sorgerecht für ihre Tochter Juliet. Dabei zieht Davey als Musiker durch das Land und hat große Zweifel, ob dieses Leben für Juliet geeignet ist. Grace befürchtet, ebenfalls das Krebs-Gen in sich zu tragen.

Nachdem der erste Band sehr dramatisch und traurig war, bringt auch dieser Band reichlich berührende und emotionale Gefühle mit sich, denn er dreht sich um die Gedanken, die Trauer und Erinnerungen der Hinterbliebenen von Rabbits Familie. Sie alle müssen nach dem Tod von Rabbit wieder in ein normales Leben zurückfinden. Doch jeder einzelne leidet auf seine eigene Weise an dem tragischen Verlust.

Rabbits Mutter Molly verliert ihren Glauben und fällt in ein tiefes Loch, sie setzt dabei sogar die Liebe zu ihrem Mann aufs Spiel. David, Rabbits Bruder, hat das Sorgerecht für Juliet übernommen und wird von einem auf den anderen Tag Vater. Mit dieser Verantwortung muss er erst einmal klarkommen, zumal er mit Juliet von Irland in die USA gezogen ist.

Grace, Rabbits Schwester, erfährt, dass auch sie das Gen einer Krebserkrankung in sich trägt und muss sich entscheiden, ob sie einen medizinischen Eingriff vornehmen lässt.

Juliet geht mit Davey auf Musik-Tour und wird von einer Privatlehrerin unterrichtet. Außerdem hat sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben verliebt.


In diesem Buch ist Rabbit trotz ihres Todes immer noch sehr präsent, jeder denkt an sie, manche halten stumme Zwiesprache und überlegen, was sie wohl in manchen Situationen gemacht hätte. Insgesamt gibt es viele Perspektivwechsel, dadurch blickt man jedem Familienmitglied über die Schulter und lernt damit die ganze Familie näher kennen.

Am meisten hat mich die Geschichte von Grace berührt.Wie sie den Mut aufgebracht hat, sich dem Bluttest zu unterziehen, der ihr Gewissheit über ihre genetische Krebsveranlagung brachte, sondern auch noch die Operation durchzuziehen, hat mir ziemlich zugesetzt. Was für eine starke Frau.


Molly verliert vor Trauer ihren Glauben, eigentlich ist sie aus einem besonderen Holz geschnitzt, manchmal etwas dickköpfig und stur. Aber sie ist von grundauf liebevoll besorgt um ihre Familie und als Ehrenamtliche für Obdachlose, dennoch kontert sie häufig mit rüder Schlagfertigkeit und stösst damit einigen Menschen vor den Kopf. Die Hayes sind diesen barschen Umgangston in ihrer Familie gewohnt, das klingt für Außenstehende sehr ungehobelt, doch sie haben nun mal diesen Jargon und stören sich nicht daran. Ich hatte das Gefühl, die Personen wollen sich auf diese Weise ihrer Wut entledigen.


Mehr möchte ich über die Entwicklungen der Personen nicht verraten. Es wird jedoch ein Hoffnungsschimmer sichtbar und man erkennt, dass die Familie Hayes sich wieder zusammenrauft und alle die Sorge um Juliet umtreibt.


Eine berührende Fortsetzung dieser Familiengeschichte, bei der Traurigkeit und Witz sich wunderbar harmonisch ergänzen. Kam aber nicht ganz an den ersten Band heran.

Veröffentlicht am 20.06.2019

Humorvoller Krimiauftakt bei den Friesen

Ins Watt gebissen
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"Ins Watt gebissen" heißt der Auftaktband der Reihe "Ino Tjarks & Co ermitteln" von Autorin Regine Kölpin aus dem Knaur Verlag. Der Küsten-Krimi spielt in Friesland.


Tjarkshusen, Friesland: Ino Tjarks ...

"Ins Watt gebissen" heißt der Auftaktband der Reihe "Ino Tjarks & Co ermitteln" von Autorin Regine Kölpin aus dem Knaur Verlag. Der Küsten-Krimi spielt in Friesland.


Tjarkshusen, Friesland: Ino Tjarks bekommt ungebetenen Besuch, hinter seinem Haus wird die Leiche des Kurdirektors Alois Winterscheid gefunden. Den mochte Ino überhaupt nicht, denn die geplante Touristenattraktion von Alois hätte dem Ort seiner Meinung nach nicht gut getan.

Seine öffentlich bekannte Meinung macht Ino leider verdächtig, er muss also den wahren Mörder finden, um seine Unschuld zu beweisen. Seine Haushälterin Gerda und die Bäckerin Theda sind da die geeigneten Kundschafterinnen, schon bald stossen sie auf eine heiße Spur.



In diesem Krimiauftakt lässt Regine Kölpin ein ganz besonderes Ermittlerteam antreten, eine Zweckgemeinschaft, die neugierig und dank der nötigen Beziehungen den Dorfbewohnern auf den Zahn fühlen und so einige entscheidende Dinge herausfinden.


Die Liebe der Autorin zur Nordsee-Küste wird in der Geschichte durchgängig spürbar, stets gibt es sichtbare Beschreibungen der Gegend um Horumersiel. Schon allein die Namenswahl der Figuren wie Ino, Focko, Harm oder Theda ist typisch friesisch und für manchen Leser gewiß ungewohnt. Mit den Landschaftsbeschreibungen, den ortstypischen kulinarischen Köstlichkeiten und einigen friesischen Dialogen oder Floskeln kommt genau die passende Stimmung auf, die man sich für Friesland so vorstellt. Oder hat man anderswo schon mal etwas von einem Klüntjemörder gehört?


Das Ermittlertrüppchen mit ihrer friesischen Variante von Miss Marple sorgt für heitere Erlebnisse, der humorvolle Ton zieht sich durch die gesamte Story und man kann sich an ihnen regelrecht erfreuen. Wie rührend Gerda Ino umsorgt, ihm liebevoll Essen zubereitet und wie sich dann auch noch ihre Kontrahentin Theda mit ins Ermittlerboot setzt, hat schon eine Menge heitere Ausgelassenheit, die man mit ihnen genießen kann.


Auch von der Spannung her hat es Regine Kölpin geschafft, die Mordaufklärung kontinuierlich mit neuen Wendungen zu bestücken. Am Ende gibt es dann sogar einen kleinen Showdown, der mit einer besonderen friesischen Waffe beendet wird.



Dieser Krimiauftakt sorgt mit seinem Unterhaltungswert und der Rahmenhandlung für entspannende Lesezeit und eignet sich bestens als Urlaubslektüre. Vergnüglich, leichter Krimi mit ordentlich Nordsee-Stimmung.

Veröffentlicht am 19.06.2019

Interessant und angenehm zu lesende Aussteigergeschichte

Die Safranfrau
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Die Schweizerin Christine Ferrari lebt in Marokko und hat sich eine Existenz durch den Anbau von Safran geschaffen. Den Weg beschreibt Andrea Micus in dem biografischen Buch "Die Safranfrau: Die wahre ...

Die Schweizerin Christine Ferrari lebt in Marokko und hat sich eine Existenz durch den Anbau von Safran geschaffen. Den Weg beschreibt Andrea Micus in dem biografischen Buch "Die Safranfrau: Die wahre Geschichte einer Frau, die von Berbern gelernt hat, einfach glücklich zu sein", welches im Juni 2019 im Knaur Verlag erscheint.


Christine Ferrari befindet sich nach ihrer Scheidung mit Mitte 40 in einer Existenzkrise. Neue Inspirationen erhält sie von einer Urlaubsreise im Marokkanischen Hinterland, sie fühlt sich bereit für einen Ausstieg und begibt sich in Marokko auf Sinnsuche. Das ist nicht immer einfach und sie muss einige Rückschläge und Enttäuschungen hinnehmen, doch am Ende findet sie ihren Weg und bestreitet ihren Lebensunterhalt inzwischen mit ihrer Safran-Farm. Das "rote Gold" hat ihr Glück gebracht, denn sie kann so den ganzen Tag an der frischen Luft verbringen und lebt nachhaltig im Einklang mit der Natur.

"Die Liebe setzt sich wie ein Vogel auf den Baum, und niemand weiß, wie lange der Vogel bleibt", sagt Yassin." Zitat Seite 122

Das Buch liest sich sehr unterhaltsam und auch äußerst realistisch, denn es werden auch die Schwierigkeiten der Aussteigeridee deutlich und weder die emotionalen Enttäuschungen noch die Tiefpunkte in Marokko werden verschwiegen. Christine Ferrari ist fasziniert von der Schönheit des Landes, taucht ein in die Kultur der Berber und entdeckt worum es im Leben geht, die Balance mit sich und einem Leben in der Natur.

Sie verlässt die Sicherheit in der Schweiz und sucht ihr Glück, wobei sie einige Niederlagen einstecken muss. Der Kauf eines wertlosen Grundstücks bringt sie um ihre Ersparnisse, geldgierige Menschen finden immer ihre Opfer. Doch trotz dieses Fehlschlags hält sie an ihrer Idee fest und verwirklicht sich ihren Traum vom Leben in der Natur.

Sie lernt eine junge Berberin kennen und glaubt an deren Ratschlag: »Wenn man den Weg verliert, lernt man ihn kennen.«

Bei den Berbern lernt sie neben der Symbolik der Henna-Malerei auch Wissen über Naturmedizin und fühlt sich glücklich. Mit dem Kauf eines Hauses und dem Anbau von Safran geht ihr Lebenstraum in Erfüllung. Das Gold Marokkos bringt Christine Glück und ihren Mitarbeiterinnen ein sicheres Einkommen. Allerdings ist das auch harte Arbeit und auf dem Weg zu ihrer Selbstständigkeit hat sie auch Hilfe von guten Freunden. Zusätzlich betreibt sie einen botanischen Garten, der viele Touristen anlockt.

Am Ende hat sie gefunden, wonach sie gesucht hat, ein Leben im Einklang mit der Natur.

Als Person kommt mir die Christine Ferrari im Buch nicht unbedingt näher, auch wenn von ihren Erlebnissen und Erfahrungen berichtet, von ihrer Liebe zu einem Marokkaner erzählt wird und ich an ihrem Leben teilhaben kann. Es ist für mich ein Blick von außen auf ihre Person. Doch das ist nicht unbedingt eine Kritik, ich kann mir ihre Situation bildhaft vorstellen und sehe auch ihre Verbundenheit mit ihrem Vater, den sie zu seiner letzten Station nach Marokko geholt hat. Ein mutiger Schritt, der sich glücklicherweise positiv auf das Lebensgefühl des alten Mannes ausgewirkt hat. Dort hat seine Einsamkeit ein Ende, er fühlt sich umsorgt und genießt den Aufenthalt.

Im Stil von Corinne Hofmanns Roman »Die weiße Massai«, erzählt Christine Ferrari von ihrem Lebenstraum und ihrer Zukunft in Marokko. Sie zeigt, wie schwer man sich manchmal diese Träume erkämpfen muss, aber das es sich auch lohnt an diesen Traum zu glauben.

Ein Roman von einer Frau, die ihren Traum lebt und damit glücklich wurde. Man erlebt die verschiedenen Stationen dieses Weges mit, ist betroffen von den Tiefschlägen und wird gut unterhalten. Ein besonderer Lebensweg, der sich dank harter Arbeit auch erfüllt hat. Für die Leserinnen von Corinne Hofmann.